The shop is everything to him - always neat and tidy, safe and reliable, the rental DVDs carefully categorised, alphabetised and memorised. He thinks he knows his customers, until the bloodstains begin to appear - on grubby banknotes, on porn DVDs, and on the shop's fresh new carpet. Then the girl comes into his life, green eyes and fresh scarlet slashed beneath her thin cotton blouse. He wants to rescue and protect her. He wants to be with her. Forever. Murky and disturbing, "9987" is a jagged, tragic crime story set in a disturbing, uncaring world where only three things are fantasy, loneliness and love. 'Gripping, cinematic, voyeuristic. A delightfully disturbing debut' - Caroline Smailes ("Black Boxes", "In Search of Adam").
Meine Güte, ist dieses Buch krank. Absolut. Der Protagonist ist komplett gestört, doch erst im Laufe der Erzählung merkt man endgültig, dass er nicht nur ein bisschen seltsam, sondern definitiv krank ist. Aber bei mir war’s dann schon zu spät, aufhören konnte ich da schon nicht mehr.
Zuerst hält man den namenlosen Ich-Erzähler einfach nur für ein armes Würstchen: Er hat einen wenig anspruchsvollen Job in einer Videothek, hat außer seinen Eltern keine sozialen Kontakte und auch sonst kein wirklich ausgefülltes Leben. Bei der Arbeit sitzt er meist mit einer Tasse Kaffee herum und stellt Überlegungen über seine Kunden an – die er konsequent nur nach dem Schema Mitgliedsnummer, Nachname, Vorname nennt. Er ist ein genauer Beobachter, dem auch Details nicht entgehen, und er charakterisiert seine Kunden durchaus treffend und genau.
Eines Tages kommt SIE in die Videothek: Scarlett, bald darauf nur noch „9987, Santino, Scarlett“. Und unser Ich-Erzähler ist hin und weg. Sofort ist er in ihren Bann gezogen, sofort weiß er: Diese Frau ist für ihn bestimmt, sie gehört ihm, er muss sie beschützen.
Durch die Anmeldung hat er ihre Adresse, er kann bald nächtelang nicht anders, als vor ihrem Haus zu sitzen und in ihre Fenster zu filmen. Er hasst seinen Arbeitskollegen, als dieser ihr an seiner Stelle einen Film ausleiht. Er erzählt seiner Mutter, es gäbe da jemanden. In seiner Phantasie leben die beiden eine ausgefüllte, glückliche Beziehung. In seiner Phantasie ist sie seine Scarlett. Doch es ist eben nur: Eine Phantasie.
Der Grusel schleicht sich hier ganz allmählich zwischen die Zeilen. Das nächtliche Stalking wäre schon schlimm genug – als der Protagonist herausfindet, dass Scarlett als Krankenschwester arbeitet, sitzt er in der Notaufnahme des Krankenhauses herum und verletzt sich schließlich selbst, nur um von ihr gepflegt zu werden. Spätestens da weiß man: Nein, der Typ ist nicht einfach nur schwer verliebt. Dieser Typ ist wirklich krank.
Er steigert sich in eine Phantasie hinein, in der Scarlett von einem anderen Kunden Gefahr droht. Er fürchtet, Scarlett zu verlieren. Und das ist für ihn ein unerträglicher Gedanke. Er muss alles tun, um seine Scarlett vor diesem anderen Mann zu beschützen.
Ich sage gleich: Man muss bereit sein, sich in seelische Abgründe hinabzubegeben. Ich fand es… auf der einen Seite schon sehr gut und sehr spannend, aber die letzten Seiten waren schon sehr psycho und ziemlich krass. Alles gerät aus den Fugen – wirklich alles. Die Wahnvorstellungen, die den Protagonisten über die ganze Erzählung hinweg plagen, verdichten sich und nehmen ihn komplett gefangen. Das Finale ist ziemlich – hm, abartig, aber irgendwie auch konsequent und letztlich nicht überraschend. Während man am Anfang vielleicht noch am ehesten Mitleid mit dem Erzähler hatte, kann man ihn zum Schluss nur noch hassen. Und obwohl ich Charaktere in Büchern schon oft unsympatisch, nervig oder anstrengend gefunden habe, wirklich gehasst habe ich eigentlich noch keinen.
Aber trotz allem komme ich nicht umhin zu sagen, dass ich dieses Buch ziemlich, ziemlich gut fand. Jones sind sehr plastische und genaue Personen- und Szenenbeschreibungen gelungen, er schafft dadurch eine besondere Atmosphäre, die eine passende Kulisse zu dieser schrägen Handlung bildet. Die Welt, in der das Ganze spielt (eine nicht genannte britische Stadt – ich las mal etwas von Newcastle, würde das aber erstmal nicht bestätigen), ist eine verwahrloste und trostlose. Dazwischen schleicht sich aber immer wieder ein etwas absurder Humor mit fast schon charmanten Wortspielen. Man muss trotz allem immer mal wieder lachen oder zumindest vor sich hingrinsen, weil es einfach so schräg und absurd ist.
Ich würde aber dennoch auf eines hinweisen wollen: Ihr könnt euch in etwa vorstellen, worum es in diesem Buch geht. Überlegt selbst, ob ihr sowas mögt. Es ist verstörend und keine Geschichte, die man nett mal so nebenher wegliest. Man gerät allmählich in einen Sog, der einen immer weiterlesen lässt – man weiß, es wird kein gutes Ende nehmen, man ahnt es schon auf den ersten Seiten, aber man kann einfach nicht aufhören. Und das spricht ja in der Regel für ein Buch.
I now understand why Caroline Smailes referred to it as 'Cinematic'. This is one to watch and I mean that quite literally. I wouldn't be surprised if this book was made into a movie in the next few years.
The main character is most endearingly disturbed. I know such a thing should be impossible but I challenge you to read the book without thinking the same thing...well for the first half of the novel anyway. I blame Nik Jones's skill at luring the reader into initially believing that his main character is simply a diligent worker, confused, obsessive but generally a well intentioned young man.
Eventually his darker side is revealed but by then the reader has already fallen under the spell of his gentle 'mommy's boy' alter ego. By the last chapter he is clearly, irredeemably and unlovabley psychotic. Even then Nik Jones still managed to shock me with the ending to 9987, perhaps I am too gullible or perhaps I'm not. You'll have to buy a copy and make your own mind up.
I dare you to spend an evening in after reading this without making sure your doors are locked, windows are shut and curtains pulled tightly together.
Do not read this book. I bought it used in Newcastle because it was set in Newcastle. There are lots of little British-isms in it that made it endearing for the first 50 pages. Then I realized that it was going to turn into and disturbing and disgusting story of the downfall of a sociopath. whoops. If you like that kind of thing then you might get into this, but I can't personally think of anyone who would.
Deliriously grubby (Jones's descriptive skills put me in mind of Ramsay Campbell in full flow), and manages the rare trick of creating a weird sort of sympathy and empathy with an odious protagonist. Sadly, I never felt that the novel began in a true normality which would have offset the later chapters in a way that would surprise and disgust; perhaps a more 'normal' and reasoned opening would have achieved this.
Appears to be the author's only book so far; I would happily read more.
This is the most disturbing thing I've read since The Wasp Factory. Like a car crash, it was impossible to look away from. Engrossing, disgusting and vile, 9987 has made me appreciate mundane life for what it is. It's also brought me to the realisation that people who have horrific mental health issues can hide them well and may also be working in positions that give them access to your personal information. Terrifying.