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Géopolitique de l'Afrique

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Constituée de cinquante-quatre États, berceau de nombreuses civili­sations, l’Afrique représente à elle seule un continent-monde de plus d’un milliard d’habitants. Trop souvent considérée comme un tout homogène, elle devrait plutôt être pensée dans sa diversité et sa profondeur. Sur le plan géopolitique, on la croit marginalisée. Ses acteurs sont souvent perçus comme passifs et dépendants du reste de la communauté internationale. Or, c’est une tout autre représentation que propose Sonia Le Gouriellec dans cet ouvrage. Celle, au contraire, d’un continent ouvert sur le monde, ayant depuis toujours participé aux échanges et aux équilibres politiques, commerciaux et intellectuels, et qui est aujourd’hui intégré à la mondialisation et aux dynamiques contemporaines, au point d’apparaître comme un nouveau centre névralgique des défis de notre époque. S’appuyant sur de nombreuses études de cas, Sonia Le Gouriellec n’écrit rien de moins qu’une géopolitique des Afriques.

123 pages, Kindle Edition

Published April 20, 2022

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December 29, 2025
Sonia Le Gouriellec – Géopolitique de l’Afrique
Oder: Der Kontinent-Welt-Reality-Check

Wer Afrika noch immer als homogenen Block am Rand der Weltkarte betrachtet – geduldig wartend auf Instruktionen der „internationalen Gemeinschaft“ –, bekommt von Sonia Le Gouriellec eine schonungslose geopolitische Lektion erteilt. „Géopolitique de l’Afrique“ ist eine Abrechnung mit der paternalistischen Wahrnehmung eines angeblich passiven Kontinents und zugleich eine Einladung, Afrika als das zu begreifen, was es längst ist: ein Kontinent-Welt.
Mit 54 Staaten, über einer Milliarde Menschen und einer enormen politischen, ökonomischen und strategischen Diversität rückt Afrika in Le Gouriellecs Analyse vom Rand ins Zentrum der Globalisierung. Statt einer „Geopolitik Afrikas“ entwirft sie konsequent eine Geopolitik der Afriques – plural, konflikthaft, aktiv.

I. Weg vom Klischee: Afrika als handelnder Akteur
Le Gouriellec zertrümmert das Narrativ des marginalisierten Empfängerkontinents:
* Afrika als Mitgestalter: Afrikanische Staaten sind keine bloßen Reaktionsflächen globaler Dynamiken, sondern entwickeln eigene Strategien, Allianzen und Machtoptionen.
* Konkrete Fallstudien: Ob Sicherheitsfragen, Handelsrouten, Diplomatie oder Ressourcenkonflikte – Afrika ist kein Objekt, sondern Subjekt geopolitischer Aushandlung.
* Globales Nervenzentrum: Migration, Klimawandel, Rohstoffe, Demografie und neue Machtachsen laufen hier zusammen.
Das Buch wirkt wie eine intellektuelle Rettungsweste für all jene, die noch in alten Abhängigkeitsnarrativen ertrinken.

II. Das afrikanische Paradox: Handlungsmacht unter ökonomischem Zwang
Besonders aufschlussreich wird Le Gouriellecs Ansatz im Dialog mit der monetären Kritik von Moez Ben Gadha und Fadhel Kaboub (Monetary Sovereignty). Gemeinsam zeichnen sie ein präzises Bild dessen, was man das afrikanische Paradox nennen könnte.
Le Gouriellec und Ben Gadha/Kaboub beleuchten dasselbe Afrika aus zwei komplementären, aber spannungsvollen Perspektiven: Während Le Gouriellec Afrika als aktiven „Kontinent-Welt“ beschreibt, dessen Akteure geopolitisch handeln, Allianzen schmieden und globale Gleichgewichte mitgestalten, analysieren Ben Gadha und Kaboub die strukturellen Fesseln dieser Handlungsmacht. In ihrem Fokus stehen nicht strategische Eliten, sondern Gesellschaften, die im Würgegriff westlicher Finanzarchitekturen, von Währungsabhängigkeit, IWF-Vorgaben und neoliberalen Dogmen um ökonomische Autonomie ringen. So erklärt Le Gouriellec überzeugend, warum Afrika zählt und handelt, während Ben Gadha und Kaboub zeigen, warum diese politische Agentur häufig an eine gläserne monetäre Decke stößt und sich nicht in breiten Wohlstand übersetzt.
III. Die gläserne Decke der Souveränität
Le Gouriellec zeigt überzeugend, dass afrikanische Staaten strategisch handeln – etwa durch neue Partnerschaften mit China, Russland oder regionalen Akteuren.
Ben Gadha und Kaboub setzen hier an und benennen die Grenze dieses Handlungsspielraums:
* Die politische Illusion: Ohne monetäre Souveränität bleibt geopolitische Autonomie fragmentarisch.
* CFA-Franc & Co.: Solange Währungspolitik in Paris oder Washington entschieden wird, existiert eine strukturelle „gläserne Decke“.
* Neoliberale Rezepte: Strukturanpassungen ersticken oft genau jene Vielfalt, die Le Gouriellec als Stärke beschreibt.
Afrika handelt – aber unter Zwang.

IV. Synthese: Das Zentrum der kommenden Konflikte
Wenn Afrika tatsächlich das Nervenzentrum der globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist, dann wird die Frage der monetären Souveränität zur entscheidenden Frontlinie:
* Geopolitik erklärt das Warum: Afrika ist relevant, aktiv, unverzichtbar.
* Monetäre Ökonomie erklärt das Warum nicht: Warum diese Aktivität so selten in breiten Wohlstand übersetzt wird.
Beide Perspektiven ergänzen sich zu einem analytisch scharfen Gesamtbild.

Man könnte sagen:
Le Gouriellec liefert das große Panorama der afrikanischen Handlungsmacht. Ben Gadha und Kaboub zeigen die unsichtbaren Ketten, die diese Macht begrenzen.
Zusammen machen sie deutlich: Afrika ist weder Opfer noch Erlöser der Weltordnung – sondern ihr Prüfstein. Wer verstehen will, wie Globalisierung, Souveränität und Macht im 21. Jahrhundert neu verhandelt werden, kommt an diesem Doppelblick nicht vorbei.

Weitere Einzelheiten entnehme man hier:
https://www.goodreads.com/book/show/5...
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