Gewalt, Unfälle, Sucht, Diskriminierung, Hate Speech und Extremismus – Männer dominieren die Statistiken des Abgrunds: Sie verursachen doppelt so viele Verkehrsunfälle, begehen mit Abstand die meisten Straftaten und belegen deshalb auch 94 Prozent der deutschen Gefängnisse. 75 Prozent der Alkoholtoten jedes Jahr sind männlich und mehr als 80 Prozent der häuslichen Gewalt geht von Männern aus. Diese Zahlen stehen nicht nur für Schmerz und Trauer – sie verursachen auch immense Kosten. Boris von Heesen trägt erstmals Schritt für Schritt zusammen, wie hoch der Preis ist, den wir alle für toxische männliche Verhaltensweisen bezahlen: Über 63 Milliarden Euro kosten sie dieses Land jedes Jahr – mindestens. Er erläutert die Ursachen und zeigt Wege auf, wie wir diesem dramatischen Ungleichgewicht begegnen können: indem wir eine Gesellschaft schaffen, in der alle Geschlechter ihre Potentiale frei von patriarchalisch geprägten Klischees und festgefahrenen Rollenmustern entwickeln können.
Kurzmeinung / Hörerlebnis (Vielen Dank an Netgalley und den Lagato Verlag für das kostenlose Hörbuch-Leseexemplar) Ganz zu Beginn des Hörbuchs gibt es eine Triggerwarnung. Das habe ich bisher so nicht erlebt. Auch wenn ich nicht betroffen bin, fand ich es aber gut, dass vorab angegeben wurde, welche Kapitel zu welchem Thema gegebenenfalls übersprungen werden sollten, wenn man sensibel auf bestimmte Themen reagiert. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil geht es um die messbaren Kosten des Patriarchats, im zweiten um die nicht messbaren und im dritten um mögliche Lösungsansätze. Man muss schon gerne Statistiken und Zahlen hören, denn davon gibt es hier jede Menge. Ich finde diesen Aspekt sehr interessant und hätte vorher nie daran gedacht, gegen das Patriarchat mit wirtschaftlichen Argumenten anzutreten. Aber wenn man so hört, was das alles kostet, ist es wirklich nicht zu vernachlässigen. Fast fragt man sich, wo all die Milliarden herkommen sollen, so unglaublich ist es teilweise. Ich gehe aber davon aus, dass die genannten Zahlen realistisch recherchiert sind. Und selbst wenn es nur ein Bruchteil davon wäre: es ist immer noch nicht nachzuvollziehen, warum die gesamte (!) Gesellschaft nicht mehr tut, um dem entgegen zu wirken. Mal abgesehen von den vielen, vielen anderen, nicht monetären Gründen. Ein sehr interessanter Ansatz, ich würde diese Lektüre empfehlen.
I don't know why I was so disappointed by this book. It delivers exactly what the title promises - an overview of the costs inflicted on society by toxic male behavior. Somehow, I was missing the impact. It read a bit like a draft that wasn't completely fleshed out yet and while the first part what very straightforward in its structure, the second seemed to meander off into nothingness. I couldn't really detect a structure there but that might also have been because I put it down so often. In all honesty, this book could have been an article. It contains valuable information, but not enough to warrant so many pages.
CW: erwähnt Sexismus, Misogynie, häusliche Gewalt, Mord, Tod
Also als allererstes aus voller Inbrunst: Fuck. The. Patriarchy. Ich muss sagen, wenig in diesem Buch hat mich überrascht. Aber es ist doch etwas anderes, mit harten Zahlen (zumindest im ersten Teil) konfrontiert zu werden und es immer wieder klar und deutlich wird, dass die patriarchale Struktur unserer Gesellschaft einfach nur Scheiße ist.
Inhaltlich fand ich das Buch also sehr wichtig und angenehm geschrieben. Allerdings steigerte sich meine Frustration auch mit jeder Seite, denn ich konnte den Optimismus des Autors nicht wirklich teilen. Ja, im Gegensatz zu früher sind wir vielleicht weit gekommen, aber es ist doch immer noch ein weiter und schier unmöglicher Weg zur wirklichen Gleichberechtigung. Und das Männer auch auf der Strecke bleiben, bleibt glaube ich zum größten Teil unbeachtet und unter den Tisch gekehrt. Die große Relevanz, die dieses Buch haben sollte, bleibt aus.
Für mich war die Lektüre immer wieder eine sogenannte Dissonanzerfahrung, da mehrmals angesprochen wird, was offiziell gesagt wird und wie die deutsche Gesellschaft dargestellt wird. Die Gleichstellung der Geschlechter und die Hinarbeitung darauf durch alle Organe des Staates ist im Grundgesetz verankert und ist auch eine Säule des liberalen, demokratischen Denkens (finde ich). Aber effektiv sieht man auch an diesem Buch sehr deutlich was getan wird für die Gleichstellung: eigentlich nichts. Stattdessen geiern mächtige Männner weiter nach Geld, die reichsten 1% werden immer reicher und die Rechten propagieren die Rückkehr zur Tradition. Ist doch scheiße.
Das Buch hat mir einfach vor Augen geführt, wie scheiße die Gesellschaft immer noch ist und wie beschissen das Patriarchat an sich ist. Für alle. Selbst für die selbstverliebten toxischen Männer, die sich das gar nicht eingestehen können. Und trotz der zahlreichen Ansätze, die von Heesen hier präsentiert und die vielleicht ein wenig zum Weiterkommen beitragen können, konnte ich dem nicht so viel abgewinnen... Naja, trotz allem (und meinen negativen Gefühlen) ist und bleibt es ein sehr wichtiges Buch und ein guter, augenöffnender Ansatz. Mir fallen schon mehrere Personen ein, denen ich das Buch schenken würde.
Die ersten zwei Teile des Buches verdienen meiner Meinung nach 4-5 Sterne, der Blickwinkel der monetären und messbaren Auswirkungen war neu für mich und sehr schön aufgearbeitet - und auch wenn nichts davon überraschend kam, ist es doch schockierend. Auch ist dies das erste von einem Mann geschriebene Buch, das ich zum Thema Feminismus lese und ich fand es beeindruckend wie reflektiert und selbstkritisch diese ersten zwei Teile des Buches waren.
Das letzte Drittel hingegen könnte auch den Titel „wie können Frauen den armen Männern das Leben einfacher machen“ tragen und hat für mich ehrlich gesagt das ganze Buch mit einem bitteren Beigeschmack belegt. In über 100 Seiten geht es darum, wie man (also eigentlich frau) Männern helfen kann, einzusehen, dass der Feminismus bzw. die Gleichstellung der Geschlechter auch ihnen zu gute kommt. Als wäre die Tatsache, dass Frauen dann auch einfach als normale gleichberechtigte Menschen leben dürften nicht Gewinn genug. Haben Männer, abgesehen von vielen vielen Privilegien, auch Nachteile unter dem Patriarchat? Absolut! Ist es trotzdem ein System das von Männern für Männer hervorgeht, ihnen systematisch mehr Macht, Teilhabe und Reichtum zukommen lässt und demnach auch nur von Männern abgeschafft werden kann? Yes. Ist es die Aufgabe von Frauen, zusätzlich zu der Mehrarbeit die sie unsichtbar tagtäglich leisten, um einfach nur normaler gesehener Teil der Gesellschaft sein zu können, Männern bei der Abschaffung des Systems den Aufprall sanfter zu gestalten? No. fcking. way. Excuse my french, aber spätestens beim Kapitel dazu, dass Männergesundheit gefördert werden muss - weil Männer bewusst durch ungesunde Verhaltensweisen für die sie selber verantwortlich sind, zu denen es ausreichend Forschung und Fachwissen gibt, früher sterben - wusste ich nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll. Während es immer noch unzählige Krankheitsbilder gibt, die bei Frauen unterdiagnostiziert werden, weil sie immer nur an Männern erforscht wurden. Während die Forschung zu Endometriose (von der ca 25% der Frauen betroffen sind) jetzt erst richtig an Aufschwung gewinnt, obwohl vor Jahrzehnten entdeckt wurde, dass Sildenafil (Viagra) hier möglicherweise therapeutisch wirksam sein könnte, die Männer, die für die Finanzierung der Forschung zuständig waren aber entschieden haben, dass Impotenz hier ein deutlich relevanteres Forschungsgebiet wäre. LOL. Schade für das Buch insgesamt.
Würde 3,5 Sterne geben. Das Grundkonzept des Buches finde ich sehr interessant, es zeigt das Patriarchat mal aus einem anderen Blickwinkel. Irgendwie hab ich aber lange gebraucht zum durchlesen, weil es mich manchmal sehr an akademische Uni-Texte erinnert hat & I had enough of that recently. All in all aber gut geschrieben; smash the patriarchy!
Ich war sehr gespannt auf das Buch, da es sich mit Männern innerhalb des Patriarchats beschäftigt. Das ist eher selten. Tatsächlich liegt auch im ganzen Buch der Fokus auf Männern und Jungen. Neben den nackten Zahlen wird aber auch beleuchtet, welche aus dem Patriarchat entstehenden Mechanismen, dazu führen, dass die Zahlen sind wie sie sind. Mehrfach wird auch betont, dass aber noch mehr dranhängt: Mitmenschen, Familien, Freunde, Kinder, die von den "männlichen" Verhaltensweisen u.a. negativ beeinflusst werden.
Bis hierhin hätte ich durchaus 5 Sterne verteilt, weil ich es so informativ und gut aufgearbeitet fand. Der letzte Teil hingegen ist zu lang ausgefallen, meiner Meinung nach. Der Autor bietet Ideen um das Problem anzugehen. Sie scheinen gut überlegt, aber es waren für mich einfach zu viele. Das hätte kürzer ausfallen können.
Das Buch ist in drei Teile geteilt. Der erste Teil ist deutlich stärker als Teil Zwei und Drei, die in Zahlen gefassten Kosten sind erschreckend und detailliert - was sie zum ultimativen Augenöffner macht. Perfekte Diskussionsgrundlage gegen patriarchale Erziehung und Sozialisierung für das nächste Familientreffen 💁🏻♀️ Die beiden anschließenden Kapitel erscheinen hingegen weniger stark und bedürften für meinen Geschmack mehr fundierte Handlungsempfehlungen.
Ein wirklich wichtiges Buch da es mal das Patriarchat aus einer anderen Perspektive hinterfragt und vorallem Männern zeigt was es ihnen bringt wenn sie für die Gleichstellung aller Menschen einstehen.
Ein Buch, dem ich zahlreiche Leser:innen wünsche. Der Titel ist provokant und es ist wahre Kunst, dass der Autor den Spagat schafft und nie ins Bashing abdriftet.
Gewalt, Unfälle, Sucht und Rechtsextremismus – all diese Statistiken werden von Männer angeführt und es gibt viele weitere dieser Art. In seinem Buch „Was Männer kosten“ wählt Wirtschaftswissenschaftler und Männerberater Boris von Heesen hierzu nun einen (zumindest für mich) ganz neuen Ansatz: er rechnet in konkreten Summen vor, welche Kosten Männer durch ihr risikobehaftetes oder gewalttätiges Verhalten verursachen. Spoiler vorweg: Wir reden hier über Beträge in Milliardenhöhe!
Was der Autor in seinem Buch beschreibt, ist sicherlich nichts Neues. Wer sich mit dem Patriarchat beschäftigt, ist sich vieler der problematischen Bereiche bereits bewusst und natürlich wurde einiges auch schon von anderen Autor-/innen behandelt. Von Heesen entscheidet sich hier jedoch für einen stark faktenbasierten Zugang zum Thema und einen Anknüpfungspunkt, der die Welt regiert, nämlich das Geld.
In Teil eins beschäftigt er sich mit den klar messbaren Kosten, zum Beispiel für die Unterbringung von Häftlingen in Gefängnissen (fast 94% Männer), deren Sinnhaftigkeit er übrigens stark anzweifelt, für Verkehrsunfälle (Männer verursachen hier mehr als doppelt so viel Kosten wie Frauen) oder für Schäden durch Hooligans bei Fußballspielen (165 Millionen pro Saison!). Im zweiten Teil widmet er sich den nicht messbaren, aber nicht weniger bedeutsamen Auswirkungen des Patriarchats wie Suizidrate, Rechtsextremismus, Frauenhass und Verhalten beim Sport.
Grundsätzlich ist Boris von Heesen dabei immer eines wichtig: Es geht eben nicht darum, Männer und Frauen gegeneinander auszuspielen. Wo es Problembereiche gibt, in denen Frauen die Statistiken anführen, verschweigt er das nicht, vielmehr betont er, dass das Patriarchat nicht nur für Frauen schlecht ist, sondern auch für eine Vielzahl von Männern, die in Rollen gezwängt werden, die sich nicht einmal ausfüllen wollen oder können. In Teil drei zeigt der Autor daher Wege aus der Krise auf und benennt, was sich in Bildung, Politik oder im Privaten explizit ändern muss. Einziges Problem an der Sache? Dass vermutlich nur diejenigen zum Buch greifen werden, die all das schon verstanden haben.
Insgesamt ein empfehlenswertes Buch, doch ein paar Kleinigkeiten haben mir nicht so gefallen. Diese sind jedoch eher stilistisch und nicht inhaltlich zu zuordnen. Teil I ist ein Liste, und liest sich auch so. Gefühlt hatte man hier einiges kurzen können und ansprechender formulieren. Die Zahlen die zusammengetragen werden sind unvorstellbar groß und zeigen wie teuer uns das Patriarchat kommt, doch hat man den ersten Teil nicht gerne gelesen oder ist nicht so in den Lesefluss gekommen. Im zweiten Teil bessert sich das Ganze, es kommen Inhaltlich Punkte auf die großteils weder neu noch überraschend sind, aber erwähnenswert und textlich besser verbunden. Am spannendsten wird es im Teil III, Lösungsvorschläge. Es wird aufgezeigt wie wichtig es ist festzustellen, dass Feminismus keine Frauensache ist und dass es alle braucht um progressiv gegen das Patriarchat anzukämpfen. Das eine Verbesserung nur gemeinsam möglich ist. Bildung wird als wichtiger (und meiner Meinung nach wichtigster) Punkt als Weg aus der Krise hervorgehoben. Insgesamt dann fast 4 Sterne, doch der erste Teil war mir da zu fad.
This entire review has been hidden because of spoilers.
𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠: Das Buch ist sehr informativ und bedient sich vielen Zahlen und Vergleichen, somit wurde das Problem klar herausgestellt. Mir hat gut gefallen, dass der Autor in meinen Augen kein Männer-Bashing betrieben hat, sondern die Probleme anhand von Beispielen und oft auch mit Lösungsansätzen präsentiert hat.
In dem Buch werden neue Ansätze gezeigt und sie ermöglichen es noch einmal aus einer anderen Perspektive auf gewisse Probleme zu blicken.
Der Schreibstil war größtenteils gut zu lesen, jedoch kam ich teilweise etwas schleppend voran. Manche Aussagen habe ich für mich kritisch hinterfragt und habe in manchen Punkten eine etwas andere Meinung, aber das ist überhaupt nicht schlimm.
𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: Das Buch ist aus meiner Sicht lesenswert und ich konnte einige Erkenntnisse und viele Informationen mitnehmen.
Toxic masculinity's cost to society as tallied up by an economic scientist looking at how the patriarchy and toxic masculinity are dangerous for everyone. This is not surprising to anyone who has looked at how men are negatively affected by stereotypes before (especially the readers of Raewyn Connell), but the numbers are still large. In his analysis, he looks at crime and the prison system, healthcare, domestic violence, damage to vehicles and property, mental health, education, our family model and jobs, among other things and shows how expensive the negative traits associated with manliness are for society. Well worth the read!
Durchaus interessant und mit guten Ideen gespickt. An der ein oder anderen Stelle (z.B. bei den Burschenschaften oder im medizinischen Sektor) hat mir ein wenig Einordnung und Differenzierung gefehlt. Insgesamt sehr angenehm zu lesen und Tabellen und Abbildungen an den richtigen Stellen. Vermutlich wird dieses Buch aber leider (und mal wieder) nicht in die Hände derer gelangen, die es unbedingt lesen müssten, damit sich etwas verändert...
Guter und wichtiger Ansatz, ich hoffe sehr, dass man daran anknüpft. Männlichkeit an sich hat eine negative Seite, die in der Gesellschaft Probleme verursacht. Hierfür gibt es kein Bewusstsein. Wenn man die Probleme mit den Ursachen in Verbindung bringt, kann man gegen das Übel vorgehen. Dafür muss die Ursache sichtbar werden. Solche Bücher helfen dabei. Bitte mehr davon. Das tut den Buben auch gut.
Ziemlich guter Einstieg, wenn man sich noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt hat. Für alle anderen noch mal eine schöne Zusammenfassung einzelner Punkte anhand von anekdotischen Beispielen. Alles gestützt durch statistische Daten.
Zeigt anhand von Fakten verschiedene Argumente gegen das Patriachat auf. Dabei wird stark verdeutlicht das niemand wirklich langfristig von dem Patriachat profitiert.