Höchstens 1,5 Grad Erderwärmung: Dieses Ziel wurde 2015 auf dem Klimagipfel von Paris formuliert. Seitdem ist jedoch wenig passiert, im Gegenteil: Der Ausstoß von CO2 ist weiter gewachsen. Die Forschung geht längst davon aus, dass wir auf eine 3 Grad wärmere Welt zusteuern.
In diesem Buch hat sich das Who's who der Wissenschaft von Hans J. Schellnhuber bis Jutta Allmendinger zusammengetan, um darzustellen, was Natur und Gesellschaft droht, wenn es so weit kommt. Doch die Autor*innen verharren nicht bei alarmierenden Zukunftsvisionen, sondern zeigen detailliert auf, wie wir das Schlimmste verhindern können, indem wir
- die Abholzung der Regenwälder stoppen, - die Aufforstung v. a. in den Tropen massiv vorantreiben, - die trockengelegten Moore wiedervernässen - und die Humuspools der Böden wieder auffüllen.
Ein gleichermaßen aufrüttelndes wie Hoffnung spendendes Buch, attraktiv gestaltet mit zahlreichen Fotos und Infografiken.
Ich habe erwartet, wissenschaftlich fundierte Szenarien zu finden, wie die Welt bei +3 Grad aussehen könnte. Ich wurde enttäuscht. Der Titel ist völlig irreführed, daher nur 2 Sterne.
Bei diesem Buch handelt sich um eine Sammlung verschiedener voneinander unabhängigen Aufsätze zu diversen naturwissenschaftlichen Themen bezüglich Klimakrise. Teils widersprechen sich diese Aufsätze sogar, da sie von verschiedenen Autor*innen geschrieben wurden, z.B. beim Umgang mit dem Wald: an einer Stelle wird empfohlen, die Wälder einfach sich selber zu überlassen, das sei für's Klima am besten, an anderer Stelle wird empfohlen, viel Holz als Baumaterial für Gebäude zu verwenden, weil dies CO2 für lange Zeit bindet und im Bau weniger (klimaschädlicher) Beton notwendig ist. Ja, was nun?