Bestseller-Autorin Hera Lind erzählt in »Das letzte Versprechen« die wahre Geschichte von Anni aus Siebenbürgen, die im Deutschland der Nachkriegszeit vergeblich auf Mitgefühl hofft und schließlich ein zweites Mal durch die Hölle gehen muss.
Weihnachten 1944 bricht im Banat die Hölle für die kleine Anni aus: Sie wird von bewaffneten Partisanen aus den Armen ihrer jungen Mutter Amalie gerissen – und in ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt, während Amalie mit 180 Frauen des Dorfes in ein Arbeitslager nach Sibirien muss. Annis Großmutter lässt die 5-Jährige allen Gefahren zum Trotz nicht allein – wie sie es deren Mutter versprochen hat. Heimlich fährt sie mit und ermöglicht der Kleinen die Flucht. Für Anni wird ihre Oma zum Licht in der Dunkelheit, das ihr auch Jahre später noch leuchtet.
Denn im Deutschland der Nachkriegszeit hat niemand Zeit für die seelische Not eines Kindes. Erst als Anni dem Bauernsohn Hans begegnet, glaubt sie, ein wenig Glück gefunden zu haben. Bis ihre Liebe zum Leben und dem, was gut ist an den Menschen, erneut auf ungeahnte Weise auf die Probe gestellt wird …
Berührend, dramatisch und voller Hoffnung erzählt der Schicksalsroman von Bestseller-Autorin Hera Lind, wie Anni mit den Gespenstern ihrer traumatisierenden Vergangenheit ringt – und den Kampf niemals aufgibt.
"Das letzte Versprechen" ist ein historischer Roman der Autorin Hera Lind und erschien am 02.11.2022 im Knaur Verlag.
An Weihnachten 1944 ändert sich für die 5-jährige Anni alles: Ihre Mutter wird von Partisanen in ein sibirisches Arbeitslager verschleppt und Anni in einem jugoslawischen Kinderheim untergebracht. Nun bleibt ihr, als einziger Halt, nur noch ihre aufopfernde Oma, welche alles daran setzt Anni aus diesem Elend zu befreien.
Wir begleiten im Roman eine im Banat lebende Familie, die, durch die unvorstellbaren Geschehnisse des 2. Weltkriegs, ihre Heimat verliert und voneinander getrennt wird. Auch als nach Jahren das Martyrium überstanden scheint, ist es für alle Beteiligten schwer, wieder ins normale Leben zu finden - denn wie verarbeitet man unsagbare Qualen, den Verlust von Heimat und geliebten Menschen in einer Zeit, in der es keine wirkliche Aufarbeitung, geschweige denn psychologische Hilfe gab?
Das Thema der Vertreibung und Verschleppung der Banater Schwaben zum Ende des 2. Weltkriegs ist für mich sehr schonungslos und erschreckend dargestellt. Dies unterstützt auch der sehr klare und direkte Schreibstil der Autorin - dramatische und abscheuliche Taten und Geschehnisse werden unverhohlen beschrieben. Die Perspektivwechsel tragen sehr zum ganzheitlichen Eindruck bei, auch wenn man dadurch ein wenig das Gefühl hatte sich in einer Leidensspirale zu drehen. Aufgrund dessen, war die ein oder andere Lesepause vonnöten, was für mich, bei dieser Thematik, aber vollkommen normal ist.
Der Roman konnte mich von der ersten Seite an fesseln und hat mich im Verlauf auch nicht wieder verloren. Im Gegenteil: Die Geschichte der Anni Eckardt, welche sich auf wirklich vorhandene Tagebücher und Aussagen eben dieser unglaublichen tapferen und starken Frau bezieht, wird mich noch eine ganze Weile beschäftigen.
"Das letzte Versprechen" war für mich das erste Buch der Autorin, da ich ihr ein anderes Genre angedacht hatte und bin nun sehr froh dazu gegriffen zu haben. Ich werde mir die anderen Bücher von Hera Lind nun auch etwas genauer ansehen. Ich kann diesen Roman jedem ans Herz legen, der sich mit dieser dunklen Geschichte und ihrer schonungslosen Beschreibung auseinander setzen möchte und kann. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
Ich habe schon viele Tatsachenromane der Autorin gelesen und bin immer wieder aufs Neue davon begeistert, wie die Autorin es schafft, die Geschichte, die ihr zur Verfügung gestellt wurde zu einem Buch zu bringen, welches einen als Leser ab der ersten Seite in den Bann zieht und so schnell nicht mehr loslässt. Auch nach Beenden der Bücher, wirken diese immer noch lange in mir nach.
Hera Linds Schreibstil ist trotz der Schwere der Thematik immer flüssig und sehr detailliert. Zum ersten Mal (fiel mir zumindest zuvor bislang nie auf), brachte die Autorin sich selbst durch eine Begegnung mit der Protagonistin Anni in die Geschichte ein. Eine Bewertung der Geschichte, fällt mir persönlich schwer und möchte ich hier auch gar nicht abgeben, denn selbst wenn die Autorin immer wieder in ihren Schlussworten darauf hinweist, dass sie neben der realen Erlebnisse der jeweiligen Protagonisten auch ihren eigenen Gedanken freien Lauf lässt und die ein oder andere Fiktion in das Buch mit einfließen lässt, so lässt es mich jedoch nicht los immer wieder daran zu denken, dass die Geschichte zum Großteil dennoch wirklich so passiert ist und ein Mensch im Alter meiner eigenen Großeltern, dies am eigenen Leib erlebt hat.
Bei dem aktuellen Werk muss ich leider sagen, dass ich zunächst etwas über die Zeitsprünge und die erzählenden Personen „stolperte“. Es dauerte eine Weile bis ich da wirklich richtig drin war, konnte dann aber der Erzählung doch sehr gut folgen. Die Autorin stellte die junge und auch ältere Anni in meinen Augen sehr authentisch da. Der Familienzusammenhalt zwischen Anni und ihren Großeltern war greifbar und erwärmte mir das Herz. Auch wie die Großmutter alles dafür tat, um ihr, an ihre Schwiegertochter abgegebene Versprechen, zu halten. Die Zeitspanne in dem Buch ist schon sehr beachtlich, reicht sie doch von dem 5-jährigen Mädchen bis zu späteren Seniorin und so habe ich das Gefühl ich habe eine starke und sehr lebensbejahende Frau kennengelernt, ohne ihr jemals persönlich begegnet zu sein.
Ja die Stimmung in dem Buch ist an sich eher düster. Die negativen Ereignisse überschatten ganz deutlich die positiven Erlebnisse in Annis Leben und doch merkt man, dass diese Frau sich niemals hat unterbekommen lassen. Sicherlich ist dieses Buch somit nicht für jeden die richtige Lektüre und doch habe ich das Gefühl, gerade durch diese Bücher immer noch etwas aus einer Zeit zu lernen, die ich selbst glücklicherweise nicht erleben musste.
Fazit: Ein weiterer aufrüttelnder Tatsachenroman, den ich unheimlich gerne gelesen habe und den ich als absolut lesenswert betrachte. Dennoch könnte dieses Buch den ein oder anderen Leser auch sicherlich triggern.
Die kleine Anni, die im Banat lebt, wird Weihnachten 1944 von Partisanen in ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt. Zeitgleich wird ihre Mutter Amalie mit vielen anderen Frauen in ein Arbeitslager nach Sibirien verbracht. Die kleine Anni weiß nicht, wie ihr geschieht, aber ihre Großmutter lässt sie nicht allein. Sie kämpft für ihre Enkeltochter und würde alles für sie geben, auch ihr Leben. Wie wird dieser Schicksalsschlag für diese drei Frauen enden?
Die kleine Anni ist durch und durch ein Sonnenschein, bis das Unglück in Gestalt von Partisanen über sie hereinbricht und ihr Leben sich von jetzt auf gleich dramatisch ändert. Wir erleben, wie die Kleine ihr Zuhause und ihre Familie verliert. Alles scheint ausweglos bis sich Annis Omi mit unmenschlichen Kräften zu ihr kämpft und sie beschützt. Was sie dann in Jugoslawien erleben ist wirklich schockierend. Als wäre die Verbringung nicht schon schlimm genug, werden sie dort unter katastrophalen Bedingungen, wie Tiere gehalten. Oh Gott… beim Schreiben stehen mir schon wieder die Tränen in den Augen. Wenn man dann noch bedenkt, dass das eine wahre Geschichte ist. Trotzdem gibt Anni nie auf. Sie hofft so sehr darauf, eines Tages ihre Mutti wiederzusehen. Und tatsächlich hat ihr Martyrium irgendwann ein Ende. Und fast könnte man den Eindruck gewinnen, danach kann es nur bergauf gehen, aber leider ist dem nicht so. Mehr möchte ich nicht dazu nicht schreiben, denn dann würde ich zu viel Spoilern.
Annis Mutter ergeht es nicht besser, als Anni und der Omi. Auch sie kämpft sich durch die Jahre, stets hoffend, dass sie irgendwann ihre Familie wiedersehen wird. Dieser Gedanke hält sie am Leben und lässt sie all die Strapazen und Qualen ertragen. Doch wird das Wiedersehen mit Anni irgendwie anders, als sie es sich vorgestellt hatte.
Annis Omi ist der absolute Wahnsinn. Was für eine starke und liebe Frau. Und auch bei ihr muss man fragen, wie viel kann ein Mensch ertragen? Man spürt die Liebe zu ihrer Enkeltochter förmlich. Man leidet mit ihr, fühlt ihre Schmerzen. Sie hat mich sehr beeindruckt. Und auch in der ausweglosesten Situation, versucht sie immer etwas Positives zu sehen.
Die Handlung war super spannend. Es gibt so viele Höhen und Tiefen. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen bzw. zu hören. Mir war das Banat mit dieser Situation bisher nicht bekannt und so konnte ich auch einiges an Geschichtlichem dazulernen. Es ist eine zutiefst bewegende, super emotionale und dramatische Geschichte. Es gibt wirklich schockierende Momente und mir kamen nicht nur einmal die Tränen. Es ist wirklich sehr selten, dass eine Geschichte mir so nahe geht, aber diese hat es geschafft.
Ganz besonders dazu beigetragen hat dieser wundervolle Schreibstil. Alles liest sich flüssig und angenehm harmonisch, trotz der schwierigen Themen und schockierenden Momente. Für mich hat es sich ein wenig so angefühlt, als würde Annis Omi auch mich beschützen. Und diese Frau ist wirklich einzigartig. Mit ihrer Art und ihren Reaktionen in den verschiedensten Situationen hat sie mich immer wieder berührt. Hera Lind hat es geschafft, dass ich eins mit dieser Geschichte war und mit gerade mit Anni und ihrer Omi mitgelitten habe. Auch sprachlich hat alles ganz wunderbar gepasst, sowohl in dieses Genre, als auch zu dieser Geschichte. Ich war mittendrin und habe alles miterlebt und vor allem mitgefühlt. Die Darstellung der Orte und der Atmosphären war so echt, dass ich es spüren konnte. Und die Darstellung der Emotionen sucht seinesgleichen. Für mich ist dieses Buch einzigartig.
Ein ganz besonderes Erlebnis wurde es aber durch die Sprecherin Yara Blümel. Ihr ist es gelungen, jeder Person eine eigene Stimme zu geben und die eigene Individualität zu zeigen. Ihre Betonung und ihre Sprechweise hat sie an die Situationen angepasst, so dass alles rundum stimmig war. Yara Blümel war sehr gut zu verstehen und sie hat die Emotionen der Personen perfekt transportiert. Genial!
Ich könnte noch so viel dazu schreiben, aber dieses Buch muss man selbst lesen und erleben.
Von mir gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sterne), weil es eine sehr berührende Geschichte ist, weil wir durchweg starke Frauen erleben und weil es hervorragend geschrieben und gesprochen wurde. Kritikpunkte habe ich keine. Für mich ist dieses Buch ein absolutes HIGHLIGHT.
Vielen Dank an Hera Lind, Yara Blümel und den Argon Verlag für diese Geschichte.
Vom Banat und den Donauschwaben hatte ich noch nie etwas gehört. Von daher fand ich Hera Linds neuen Roman „Das letzte Versprechen“ wirklich interessant und lehrreich. Egal, wie viel Zeit vergeht, man darf die Vergangenheit nicht einfach vergessen. Das Banat liegt heute in Rumänien, Serbien und Ungarn. Vor vielen Jahren siedelten sich dort Deutsche an. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurden die sogenannten Donauschwaben für die Verbrechen von Adolf Hitler bestraft, obwohl sie selbst niemals in Deutschland waren und mit dem Krieg im Grunde nichts zu tun hatten. Die Hölle, die diese Leute durchmachen mussten, übersteigt jede Vorstellung. Jahrelange Zwangsarbeit, Misshandlungen, ständiger Hunger und katastrophale hygienische Zustände sind nur einige Beispiele des Martyriums. Wie ein Mensch so etwas aushalten kann, ist unfassbar. Gerade, weil man sich all das nicht einmal ansatzweise vorstellen kann, war es der Autorin vermutlich so wichtig, dem Leser ein detailliertes Bild zu vermitteln. Schier endlose Szenen von Gewalt reihen sich aneinander und die sehr graphische Darstellung haben „Das letzte Versprechen“ zu einer sehr harten Kost für mich gemacht. Selbst die Kindheitserinnerungen von Amalie sind voller Schläge und Lieblosigkeit. Das Buch beruht auf wahren Tatsachen und das Leben der Personen, die Vorbild für die Charaktere sind, war alles andere als ein Märchen. Dieser Roman ist unfassbar düster. Selbst nach der Aussiedlung nach Deutschland reiht sich ein Schicksalsschlag an den anderen. „Das letzte Versprechen“ schlug mir sehr aufs Gemüt und war teilweise schwer auszuhalten. Leider hat mir auch der Schreibstil nicht sonderlich zugesagt. Dies war mein erster Tatsachenroman von Hera Lind, deswegen habe ich keine Vergleichswerte. In diesem hier, ist alles sehr einfach ausgedrückt. Zunächst dachte ich, es liegt daran, dass Anna zu Beginn der Geschichte erst 5 Jahre alt ist. Aber auch die Kapitel aus der Perspektive von ihrer Mutter Amalie klingen teilweise recht kindlich. Die ständige Wiederholung von „meine liebe Oma“, „meine liebe Mama“ etc. hören sich in meinen Ohren etwas eigenartig. Auch die häufige Verniedlichung („ich grub mit meinen kleinen Händchen“ usw.) fand ich überflüssig. Diese Babysprache stand in einem extremen Gegensatz zur Brutalität der beschriebenen Szenen, dass ich es einfach deplatziert fand. Manche Sachen werden auch doppelt und dreifach in identischer Wortwahl erzählt. Glücklicherweise musste niemand von uns erleben, was die Protagonisten durchgemacht haben, deswegen ist es unmöglich, sich in die Charaktere hineinzudenken. Am Anfang hatte ich auch mit allen sehr viel Mitgefühl. Im weiteren Verlauf fand ich manche Personen einfach nur noch schrecklich. Amalies Schwiegereltern haben alles für ihr Enkelkind getan, sind buchstäblich durch die Hölle gegangen. Und trotzdem müssen sie sich von ihrer Schwiegertochter wie der letzte Abschaum behandeln lassen. Nach allem, was Annie bereits durchgemacht hat, wird sie von ihrer Mutter immer weiter misshandelt. Zwar nicht physisch aber psychisch. Bis auf einzelne Momente ist dieses Buch einfach nur grausam und trostlos und deswegen war ich ehrlich gesagt froh, als ich auf der letzten Seite angekommen war.
Ein erzählenswertes Schicksal, das eine andere Autorin verdient hätte
Weihnachten 1944 ändert sich das Leben von Anna „Anni“ Eckhardt, einer Banatdeutschen, für immer auf schreckliche Art und Weise. Sie wird von ihrer Mutter getrennt und kommt in ein jugoslawisches Kinderheim, wo großes Leid und Hunger herrschen. Ihre Mutter Amalie hingegen wird für fünf Jahre nach Sibirien in ein Arbeitslager geschickt. Während dieser Zeit kümmert sich Annis Großmutter um ihre Enkelin, wie sie es Annis Mutter versprochen hat. Als ein paar Jahre später Anni nach Deutschland kommt, werden die seelischen Wunden deutlich, die die traumatischen Erlebnisse bei ihr wie auch bei ihrer Mutter hinterlassen haben.
Diese schrecklichen Ereignisse verarbeitet mehr schlecht als recht der Tatsachenroman "Das letzte Versprechen" von Hera Lind, der auf der Lebensgeschichte von Anna Eckhardt und ihren Tagebucheinträgen basiert. Gleich zu Beginn des Buches wird jedoch darauf hingewiesen, dass das Buch keinen "Anspruch auf Faktizität erhebt" und dass eine "Verschränkung von Wahrheit und Fiktion" stattfindet. An sich ist das ja kein Problem, viele Romane, die auf wahren Lebensgeschichten beruhen, tun dies doch sollte man dann den Roman als Tatsachenroman bezeichnen? Wird so nicht eine Faktizität vorgetäuscht, die nicht vorhanden ist? Inhaltlich kann der Roman auf dieser Ebene nämlich meiner Meinung nach nicht wirklich überzeugen, denn zu viele Ungereimtheiten bzgl. manchen Ereignissen, ein vereinfachtes Denken in bösen Partisanen bzw. russischen Soldaten auf der einen und guten Deutschen auf der anderen Seite, eine fehlende Einordnung des ganzen Geschehens in dem gesamtgeschichtlichen Kontext sowie keine weiteren Quellen außer Annas Tagebuch hinterlassen einen fragwürdigen Eindruck. Dementsprechend würde ich den Roman auch eher als historischen Roman bezeichnen, um keinen falschen Eindruck zu erwecken. Doch auch hier kann das Buch nicht überzeugen, den sprachlich und stilistisch ist es nicht wirklich gelungen. Besonders am Anfang, als die Ereignisse aus Sicht der fünfjährigen Anni erzählt werden, wird ein einfacher und kindlicher Schreibstil verwendet, der meist zu kindlich und dann zu erwachsen für eine Fünfjährige klingt. Dieser banale und sprachlich wenig ansprechende Schreibstil bleibt dann auch über das ganze Buch erhalten. Auch trieft der Roman von Kitsch und unnötiger Dramatisierung, um ja Empathie und Bestürzung gegenüber dem schweren Leben von Anni zu empfinden. Ein bisschen weniger Rührseligkeit hätte dem Roman besser getan, so würde dann auch die Geschichte authentischer und glaubhafter erscheinen. Das i-Tüpfelchen ist aber dann aber die Autorin selbst, die selbst während der Geschichte in die Handlung einfügt und dann am Ende noch Eigenwerbung für sich selber macht, sodass ich mich am Ende Frage, ob hier die Geschichte von Anni und dem Leid der Banatdeutschen erzählt wird oder die Autorin eine erzählenswerte Geschichte für ihren eigenen Nutzen verwendet.
"Das letzte Versprechen" von Hera Lind hatte die Möglichkeit auf das Schicksal der Banatdeutschen bzw. der Donauschwaben zu Ende und nach dem 2. Weltkrieg aufmerksam zu machen, doch genutzt wurde diese Chance nicht.
Covertext: Weihnachten 1944 bricht im Banat die Hölle für die kleine Anni aus. Sie wird von bewaffneten Partisanen aus den Armen ihrer jungen Mutter Amalie gerissen und in ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt, während Amalie mit 180 Frauen des Dorfes in ein Arbeitslager nach Sibirien muss. Annis Großmutter lässt die 5-Jährige allen Gefahren zum Trotz nicht allein wie sie es deren Mutter versprochen hat. Heimlich fährt sie mit und ermöglicht der Kleinen die Flucht. Für Anni wird ihre Oma zum Licht in der Dunkelheit, das ihr auch Jahre später noch leuchtet. Denn im Deutschland der Nachkriegszeit hat niemand Zeit für die seelische Not eines Kindes. Erst als Anni dem Bauernsohn Hans begegnet, glaubt sie, ein wenig Glück gefunden zu haben. Bis ihre Liebe zum Leben und dem, was gut ist an den Menschen, erneut auf ungeahnte Weise auf die Probe gestellt wird.
Hera Lind erzählt in ihrem neuen Roman „Das letzte Versprechen“ wieder eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit.
Ich lese sehr viel und manchmal denkt man, man hat über fast alles schon gelesen. Hier in dieser Geschichte waren mir die Donauschwaben und das Banat völlig neu. Um so mehr hat mich die Geschichte von Anni interessiert.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal erzählt Anni und einmal ihre Mutter Amalie. So kann der Leser den Weg Beider nach der Trennung gut mitverfolgen.
Es ist manchmal unerträglich was die kleine Anni erleben musste. Mit 5 Jahren wird sie verschleppt und in ein Kinderheim gebracht. Dort sind die Zustände menschenunwürdig. Später gelingt ihr die Flucht. Immer in ihrer Nähe ist ihre Großmutter. Sie hat ihrer Schwiegertochter das Versprechen gegeben, Anni nicht alleine zu lassen.
Amalie selbst kommt nach Sibirien in ein Arbeitslager. Erst nach 6 Jahren sehen sich Mutter und Tochter wieder. Doch da ist Amalie eine gebrochene Frau. Die Liebe die Anni braucht kann sie ihr nicht mehr geben.
Hera Lind konnte für ihre Geschichte die Tagebücher von Anni benutzen. Sie hat Anni auch getroffen. Da war Anni eine Frau von über 80 Jahren. Ein Gespräch bei Kaffee und Kuchen, ein Blick in die Tagebücher und Hera Lind nahm sich der Geschichte an. Entstanden ist ein Roman der berührend und gleichzeitig sehr dramatisch ist. Ich habe beim lesen immer wieder einmal eine Pause einlegen müssen weil mich Annis Schicksal so betroffen gemacht hat. Aber man spürt auch immer ein Fünkchen Hoffnung in der Geschichte. Ich habe mir auch immer das Kapitel, dass aus der Perspektive von Hera Lind erzählt wurde und ziemlich am Anfang der Geschichte stand ins Gedächtnis gerufen. Hier war Anni eine ältere Frau mit Lachfältchen.
Hera Lind erzählt die Geschichte schonungslos und ehrlich. Auch wenn es ein Roman ist und die Autorin mit ihrer künstlichen Freiheit die Geschichte vielleicht etwas verfremdet hat kommt die Geschichte sehr authentisch und ehrlich bei mir als Leserin an.
„Das letzte Versprechen“ ist eine klare Leseempfehlung von mir. Eine Geschichte die man so schnell nicht vergisst.
In Hera Linds Tatsachenroman ,, Das letzte Versprechen " verarbeitet die Autorin die Tagebücher von Anni Eckardt, deren glückliche Kindheit 1944 mit 5 Jahren jäh endet. Die Familie von Annie lebt seit vielen Jahren als Donauschwaben im Banat, Jugoslawien. Bewaffnete Partisanen reißen die Familie auseinander. Ihre Mutter Amalie muß mit anderen Frauen des Dorfes in ein Arbeitslager nach Sibirien. Sie lässt sich von ihrer Schwiegermutter Barbara das Versprechen geben, auf ihr Kind aufzupassen und es nicht alleine zu lassen. Annie wird in ein Kinderheim verschleppt , soll dort verhungern. Doch Annies Großmutter hält ihr Versprechen und bleibt bei ihr. Sie müssen in den nächsten Jahren Furchtbares durchmachen. Nach 5 Jahren Gefangenschaft in Sibirien kommt Amalie nach Deutschland und möchte ihr Kind wieder bei sich haben. Doch Amalie ist durch das Erlebte im Arbeitslager schwer traumatisiert, kann keine Gefühle zulassen oder zeigen und hat kein Verständnis für ihre eigene Tochter. Sie bräuchte selbst Hilfe, alles zu verarbeiten, doch damals gab es diese nicht. In all dieser Zeit ist die Großmutter die wichtigste Person für Annie, stets für sie da. Doch obwohl das furchtbare Leid für Barbara, Amalie , Annie und ihren Familienangehörigen zuende ist , fällt es ihnen sehr schwer sich in einem normalen Leben zurecht zu finden. Annie hat ihre Erlebnisse in vielen Tagebüchern, die sie liebevoll mit Bildern und Zeichnungen verzierte, aufgeschrieben. Hera Lind hat sich ihrer Geschichte angenommen, Annie persönlich gesprochen und daraus diesen großartigen Tatsachenroman geschaffen. Mit ihrem klaren und flüssig zu lesenden Schreibstil, beschreibt Hera Lind schonungslos und ehrlich die dramatischen und abscheulichen Taten und Ereignisse. Sie greift damit das sensible Thema der Ungewissheit und Hilflosigkeit sowie den Verlust geliebter Menschen auf. Annie 's Geschichte hat mich emotional gefangen genommen und mich sprachlos und erschüttert zurück gelassen. Annie hat meinen größten Respekt, weil sie trotz aller Erlebnisse, mutig ihr Leben selbst in die Hand genommen und immer auch an das Gute im Menschen geglaubt hat. Es erscheint mir wie ein Wunder, daß Menschen wie sie nicht an diesem Leben zerbrochen sind. Der Roman wird aus den Perspektiven von Annie und Amalie geschildert, die Zeitspanne umfasst 1944 bis ins Jahr 2012. Die einzelnen Kapitel sind mit Namen, Ort und Datum übertitelt, so daß man den Überblick behält. Zudem sind Gedichte, Briefe und Tagebucheinträge eingeschoben. Das macht das Buch noch authentischer. Ich wusste vor dieser Geschichte weder von den Donauschwaben noch vom Banat und bin sehr erschrocken über das Schicksal dieser Menschen. Es war mein erster Tatsachenroman von Hera Lind und wird definitiv nicht der einzige bleiben. Ich empfehle diese Geschichte gerne weiter , wenn man sich für starke Frauen und ihr Schicksal in unfassbar furchtbaren Zeiten interessiert.
Von Droemer Knaur und NetGalley wurde mir zu diesem Titel als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung in der Rezension bleibt davon unberührt.
Die Geschichte, geschrieben von Hera Lind, handelt von Anni Eckardts Geschichte. Einer Frau, geboren im ungarischen Grenzgebiet zu Deutschland in der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Die schweren Schicksalsschläge, die die Frau direkt schon am Anfang ihres Lebens erdulden und durchstehen musste, sind jedoch kein Einzelschicksal. Die Geschichte von Anni und ihrer Familie ist nur eines der Schicksale von hunderttausender Donauschwaben, die nach dem zweiten Weltkrieg von den Ostmächten verschleppt und systematisch ausradiert wurden. Aber Annis Geschichte und die ihrer Mutter, ihrer Großeltern und schließlich auch ihrer Nachkommen, ist neben dem "Gesamtschicksal" auch eine sehr persönliche. Ihre Leiden fangen mit den schrecklichen Jahren in Kriegslagern an, enden mit diesen jedoch nicht. Immer wieder in ihrem Leben muss das Kind, das zum Mädchen wird und schließlich zur Frau, Mutter und Großmutter, schwere Prüfungen bestehen und selten meint es das Leben einfach mal gut mit ihr.
Ich persönlich hatte von den Donauschwaben, geschweige denn von den Kriegsverbrechen, die an ihnen begangen wurden, bis zu diesem Buch noch nie etwas gehört. Entsprechend schockiert und sprachlos hat mich das Ganze zunächst zurückgelassen. Und ich hatte zwischendurch immer mal wieder etwas längere Lesepausen, denn für diese Geschichte musste ich mich bereit fühlen fürs Weiterlesen.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und machte die Geschichte von diesem Aspekt her stets flüssig zu lesen. Die Tagebucheinträge und Gedichte von Zeitzeugen passten hier wunderbar rein und haben der Geschichte noch mehr persönliche Grundlage und Hintergründe gegeben. Nur anfangs tat ich mich etwas schwer, wenn der Schreibstil einerseits dem Alter der kleinen Anni angepasst war, andererseits aber Eindrücke auf eine Art schilderte, die für mich nicht wirklich damit kompatibel waren.
Ansonsten konnte Hera Lind mir mit diesem Buch das grausame Schicksal der Donauschwaben näher bringen, haben mich aber auch die ganz persönliche Geschichte einer kleinen Familien miterleben lassen. Ich habe mit jedem Schicksalsschlag mitgelitten und mitgefiebert und die Menschen in mein Herz geschlossen.
Ich empfehle 'Das letzte Versprechen' aufgrund der mitreißenden Geschichte, aber vor allem auch für den geschichtlichen Mehrwert. Für die Möglichkeit eine schreckliche Zeit der Geschichte aus ganz intimen Perspektiven zu erfahren. Es ist keine leichte Kost, aber es lohnt sich.
Die kleine Anna lebt 1944 in Siebenbürgen gemeinsam mit ihrer Mutter und den Großeltern. Am Weihnachsabend wird sie brutal von ihrer jungen Mutter getrennt. Sie selbst wird in ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt, ihre Mutter muss ins Arbeitslager nach Sibirien. Dank der Hilfe ihre Großeltern gelingt es Anna schließlich sich dort zu befreien und sich wieder mit den Großeltern zu vereinen. Als Anna sechs Jahre später endlich wieder mit ihrer Mutter zusammen sein kann, ist ihre Mutter eine schwer traumatisierte Frau, die keine Liebe mehr geben. Und im Nachkriegsdeutschland hat niemand Zeit für Mitgefühl...die Autorin beschreibt hier ein sehr entbehrungsreiches und erschütterndes Leben einer Frau, die auch nach dem Krieg immer wieder von Schicksalsschlägen getroffen ist und man sich fragt: Wie viel muss ein Mensch aushalten können?
Der Schreibstil der Geschichte ist leicht verständlich und dennoch sehr eindrücklich beschrieben. Schonungslos und ehrlich beschreibt die Autorin wie Anna schon als Kleinkind grauenhafte Dinge miterleben muss. Ich war von Anfang an tief erschüttert und betroffen was ein kleines Kind alles aushalten kann und muss, dennoch ist es so wichtig auch solche Geschichten aus den (Nach-)Kriegsjahren zu erzählen, dass diese nicht dem Vergessen anheimfallen.
In habe schon ziemlich viel um die Zeit des zweiten Weltkriegs gelesen und dachte mich kann nicht mehr viel erschüttern, aber wie mit diesen Donauschwaben umgegangen worden ist, ist einfach unmenschlisch und barbarisch gewesen. Oft musste ich schwer schlucken und es fällt schwer zu begreifen was Menschen sich antun können.
Aber auch die Zeit nach dem Krieg war für Anna alles andere als einfach und mit dem Wissen von heute kann man über die Handlungen der Menschen damals nur den Kopf schütteln. Ich hatte so viel Mitleid mit Anna und habe sehr gehofft, dass sie irgendwann so richtig glücklich werden kann. Aber auch als (junge) Frau treffen Anna Schicksalsschläge und man fragt sich oft "hat diese Frau nicht schon genug gelitten".
Dennoch ist es auch bemerkenswert, wie Anna trotz der Schicksalsschläge immer wieder Kraft findet weiter zu machen, mit anzupacken und all ihre Liebe zu geben. Eine starke Frau, die man sich nur zum Vorbild nehmen kann!
Die Sprecherin des Hörbuchs hatte eine sehr angenehme Stimme und hat das Hörbuch gut vorgetragen. Es kamen die Emotionen schön rüben, aber immer in einem guten, angenehmen Rahmen und nie zu weit drüber.
Fazit: Eine erschütternde Lebensgeschichte, die es sich zu lesen/hören lohnt.
Weihnachten 1944 bricht im Banat die Hölle für die kleine Anni aus: Sie wird von bewaffneten Partisanen aus den Armen ihrer jungen Mutter Amalie gerissen – und in ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt, während Amalie mit 180 Frauen des Dorfes in ein Arbeitslager nach Sibirien muss. Annis Großmutter lässt die 5-Jährige allen Gefahren zum Trotz nicht allein – wie sie es deren Mutter versprochen hat. Heimlich fährt sie mit und ermöglicht der Kleinen die Flucht. Für Anni wird ihre Oma zum Licht in der Dunkelheit, das ihr auch Jahre später noch leuchtet. Denn im Deutschland der Nachkriegszeit hat niemand Zeit für die seelische Not eines Kindes. Erst als Anni dem Bauernsohn Hans begegnet, glaubt sie, ein wenig Glück gefunden zu haben. Bis ihre Liebe zum Leben und dem, was gut ist an den Menschen, erneut auf ungeahnte Weise auf die Probe gestellt wird.
Als ich mit Hera Linds neuem Buch „Das letzte Versprechen“ begonnen habe, wusste ich nur teilweise, worauf ich mich einlassen würde. Dass die Bücher der Autorin, besonders wenn sie nach einer wahren Begebenheit geschrieben sind, mich bewegen wusste ich aber trotzdem hat es mich wieder erwischt. Bevor ich dieses Buch gelesen habe, hatte ich noch nie etwas vom Banat gehört. Ich bin Jahrgang 1993 und der zweite Weltkrieg war bei mir in der Schule erst im Abitur ein Thema und da ging es um das allgemein Bekannte aber das hier war mir neu. Umso schockierter war ich von Annis Geschichte. Das Buch wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Annis Sichtweise als Kind, als Heranwachsende und als Frau. Dann erleben wir noch die Sicht ihrer Mutter und einzelne Kapitel direkt von Hera Lind, die berichten, warum sie sich doch noch an diese Geschichte gewagt und wie sie Anni als alte Dame in ihrem Zuhause erlebt hat. Annis Geschichte ist eine Geschichte voller Grausamkeiten, Angst, Gewalt, Hunger, Krankheit und Verlust aber auch voller Liebe und Hoffnung. Dass Menschen solch eine Tortur überleben und dann wieder ins Leben zurückfinden können ist für mich unvorstellbar. Die Geschichte hat mich mitgerissen, bewegt und lange nicht mehr losgelassen. Eigentlich bis jetzt nicht. Ein Teil deutscher Geschichte, das ich noch nicht kannte. Ich bin froh, dass die Autorin den Menschen aus dem damaligen Banat auf diese Weise eine Stimme gibt und ihre Geschichte auch uns Nachkriegsgenerationen näherbringt. Ein unglaublich bewegendes Buch!
„Das letzte Versprechen“ ist ein historischer Tatsachenromanen der in Salzburg lebenden Autorin Hera Lind.
In diesem Buch beschäftigt sich Hera Lind mit dem Leben von Anni Eckardt. Sie beginnt im Oktober 1944 und schon die ersten Seiten haben mich die Luft anhalten lassen. Was Anni erlebt, sollte kein Kind durchmachen müssen. Auch nach dem Krieg ist ihr Leid nicht beendet und sie ist nur eines von vielen Kindern, die getrennt von ihren Familien ein Schicksal durchleben müssen, das nur schwer - wenn überhaupt - zu verarbeiten ist.
Hier wird schonungslos über das Leid von Kindern berichtet, die auf sich allein gestellt sind, keine Bezugsperson haben, Hunger leiden und schon früh lernen müssen sich durchzubeißen. Gestützt auf die Erinnerungen und Tagebücher von Anni werden hier wahre Begebenheiten mit Fiktion verbunden. Zitate und Gedichte aus den Tagebüchern tragen dazu bei, dass das Gelesene noch authentischer wird. Dadurch hat mich die Autorin mitgerissen und emotional zutiefst berührt. Der Schreibstil ist durchgehend leicht zu lesen, die vorherrschende Gewalt, die unglaubliche Brutalität und der stets gegenwärtige Tod sind fordernd genug und ein krasser Kontrast. Es wird im Wechsel aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet, meist aus der von Anni, aber auch aus der ihrer Mutter und der der Autorin.
Im hinteren Innencover befinden sich Auszüge aus den Tagebüchern von Anni Eckardt. Jede einzelne Seite ist liebevoll gestaltet und die Schrift akkurat und gleichmäßig, so dass sie auf mich fast wie kleine Kunstwerke wirken.
Hera Lind hat hier bedrückend und fesselnd Wahrheit und Fiktion miteinander verwoben. Mich hat dieser Roman mit dem Schicksal der kleinen Anni emotional sehr berührt. Es ist ein grausames Stück Zeitgeschichte, das nicht vergessen werden darf und gelesen werden muss.
In letzter Zeit lese ich Mal wieder vermehrt Leseproben, bevor ich ein Buch kaufe. Gerade auch, wenn ich die Autorin / den Autor noch nicht kenne. So war es dann auch bei diesem Buch. Durch Vorablesen könnte ich einen kurzen Blick ins Buch werfen. Ich fand die Geschichte so emotional & teilweise so erdrückend. Ein bisschen was aus dem 2. Weltkrieg weiß ich von meiner Oma, aber auch aus Büchern. Die Bücher rund um den 2. Weltkrieg ziehen mich meistens schon magisch an. Es ist immer noch so unfassbar & unverständlich wie man anderen gegenüber so einen Hass haben kann. Mit dem Hintergrund, dass diese Geschichte eine wahre Begebenheit hat, lässt mich schon ein wenig sprachlos zurück. Im Buch geht es um Anni, ihre Mutter Amelie & Anni's Oma. Sie werden misshandelt, vertrieben & noch mehr. Man bekommt mit, wie Anni größer wird, wie sie im Kinderheim ums Überleben & gegen den Hunger kämpft. Immer an Ihrer Seite ist ihre Großmutter. Ihre Mutter Amalie wird nach Sibirien verschleppt & muss dort arbeiten. Alle erleben viele Grausamkeiten & doch geben Sie nie auf. Ihr Vater ist dazu noch im Krieg gefallen. Erst 1950 sollten sich alle wiedersehen. Nach den Schicksalsschlägen achtet niemand auf die Gefühle eines Kindes. Auch wenn Anni langsam zu einer Erwachsenen wird, lassen die Schicksalsschläge nicht nach. Ein hartes Leben & doch gibt Anni nie auf.
Man kann bei diesem Buch deutlich sehen, was für Grausamkeiten den Menschen früher angetan wurden. & das nicht nur die Deutschen Fehler gemacht haben. Auch wenn einem das immer erzählt wird. Die Protagonisten um Anni, Amelie & ihre Oma haben mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig, emotional & es ist anschaulich beschrieben.
„Das letzte Versprechen“ ist ein Buch, welches einen schockiert und sprachlos zurücklässt, aber ich glaube, dass wir genau diese Art von Büchern brauchen, Bücher, die Krieg, Gewalt und Grausamkeit thematisieren und uns vor Augen führen, was ein Mensch niemals erleben sollte. Niemand hat es verdient, solche Erfahrungen zu machen. Die Tatsache, dass dieser Roman auf einer wahren Geschichte basiert, führt dazu, dass man noch fassungsloser als ohnehin schon vor diesem Buch sitzt und sich die ganze Zeit über denkt: „Warum?“, „Wie kann das wirklich passiert sein?“, „Können Menschen wirklich so grausam sein?“
Im Kontrast zu all diesen Grausamkeiten steht Annis wirklich überwältigendes Verhältnis zu ihren Großeltern. Hier haben mich manche Szenen wirklich zu Tränen gerührt – Liebe kann doch unendlich sein! Zusammen haben sie gezeigt, wie wichtig Familie, Zusammenhalt und Durchhaltevermögen sind.
Ich bin der Autorin wirklich sehr dankbar, dass sie durch dieses Buch Anni eine Stimme gegeben hat und ich hoffe, dass diese Geschichte noch viele LeserInnen erreichen wird!
In Bezug auf den Schreibstil hat man wirklich gemerkt, dass die Autorin ihr Handwerk beherrscht, denn dieser ist wirklich sehr besonders. Sie hat es geschafft, mich mit jedem einzelnen Satz zu erreichen.
Fazit: Ich bin eigentlich nicht die Art von Leserin, die anderen Bücher aufdrängen möchte, aber hier muss ich es wirklich sagen: schaut euch dieses Buch an, lest es und empfehlt es weiter. Die Geschichte darf sich nämlich nicht noch einmal wiederholen!
Auf Grundlage eines Tagebuchs erzählt Hera Lind die Lebensgeschichte einer im jugoslawischen Banat geborenen Deutschen nach. Der Roman steigt direkt mit den Erfahrungen einer Fünfjährigen am Ende des zweiten Weltkriegs ein. Plötzlich bricht ihre heile Welt zusammen, die geprägt ist vom dörflichen Miteinander der sogenannten Donau-Schwaben. Ihre deutschen Wurzeln werden nun zu einer schweren Bürde, sie werden von den Russen und Jugoslawen verschleppt, ausgehungert und zur Arbeit gezwungen. Schonungslos werden diese Misshandlungen erzählt, die kindliche Sicht der kleinen Anni macht es für den Lesenden nicht erträglicher. Noch eindringlicher sind die Abschnitte aus Sicht von Amalie, Annis Mutter, die in Sibirien in einer Mine arbeiten muss. Das Buch macht deutlich, dass das Erlittene das Leben von Anni bis heute beeinflusst. Lebensentscheidungen und weitere Schicksalsschläge hängen mit den Erfahrungen aus der Kindheit zusammen. Durch die lange erzählte Zeit wird einiges sehr verkürzt dargestellt. Außerdem fand ich den Sprachstil des Buches teilweise zu einfach - vielleicht war das bewusst gewählt oder nah an dem zugrundliegenden Tagebuch, mir hat es nicht gefallen. Mehrmals werden auch Geschehnisse doppelt erzählt oder erscheinen wenig logisch (z.B. wenn ihr Sohn sich vier Jahre nicht meldet, weil ihr Mann sich ihm gegenüber schlecht verhalten hat, aber im Notfall muss sie dann alles für ihn regeln).
Normalerweise mag ich historische Romane. Dieser hat mir persönlich leider nicht ganz so gut gefallen. Das erste Kapitel wird aus Annis Sicht als 5-Jährige beschrieben. Der Schreibstil hat aber überhaupt nicht zu der Sicht einer 5-Jährigen gepasst, er klang viel zu erwachsen. Was mich auch gestört hat, dass immer ein Artikel vor die Namen gesetzt wurde: ,,Die Oma", ,Die Mama", ,,Die Anni" usw. Finde ich ganz schrecklich. Der Schreibstil wurde dann im Laufe des Buches zwar besser, aber konnte mich dennoch nicht komplett überzeugen. Manche Formulierungen wirkten holprig und es gab einen Satz, den ich alle drei Kapitel wieder gelesen habe.
Die Geschichte an sich war zwar sehr berührend, doch leider gab es viel zu viel Leid. Der Leser hat fast keine Luft zum Atmen oder zum Verdauen. Das, was Anni erlebt, hält kein Mensch durch und das war auch einfach too much. Es gab fast keine ,,schönen" Momente, was ich sehr schade fand. Das Buch hinterlässt einen bitteren Beigeschmack und klar, das Buch soll über das harte Schicksal usw aufklären, aber das Lesen hat so fast keinen Spaß gemacht. Da es sich nicht um ein Sachbuch handelt, sondern um einen Unterhaltungsroman, empfand ich es einfach als zu viel des Schlimmen.
Die kleine Anni erlebt im Jahr 1944 zu Weihnachten die Hölle, als sie und weitere Kinder im Banat in ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt werden. Ihre Mutter Amalie und weitere Frauen werden zum Arbeitsdienst nach Sibirien gebracht. Nur die Grossmutter lässt Anni nicht allein. Das hat sie ihrer Mutter versprochen.
Dieser Roman nach einer wahren Begebenheit hat mich sehr bewegt und berührt. Die Autorin Hera Lind hat die Lebensgeschichte von Anni Eckardt bemerkenswert dargestellt. Die Perspektiven der einzelnen Kapitel wechseln zwischen Amalie und Anna. Den Schreibstil fand ich sehr flüssig. Die geschilderte Geschichte empfand ich sehr tragisch, sodass ich beim Lesen immer wieder Pausen machen musste, um die Geschehnisse ertragen zu können. Hera Lind hat die Hauptcharaktere Anna und Amalie sehr authentisch dargestellt. Ich konnte mich beim Lesen sehr gut in sie hineinversetzen. Ich finde es großartig, dass Hera Lind Anni in ihrem Roman eine Stimme gegeben hat und ihre Ereignisse von ihrem Leben aufgeschrieben hat. Es ist sehr wichtig, darüber zu schreiben und zu sprechen und nicht solche Leute, verstummen zu lassen, auch wenn das Leid beim Lesen schwer zu ertragen ist.
Fünf Jahre war Anni als ihre heile Welt in Banat zusammenbrach. Ausgerechnet an Weihnachten kamen die Partisanen in ihr Dorf und nahmen alle Frauen mit, auch Annis Mama. Die Frauen wurden nach Sibirien verschleppt, die Alten und die Kinder kamen in verschiedenen Lager bzw. in ein Kinderheim. Aber Annis Oma hat ihrer Schwiegertochter versprochen nicht von Annis Seite zu weichen und hat so Anni das Leben gerettet.
Meine Meinung:
Ich war neugierig auf das Buch, gerade weil es nach einer wahren Begebenheit geschrieben ist. Aber ich muss zu meiner Schande gestehen, das ich bis zu diesem Buch noch nicht bewusst von den Donauschwaben gehört hatte. Die Geschichte ist so unglaublich bewegend, ich hatte einige Mal Tränen in den Augen. Man merkt wohl am Schreibstil dass die Autorin recht nahe an den Aufschrieben von Anni Eckardt geblieben ist. Und was diese mutige Frau in ihrem Leben alles erlebt hat ist fast schon unmenschlich. Trotzdem konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, es ist eine Wahnsinngeschichte, die nochmal unserer dunkelsten Vergangenheit behandelt und diesmal ist man als LeserIn quasi fast mit dabei. Eine sehr berührende und sehr traurige Lebensgeschichte, die jede Seite wert ist gelesen zu werden.
„Das letzte Versprechen“ von Hera Lind beruht auf einer wahren Geschichte. Die Erzählung spielt im Banat zur Zeit des zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit und greift die Vertreibung und Vernichtung der Donauschwaben auf. Diese wird so bildhaft und authentisch beschrieben, dass man sich die schrecklichen Ereignisse genau vorstellen und miterleben kann. Sie schreibt sehr lebendig und flüssig, man kann sich total in das Buch vertiefen. Der Roman erzählt von Anni, ihrer Mutter Amalie und deren Schwiegermutter, die alle aus ihrer Heimat vertrieben, enteignet und misshandelt wurden. Die Protagonisten wurden glaubwürdig angelegt, in die schwierigen Lebensumstände konnte man sich gut hineinversetzen. Das Buch hat mich gefesselt, bewegt und erschüttert. Ein tiefgründiges, aber trotzdem hoffnungsvolles Portrait einer schlimmen Zeit der Kriegsgeschichte.
Zum Inhalt: Eigentlich soll Weihnachten doch was schönes sein, aber für die kleine Anni ist es der Beginn einer Leidensgeschichte, die sie ihr ganzes Leben begleiten und prägen wird. Sie und ihre Mutter werden getrennt und ihre Oma versucht alles erdenklich mögliche um die Kleine nicht auch noch im Stich zu lassen, was ihr auch irgendwann gelingt. Doch auch ihr späteres Leben wird immer wieder von schweren Tage und Problemen belastet. Meine Meinung: Wenn man nicht wüsste, dass die Romane von Hera Lind auf wahren Fällen aufgebaut sind, würde man vermutlich sagen, dass sie einfach schrecklich übertreibt und den Protagonisten einfach zu viel zumutet. Fakt ist aber, dass es die Protagonistin gibt und man fragt sich wirklich, wie kann ein Mensch so viel ertragen? Mein erstes Buch von Hera Lind zu den wahren Fällen und bestimmt nicht mein letztes, denn ich fand das Buch ungeheuer stark und beim Nachwort der Protagonistin hätte ich heulen können. Fazit: Wie viel kann ein Mensch ertragen?
Ein fantastisches Gemenge aus wahren Begebenheiten und Fiktion, bei dem sich nicht immer erkennen lässt, was tatsächlich auf einer wahren Begebenheit beruht und was der wundervollen Fantasie von Hera Lind entsprungen ist. Eine emotionales, bedrückendes und mitreißende Geschichte, in der man schon nach wenigen Seiten "mittendrin" ist.
Hera Lind erzählt in einfacher, obgleich packender Sprache und transportiert Emotionen auf tolle Art und Weise. Das Cover weckte bei mir die Assoziationen eines sehr kitschigen Romans, der eher leichte Kost ist, das ist hier nicht der Fall: ein unter die Haut gehender Roman mit Tiefgang! Die Thematik der Banater Schwaben zum Ende des 2. Weltkriegs war mir bisher wenig bekannt und wird in dem Roman auf schonungslose Art und Weise aufbereitet. Leidende Kinder, Trennungen und unendliches Leid - sicher kein "Feel Good Roman". Insgesamt eine wundervolle historische Erzählung und sicherlich nicht mein letzter Roman von Hera Lind!
Sehr berührend Die Geschichte von Anni, ihren Eltern und Großeltern ist wirklich herzzerreißend. Es ist lange her, dass mich ein Buch so bewegt und mitgenommen hat. Hera Lind hat eine sehr gelungene Mischung aus Erzählungen, Tagebucheinträgen und Berichten gewählt, welche die Geschichte noch lebendiger machen.
Als Leser ging mir die Geschichte bereits nach wenigen Seiten unter die Haut. Ich bewundere die Menschen, die damals im Krieg in Gefangenschaft um ihr Leben gekämpft haben und kann auf der anderen Seite nicht verstehen wie Menschen so menschenverachtend handeln konnten. Nach dem Krieg hätten Anni und ihre Lieben nur das Beste verdient, aber das Schicksal sah es leider anders. Es hat mich sehr beeindruckt wie Anni immer weiter gemacht hat und sich und ihre Lieben (die immer mehr geworden sind) nie aufgegeben hat. Mit jeder Seite des Buches ist meine Bewunderung für Anni gestiegen Vielen Dank für das Teilen dieser Lebensgeschichte!
Ausgerechnet Weihnachten ist der schlimmste Tag der kleinen Anni. 1944 wird sie von Partisanen in ein Kinderheim gebracht, ihre Mutter wird mit vielen anderen Frauen nach Sibirien in ein Arbeitslager geschickt. Einzig ihrer Oma hat Anni zu verdanken, das ihr die Flucht gelingt. Jahre später lernt die in Deutschland Hans kennen und lieben und hofft auf ein Leben in Frieden.
Das Cover sorgt schon für Gänsehaut, die Geschichte hat mich unglaublich berührt. Die Geschichte der kleinen Anni voller Angst und später voller Zuversicht wird sehr bewegend und einfühlsam erzählt. Die Autorin hat einen wunderschönen Schreibstil so das die Seiten einfach wegzulesen sind, obwohl die Story alles andere als einfach ist. Sehr furchtbar recherchiert und sehr glaubwürdig wird hier dir Geschichte der Faruen, allen voran Anni erzählt. Mich hat das Schicksal von Anni, welches ja wahren Begebenheiten entsprang jedenfalls sehr berührt und auch gut unterhalten. Ein Stück Zeitgeschehen.
In diesem Buch erzählt Hera Lind die Geschichte der kleinen Anni. Basierend auf Tagebucheintragungen entwickelt sich eine spannende Geschichte, die sich wahrhaftig so zugetragen hat und beim Lesen eine Gänsehaut entstehen lässt. Immer wieder werden die Erzählungen mit Gedichten ergänzt.
Das Cover hätte nicht so eine schwere Geschichte erahnen lassen.
Geschichtlich finde ich dem Roman gut mit Fakten hinterlegt. Das hat mir sehr gefallen; ich habe einiges für mich Neues erfahren.
Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit liest man sich gut ein und "es plätschert" dahin. Einzig die Sprünge in die Gegenwart irritierten mich. Plötzlich und unerwartet waren sie da und ich musste kurz innehalten und mich "neu orientieren".
Das Buch war auf jeden Fall sehr interessant. Ab und zu gingen mir die Zeitsprünge zu schnell und gerade am Ende war mir das dann doch alles zu schnell. Trotzdem würde ich das Buch wärmstens empfehlen. Es spricht wichtige Themen an und zeigt uns, was diese Menschen durchmachen mussten und warum sie so sind wie sie sind.
Das Buch ist sooo toll geschrieben, obwohl die Geschichte so grausam ist. Es übersteigt jede Vorstellungskraft. Man kann sich gar nicht vorstellen, was diese Menschen erlebt haben und wie sie ihr Leben trotzdem in den Griff bekommen haben. Alle Achtung!
Mein erstes Buch , dass ich von Hera Lind gelesen habe. Geschichtlich sehr interessant , spannend und betrüblich zugleich. Gut recherchiert nach einer wahren Geschichte!