Es sind scheinbar aussichtslose Fä Das Kind, das von einer Brücke in den Tod stürzte. Das Video, auf dem zu hören und zu sehen ist, wie im Leipziger Rockerkrieg ein Mann erschossen wird. Oder der Tatort eines schweren Raubes, an dem es zwar viele Spuren aber nur wenige Erkenntnisse gibt. Er rekonstruiert Tatorte in 3-D-Modellen, simuliert den Tathergang und schafft digitale Doubles von Opfern und Tätern. Immer dann, wenn Ermittler mit klassischen Methoden der Spurenauswertung nicht weiterkommen, wenden sie sich an Dirk Labudde. Anhand seiner spannendsten Fälle zeigt er, dass die Zukunft der digitalen Forensik längst begonnen hat, welche Chancen darin liegen, aber auch welche Risiken.
Ich bin ein großer Fan vom Genre "True Crime", schaue mir gerne True Crime-Netflix-Serien an und lese auch regelmäßig die Zeitschrift Stern Crime. Somit war ich total gespannt auf dieses Buch, da ich bis jetzt im Bereich der digitalen Forensik nicht viel gesehen oder gelesen habe. Das Buch hat genau meine Erwartungen erfüllt und hat anhand von verschiedenen beispielhaften Fällen dargestellt, wo die Grenzen, Möglichkeiten und die Zukunft der digitalen Forensik liegen. Zudem fand ich auch interessant, dass der Autor nicht nur die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten und Grenzen aufzählt, sondern auch die zwischenmenschlichen und ethischen Probleme, die bei dieser digitalen Arbeit entstehen. Ich bin ein Laie in diesem Gebiet und somit haben die Erklärungen und Ausführungen in dem Buch für mich gepasst. Für jemanden, der aber schon in der Materie drin ist, mag das Buch vielleicht zu wenig bieten, da es schließlich keine wissenschaftliche Arbeit ist (ich denke auch nicht, dass das das Ziel war). Mir hat das Buch sehr gefallen und ich denke, dass das Buch für jeden Fan von True Crime und auch für alle, die über Digitalisierung interessiert sind, bestens geeignet ist.
** Dieses Buch wurde mir über NetGalley als E-Book zur Verfügung gestellt **
Solide geschrieben, hochinteressante Einblicke in eine vergleichsweise junge Technologie, angenehm un-sensationalistisch... und vergleichsweise kurz. Das einzige, was mich tatsächlich genervt hat (und zu Abzug des vierten Sternchens führte), war die Art, wie diverse Fälle mit viel Gas und erzählerischem Motorengeheul hochgepusht und mit maximaler Detailverliebtheit geschildert wurden, nur um dann von jetzt auf gleich ins Leere zu laufen -- darunter ausgerechnet der Teaser-mäßige Einstiegsfall des auf ungeklärte Art im Spanienurlaub zu Tode gekommenen deutschen Teenagers ("Wie genau und warum Linus Wetzel starb, darauf wird es vermutlich keine Antworten geben."). Nachdem das gesamte Anfangskapitel lang, vom ersten Satz an, das Interesse des Lesers und die Spannung, was es mit dem rätselhaften Todesfall auf sich hat, in klassischer Krimimanier immer weiter angefeuert wurden. Das ist für mein Empfinden Leserverarsche. Klar lässt sich nicht jeder Fall aufklären. Allerdings hätte ich es, wenn man diese Fälle schon ins Buch aufnimmt, dann besser gefunden, dem Leser von vornherein zu sagen, was Sache ist, und dass er nicht auf eine befriedigende Auflösung zu hoffen braucht. Zwischendurch wird es leider auch dann und wann unfreiwillig komisch, wenn z.B. ein "lebloser Körper im August 1991 [...] tot gefunden" wird oder das Team um Herrn Labudde ein Dummy des Mordopfers baut, "einen 35 Kilogramm schweren ovalen Körper mit den physikalischen Eigenschaften des Mädchens: 1,44 Meter groß, 35 Kilo schwer." Manche Fälle waren naturgegeben auch ein wenig faszinierender als andere, etwa die Auseinandersetzung dilettantischer Möchtegern-Dealer oder die Geschichte des erschossenen US-Soldaten haben mir persönlich nicht so irrsinnig viel gegeben, da mir zu dem einen Fall (Soldat) der lokale Bezug fehlte und mir der andere ehrlich gesagt ziemlich am Hintern vorbeiging (die Beteiligten kamen ohne Ausnahme so grenzwertig rüber, dass es mir irgendwann egal war, wer da auf wen schoss). Trotzdem auf jeden Fall ein lesenswertes Buch.
Meinen Dank an Netgalley und den Verlag für ein Leseexemplar im Austausch für eine unvoreingenommene Rezension.
In diesem Buch zeigt der Autor Dirk Labudde einen kleinen Ausschnitt aus seiner Arbeit als Digitaler Forensiker. Anders als analoge Forensiker läuft hier alles über den PC, spezielle Software und viele andere tolle digitale Innovationen. Die Fälle, anhand derer er seine Wissenschaft zeigt, sind gut ausgesucht und zeigen dem Leser sowohl Nutzen als auch Probleme mit diesen Verfahren. Selbst mit diesen Spezialtechniken ist es nicht immer möglich, einen Fall restlos aufzuklären. Und wo es Zweifler gibt, da gibt es Neider. Außerdem fürchte ich, ist die Technik viel zu weit für die digitale Servicewüste Deutschland. Ich erlebe es heutzutage noch sehr oft, dass ich gebeten werde, ein Formular auszudrucken und zurückzufaxen. Kein Wunder, dass die Ermittler da meilenweit hinter den Verbrechern hinterherhinken.
Das Thema ist recht speziell und eine kleine Randnische des großen" allgemeinen Forensikthemas", wobei ich dieses Buch in einem Rutsch durchgelesen habe, weil ich alles sehr interessant und spannend fand. Der Schreibstil ist gut und die Fälle logisch aufbereitet. Man merkt als Leser deutlich, dass der Autor seinen Beruf (eigentlich ist es ja sein Nebenjob, wenn ich das richtig verstanden habe, gibt er ja hauptberuflich Vorlesungen an der Uni) sehr liebt und dafür brennt ,einiges an Ermittlungsarbeit revolutionieren zu dürfen. Diese Leidenschaft liest man in jeder Zeile des Buches. Einen Kritikpunkt habe ich dennoch. Na, eher zwei. Zum einen hätte ich mir Bilder oder Fotos in diesem Buch gewünscht, zum anderen ist der Schreibstil zwar gut, aber doch leider durch die Bank weg sehr wissenschaftlich angehaucht. Dies hatte zur Folge, dass ich mir viele der vorgestellten Verfahren überhaupt nicht vorstellen konnte. Spannend war es trotzdem, aber es hat der allerletzte Kick zu einem richtig, richtig guten Buch gefehlt. Wobei ich natürlich auch gut nachvollziehen kann, dass man das Thema PC , virtuelle Welten und Co. fast nicht unwissenschaftlich beschreiben kann. (Das weiß ich so genau, weil ich einen Diplom-Informatiker geehelicht habe und nach dem dritten Raidfünfmitusb10fürswitch oft den Anschluss verliere.)
Deshalb denke ich, hätten einige Bilder oder Skizzen sehr helfen können, die Zusammenhänge in eher unwissenschaftlichen Fachtermini zu beschreiben. Vier digitale Sterne für ein sehr interessantes Buch, mit einem Thema, von welchem ich noch nie zuvor gehört habe.
Digitale Technik und True Crime - lässt sich das verbinden? Aber hallo natürlich ja! Denn Digitale Forensik ist längst ein Teil von Verbrechensaufklärungen. Doch was die Technik dabei alles kann, damit setzt sich Dirk Labudde auseinander und erklärt es auch für den Laien sehr eindrucksvoll und nachvollziehbar. Anhand von realen Fällen in denen seine Hilfe angefordert wurde wird das technische Feld und seine Kompetenzen sowie auch Grenzen erklärt. Spannend und informativ, aber mindestens genauso emotional und persönlich. Denn Labudde erzählt hier wirklich von Fällen in denen er und sein Team involviert waren, teilweise sogar vor Gericht aussagen mussten und somit in gewissen Maßen auch Einfluss bei der Rechtssprechung genommen haben. Ein ganz anderer Blick auf True Crime - aber auf jeden Fall ein sehr interessanter, der insbesondere in Zukunft noch eine große Entwicklung vor sich hat und wahrscheinlich immer wichtiger wird.
Sehr schöner Einblick, wo und wie der aktuellere Stand der digitalen Aufklärung ist. Auch für Laien toll erklärt und die Beispiele waren durchwegs interessant und spannend. Freu mich auf mehr Bücher zu dem Thema und wie sich das Fachgebiet in den nächsten Jahren weiterentwickelt. Ziemlich überrascht hat mich, was schon alles möglich ist und auf welchem Niveau, auch wenn die Verbrechen nochmal 5 Schritte weiter sind.
Ich bin ja absoluter Crime Fan und Alles was sich rund um Verbrechen oder deren Aufklärung abspielt, interessiert mich. So auch das Thema "Digitale Forensik", welches der Autor hier aufgreift.
Spannend erzählt er, wie er und sein Team bei Verbrechen zum Einsatz kommen. Ich fand q wahnsinnig interessant, was Alles so möglich ist. Klar kennt jeder Simulationen und Bildbearbeitung, aber dies im Zusammenhang mit Verbrechen und dann auch noch zu erfahren wie aufwendig das Ganze ist, fand ich super.
Dabei erzählt der Autor von verschiedenen nachgestellten Szenarien (Brückensturz, Gesichtsrekonstruktion, Tathergang etc.) und auch, wie es ihm bei den verschiedenen Gerichtsterminen erging. Es ist mehr als erstaunlich, was Simulationstechnisch möglich ist. Mit den entsprechenden Daten zumindest und welche Gefahren, lauern können. Wie Anwälte mit seiner Arbeit umgegangen sind, ob es hilfreich war usw. Auch gibt es zu den jeweiligen Arbeitsmethoden einen Exkurs, was heute möglich ist und durchaus noch möglich sein könnte.
Fazit
Der Autor beschreibt verständlich, was es mit der digitalen Forensik aus sich hat. Welche Methoden er anwendet und bei welchen Fällen er mitgewirkt hat oder aber er und sein Team zum Einsatz kommen. Ich fand es ziemlich spannend einen Einblick zu bekommen. Ein interessanter Punkt in Sachen Rekonstruktion auf verschiedenen Ebenen der zukünftig mehr zur Aufklärung beitragen kann, sofern man sich darauf einlässt. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für Interessierte am Thema.