Ein berührender Sommerroman über die Zeit der deutschen Teilung
Ost-Berlin, an einem heißen Julitag 1956: Ein dramatischer Badeunfall lässt drei junge Mädchen zu unzertrennlichen Freundinnen werden. Obwohl sie aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen kommen, teilen sie von nun an alles miteinander: Claras Träume von einem Leben im Westen, Bettys Liebe zum Film und einem regimetreuen Regisseur und Marthas Begeisterung für die FDJ. Die drei erleben die Höhen und Tiefen der ersten Liebe und streben gemeinsam nach Freiheit und Glück — nichts bringt sie auseinander. Bis schließlich der Bau der Mauer ihre Heimatstadt teilt und sie vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens stehen: fliehen oder bleiben?
Meine Eltern sind beide in der DDR aufgewachsen, und ich habe eine Zeit lang ihre Geschichten immer belächelt, nicht weil ich sie nicht Ernst genommen habe, aber weil es einfach so fern von meiner Realität erschien. Wir beschäftigen uns im Deutschen Schulsystem zwar viel mit Ost- und Westdeutschland, aber auf einer doch sehr distanzierten Art und Weise. Das Buch hat mich richtig emotional spüren lassen, in welchen Konflikte die Charaktere durch den Staat gebracht wurden.
Man verfolgt drei junge Frauen, die vor ihrem Abitur stehen, zum ersten Mal lieben und beste Freundinnen sind. Sie haben alle drei unterschiedliche Lebensziele sowie politische Einstellungen, was das Ganze sehr interessant macht. Alle drei geraten in Konflikt mit dem Staat, die eine mehr, die andere weniger und so werden sie im Verlauf des Buches der Frage gestellt, ob sie Ostdeutschland verlassen sollten.
Es macht mich sauer und traurig zugleich, dass solche jungen Teenager sich entscheiden müssen, ob sie ihr ganzes Leben in Ostdeutschland aufgeben sollen und in den Westen fliehen oder ob sie eingesperrt bleiben sollen, und dafür aber nicht studieren dürfen etc.
„Sie mauern uns bei lebendigem Leib ein“
Ein sehr schön geschriebenes Buch, was sich sehr leicht lesen lässt und immernoch aktuell ist.
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Selten habe ich mich so schwer getan ein Buch zu bewerten...
Ich fange mal mit den positiven Dingen an:
Der Schreibstil ist extrem gefällig, man kommt super durch die Geschichte und trotz der über 600 Seiten ist man schnell durch.
Der Plot an sich hat viel Potential, er fühlt sich authentisch an, nimmt ordentlich an dramatischer Fahrt auf, die Charaktere sind sympathisch und man kann mitleiden und mitfiebern.
Soweit so gut.
Aaaaber:
Die Atuorin wollte unbedingt jedes DDR relevante Thema unterbringen, aufgeteilt auf eine handvoll miteinander verknüpfter Figuren. Das ist künstlerisch gesehen nachvollziehbar, aber es führt dazu, dass einfach viel zu viel auf einmal passiert. Soviel Tragödie hält kein einzelner Mensch aus. Und es führt mehrmals dazu, dass die Geschichte unlogisch und unstimmig wird. Da heisst ein während des Zweiten Weltkrieges geborener junger Mann "Ronny" - Haken dran, Ronny, Mandy, Cindy... hätten wir also erledigt.
Zweimal passt die Vita nicht in die Historie... um das genauer zu erklären müsste ich spoilern, aber als Beispiel: ein Junge der eigentlich mindestens 18 Jahre sein muss, wird beim genaueren Nachrechnen grade mal 14.
Ich denke das ist ebenfalls dem Umstand geschuldet, einfach jede Thematik unterzubringen, egal ob es nun passt oder nicht. Die Hauptschuld allerdings sehe ich beim Lektorat, dem das auffallen hätte müssen und die Autorin leider nicht kompetent beraten hat.
Das führte - zumindest bei mir - dazu, dass ich nach und nach alles angezweifelt habe. Das waren die Dinge, die mir negativ auffielen... wieviel wurde da noch zurechtgebogen oder erfunden, damit es irgendwo noch rein passt. Da ich kein DDR Experte bin, kann ich das nicht beurteilen... war aber dann zunehmend skeptisch beim Lesen... schade.
Deswegen fällt es mir schwer eine echte Leseempfehlung auszusprechen.
Als ich Cover und Klappentext von „Die Freundinnen vom Strandbad“ gesehen habe, fühlte ich mich total angesprochen. Kaum hatte ich das Buch aufgeklappt, war ich völlig begeistert. Der Schreibstil ist so bildhaft und lebendig, es kam mir vor, als wäre ich mitten in die Geschichte, mitten ins Strandbad, hinein katapultiert worden. Dieses Gefühl hielt die kompletten 600 Seiten an. Ich habe den Roman wirklich sehr gerne gelesen. Die Handlung zieht einen in den Bann und die Seiten fliegen nur so vorbei.
Der Roman handelt von den drei 17-jährigen Mädchen Betty, Clara und Martha, die 1960 in Ostberlin leben. Die Grenzen sind noch offen, doch der Terror durch die DDR Regierung ist bereits allgegenwärtig. Vor allem Clara hat es nicht leicht. Ihre Eltern lehnen es strickt ab, der Partei beizutreten oder sich den Mund verbieten zu lassen. Clara ist nicht in der FDJ und so ist ihr Traum von einem Studium nur ein Traum, denn wer sich nicht unterordnet, hatte in der DDR keine Chance. Martha kommt aus einem linientreuen Elternhaus und wurde quasi zu einem Spitzel erzogen. Je älter sie wird, desto mehr begehrt sie gegen die Regeln der Eltern auf.
Die drei Mädels sind jede für sich sehr unterschiedlich. Die Freundschaft entstand aus einem Zufall heraus, was die enge Bindung umso besonderer macht. Die drei sind füreinander da, egal was kommt. Selbst als Martha und Clara sich in den selben Jungen verlieben, ist die Freundschaft stark genug, um damit fertig zu werden. Ich fand dies sehr bemerkenswert. Denn gerade in diesem Alter, sind Rivalität und Eifersucht oft sehr ausgeprägt. Generell kamen mir die Mädels schon richtig erwachsen vor. Alle sind sehr selbständig und gereift, man hatte nicht das Gefühl, dass man ein Buch über Schüler liest.
Die Handlung umfasst ein Jahr. Teilweise konnte ich kaum glauben, dass nur 12 Monate vergangen sein sollen, denn es passiert unglaublich viel im Leben der Freundinnen. Aufregende Momente wie erste Küsse, Partys und der Schulabschluss aber auch wirklich schlimme Dinge, wie Tod, dunkle Familiengeheimnisse und die Frage, ob es in diesem Land überhaupt eine Zukunft geben kann.
Am Ende ließ mich der Roman sehr emotional bewegt zurück. Die Autorin beschreibt sehr anschaulich und dramatisch die Szenen des Mauerbaus und die jungen Mädchen müssen folgenschwere Entscheidungen treffen. Der Schluss des Buches ist offen, denn es wird eine Fortsetzung geben, auf die ich mich schon jetzt sehr freue. Da wir die deutsche Geschichte kennen, wissen wir, dass noch viele Widrigkeiten auf die Freundinnen zukommen werden.
Ich fand „Die Freundinnen vom Strandbad“ richtig toll. Fünf Sterne hat das Buch sicher und ist außerdem Anwärter auf meinen Roman des Monats.
Das Buch ' Die Freundinnen von Strandbad' von der Autorin Julie Heiland spielt in Ost-Berlin zur Zeit der Stasi, FDJ, Bau der Mauer, in einer Zeit die Deutschland teilte. Es geht um die Freundschaft der drei Mädels Betty, Clara und Martha und deren Erwachsen werden im Osten von Berlin. Betty ist die hübsche und fröhliche Tochter einer nicht ganz so fröhlichen, dem Alkohol zugetanen Mutter und ihrem Vater dem Besitzer des Strandbads Müggelsee. Ihr größter Traum den Sie verfolgt, ist die Schauspielerei. Dann ist da noch Clara, die ruhige und kluge in dem Dreiergespannt. Sie träumt sich hoch hinaus, in das Weltall und möchte gerne Kosmonautin werden. Gar nicht so leicht wenn die Familie und Sie selbst nicht die typischen, regimetreuen Ost-Berlin Bürger sind. Und die dritte im Bunde ist die nachdenkliche Martha die am glücklichsten ist wenn Sie einen Stift und Papier zur Hand hat und einfach schreiben kann. Ihre Eltern sind beide in der Partei und den marxistischen, leninistischen Tugenden sehr zugetan. Das Schicksal führt die drei unterschiedlichen Mädchen zusammen und eine wunderbare, sich perfekt ergänzende Freundschaft beginnt. Das Buch erzählt uns viel über das Leben in der DDR und dem groß werden unter absolut unterschiedlichen Bedingungen. Ich fande das Buch ganz toll geschrieben und sehr unterhaltsam, nie wurde es mir zuviel oder langweilig. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf den nächsten Band den ich auf jeden Fall lesen werde.
Unglaublich guter Schreibstil, ich habe das Buch nahezu verschlungen. Eine tolle Erzählung über drei Freundinnen und deren Leben in der DDR. Hag mir sehr gut gefallen.
Erwachsenwerden in der DDR - unterhaltsame, packende Geschichte einer Mädchenfreundschaft
„Es hat einem niemand gesagt, wie schwer es ist, erwachsen zu werden. Früher konnte ich es kaum erwarten. Aber es fühlt sich an, als würde man aus dem Paradies vertrieben werden.“
Seit sie im Juli 1956 gemeinsam im Strandbad Müggelsee einem Mann vor dem Ertrinken bewahrt und ihm das Leben gerettet haben, sind Martha, Clara und Betty unzertrennlich. Regelmäßig treffen sich die Freundinnen im Strandband, verbringen ihre Sommer gemeinsam. Sie alle haben ganz eigene Träume und Vorstellungen vom Leben. Doch Erwachsenwerden in der DDR ist nicht einfach und die Freundschaft der Mädchen wird wiederholt auf eine harte Probe gestellt.
Autorin Julie Heiland schreibt flüssig und leicht lesbar in der dritten Person Vergangenheit. Sie nimmt abwechselnd die Perspektive ihrer Hauptfiguren ein, entwickelt nach und nach chronologisch die Geschichten aus verschiedenen Sichtweisen weiter.
Martha, Clara und Betty haben ganz unterschiedliche familiäre Hintergründe und Voraussetzungen. Martha wächst in einer linientreuen Familie auf, sie ist sehr darauf bedacht, die Erwartungen anderer an sie zu erfüllen, ist eine vorbildliche Schülerin, hat dennoch wenig Selbstbewusstsein. Doch dann erfährt sie etwas, das ihr gesamtes Leben in Frage stellt. Clara ist nicht in der FDJ, muss daher doppelt so hart arbeiten wie andere, um Erfolg zu haben. Ihr Motto: „Lieber denke ich zu groß als zu klein.“ Clara möchte hoch hinaus und Kosmonautin werden. „Angst ist nie ein guter Ratgeber. Man darf nicht zulassen, dass man sich aus Angst gegen sein Herz entscheidet. Angst schreibt nicht die Art von Leben, auf die man irgendwann mit Stolz zurückblickt.“ Davon ist Clara überzeugt. Bettys Vater leitet das Strandbad. Bettys Traum ist es, Karriere als Schauspielerin zu machen. Und dann ist da noch Bettys Bruder Alex, der bei den Freundinnen für ein gehöriges Gefühlsdurcheinander sorgt. Die Freundschaft der drei Mädchen ist eine ganz besonders enge, doch die Verhältnisse in der DDR nehmen ihr die Leichtigkeit, verhindern, dass die drei frei und ungezwungen aufwachsen können.
Julie Heiland beschreibt auf mitreißende und kurzweilige Weise, wie drei Mädchen in den Anfängen der DDR erwachsen werden. Drei Schicksale werden hier sehr nachvollziehbar und authentisch geschildert. Auf alle Hauptfiguren hat die gesellschaftlich und politische Situation unmittelbaren Einfluss. Während Martha sich ans System anpasst, hat Clara Schwierigkeiten, sich mit den Verhältnissen zu arrangieren. Zwar hat ihr kluger Vater sicher recht, wenn er sagt: „Weißte, det Leben ist ein Chaos und noch dazu furchtbar schnell vorbei. Und wer weiß denn schon, wie es mit dem Land weitergeht. Der, was uns den Kopf oben halten lässt, det is nich unsere Arbeit oder Erfolg, det is unser Glaube und die Liebe.“ Doch das ist leichter gesagt, als wirklich zu beherzigen. Es wird im Roman sehr deutlich, was es wirklich bedeutet, in einem totalitären System zu leben. Die Überwachung durch die Stasi, die überall lauernde Gefahr, etwas falsch zu machen, das Unbehagen angesichts der permanenten Angst davor, zu Handlungen gezwungen zu werden, die einem zuwider sind, das alles fängt die Autorin sehr deutlich und fast nachfühlbar ein. Nachdem ich die drei Mädchen immer näher kennenlernte, gingen mir ihre Erlebnisse sehr nahe, auch wenn manche Ereignisse sich nicht hundertprozentig korrekt in den historischen und gesellschaftlichen Kontext einordnen lassen und manche Umstände ob der Dramaturgie von der Autorin einfach „passend gemacht“ wurden. Die persönlichen Geschichten der Mädchen haben mich dennoch gefesselt. Im Mittelteil, wenn die Liebe ins Spiel kommt, flacht die Handlung etwas ab, driftet stellenweise ins Kitschige ab und die Entwicklung der Mädchen gerät dann leider zugunsten von leichten Liebesgeschichten in den Hintergrund. Gegen Ende steigt der Spannungsbogen aber wieder. „Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals “ ist ein lesenswerter, mitreißender Schmöker über das Erwachsenwerden in der DDR und eine besondere Freundschaft. Hier werden Fiktion und Historie unterhaltsam miteinander verbunden. Der Roman lässt Geschichte und gesellschaftliche Verhältnisse hautnah miterleben und macht nach dem dramatischen Finale neugierig auf die Fortsetzung.
Passend zum Titel habe ich das erste Viertel des Buches im Freibad gelesen. Der Beginn versprüht auch richtige Sommer-Vibes, und zu diesem Zeitpunkt - 1956 - ist das Leben der Freundinnen auch noch weitgehend unbeschwert. Der Krieg rückt langsam in die Ferne, die Menschen haben wieder genug zu essen und die Kinder können in die Schule gehen und von einer glücklichen Zukunft träumen.
Zeitsprung zu 1960: aus den Mädchen sind Teenager geworden, die von Jungs schwärmen oder sich ausmalen, was sie einmal werden wollen. Doch so langsam wird ihr Leben und auch das Buch immer ernster. Die Repressalien, die einige DDR-Bürger schmerzlich zu spüren bekamen, wurden am Beispiel von Clara auf bedrückende Art und Weise geschildert. Ihre Familie will sich nicht gleichschalten lassen, weshalb ihr Vater nicht in der Partei und sie nicht in der Jugendorganisation FDJ ist. Bei jeder Gelegenheit lässt man sie spüren, dass das eine falsche Entscheidung ist. Bei all der Gängelung, die sie dadurch von Schule und Stasi erfährt, ist es ja kein Wunder dass so viele Menschen dieses Land verlassen, dachte ich mir. Man kann doch nicht jemand die komplette Lebensgrundlage wegnehmen, und dann erwarten dass er das einfach so hinnimmt. Zumindest nicht, solange es noch eine Alternative gibt wie vor dem Bau der Berliner Mauer im August 1961.
Ich bin selbst in der DDR aufgewachsen, habe in den 80ern aber gänzlich andere Erfahrungen gemacht als die drei Freundinnen in diesem Buch. Sicherlich weil die Situation lockerer geworden ist (es wurde niemand mehr 'gejagt' weil er West-Fernsehen geschaut hat), andererseits auch weil hier im Buch komplette Extreme dargestellt wurden. Eine Stasi-Familie mit Walter Ulbricht Foto an der Wohnzimmerwand und eine, die sich aus allem staatlichen raushalten will und dafür geächtet wird. Und mittendrin eine Mutter, die sich mittels Alkohol dem Alltag und seinen Sorgen entzieht. Mir waren keine dieser Lebensstile persönlich bekannt, und ich fände es ein bisschen schade, wenn viele LeserInnen nach dem Buch glauben würden, es hätte ein 'normales' Leben in der DDR gar nicht gegeben sondern nur diese Extreme. Dem war glücklicherweise nicht so, allerdings hätte ich gern meiner Mutter - die ebenfalls in den 50ern und 60ern aufwuchs - das Buch zum Lesen gegeben und sie nach ihren Erfahrungen von damals befragt. Schade, dass das nicht mehr geht.
Mein Fazit: Es ist unbestritten ein spannender Roman, auch wenn man viele Dinge weit im vorhinein erahnen kann (die Geheimnisse, die Martha 'aufdeckt' oder auch Bettys Geheimnis gegen Ende hin). Dennoch will man natürlich wissen, wie sich die Dinge für die drei Mädchen fügen werden, denn ich fand alle drei sympathisch und hatte sie schnell in mein Herz geschlossen. Und der Berliner Dialekt war für mich ein netter Bonus, der lockert selbst in ernsten Situationen einiges auf und ich finde es immer schön, meinen Heimatdialekt zu lesen.
Die Geschichte ist sehr spannend und die Zeit des Mauerbaus ist natürlich historisch sehr wichtig und interessant. Die Figuren haben mir gut gefallen, wenn auch manches etwas unglaubwürdig oder unlogisch war, z.B. Ronnys Liebeserklärung. Oder das Alter von Charlie: Wenn er Sohn eines britischen Besatzers ist, kann er frühestens 1945 gezeugt worden sein, dann wäre er im Sommer 1960 maximal 15 Jahre jung. Er sagt Betty seinen Nachnamen, aber später weiß sie den angeblich nicht. Dafür sucht sie ihn im Studentenwohnheim, obwohl er an keiner Stelle sagt, dass er studiert oder aus anderen Gründen in so einem Heim wohnt. Claras Großvater wohnt mit bei der Familie, aber mal ist er der Vater der Mutter und mal der Vater des Vaters. Und warum sind auf dem Cover nur zwei Mädchen abgebildet, wenn es in der Geschichte um drei geht? Dass die Autorin mehrmals den - wie ich ihn nenne - Superquamperfekt benutzt ("Sie hatte ein Spiel geplant gehabt"), sollte ein gutes Lektorat bitte dringend ausbessern. Was mich aber wirklich stört, ist die mangelhafte Recherche, was es damals in der DDR überhaupt gab und auch wie man gesprochen hat. Man sagte noch nicht "joggen" und "Jeans". Man hätte auch ein Erlebnis nicht mit einem Marathonlauf verglichen, das war damals noch kein Volkssport. Man hätte nicht einfach bergeweise Luftballons für eine Party besorgen können. Buntes Papier gab es vielleicht, aber das hätte man nicht für ToDo-Listen vergeudet. Man wäre mit der Familie nicht in den Zoo, sondern in den Tierpark gegangen. Man hätte unter den Trümmern des zweiten Weltkriegs keine Plastikkübel gefunden, weil Plastik 1945 noch kein Material für Alltagsgegenstände war. Und ob man im Rathaus Friedrichshagen 1960 heiraten konnte, wage ich zu bezweifeln. Dort war von 1946 bis 2011 eine Polizeiwache. Der Höhepunkt der Geschichte findet angeblich bei Neumond eine Woche nach dem Mauerbau statt. Mit wenigen Klicks kann man herausfinden, dass der erste Neumond nach dem Mauerbau erst Anfang September war. Nennt mich ruhig pedantisch, aber ich finde, wenn man eine Geschichte zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort spielen lässt, muss man sich auch daran halten, was man heute über diese Zeit und diesen Ort weiß, insbesondere wenn man wie die Autorin Journalistik studiert hat! Trotzdem werde ich auch den zweiten Band lesen, weil ich wissen will, wie die Geschichte weitergeht. Mein Lieblingszitat aus diesem Buch: "Nennen Sie Frauen nicht hysterisch, wenn sie wütend sind!"
Die Freundinnen vom Strandbad (Band 1) - Wellen des Schicksals Julie Heiland
Drei junge Teenager lernen sich in der Deutschen Demokratischen Republik, am Strandbad Müggelsee, Berlin kennen. Sie retten einem Mann gemeinsam vor dem Ertrinken und obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, sind sie seit diesem Tag unzertrennlich.
- Betty wohnt in einem Plattenbau, ihre Mutter ist Alkoholikerin und ihr Vater seltenst Daheim. Ihr großer Traum ist es, eine berühmte Schauspielerin zu werden. Für diesen Traum würde sie alles machen ... - Clara und ihre Familie sind '‘Unangepasste'' und nicht Mitglied der Partei. Diese Familie ist der DDR ein Dorn im Auge. Ihrem Vater ist es verboten als Pfarrer zu praktizieren und Clara darf nicht, obwohl sie Klassenbeste ist, studieren. Sie träumt davon Kosmonautin zu werden. Doch für diesen Traum müsste sie Mitglied der Staatssicherheit werden und ihre Eltern verraten oder über die Grenze gehen. - Martha wohnt mit ihren linientreuen Eltern und Bruder in einem freistehenden Haus. Obwohl der Vater ‚nur‘ ein Postbeamter ist, besitzen sie ein Auto. Martha leidet darunter, dass ihre beiden Freundinnen so wunderschön sind und sie ''eher durchschnittlich'' aussieht. Des Weiteren ist sie intelligent und wegen ihrer angepassten Art, stehen ihr in der DDR alle Möglichkeiten einer Karriere offen. Doch ihre Familie scheint ein Geheimnis zu haben oder warum darf sie nicht in das Arbeitszimmer ihres Vaters? Und haben ihre Freunde recht? Arbeitet ihr Vater für die Stasi?
Abwechselnd, in drei Erzählsträngen, begleiten wir die drei Protagonistinnen in den 50er und 60er Jahren der DDR. Besonders ergreifend fand ich die Beschreibungen am Tage des Mauerbaus. '‘Die mauern uns bei lebendigem Leib ein’’, schrie eine Frau weiter vorn. (S.569)
Julie Heiland hat es wunderbar verstanden, Geschichte und Fiktion zu verbinden. Auch wenn es kleinere Längen gab, möchte ich hier, einem weiteren Stück Zeitgeschichte, meine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. 4 / 5 Sterne und ich freue mich auf den 2. Teil, der auch bereits im Ullstein Buchverlage erschienen ist.
"Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals" ist der erste Teil von der "Die Müggelsee-Saga" von der Autorin Julie Heiland.
Die drei jungen Mädchen Clara, Betty und Martha können eigentlich gar nicht unterschiedlicher sein. Clara liebt Bücher, möchte einmal ins Weltall fliegen und im Westen leben. Betty träumt von einer großen Schauspielkarriere in Hollywood. Martha ist begeistert von der FDJ.
Durch einen dramatischen Badeunfall werden genau diese drei zu unzertrennlichen Freundinnen, die sich absolut aufeinander verlassen können.
Zur damaligen Zeit war das Leben nicht immer einfach, das wird in diesem Roman auch sehr gut beschrieben.
Am besten wäre es, man würde mit dem Strom schwimmen. Dies ist aber etwas, was nicht immer so einfach ist. Vor allem wenn man als junges Mädchen ja eigentlich auch ganz andere Vorstellungen vom Leben hat.
Meiner Meinung nach sind sowohl Clara, Betty als auch Martha starke Persönlichkeiten, die zwar auch ihre Schwächen haben, aber durch die wunderbare Freundschaft gar nicht so gravierend sind.
Die Geschehnisse werden abwechselnd aus der Sicht von Clara, Betty und Martha erzählt.
Durch den Schreibstil der Autorin habe ich das Buch regelrecht verschlungen und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht und freue mich auf die Fortsetzung.
Folgende Zitate haben mich besonders berührt:
"Manchmal hat das Schicksal einen besseren Plan als den, den man sich selbst zurechtgelegt hat."
"Vorstellungskraft und Fantasie haben wir nicht, um der Realität zu entfliehen. Unsere Vorstellungskraft ist der Ort, an den wir gehen, um unser tiefstes Selbst zu finden."
"Freiheit bedeutete nicht, sich für oder gegen etwas zu entscheiden, sondern sich eine von Grund auf eigene Existenz zu erschaffen."
Überblick der Reihe "Die Müggelsee-Saga":
Band 1 - "Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schickdals"
Band 2 - "Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit" - Erscheinungstermin: 28.07.2022
Ein toller Roman über Freundschaft und Zusammenhalt
„Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals“ ist der erste Band der Müggelsee-Saga von der Autorin, Journalistin und Schauspielern Julie Heiland.
Im Juli 1956 kommt es am Müggelsee zu einem Badeunfall. Nur weil die drei Mädchen Betty, Clara und Martha rechtzeitig zur Stelle sind und mutig eingreifen, kann Schlimmeres vermieden werden. Durch diese Aktion werden die drei zu Freundinnen, obwohl sie kaum unterschiedlicher sein könnten. Betty ist sehr beliebt, die Tochter des Bademeisters und träumt davon Schauspielerin zu werden. Claras Vater war Pfarrer und sie möchte Kosmonautin werden. Martha ist eine Musterschülerin und begeistert sich für die FDJ.
Der Schreibstil der Autorin liest sich angenehm. Mit jedem Kapitel ändert sich die Perspektive und im Wechsel stehen Betty, Clara und Martha im Vordergrund. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel lassen sich die Gefühle und Gedanken jeder der Freundinnen gut nachvollziehen. Die Freundinnen vertrauen einander alles an, egal ob es um die Liebe oder Geheimnisse und Probleme in der Familie geht. Der Zusammenhalt zwischen ihnen wächst. Ebenso wachsen sie an ihrer Freundschaft und entwickeln sich weiter.
Die historischen Ereignisse sind gut in die Handlung eingebunden. Auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt, die politischen Hintergründe sind real und wurden gut recherchiert. Die Lebensumstände in der DDR und der Zeitgeist kamen direkt bei mir an. Alles wirkt authentisch und in sich stimmig. Es wird nachvollziehbar, wie sich Jugendliche in der ehemaligen DDR gefühlt haben und mit welchen Problemen sie zu kämpfen hatten. Dadurch bekommt die Freiheit, in der wir heute leben gleich wieder ein ganz andere Bedeutung.
Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen und freue mich schon auf den zweiten Teil der Saga, der bereits im Juli des Jahres erscheint.
Im Buch geht es um die drei jungen Frauen Martha, Betty und Clara. Alle drei leben in der DDR und navigieren dort die verschiedensten Probleme, mit denen sie konfrontiert sind.
Alle drei Frauen sind interessante Charaktere. Sie sind alle einzigartig und haben unterschiedliche Wünsche für die Zukunft und verschiedene Situationen daheim. Vor allem Clara mag ich gerne, da sie sich nicht anpassen möchte, feministisch ist und zielgerichtet ihren Traum von einer Karriere als Astronautin verfolgt. Aber auch Betty und Martha sind beide toll. Marthas Familiensituation ist angespannt und sie fängt langsam an, immer mehr für sich selbst einzustehen. Betty hingegen hat auch große Träume. Sie möchte nämlich Schauspielerin werden und hat aber damit zu kämpfen, dass die Leute sie oft nur als schönes Gesicht betrachten und nicht ernst nehmen, während sie viel opfert, um ihrem Traum folgen zu können. Trotz dieser Unterschiede sind sie sehr gute Freundinnen und ihre Freundschaft anzusehen ist wirklich fantastisch. Man merkt, wie sie einander beeinflussen und wie sich ihre Charaktere positiv unter dem Einfluss der jeweils anderen Freundinnen weiterentwickeln. Auch viele der Nebencharaktere sind interessant und teilweise sehr liebenswürdig. Die verschiedenen Probleme, die die Protagonistinnen aufgrund der DDR oder ihres Frausein durchleben müssen, sind in meinen Augen gut beleuchtet und gingen zumindest mir persönlich auch emotional nahe. Insgesamt gibt es im Buch viele Stellen, welche gefühlvoll oder bedrückend waren. Die Geschichte war wirklich ergreifend und hat mich berührt.
Das Buch hat mich persönlich in seinen Bann gezogen und ich habe mit den Charakterinnen mitgefiebert und bin gespannt auf den zweiten Teil.
Clara, Martha und Betty sind beste Freundinnen, seit sie an einem Tag das Leben eines Ertrinkenden gerettet haben. Sie gehen gemeinsam durch dick und dünn, auch wenn es für die drei nicht immer einfach in der jungen DDR ist.
Clara möchte Kosmonautin werden, aber sie ist nicht in der FDJ und ihre Eltern zu systemkritisch. So werden ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt. Martha möchte gerne Journalistin werden, aber die Eltern, insbesondere der Vater traut ihr das nicht zu. Auch scheint es, als ob Martha die Erwartungen der streng kommunistischen Eltern nie erfüllen kann. Betty kommt aus einer angesehenen Familie, ist ihr Vater doch der Leiter des Strandbades Müggelsee. Doch auch hier verbirgt sich hinter geschlossenen Türen so manches Geheimnis.
Die Geschichte wird immer aus wechselnden Perspektiven der drei Mädchen erzählt. Dabei lernt man als Leser die drei gut kennen und ahnt auch bald, wie es in den Familien wirklich zugeht. Gerade bei Martha und Betty liegen da Schein und Wirklichkeit teilweise weit auseinander. Die Autorin nutzt die drei unterschiedlichen Charaktere um viele Dinge, die in der DDR damals Realität waren aufzuzeigen. Manchmal war mir das schon fast ein bisschen zu viel des Guten. Trotzdem schafft sie es Spannung aufzubauen und den Leser neugierig zu machen, auf das was kommt.
Das Buch endet mit dem Mauerbau und lässt die Geschehnisse im zweiten Band weitgehend offen. So möchte man doch gleich mit dem zweiten Band starten, um zu erfahren, wie es den drei Mädels denn weiter ergehen wird.
Inhaltsangabe: In dem Buch die Freundinnen vom Strandbad, Wellen des Schicksal von Julie Heiland geht es um die Mädchen Martha, Betty und Clara, die durch ein dramatischen Unfall in einem Freibad zu drei unzertrennlichen Freundinnen werden. Jede der Mädchen wächst in unterschiedlichen Verhältnissen in der DDR in Berlin auf und hat ihre eigene Geschichte. Doch auf einmal wird eine Mauer durch das Land gebaut und die mittlerweile jungen Frauen stehen vor der Wahl in der DDR zu bleiben oder in den Westen zu flüchten, für was entscheiden sie sich ?
Persönliche Meinung: Ein spannender Roman, er dem Leser gut erklärt wie das Leben damals in der DDR war. Ich selbst wohne im „ Westen“ und wurde erst nach der Vereinigung von Ost und West Berlin geboren (1998) weiß aber aus verschiedenen Erzählungen meiner Eltern, besuchen von unterschiedlichen Museen wie das Leben in der DDR wohl aus gesehen haben muss. Die Atmosphäre, die verschneiden Geschehnise hat die Autorin wirklich gut beschrieben. Da durch konnte ich mich gut in drei Hauptprotagonistinnen hineinversetzen. Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Clara, Martha und Betty erzählt. In dem Roman begleitet der Leser die drei jungen Mädchen auf der Suche nach der Liebe und sich selbst. Die Geschichte spielt von 1956 bis kurz nach dem Bau der Berliner Mauer (1961).
Fazit: Ein toller Sommerroman in den der Leser einiges über das damalige Leben in der DDR erfährt. Ich freue mich schon auf den zweiten Band, das Buch bekommt von mir vier Sterne.
Meine Meinung: Mit diesem Roman ist Julie Heiland ein außergewöhnlich gelungener Historischer Roman gelungen. In der Geschichte erzählt die deutsche Autorin das bewegte Leben von Frauen und Freundinnen der 1956er.
Diese Geschichte hat mich wirklich absolut überzeugen können, dies liegt zum einen an der überaus gelungenen Recherche der Autorin, aber auch an deren wirklich herausragenden Talent eine Geschichte zu schreiben, die einen als Leser zu 100% packt und fesselt. Denn die Charaktere in diesem Buch sind so detailreich ausgearbeitet, mit liebevollen Einzelheiten versehen und sie lösen ebenso Bewunderung und Freude, als auch Unmut und Wut in einem als Leser aus. Diese minutiöse Genauigkeit und Liebe zu den Figuren, als auch der fesselnde und flüssige Schreibstil der Autorin sind das wahre Highlight des Buches.
Denn dieser Roman liest sich nicht nur sehr spannend zu lesen, sondern hat auch eine sommerliche Frische und Intensität zu ihren Charakteren geliefert, wie man es nur selten lesen darf .
Mein Fazit: Für mich war dieser historische Roman ein absolutes Highlight, der locker und leicht zu lesen war und der einfach Spaß gemacht hat. Ein historischer Roman, der die kleinen Teile, die kleinen gefühlvollen Szenerien dieser Zeit nicht aus den Augen lässt und dennoch die große Historie des Hintergrundes nicht vergisst
Meine Meinung: Ich bin seit Jahren ein großer Fan der deutschen Autorin Julie Heiland. Da ich bisher nur Jugendfantasybücher von ihr gelesen und verschlungen habe, war ich nun umso gespannter, ob sie auch die historisch angehauchte Belletristik beherrschen kann.
Und was soll ich sagen, ich habe dieses Buch gestern bei sehr sommerlich heißen Temperaturen angefangen und heute beendet, einen besseren literatischen Begleiter in dieser Zeit, hätte ich mir nicht wünschen können!
Denn die Autorin mit ihrem sehr grazilen schönen, aber dennoch schnörkellosen Schreibstil die Atmosphäre des Sommers perfekt ein, sodass man das Gefühl hat, man würde mit den Protagonisten am Wasser in der Hitze liegen. Diese Charaktere sind so echt, und mit sehr viel Charme gezeichnet, jedes Detail scheint seinen Platz zu haben und man spürt durch die Seiten, wie viel Liebe und Detailarbeit in jeder Person steckt.
Für mich eine wunderschöne Sommerlektüre, die zwar historisch ist, aber definitiv auch für Anfänger des Genres geeignet ist. Es hat sich erneut bestätigt, weshalb ich Julie Heiland, als Autorin, so sehr schätze !
Es gibt Bücher, da fühlt man sich schon nach ein paar Wörtern absolut wohl.
Genau so ein Buch ist „die Freundinnen aus dem Strandbad“. Die drei Hauptcharaktere waren mir von Beginn an sympathisch. Es geht um drei junge Frauen, die große Stärke und Mut beweisen. Die Schicksalsschläge er- und durchleben und die sich immer wieder gegenseitig stärken.
Es ist eine Geschichte über die deutsche Geschichte und über tiefe Freundschaft, die alle Hürden überdauert.
Das Buch hat mich zum Lachen, zum Schmunzeln und auch zum Weinen gebracht. Mal vor Freude und mal vor Mitgefühl. Eine Geschichte, die so mit meinen Emotionen spielt kann niemals schlecht sein, denn genau das ist es, was ich mir von einem guten Buch erhoffe.
Der Schauplatz Berlin ist außerdem ein Ort, andem ich mich daheim fühle, weil ich schon öfter über längere Zeiträume dort gewohnt habe. Die Geschichte dieser Stadt hat mich schon immer fasziniert.
Natürlich musste Band 1 mit einem krassen Cliffhanger enden, der einen sofort mit Band 2 starten lassen möchte. Und genau das habe ich direkt getan.
Ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich auch hier nicht enttäuscht werde!
In dem Buch folgen wir den Schicksalen der drei Freundinnen Clara, Martha und Betty. Die drei lernen sich 1956 im Strandbad kennen und werden durch einen Unfall Freundinnen. Die drei sind von Grund auf verschieden. Martha ist die Linientreue DDR-Bürgerin, Betty, welche nach einer Schauspielkarriere strebt und Clara, welche überaus intelligent ist, aber durch ihre, der DDR widerstrebende Art systematisch davon abgehalten wird größeres zu erreichen. Das Buch spielt bis zum Mauerbau 1961. Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Schicksale in der DDR. Der Schreibstil, der Autorin lässt sich wunderbar flüssig lesen. Die Hauptpersonen wachsen einem schnell ans Herz und man möchte gar nicht wieder aufhören zu lesen. Dieses Buch ist ein super Einstieg in die Reihe "Die Freundinnen vom Strandbad". Jetzt heißt es nur noch warten, wie die Leben der drei Freundinnen im zweiten Teil weitergehen.
Zum Inhalt: Durch einen dramatischen Badeunfall werden Clara, Betty und Martha beste Freundinnen. Sie kommen aus völlig verschiedenen Lebensumständen, haben völlig unterschiedliche Träume, aber all das hindert sie nicht daran beste Freunde zu sein, denn was alle vereint ist das Streben nach Freiheit und Glück. Als schließlich der Mauerbau beginnt stehen sie vor der schweren Entscheidung gehen oder bleiben. Keine Meinung: Das Buch ist einfach nur toll und ich bin froh, dass ich den zweiten Teil direkt im Anschluss lesen kann. Die Geschichte der drei Freundinnen ist so lebensnah und gut geschrieben, dass ich das Buch an einem Nachmittag verschlungen habe. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Protagonistinnen haben mir alle drei total gut gefallen, aber besonders Betty mit ihrer Zerrissenheit. Ich bin sehr gespannt, wie es mit den dreien weitergeht. Fazit: Tolles Buch
In diesem Buch begleiten wir Betty, Martha und Clara von ihrer Jugend bis zum Erwachsenwerden in der DDR. Sie werden älter, bekommen immer mehr vom ganzen System mit, sind teilweise konform, aber lehnen sich auch auf. Von der ersten Verliebtheit, dem ersten Regelverstoß, Träumen vom Westen, und Begegnungen mit der Stasi ist so ziemlich alles dabei.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und ich kam trotz 600 Seiten schnell durchs Buch. Auch der 3. Person- Erzähler hat mich nicht gestört. Abwechselnd schildert er die Geschichte aus der Sicht der 3 Mädels, wodurch man einen sehr guten Überblick über alles erhält. Das Buch hat mich sehr begeistert. Die Geschichte ist fiktional, spielt aber vor wahren politischen Gegebenheiten. Bisher wusste ich kaum was über das alltägliche Leben in der DDR und konnte durch das Buch einen guten Eindruck gewinnen. Man erlebt die Spaltung von Ost und West, den Beginn des Baus der Mauer, aber vor allem die Auswirkungen der Stasi auf den Alltag mit. Von letzterem gab es wirklich viel, was das Ausmaß der ganzen Spionage und des Kommunismus aufgezeigt hat. Inwiefern das alles realistisch war, kann ich nicht beurteilen. Jedoch war ich wirklich erschrocken, wie wenig die Jugendlichen noch unbeschwert reden und handeln konnten.
Das Buch beinhaltet das ein paar kleine Logikfehler, die allerdings nicht dramatisch sind. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich warte schon sehnsüchtig auf Band 2, um zu erfahren, wie es mit den drei weiter geht. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der mal einen Einblick in das alltägliche Leben in der DDR erhalten möchte, eingebettet in eine Geschichte über 3 Mädels, die zudem noch die Hürden des Erwachsen werdens meistern müssen.
Das Buch gibt einen guten Einblick in die DDR, da die Erfahrungen und Familien der 3 Freundinnen aus der jeweiligen Perspektive widergespiegelt werden. Angenehm fand ich auch, dass die Freundschaft und deren Dynamiken im Vordergrund standen und nicht nur Liebesbeziehungen. Zudem kann bei dem Aufwachsen der 3 und der Zuspitzung durch den Mauerbau eine Politisierung beobachtet werden, die bei allen 3 unterschiedlich ausfällt und auch teilweise die Freundschaften belastet
Das Cover hat es mir von Anfang an angetan. Ich habe dieses sommerliche Cover im 50er Jahre Stil gesehen und geliebt. Deswegen ist es dann wenig später bei mir eingezogen und ein paar Tage darauf, musste ich es auch sofort beginnen. Es ist auf jeden Fall eine Geschichte mit viel Potential, die authentisch erzählt wird. Es greift einige relevante Thematiken der damaligen Zeit auf, die mir häufig den Atem raubten. Man kennt all diese Erzählungen und dennoch: Jedes mal wenn ich etwas darüber lese oder höre, stockt mir der Atem und ich brauche eine Pause. Auch diese Erzählung hatte ähnliche Wirkung auf mich. Die Charaktere waren super ausgearbeitet und die Handlungen derer wirken real. Die drei Freundinnen, die nicht unterschiedlicher sein konnten, haben für mich eine perfekte unperfekte Freundschaft dargestellt. Die Autorin hat damit eine Echtheit in die Erzählung gebracht, die mir so viel Freude beim lesen bereitet hat. Auch der bildhafte Schreibstil hat zu der Lebendigkeit beigetragen. Immer wieder wurde mir ein genaues Bild vor Augen gezeichnet und ich konnte mich in die Geschichte fallen lassen. Mit der dramatischen Wendung gegen Ende des Buches nimmt die Geschichte an Pfad auf. Das was am Anfang eher zögerlich und manchmal auch schleppend geschieht, passiert nach hinten Knall auf Fall. Hier wäre eine besser Verteilung des Dramas angemessen gewesen. Dennoch konnte ich gerade am Ende so wahnsinnig mitfühlen und vor allem mit fiebern. Es wurden so viele gemischte Gefühle in mir ausgelöst: Schrecken, Freude, Trauer, Entsetzen. Es entsteht ein emotionales Ende, das Lust auf Band 2 hat. Ich bin gespannt, wie lange (oder eher kurz) es dauert, bis dieser bei mir einzieht. 4⭐
Was aussieht wie ein fröhlicher Sommerroman ist tatsächlich eine bittersüße Geschichte über die Freundinnenschaft dreier sehr unterschiedlicher Protagonistinnen in einem politischen System der Gleichschaltung: den Anfängen der DDR in Berlin in den 1960ern.
Für mich war dies mein erstes Buch zu diesem Teil unserer Geschichte und bestimmt nicht mein letztes.
Zu Beginn brauchte ich etwas, um mich in die Geschichte und die drei Mädchen (später junge Frauen) einzufinden, aus deren Sichtweise erzählt wird. Abwechselnd wird beschrieben, wie jeder der drei peu à peu immer mehr Zweifel kommen und sie alle auf ihre Weise zunehmend mit dem System zu hadern beginnen, weil es ihnen und ihren Träumen und Lebenszielen in die Quere kommt. Die Dynamik innerhalb der Freundesgruppe und wie sich die Protagonistinnen zu mutigen Frauen weiterentwickeln hat mir dabei sehr gefallen. Zwar wirkt es teils, als würde die Autorin möglichst viele Details, wie verschiedene Leben in der DDR ausgesehen haben, sehr schablonenhaft miteinfließen lassen, aber genau das half mir beim Lesen auch sehr, mir alles bildhaft vorzustellen. Dieser erste Band endet mit dem Mauerbau und Gänsehaut beim Lesen, besonders wenn ich bedenke, dass meine Oma es noch gerade eben eine Woche vor dem Mauerbau mit meinem Vater in den Westen geschafft hat … Band 2 erscheint bereits in wenigen Tagen und ich freue mich sehr darauf, zu erfahren, wie es mit den dreien weitergeht.
Von mir also abschließend definitiv eine Leseempfehlung!
Herzlichen Dank an den Ullstein Verlag für dieses Rezensionsexemplar!
Eine Empfehlung! Lasst euch nicht vom Cover abschrecken, denn dieses ist meiner Meinung nach etwas zu kitschig geraten. Dabei ist dieser Roman wirklich toll. Die drei unterschiedlichen Mädchen Betty, Martha und Clara verbindet ein schicksalhaftes Ereignis und darauf folgend eine wunderbare Freundschaft. Der Leser begleitet die drei durch ihre, zugegebenermaßen nicht ganz einfache, Jugendzeit in der DDR. Obwohl ich die Zeit nur aus Erzählungen kenne, denke ich, dass der Autorin mit dieser Geschichte ein sehr authentischer Plot gelungen ist. Die drei Protagonistinnen sind allesamt sympathisch und zeigen jede auf ihre Art eine besondere Stärke. Besonders gut hat mir gefallen, dass hier nie eine der Mädchen hinten angestellt wird und die Freundinnen zusammen durch dick und dünn gehen. Die etwas über 600 Seiten sind kurzweilig geschrieben, so dass ich das Buch schnell durchgelesen hatte. Ich freue mich schon auf die angekündigte Fortsetzung. Fazit: Toller Roman über eine wirklich starke Freundschaft in einer sehr bewegten Zeit. Unbedingt lesen!
Dieser erste Band der Müggelsee-Saga war für mich eine richtig schöne Sommerlektüre. Drei Mädchen, lernen sich im Sommer 1956 im Strandbad kennen und eine unzertrennliche Freundschaft entsteht.
Beschrieben werden neben dieser Freundschaft auch die Lebensumstände der drei Frauen und auch viele Details der damaligen Zeit in der DDR wurden in die Geschichte eingewebt.
Es kommt schon gut rüber, dass das Leben in der damaligen DDR nicht einfach war und gerade wenn man gegen den Strom geschwommen ist, hatte man eigentlich keine Chance ein glückliches und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Ein Satz fand ich besonders treffend und auch beängstigend: „Solche Dinge sagte man nicht in der DDR. Schon gar nicht, wenn noch eine Person im Raum war, die man kaum kannte.“
In die Tiefe geht das Buch aber natürlich nicht – es ist halt eine schöne Sommerlektüre, bei der es auch ein paar ernste Themen gibt.