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Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt

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Dafer Schiehan hat es geschafft. Trotz negativen Asylbescheids hat er Deutsch gelernt, eine Arbeit gefunden, eine Aufenthaltsbewilligung erhalten. Er hat eine kleine Wohnung am Rande von Weinfelden und eine Arbeit in Kreuzlingen als Tellerwäscher.

Aber eigentlich ist er Akademiker. Eigentlich ist er ein politischer Flüchtling, geflohen vor Saddams Schergen wegen eines missliebigen Theaterstücks. Hals über Kopf geflohen, mit der finanziellen Unterstützung seiner Familie. Als der Betrieb ihm Ferien verordnet wegen Umbaus, sitzt er in seiner Wohnung, schaut aus dem Fenster und grübelt. Seinen Eltern hat er nie gesagt, was er arbeitet. Auch als er es nicht mehr ausgehalten hat in seinem Exil und zurückgereist ist zu seiner Familie in den Irak, ist er im Vagen geblieben. Warum hat er ein schlechtes Gewissen? Wovor hat er Angst? Wie soll es weitergehen? Auf der Flucht vor seiner inneren Unruhe findet er sich wieder im Wald. 

In seinem neuen Roman erzählt Usama Al Shahmani von den Verwüstungen einer Kindheit und Jugend in Diktatur und Krieg, vom Exil und dem Verschwinden einer Welt, die einst Heimat war.

176 pages, Hardcover

Published August 26, 2022

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Usama Al Shahmani

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Displaying 1 - 25 of 25 reviews
Profile Image for J M Notter.
82 reviews12 followers
June 13, 2025
Eine Geschichte über eine Flucht aus dem Irak in die Schweiz, dem Verlust der Heimat und der Neuerfindung von Heimat. Schonungslos und poetisch. Die Sprache war für mich etwas gewöhnungsbedürftig (perfekt erklärt in der Rezension von Redbugbooks).
Profile Image for Michael Bohli.
1,107 reviews53 followers
February 7, 2023
Die Wurzeln in der Ferne, die neugewonnene Hoffnung im Exil. Usama Al Shahmani erzählt mit dem leicht wirkenden Roman "Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt" erneut eine Geschichte der Flucht, der Neufindung - und alle Elemente sitzen am richtigen Platz.
Poetisch, nahbar und real wirkend wird das Schicksal eines irakischen Asylanten in der Schweiz erzählt. Sicherlicht von gemachten Erfahrungen beeinflusst, aber nie zu tragisch oder düster. Sehr gerne liess ich mich von diesem Text fesseln, obwohl der Autor nicht wirklich neue Wege begeht.
Profile Image for dely.
492 reviews278 followers
May 24, 2024
Usama Al Shahmani è uno scrittore iracheno rifugiatosi in Svizzera durante il regime di Saddam Hussein. Laureato in letteratura araba, scrittore di testi scolastici e assistente universitario a Bagdad, dovette fuggire dall'Iraq per una pièce teatrale in cui criticava il regime.
Quando migrano, gli uccelli sanno dove andare (titolo dell'edizione italiana) è un romanzo semi autobiografico perché Dafer, il protagonista principale, è un neo laureato che deve fuggire dall'Iraq per un suo scritto contro il regime. La storia non è lineare, ma seguiamo i ricordi di Dafer: i ricordi dell'infanzia si alternano a quelli della fuga e dei vari centri di accoglienza svizzeri dove viene ospitato fino all'ottenimento del permesso di soggiorno e di un lavoro.
A causa di questi frammenti di ricordi ho sentito lo scrittore abbastanza freddo e distaccato. Forse questa freddezza è dovuta anche al fatto che l'autore scrive in tedesco nonostante non sia la sua madrelingua? Per la carità, il libro è scritto egregiamente, a tratti poetico, ma durante tutta la lettura non sono riuscita ad empatizzare con il protagonista. Non sono riuscita a percepire le emozioni di Dafer o degli altri protagonisti. Un'amica di Goodreads mi ha suggerito che magari questo stile è stato voluto dall'autore per anestetizzare la narrazione e renderla universale. Potrebbe avere ragione. Forse l'autore è ancora troppo coinvolto emotivamente e nella scrittura preferisce un approccio più distaccato per non farsi sommergere ancora a distanza di anni da tutte quelle emozioni che sono legate alla fuga da casa, un viaggio pericoloso e il doversi integrare in un posto nuovo e sconosciuto? Qualsiasi sia stato il motivo di questa scelta, il personaggio è bidimensionale; manca tutta la parte emotiva.
Avrei anche voluto che l'argomento dell'integrazione fosse approfondito maggiormente. Ci sono un paio di frasi molto poetiche a riguardo, ma rimangono citazioni senza sviluppo. Dafer, e presumo anche lo scrittore, riesce a trovare pace solo camminando nei boschi. È qui, stando tra gli alberi radicati nel suolo, che riesce a trovare un equilibrio mentale; è qui che trova la forza per capire che non potrà più tornare in Iraq, che nulla sarà come prima. È come se guardando agli alberi anche lui volesse mettere radici in quei boschi, in questa terra straniera. Altro elemento della natura presente nel racconto è l'acqua dei fiumi perché come dice Dafer: Quando hai l'impressione che i tuoi giorni si assomiglino tutti e che il tuo tempo si sia arenato in un unico luogo, devi cercarti un fiume, sederti sulla sua riva e osservare l'acqua che scorre. Ti accorgerai che il tuo tempo prende una direzione diversa e la tua vita ricomincia a muoversi.

Per chi volesse leggerlo nell'originale tedesco, sappiate che è veramente molto facile.
Profile Image for Redbugbooks.
9 reviews2 followers
December 1, 2022
“Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt” von Usama Al Shahmani. Das sage nicht oft, aber dieses Buch. hat mich komplett überrascht. Positiv. Ein schmales Buch, 179 Seiten, ein Buch, von dem ich dachte, dass ich es schnell mal runterlesen werde. Aber das funktionierte überhaupt nicht.

Die Sprache ist einfach, archaisch und am Anfang habe ich mich gefragt, warum die Übersetzer:in das alles nicht runder gemacht hat? Bis mir klar wurde, dass der Autor dieses Buch (er lebt seit 20 Jahren in der Schweiz) in Deutsch geschrieben hat. Einem Deutsch, dem man seine Muttersprache (das Arabische), auf eine ganz besondere Weise anmerkt. Ich lerne gerade Arabisch und weiß, dass selbst Araber:innen diese Sprache als “unlernbar” bezeichnen. Hochkomplex und sehr poetisch und wie alle Sprachen, mit einem eigenen Kontext, Bildern und Bezügen ausgestattet. Al Shahmani hat es auf erstaunliche Weise geschafft, das Arabisch in das Deutsche einzubetten. Das klingt etwas mystisch, doch genauso ging es mir mit der Handlung. Eine einfach erzählte Geschichte, die leidvoll und hoffnungsvoll zugleich ist. Eine Symbiose aus zwei Sichtweisen. Ich denke, dass es auch deshalb so gut gelingt, da viel von Al Shmanis Leben in diese Geschichte eingeflossen ist, die sehr stark an seine eigenen Erlebnisse – die Flucht aus dem Irak als Intellektueller in die Schweiz – enthält.

Sprache

Doch es ist weniger die Geschichte, die er uns erzählt, die mich gefesselt hat, es ist die Art und Weise, wie er sie erzählt. Der Umgang mit der Sprache.

Gleich am Anfang fiel mir eine Textpassage auf:



“Vor dem Schlafengehen schreibt er Wörter auf klei­ne Zettel und lässt sie auf dem Tisch liegen. «Bleibt hier und versucht, tief einzuatmen», sagt er zu ihnen und geht zu Bett. Einige der Wörter haben Angst vor dem Alleinsein, sie beginnen zu zittern. Anderen gefällt die Stille, und sie freuen sich, im Dunkeln auf dem Tisch aus Nussbaumholz zu liegen. Dann begin­nen sie zu tanzen und versuchen, einen dünnen Licht­ faden für diejenigen zu flechten, die Angst haben. Manchmal legt er eines von ihnen unter sein Kopf­kissen und hofft, dass es sich in seinen Traum schleicht. ” (S. 7)


Zum einen mag ich die Vorstellung, dass Wörter lebendig werden. Nicht das, was gesagt wird, sondern die Wörter selbst haben ein Leben, atmen. Und dann die Art, wie er diese Situation für die Leser:in beschreibt: In anderen Texten würde eine solche Situation sprachlich vielleicht durch einen Wie- oder Als ob-Vergleich gelöst werden. “Die Blätter lagen auf dem Tisch, wie lebende Wesen, die atmen können … ” “Es kam mir vor, als ob die Wörter lebende Wesen waren, die tanzenden könnten”. Es sind sprachlich Wendungen die mir in Texten meist eher Unbehagen bereiten. Als müsste eine zweite Erlebnisebene aufgemacht werden, um das gerade Gelesene zu intensivieren. Bei Al Shahmani tritt man ohne irgendeine Vorwarnung oder Einleitung in diese neue Welt ein, die neue Sichtweise, eine magische Welt, die nicht mit der realen Welt oder Wahrnehmung verglichen oder abgeglichen werden muss. Sie ist einfach da.

Dieses Nebeneinander von poetisch-mystischer Weltsicht und der als sehr bedrückend beschriebenen Realität der Hauptperson, hat mir besonders gut gefallen. Ohne es ausdrücklich zu erzählen, wird hier der Konflikt des Protagonisten deutlich gemacht.

Inhalt

Klappentext des Verlages: “Dafer Schiehan hat es geschafft. Trotz negativen Asylbescheids hat er Deutsch gelernt, eine Arbeit gefunden, eine Aufenthaltsbewilligung erhalten. Er hat eine kleine Wohnung am Rande von Weinfelden und eine Arbeit in Kreuzlingen als Tellerwäscher. Aber eigentlich ist er Akademiker. Eigentlich ist er ein politischer Flüchtling, geflohen vor Saddams Schergen wegen eines missliebigen Theaterstücks. Hals über Kopf geflohen, mit der finanziellen Unterstützung seiner Familie. Als der Betrieb ihm Ferien verordnet wegen Umbaus, sitzt er in seiner Wohnung, schaut aus dem Fenster und grübelt. Seinen Eltern hat er nie gesagt, was er arbeitet. Auch als er es nicht mehr ausgehalten hat in seinem Exil und zurückgereist ist zu seiner Familie in den Irak, ist er im Vagen geblieben. Warum hat er ein schlechtes Gewissen? Wovor hat er Angst? Wie soll es weitergehen? Auf der Flucht vor seiner inneren Unruhe findet er sich wieder im Wald.” (Quelle)

Es ist eigentlich schade, dass der Klappentext die Besonderheit des Textes überhaupt nicht einfangen kann. Das, was als “vage” bezeichnet wird, ist keine äußerliche Unentschiedenheit, weder von Protagonisten, noch vom Autor, sondern der Anlass für diese Geschichte. Der Verlust der Identität, die Identitätslosigkeit in der neuen Heimat, die eine Fremde ist. Mit fremder Sprache und Religion, mit einem anderen Umgang, anderem Miteinander und Regeln. In der Fremde erscheinen Dinge vage, unsicher, machen keinen Sinn mehr.

Al Shamani gelingt es, mir dieses Gefühl des Verlustes von etwas, dass im Iran bedroht war (die künstlerische Freiheit, das Denken, der Zweifel, das Hinterfragen), aber auch in der neuen Heimat nicht sofort zu finden ist, so nah zu bringen, dass ich es spüren kann. Mehr spüren als intellektuell verstehen.



“Plötzlich standen ihm Bilder und Fragmente seines beschädigten Lebens im Irak vor Augen. Er hatte die schönsten Jahre seines Lebens unter der Last des Krieges vergeudet, aber er hätte nie gedacht, dass die härtestenTage in Bagdad ihm eines Tages besser erscheinen würden als diese hier in Europa.” (S. 83)



Deutsch-Arabisch

Wie macht man Assimilation, Einbürgerung, Fremde und alte Heimat in einem Text deutlich? Shahmani erzählt von Dafers Flucht aus dem Irak, aber es sind nicht die Tatsachen, die Geschichte der Flucht oder Einbürgerung in der Schweiz, die mir das Gefühl von Verlust vermitteln, sondern der Umgang eines seit zwanzig Jahren in der Schweiz lebenden Arabers/Irakers mit der deutschen Sprache. Es ist ein besonderes Deutsch, das arabische Wurzeln hat und so eine eigene Mischung ergibt. Archaisch, brüchig, einfach und in ihren magischen Bildern dann wieder extrem stark und – auch ein wenig fremd für europäische Leser:innen.



“Wenn du das Gefühl hast, deine Tage gleichen sich alle und deine Zeit sei an einem Ort hängen geblieben, dann musst du dir einen Fluss suchen, dich an sein Ufer setzen und das Wasser betrachten. Du wirst merken, wie deine Zeit eine neue Richtung findet und wie dein Leben beweglich wird.” (S. 50)



Shahmani schreibt Gedichte weiterhin nur auf Arabisch. In einem Interview sagt er, dass er sie nicht auf Deutsch schreiben könnte, weil er dann das Gefühl hat, seine Muttersprache zu verraten. Aber er kann Romane in Deutsch schreiben, die etwas ganz eigenes haben, was keine Übersetzung einfangen könnte. Kein Mittelsmann, der von Arabisch nach Deutsch übersetzt, sondern der Autor selbst, der sein eigenes Deutsch benutzt.

Seit der Flucht von Shahmani 2002 aus dem Irak hat sich an der Situation dort nicht viel verbessert, seit über zehn Jahren herrscht Krieg und Terror im Irak. Die militante Gruppe Islamischer Staat (IS) kontrolliert immer größere Teile des Nordirak und dehnt ihren Feldzug ins gesamte Kurdengebiet aus. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Und kommen hier in Europa an. Und das ist gut so und es ist wichtig, dass wir verstehen, dass diese Menschen ihre eigene Kultur mit ihrer Sprache und ihren Wurzeln mitbringen und eine Assimilation große Energie und sehr viel Sensibilität vom Gastland erfordert. Auch dazu trägt Shahmanis Roman auf eine leise Art bei. Für mich war der Roman eine große Bereicherung.
Profile Image for Amin.
52 reviews11 followers
February 23, 2025
Ich wett eigentlich gar nöd viel sege, user, dass mir s‘buech sehr guet gfalle het!
Es gaht um de dafer, en ehemalige flüchtling us em irak, wo zum erste mal sit er ide schwiiz iscj ferie het und über s‘buech immer wieder ah sini gschiicht bis zu dem ziitpunkt ane, wo er sich jetzt befindet, zrugg denkt.
Ich find, es zitat us em buech beschriebts eigentlich ganz guet.
„Er hatte das Gefühl, seine Heimat zweimal verloren zu haben: das erste Mal, als er fliehen musste, und das zweite Mal, als er sie wieder sah.“
4,5/5⭐️
Profile Image for Lily.
163 reviews6 followers
May 25, 2023
eine geschichte über flucht aus dem irak, migration und das leben in der schweiz. usama al shamani schreibt in diesem autofiktionalen roman von familie und dem alleinsein, von asylheimen und dem fehlenden zugehörigkeitsgefühl, wenn man in der heimat plötzlich ein gast ist - und in der neuen heimat ebenfalls als fremdkörper behandelt wird. flüsse und die natur sind ein grosser teil des werks und schlängeln sich durch die erzählung. interessant und schön zu lesen (und ich liebe das cover)
Profile Image for Paola Vicidomini.
97 reviews4 followers
April 18, 2024
TITOLO: Quando migrano, gli uccelli sanno dove andare
AUTORE: Usama Al Shahmani
PAGINE: 224

“La letteratura fu la minuscola imbarcazione che lo salvò dagli uragani della guerra”.

Mentre leggevo questo romanzo ho avuto costantemente in mente il titolo, fortemente evocativo, interrogandomi sulla correlazione di esso con la narrazione; gli uccelli migrano per necessità, per assicurarsi maggiori possibilità di sopravvivenza, andando a ricercare un habitat dove sia più favorevole l’accoppiamento e la raccolta di cibo, affrontando un lungo viaggio non privo di pericoli in cui l'esplorazione, l'esperienza e l'apprendimento giocano un ruolo fondamentale nel superare le sfide della migrazione.
Anche gli uomini sono costretti spesso a migrare, sfuggendo a guerre, persecuzioni o miseria in cerca di un luogo in cui ricominciare, anche se spesso il loro percorso non è così lineare e predeterminato.
Dafer ne è un esempio: è stato bambino in Iraq nel periodo dell’ascesa di Saddam Hussein, è stato costretto a crescere mentendo anche a se stesso e a snaturarsi pur di non incorrere nelle repressioni della dittatura e, alla fine, ha dovuto lasciare la sua terra per aver messo in scena una rappresentazione teatrale considerata sgradita al regime ed è partito, senza una meta, senza potersi orientare come fanno gli uccelli, ma dovendo sopportare di vedersi rimbalzato continuamente da un luogo ad un altro appartenentemente senza fine e, soprattutto, senza un gruppo su cui contare, senza una guida e, quindi, privo di legami, di stabilità nelle relazioni sociali, solo nel suo viaggio verso la libertà.
Quando si è soli e si ha paura la mente si aggrappa ai ricordi, alla speranza e trova conforto nel potere salvifico della lettura, unico gps in grado di fornire una prospettiva di salvezza, il sogno di una vita diversa e, soprattutto, la conoscenza degli strumenti per poterlo realizzare.
Anche in questo romanzo sono molti i richiami metaforici alla natura e al cibo, agli odori e ai sapori che evoca e alle emozioni che scatena; anche il cibo può essere un modo per unire, anche un menu concepito in un determinato modo può cercare di realizzare quell’inclusione e quella pace tra popoli ed etnie diverse che nella realtà è così difficile da mettere in pratica.
Un racconto di resilienza e coraggio scritto con estrema delicatezza e molti accenni poetici che fa bene all’anima.

Profile Image for Diletta guardoescrivo .
69 reviews4 followers
May 5, 2024
Mi sono emozionata leggendo la storia di Dafer: una lunga vita in viaggio, spostandosi dalla sua casa alla ricerca di una nuova abitazione, senza mai abbandonare le sue radici. Un lungo percorso, la meta indefinita ma certa di essere trovata.
A salvarlo sono i ricordi e la scrittura, la sapienza e la cultura lo accudiscono e lo proteggono dalle intemperie della vita, la migrazione.
Profile Image for Katrin Bongard.
Author 44 books26 followers
December 1, 2022
“Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt” von Usama Al Shahmani. Das sage nicht oft, aber dieses Buch. hat mich komplett überrascht. Positiv. Ein schmales Buch, 179 Seiten, ein Buch, von dem ich dachte, dass ich es schnell mal runterlesen werde. Aber das funktionierte überhaupt nicht.

Die Sprache ist einfach, archaisch und am Anfang habe ich mich gefragt, warum die Übersetzer:in das alles nicht runder gemacht hat? Bis mir klar wurde, dass der Autor dieses Buch (er lebt seit 20 Jahren in der Schweiz) in Deutsch geschrieben hat. Einem Deutsch, dem man seine Muttersprache (das Arabische), auf eine ganz besondere Weise anmerkt. Ich lerne gerade Arabisch und weiß, dass selbst Araber:innen diese Sprache als “unlernbar” bezeichnen. Hochkomplex und sehr poetisch und wie alle Sprachen, mit einem eigenen Kontext, Bildern und Bezügen ausgestattet. Al Shahmani hat es auf erstaunliche Weise geschafft, das Arabisch in das Deutsche einzubetten. Das klingt etwas mystisch, doch genauso ging es mir mit der Handlung. Eine einfach erzählte Geschichte, die leidvoll und hoffnungsvoll zugleich ist. Eine Symbiose aus zwei Sichtweisen. Ich denke, dass es auch deshalb so gut gelingt, da viel von Al Shmanis Leben in diese Geschichte eingeflossen ist, die sehr stark an seine eigenen Erlebnisse – die Flucht aus dem Irak als Intellektueller in die Schweiz – enthält.

Sprache

Doch es ist weniger die Geschichte, die er uns erzählt, die mich gefesselt hat, es ist die Art und Weise, wie er sie erzählt. Der Umgang mit der Sprache.

Gleich am Anfang fiel mir eine Textpassage auf:



“Vor dem Schlafengehen schreibt er Wörter auf klei­ne Zettel und lässt sie auf dem Tisch liegen. «Bleibt hier und versucht, tief einzuatmen», sagt er zu ihnen und geht zu Bett. Einige der Wörter haben Angst vor dem Alleinsein, sie beginnen zu zittern. Anderen gefällt die Stille, und sie freuen sich, im Dunkeln auf dem Tisch aus Nussbaumholz zu liegen. Dann begin­nen sie zu tanzen und versuchen, einen dünnen Licht­ faden für diejenigen zu flechten, die Angst haben. Manchmal legt er eines von ihnen unter sein Kopf­kissen und hofft, dass es sich in seinen Traum schleicht. ” (S. 7)


Zum einen mag ich die Vorstellung, dass Wörter lebendig werden. Nicht das, was gesagt wird, sondern die Wörter selbst haben ein Leben, atmen. Und dann die Art, wie er diese Situation für die Leser:in beschreibt: In anderen Texten würde eine solche Situation sprachlich vielleicht durch einen Wie- oder Als ob-Vergleich gelöst werden. “Die Blätter lagen auf dem Tisch, wie lebende Wesen, die atmen können … ” “Es kam mir vor, als ob die Wörter lebende Wesen waren, die tanzenden könnten”. Es sind sprachlich Wendungen die mir in Texten meist eher Unbehagen bereiten. Als müsste eine zweite Erlebnisebene aufgemacht werden, um das gerade Gelesene zu intensivieren. Bei Al Shahmani tritt man ohne irgendeine Vorwarnung oder Einleitung in diese neue Welt ein, die neue Sichtweise, eine magische Welt, die nicht mit der realen Welt oder Wahrnehmung verglichen oder abgeglichen werden muss. Sie ist einfach da.

Dieses Nebeneinander von poetisch-mystischer Weltsicht und der als sehr bedrückend beschriebenen Realität der Hauptperson, hat mir besonders gut gefallen. Ohne es ausdrücklich zu erzählen, wird hier der Konflikt des Protagonisten deutlich gemacht.

Inhalt

Klappentext des Verlages: “Dafer Schiehan hat es geschafft. Trotz negativen Asylbescheids hat er Deutsch gelernt, eine Arbeit gefunden, eine Aufenthaltsbewilligung erhalten. Er hat eine kleine Wohnung am Rande von Weinfelden und eine Arbeit in Kreuzlingen als Tellerwäscher. Aber eigentlich ist er Akademiker. Eigentlich ist er ein politischer Flüchtling, geflohen vor Saddams Schergen wegen eines missliebigen Theaterstücks. Hals über Kopf geflohen, mit der finanziellen Unterstützung seiner Familie. Als der Betrieb ihm Ferien verordnet wegen Umbaus, sitzt er in seiner Wohnung, schaut aus dem Fenster und grübelt. Seinen Eltern hat er nie gesagt, was er arbeitet. Auch als er es nicht mehr ausgehalten hat in seinem Exil und zurückgereist ist zu seiner Familie in den Irak, ist er im Vagen geblieben. Warum hat er ein schlechtes Gewissen? Wovor hat er Angst? Wie soll es weitergehen? Auf der Flucht vor seiner inneren Unruhe findet er sich wieder im Wald.” (Quelle)

Es ist eigentlich schade, dass der Klappentext die Besonderheit des Textes überhaupt nicht einfangen kann. Das, was als “vage” bezeichnet wird, ist keine äußerliche Unentschiedenheit, weder von Protagonisten, noch vom Autor, sondern der Anlass für diese Geschichte. Der Verlust der Identität, die Identitätslosigkeit in der neuen Heimat, die eine Fremde ist. Mit fremder Sprache und Religion, mit einem anderen Umgang, anderem Miteinander und Regeln. In der Fremde erscheinen Dinge vage, unsicher, machen keinen Sinn mehr.

Al Shamani gelingt es, mir dieses Gefühl des Verlustes von etwas, dass im Iran bedroht war (die künstlerische Freiheit, das Denken, der Zweifel, das Hinterfragen), aber auch in der neuen Heimat nicht sofort zu finden ist, so nah zu bringen, dass ich es spüren kann. Mehr spüren als intellektuell verstehen.



“Plötzlich standen ihm Bilder und Fragmente seines beschädigten Lebens im Irak vor Augen. Er hatte die schönsten Jahre seines Lebens unter der Last des Krieges vergeudet, aber er hätte nie gedacht, dass die härtestenTage in Bagdad ihm eines Tages besser erscheinen würden als diese hier in Europa.” (S. 83)



Deutsch-Arabisch

Wie macht man Assimilation, Einbürgerung, Fremde und alte Heimat in einem Text deutlich? Shahmani erzählt von Dafers Flucht aus dem Irak, aber es sind nicht die Tatsachen, die Geschichte der Flucht oder Einbürgerung in der Schweiz, die mir das Gefühl von Verlust vermitteln, sondern der Umgang eines seit zwanzig Jahren in der Schweiz lebenden Arabers/Irakers mit der deutschen Sprache. Es ist ein besonderes Deutsch, das arabische Wurzeln hat und so eine eigene Mischung ergibt. Archaisch, brüchig, einfach und in ihren magischen Bildern dann wieder extrem stark und – auch ein wenig fremd für europäische Leser:innen.



“Wenn du das Gefühl hast, deine Tage gleichen sich alle und deine Zeit sei an einem Ort hängen geblieben, dann musst du dir einen Fluss suchen, dich an sein Ufer setzen und das Wasser betrachten. Du wirst merken, wie deine Zeit eine neue Richtung findet und wie dein Leben beweglich wird.” (S. 50)



Shahmani schreibt Gedichte weiterhin nur auf Arabisch. In einem Interview sagt er, dass er sie nicht auf Deutsch schreiben könnte, weil er dann das Gefühl hat, seine Muttersprache zu verraten. Aber er kann Romane in Deutsch schreiben, die etwas ganz eigenes haben, was keine Übersetzung einfangen könnte. Kein Mittelsmann, der von Arabisch nach Deutsch übersetzt, sondern der Autor selbst, der sein eigenes Deutsch benutzt.

Seit der Flucht von Shahmani 2002 aus dem Irak hat sich an der Situation dort nicht viel verbessert, seit über zehn Jahren herrscht Krieg und Terror im Irak. Die militante Gruppe Islamischer Staat (IS) kontrolliert immer größere Teile des Nordirak und dehnt ihren Feldzug ins gesamte Kurdengebiet aus. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Und kommen hier in Europa an. Und das ist gut so und es ist wichtig, dass wir verstehen, dass diese Menschen ihre eigene Kultur mit ihrer Sprache und ihren Wurzeln mitbringen und eine Assimilation große Energie und sehr viel Sensibilität vom Gastland erfordert. Auch dazu trägt Shahmanis Roman auf eine leise Art bei. Für mich war der Roman eine große Bereicherung.
Profile Image for Paola Vicidomini.
83 reviews2 followers
December 22, 2024
TITOLO: Quando migrano, gli uccelli sanno dove andare
AUTORE: Usama Al Shahmani
PAGINE: 224

“La letteratura fu la minuscola imbarcazione che lo salvò dagli uragani della guerra”.

Mentre leggevo questo romanzo ho avuto costantemente in mente il titolo, fortemente evocativo, interrogandomi sulla correlazione di esso con la narrazione; gli uccelli migrano per necessità, per assicurarsi maggiori possibilità di sopravvivenza, andando a ricercare un habitat dove sia più favorevole l’accoppiamento e la raccolta di cibo, affrontando un lungo viaggio non privo di pericoli in cui l'esplorazione, l'esperienza e l'apprendimento giocano un ruolo fondamentale nel superare le sfide della migrazione.
Anche gli uomini sono costretti spesso a migrare, sfuggendo a guerre, persecuzioni o miseria in cerca di un luogo in cui ricominciare, anche se spesso il loro percorso non è così lineare e predeterminato.
Dafer ne è un esempio: è stato bambino in Iraq nel periodo dell’ascesa di Saddam Hussein, è stato costretto a crescere mentendo anche a se stesso e a snaturarsi pur di non incorrere nelle repressioni della dittatura e, alla fine, ha dovuto lasciare la sua terra per aver messo in scena una rappresentazione teatrale considerata sgradita al regime ed è partito, senza una meta, senza potersi orientare come fanno gli uccelli, ma dovendo sopportare di vedersi rimbalzato continuamente da un luogo ad un altro appartenentemente senza fine e, soprattutto, senza un gruppo su cui contare, senza una guida e, quindi, privo di legami, di stabilità nelle relazioni sociali, solo nel suo viaggio verso la libertà.
Quando si è soli e si ha paura la mente si aggrappa ai ricordi, alla speranza e trova conforto nel potere salvifico della lettura, unico gps in grado di fornire una prospettiva di salvezza, il sogno di una vita diversa e, soprattutto, la conoscenza degli strumenti per poterlo realizzare.
Anche in questo romanzo sono molti i richiami metaforici alla natura e al cibo, agli odori e ai sapori che evoca e alle emozioni che scatena; anche il cibo può essere un modo per unire, anche un menu concepito in un determinato modo può cercare di realizzare quell’inclusione e quella pace tra popoli ed etnie diverse che nella realtà è così difficile da mettere in pratica.
Un racconto di resilienza e coraggio scritto con estrema delicatezza e molti accenni poetici che fa bene all’anima.

Profile Image for Alexandra Just.
19 reviews
January 9, 2024
Der autofiktionale Roman “Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt” von Usama Al Shamani hat mir unglaublich gut gefallen. Seine bildliche und poetische Sprache schafft es, Gefühle und Erfahrungen zu vermitteln, die allen ohne Fluchterfahrung auf die glücklichste Weise unvorstellbar sind. Das Buch erzählt von einem jungen Mann, der nach seinem Master in arabischer Literatur aus dem Irak fliehen muss und sich in der Schweiz in einem Land wiederfindet, in dem er sich der aufgezwungenen Langeweile und Fremde konfrontiert sieht. Sprache, Herkunft, Identität werden zu zentralen Themen, mit dem sich der Protagonist auseinandersetzt. Eine Lektüre, die man als in der Schweiz lebende Person unbedingt lesen sollte.
Profile Image for Lorenzo Bobbio.
60 reviews
May 20, 2025
Un buon libro, con descrizioni molto poetiche che contrastano i temi e le tragedie narrate nel romanzo. Tragedie che per lo più vengono accennate, come a volerne dare solo l'impressione, lasciando che il lettore le sviluppi per conto suo, proprio come in un poesia.
Profile Image for Livia.
69 reviews2 followers
December 31, 2024
“La letteratura fu la minuscola imbarcazione che lo salvò dagli uragani della guerra”
Profile Image for Cronache di Betelgeuse.
1,028 reviews
August 23, 2025
Recensione pubblicata su Cronache di Betelgeuse

Quando migrano, gli uccelli sanno dove andare di Usama Al Shahmani ci offre una riflessione profonda e poetica sull’esperienza migratoria che va ben oltre i confini geografici per toccare quelli dell’anima. Il terzo romanzo dell’autore iracheno-svizzero attinge a piene mani dalla sua esperienza autobiografica di fuga dall’Iraq nel 2002, trasformando il dolore personale in una riflessione universale che ci riguarda tutti.

Il titolo stesso racchiude l’essenza dell’opera: mentre gli uccelli seguono istinti millenari nelle loro migrazioni, noi esseri umani ci ritroviamo spesso a vagare senza bussola, trascinati da guerre e necessità che spezzano le nostre radici. Al Shahmani costruisce attorno al protagonista Dafer un universo narrativo che rispecchia drammaticamente la realtà di chi è cresciuto sotto la dittatura di Saddam Hussein. Studente di letteratura araba a Bassora, Dafer e i suoi amici vivono nell’ombra del regime, costretti a leggere libri proibiti in segreto. La sua vita subisce una svolta drammatica quando scrive Noccioli di oliva, un’opera teatrale che critica in modo non troppo velato il potere. Questo atto di dissenso lo rende un ricercato dei servizi segreti, costringendolo a una fuga improvvisa attraverso il Kurdistan e la Turchia fino al rifugio in Svizzera.

Il rapporto con la natura permea l’intera narrazione, offrendo respiro poetico a tematiche altrimenti pesanti. Di fronte agli sguardi gelidi di alcuni svizzeri e alla durezza della burocrazia per i richiedenti asilo, sono i sentieri lungo i fiumi e i boschi a offrire a Dafer conforto. Gli uccelli migratori diventano specchio della condizione umana, mentre camminare e scrivere si trasformano in atti di resistenza e ricostruzione. Il cibo, i tè bevuti nei vicoli di Baghdad, gli odori familiari emergono come ponti culturali che a volte uniscono, a volte evidenziano distanze incolmabili.

Particolarmente toccante è la figura della nonna di Dafer, donna analfabeta che nutre un profondo rispetto per la cultura e la parola scritta. È lei che accarezza con orgoglio il nome del nipote pubblicato sul giornale, simboleggiando quel legame indissolubile con le radici che il protagonista porta con sé nell’esilio. La sua presenza incarna la saggezza di una generazione che ha conosciuto un Iraq diverso, prima delle guerre e della dittatura.

Al Shahmani dimostra una maturità narrativa notevole nell’affrontare temi così delicati evitando ogni didascalismo. Lo stile essenziale e asciutto, privo di fronzoli ma al contempo lirico ed evocativo, crea un equilibrio perfetto tra poeticità della prosa e durezza dei contenuti. Questa apparente distanza narrativa rappresenta una scelta stilistica consapevole: l’autore ci offre uno sguardo contemplativo piuttosto che drammatico, permettendoci di elaborare le emozioni gradualmente.

Quando migrano, gli uccelli sanno dove andare ci ricorda che la letteratura può essere ponte tra culture diverse, aiutandoci a comprendere esperienze che potrebbero sembrarci lontane.
Profile Image for Giu&TheBooks.
111 reviews1 follower
March 21, 2024
Sebbene l’autore racconti la sua storia, anche abbastanza tragica e triste, non ho sentito la sua emozione nel raccontare. Mi sembra rimanga un po’ su un livello superficiale concentrandosi di più sull’utilizzare un linguaggio poetico piuttosto che sul trasmettere delle emozioni.
Profile Image for Matthias.
404 reviews8 followers
October 8, 2022
Zeitweilig poetisch, zeitweilig banal, immer kurzweilig -- ich hätte mir mehr Intensität und Tiefe gewünscht.
Displaying 1 - 25 of 25 reviews

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