Von Fjorden und Oslo, Ibsen und Grieg, Ziegenkäse mit Karamelgeschmack und Erdöl im Überfluss: Die Deutschnorwegerin Ebba D. Drolshagen nimmt uns mit auf eine abwechslungs- und erlebnisreiche Reise zu unseren nordischen Nachbarn.
Norwegen hat Fjorde, Berge und Mette-Marit, es hat betrunkene Elche und verschleierte Bauernmädchen. Das Land ist lang, kalt, im Sommer zu hell und im Winter zu dunkel. Und es ist der Liebling der Energiegötter, die ihm Wasser, Öl und Gas geschenkt haben. Die Autorin berichtet aus dem protestantischen Emirat am Golfstrom, wo ein Bier sieben Euro kostet und der Ministerpräsident zu Staatsterminen in seiner heimatlichen Tracht erscheint. Wo qualifizierte Gastarbeiter willkommen sind. Wo die Regierung Kindergartenplätze für alle und die Gleichberechtigung der Frau vorschreibt. Wo die Zahl der Toten in der Literatur überdurchschnittlich hoch ist und Krimis hauptsächlich an Ostern gekauft werden. Sie erzählt von den Menschen im Reich der roten Holzhäuschen, der Trolle und Elfen, in dem der Nationalfeiertag vor allem eins ist: ein Fest der Kinder.
Die Pluspunkte dieses Reiseführers sind zahlreich:
Frau Drolshagen ist zur Hälfte Norwegerin und hat auch dort gelebt. Sie berührt eine überraschend große Vielfalt an Themen, wie ich es noch bei keinem anderen Reiseführer vorgefunden habe. Sämtliche Themen sind neben Erlebtem zudem gut recherchiert. Pauschalisierungen werden entweder vermieden, auf die Schippe genommen oder humorvoll verschärft. Der Leser erhält einen Gesamteindruck, der sich tatsächlich lohnt.
Dadurch die Autorin wirklich dutzende unterschiedlichste Themen anspricht und diese nicht mit der gleichen konsequenten Detailfreude, enttäuschte mich beispielsweise das Musikkapitel, das in meinen Augen viel zu kurz geriet und sich sehr holprig und weniger überzeugend lesen ließ. - Da das vorliegende Buch jedoch kein Roman ist, kann sich der Leser durch Querlesen problemlos die für ihn relevanten Kapitel herauspicken.
Dass in dem Buch keinerlei Karten und Bilder präsentiert werden, störte mich überhaupt nicht.
War sehr angenehm zu lesen, habe viel über Norwegens Selbstverständnis gelernt und konnte eigene Beobachtungen besser einordnen. Humor manchmal bissl boomerig.
best guide ever. I really enjoyed reading the book. No pictures, no street maps but still I learned a lot about Norway and the Norwegians in quite a few ways. The author's style is entertaining, fun to read, humorous.
Als Reise- und Hintergrundlektüre durchaus zu gebrauchen, habe in der Reihe aber schon bedeutend besser geschriebene und recherchierte Ausgaben gelesen. Eine überarbeitete Version wäre evtl. mal angebracht, da sich Norwegen in einigen Bereichen schon rasant entwickelt.