Der Financial-Times-Journalist Dan McCrum hat getan, wofür eigentlich Wirtschaftsprüfer und Finanzaufsicht zuständig Er hat den größten Betrug der DAX-Geschichte aufgedeckt. Die Geschichte klingt Wirecard, neben SAP das einzige deutsche Tech-Vorzeigeunternehmen, wird gehypt und übertrifft sogar den Börsenwert der Deutschen Bank. Der bargeldlose Zahlungsverkehr von Onlinegeschäften und Kreditkarten scheint ein überzeugendes Geschäftsmodell, eine Banklizenz eröffnet weitere Möglichkeiten.
Aufgrund der kritischen Berichterstattung von Dan McCrum erstattet die deutschen BaFin, wegen des Verdachts auf Aktienmanipulation, Anzeige gegen ihn und eine Financial-Times-Kollegin. Als die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young feststellt, dass fast zwei Milliarden Euro auf philippinischen Treuhandkonten gar nicht existieren, stürzt die Aktie des Konzerns innerhalb von wenigen Tagen von € 104 auf € 1,28. In kürzester Zeit verbrennen im zweitgrößten Kursrutsch der DAX-Geschichte Milliarden Euro, Tausende von Anlegern verlieren ihr Geld. Wirecard-Chef Markus Braun muss in Untersuchungshaft, sein Vorstandskollege Jan Marsalek flüchtet,. Der Bundestag setzt einen Untersuchungsausschuss ein, in dem auch Dan McCrum gehört wird. BaFin-Chef Felix Hufeld muss gehen, auch Hubert Barth, Deutschland-Chef von Ernst & Young, verliert seinen Posten. Dan McCrum erhält diverse Journalistenpreise, aber die Sache ist für ihn noch nicht zu Ende. Er recherchiert weiter.
Sein Buch erzählt die rasante und filmreife Story von Mitwissern und Helfern, Geheimagenten und Kriminellen aus seiner ganz außergewöhnlichen Sicht, denn er ist selbst Teil dieser unglaublichen Geschichte.
Dan McCrum is a member of the Financial Times investigations team. His reporting on Wirecard has been recognised with prizes from the London Press Club, the Society of Editors, the New York Financial Writers' Association, the Overseas Press Club, and the Gerald Loeb awards. He was also awarded the Ludwig Erhard Prize for economic journalism, a Reporters Forum Reporterpreis and a special award by the Helmut Schmidt prize jury for investigative journalism. In 2020, he was named Journalist of the Year at the British Journalism Awards.
Ich würde eher empfehlen den auf den Internet zugänglichen 'Zatarra Report' oder dessen Executive Summary zu lesen als dieses Buch: https://viceroyresearch.org/wp-conten...
Das Buch liest sich eher länglich, mit vielen nicht so relevaten Details aus dem Leben des Autors und fast ohne nachvollziehbare Schilderungen was und wie konkret bei Wirecard krumm gelaufen ist.
Eigentlich wäre 5 Sterne gerecht .eine unglaubliche journalistische Leistung welche einen sprachlos lässt was für strukturelle Schwächen der Wirtschaftsstandort doch hat. (Allein dafür sollten wir alle Dan MCCrum dankbar sein und hoffen das sich etwas ändert ) Das Thema ist dennoch speziell und nur Leser die sich für das Thema wirklich detailliert interessieren werden die knapp 500 Seiten durchhalten (was ich gemacht habe) . Ich persönlich hätte mir deshalb eine etwas kürzere Fassung gewünscht . Aber das soll die Qualität der Recherche nicht mildern.
Das Buch beschreibt in einer fesselnden Art die jahrelangen Recherchen, die schlussendlich zum Fall des Aktiengiganten Wirecard geführt haben. Abwechselnd wird zwischen der Geschichte des Autoren und den (vermuteten) Vorgängen innerhalb des Unternehmens gewechselt. In der deutschen Fassung verleihen zahlreiche Fußnoten, in denen die Beschuldigten durch ihre Anwälte Klarstellungen verlautbaren lassen, dem Lesefluss eine humoristische Note.
Ich persönlich mag es sehr gerne, muss aber den anderen Rezensionen recht geben. Die knapp 500 Seiten hält man nur durch, wenn einen das Thema so richtig fasziniert. Bei mir ist das der Fall und ich fand das Detailreiche an dem Buch perfekt. Das es für manche etwas zu detailreich und kang ist, kann ich mir aber auch gut vorstellen.
An sich ist die Geschichte echt interessant und aus einer journalistischen Perspektive ist es wirklich beeindruckend wie viel Wissen Dan McCrum sich angehäuft hat aber dem Buch fehlt der rote Faden und es geht zu häufig um für die Hauptgeschichte unwichtige Menschen und Nebensachen, die einen nach 200 Seiten irgendwann nur noch verwirren