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128 pages, Paperback
First published January 1, 2022

Als der Krieg zum ersten Mal begann, im Frühling 2014, war er noch ein Kind, so unerfahren, dass er sich noch ohne eigenes Geburtsdatum der Welt vorstellte. [...] In seinen ersten Lebenswochen gab es Tage, an denen ich immer wieder dachte: Vielleicht irre ich mich und es ist doch kein Krieg, bloß ein riesiger Fehler, der bald korrigiert werden und aus der Realität verschwinden wird.
S. 12
Kiew unter Beschuss, verlassen von der ganzen Welt, die gerade bereit ist, die Ukraine aufzuopfern, in der Hoffnung, dass es den Aggressor für einige Zeit füttern und satt machen würde.
S. 17
Jeden Tag sehe ich, wie Kiew umsorgt, sauber gemacht, repariert wird. Neben allen zerschossenen, zerstörten Türen und Fenstern sehe ich Menschen mit Sperrholz, die die zerbrochenen Hüllen der Stadt zudecken und konservieren. Damit wir eines Tages an diesen Stellen wieder richtige Scheiben, Türen und Schaufenster installieren können.
S. 133
Ich war in einer der größten Unterführungen von Kiew, im Zentrum, an der Chreschtschatyk-Straße, in der Straße, wo ich den größten Teil meiner Kindheit verbracht habe. Alle Ausgänge wurden überwacht und die Unterführung, die immer voll mit kleinen Geschäften und eilig laufenden Menschen war, stand leer und speicherte die Geräusche des Krieges wie eine Muschel das Meeresrauschen.
S. 149
Weitere Rezensionen findet ihr auf meinem Blog: KHVBooks.com
“I noticed today, is the continuation of night: its darkness in the day. The light turns white and dense, prolonging the past. I felt today as if I were standing with one foot stuck in yesterday.”