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Waringham #7

Drachenbanner

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England 1238: Die junge Adela of Waringham und Bedric, Sohn einer leibeigenen Bauernfamilie, sind zusammen aufgewachsen. Während Adela als Hofdame zur Schwester des Königs geschickt und später mit einem Ritter verheiratet wird, schuftet Bedric auf den Feldern von Waringham - dem Elend der Leibeigenschaft und der Willkür von Adelas Bruder ausgeliefert. Als die Situation unerträglich wird, flieht er, nicht ahnend, dass Adela von ihm schwanger ist. In London begegnet Bedric Simon de Montfort, dem charismatischen Schwager des Königs. Als 1258 Seuchen und Missernten über das Land ziehen, bricht ein Krieg aus, der eine neue Zeit einläutet. Doch Bedric und Adela haben einander nie vergessen ...

928 pages, Hardcover

Published September 13, 2022

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About the author

Rebecca Gablé

89 books485 followers
Rebecca Gablé wurde am 25. September 1964 in einer Kleinstadt am Niederrhein geboren. Nach dem Abitur 1984 machte sie eine Lehre als Bankkauffrau. In diesem Beruf hat sie anschließend auch vier Jahre gearbeitet, meistens auf einem Stützpunkt der Royal Air Force, wo sie viel über England, seine Sprache und seine Menschen gelernt hat. Aber die Lust am Erzählen hatte Rebecca Gablé immer schon, und 1990, nachdem sie ihren ersten Roman geschrieben hatte, gab sie ihren erlernten Broterwerb auf, um aus der Lust einen Beruf zu machen. Sie begann ein Literaturstudium in Düsseldorf, dessen Schwerpunkt sich mehr und mehr zur Mediävistik - der Lehre vom Mittelalter - verlagerte.

Nach mehrjähriger, frustrationsreicher Verlagssuche erschien 1995 bei Bastei Lübbe ihr erster Kriminalroman „Jagdfieber“, der im Jahr darauf für den Friedrich-Glauser-Krimipreis nominiert wurde, und sie trat der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur - dem Syndikat - bei, dessen Sprecherin sie drei Jahre lang war.

Seit Beendigung ihres Studiums 1996 arbeitet sie als freie Schriftstellerin. Zwischenzeitlich hat sie auch zwei Semester lang altenglische Literatur an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf gelehrt, was sie zu ihrem Bedauern aus Zeitgründen wieder aufgeben musste. Seit mit ihrem ersten historischen Roman „Das Lächeln der Fortuna“ 1997 der Durchbruch kam, hat sie etwa alle zwei Jahre einen Mittelalterroman veröffentlicht, die alle Beststeller geworden und in viele Sprachen übersetzt sind. 2006 erhielt sie für ihren Roman „Die Hüter der Rose“ den Sir Walter Scott-Preis.

Rebecca Gablé lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und auf Mallorca.

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Community Reviews

5 stars
266 (41%)
4 stars
244 (38%)
3 stars
109 (17%)
2 stars
17 (2%)
1 star
1 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 49 reviews
Profile Image for Nadine Schrott.
682 reviews65 followers
November 1, 2023
Ich liebe einfach die historischen Romane dieser Autorin....und obwohl ich immer denke, dass die Geschichte um die Burgherren Familie Waringham eigentlich bereits auserzählt sei, bin ich bei jedem neuen Band wieder gefesselt!

Historisch überzeugend, ausgefeilte Charaktere....und viel Spannung bis zum Schluss....!

Absolut lesenswert!
Profile Image for Kath26.
241 reviews15 followers
November 24, 2022
Oh je, das war mal nix – zumindest nicht für mich und dabei hatte ich mich so sehr auf den neuen Roman von Rebecca Gablé „Drachenbanner“ gefreut, der wieder ins englische Mittelalter zur Zeit von König Henry III entführt. König Henry III spielt natürlich in diesem Roman eine wichtige Rolle, wenn auch nicht die wichtigste auf Seiten der historischen Persönlichkeiten. Denn es sind seine Schwester Aelinor und ihr Mann Simon de Montfort, an die das Schicksal der fiktiven Hauptfiguren Adela of Waringham und Bedric geknüpft sind. Bedric ist Leibeigner von Adelas Bruder Raymond of Waringham und gleichzeitig ist er Adelas Milchbruder, da seine Mutter Adelas Amme war.

Wie schon im ersten Satz meiner Rezension zu erkennen ist, hatte ich massive Schwierigkeiten mit dem Roman und wenn es kein Roman meiner Lieblingsautorin gewesen wäre, hätte ich das Buch wohl auch abgebrochen. Es hat über 350 Seiten gedauert, bis ich in das Buch rein gekommen bin und selbst dann flachte es irgendwie wieder ab. Aber da ich weiß, wie toll Rebecca Gablé Geschichte lebendig werden lassen kann, habe ich immer noch gehofft, dass ich mich mit dem Buch und seinen Figuren anfreunden könnte. Zumal ich es ihr auch hoch angerechnet habe, dass sie nicht so extrem in ihr Schema F verfallen ist, und z.B. die Pferdezucht und Pferdeflüsterei derer of Waringham kaum ein Thema war und Adela und Bedric nicht so sehr „das Gewissen“ des Hochadels waren, wie seinerzeit Robin für John of Gaunt oder Caedmon für Wilhelm den Eroberer.

Mein Hauptkritikpunkt sind wohl die Figuren und zwar sowohl die fiktiven als auch die historisch belegten Figuren, die für mich allesam langweilig und blass waren und die ich null komma null spüren konnte. Die historischen Figuren hatten kein Profil und Charisma, sie interessierten mich überhaupt nicht. Kaum zu glauben, dass Henry III ein Sohn von John I sein soll, der zwar ein schwieriger Charakter war, aber an dem man sich als Leser wie auch als fiktive Hauptfigur (Yvain in „Teufelskrone“) reiben konnte. Adela hat mich als fiktive Hauptfigur eigentlich nur genervt, da hatte Bedric schon wesentlich mehr Profil, aber auch bei ihm wurde viel in seiner Geschichte verschenkt. Ok, man könnte denke, dass ein Buch mit über 900 Seiten dick genug und ausführlich genug sein sollte, aber trotzdem wurde viel Potential verschenkt. Vieles von dem, was mich mehr interessiert hätte, wurde in einem Halbsatz oder kurzem Absatz abgehandelt. Und dabei wäre ich so gerne z.B. öfter in Wales gewesen, um den Konflikt hier mit der Krone näher mitzuerleben. Aber dazu waren die Dienstherren von Adela und Bedric zu weit weg oder aber Adela und Bedric an die „falschen“ Dienstherren gebunden, auch wenn ich natürlich weiß, warum die Autorin bei Simon de Montfort sein wollte. Trotzdem hätte ich mir die Zeit glaube ich lieber mit einem Waringham an der Seite des eher schwachen Königs gewünscht, der dann zwischen Königstreue und Sympathie für die Reformer rund um Simon de Montfort aufgerieben wird. Oder aber doch mehr Waringham und mehr Zwist zwischen den Königstreuen und den Reformern in der Familie. Die Periode, in der der Roman fällt, hätte wirklich genug Spannendes zu bieten gehabt, aber leider kam das bei mir nicht wirklich an – aber ich will auch nicht ausschließen, dass ich mich stressbedingt vielleicht auch nicht wirklich auf das Buch einlassen konnte. Wobei Rebecca Gablé eigentlich immer eine Garantin dafür ist, mich aus dem Alltag oder Stress rausreißen zu können.

Leider ist das hier noch nicht mal mehr Jammern auf hohem Niveau für mich und es tut mir in der Seele weh, das Buch so schlecht zu bewerten, aber mehr als 2,5 Sterne sind es für mich leider einfach nicht, weil ich mich so sehr zwingen musste, das Buch zu beenden.
Profile Image for Peter.
398 reviews233 followers
July 1, 2023
Das Drachenbanner ist ähnlich der Oriflamme ein Symbol dafür, dass in einer Schlacht keine Gefangenen gemacht werden. Dabei geht es in diesem Buch nur am Rande um die kriegerische Auseinandersetzung. Nach immerwährenden Kriegen unter den Söhnen der Eleonore von Aquitanien, Richard II. Löwenherz und John Ohneland, kehrte unter Heinrich III. zunächst Ruhe und Stabilität in England ein, nachdem dieser die Magna Carta anerkannte. Gewaltige Ausgaben in Folge der Bestrebungen des Königs seinen Bruder und Zweitgeborenen auf die Thröne des Heiligen Römischen Reiches und des Königreiches beider Sizilien zu bringen, führten aber Mitte des 13. Jahrhunderts zu einer erneuten Erhebung der Barone unter dem Earl of Leicester, Simon de Montfort. In dessen Folge wurde in den Provisions von Oxfort und Westminster mit Kronrat und regelmäßig tagendem (Adels)Parlament etabliert, die Grundlage des englischen Parlamentarismus.

Vor diesem geschichtlichen Hintergrund entspinnen sich das Leben und die nicht standesgemäße Liebe des Hörigen Bedric und Adelas von Waringham, einer Großnichte Yvains von Waringham, der Hauptperson des vorangegangenen Romans „Teufelskrone“. Und wieder gelingt es Rebecca Gablé uns einen ebenso unterhaltsamen wie lehrreichen Einblick in die britische Geschichte zu geben. Außer den großen Fragen der Zeit (adelige) Freiheit und Rechtssicherheit kommen auch Themen wie Behinderung (wie in Hiobs Brüder) oder Homosexualität vor, eine Brücke ins Jetzt, dass dem Buch eine Art Modernität verleiht.

Mir fehlt die Ausdauer und Muße, um Frau Gablé Bücher zu lesen. Ich kenne sie „nur“ als vom dem großartigen Detlef Bierstedt eingelesene Hörbücher. Leider waren dies bislang gekürzte Versionen. Drachenbanner ist die erste Vollversion, die ich gehört habe. Und ich habe jede Minute der 33 Stunden genossen.
Profile Image for Aleshanee.
1,720 reviews125 followers
April 29, 2025
Endlich habe ich den neuen Waringham Band gelesen und ich bin - wie immer - sehr begeistert!

Die beiden Protagonisten, um die es sich dieses Mal dreht, sind Adela von Waringham und Bedric, ein Leibeigener der Bauern, der nach hohen Zielen strebt.
Eine etwas andere und interessante Mischung, denn durch Adela haben wir eine Frau, die sich nicht durch die besondere Gabe mit Pferden auszeichnet. Diese blieb hier kaum erwähnt. Dafür hatte sie einige Wahrträume, die man aus der weiblichen Linie der Waringhams kennt.

Adelas wilde und ungestüme Kindheit findet ein jähes Ende, als sie mit 14 Jahren an den Hof des Königs kommt und eine Hofdame der Schwester des Königs (Eleanor) wird. Als Freigeist fügt sie sich aber recht schnell und passt sich an - anderes bleibt ihr ja auch nicht übrig - aber sie bewahrt ihren eigenen Kopf. Auch durch das Vorbild von Eleanor, die sich nicht scheut, offen ihre Meinung zu sagen und sich auch in politischen Themen nicht zurückzuhalten.

Bedric hingegen fühlt sich in Waringham gefangen. Er ist Adelas Milchbruder, das heißt, seine Mutter hat beide Kinder gestillt, so dass sie zusammen auf dem Gut von Waringham aufwuchsen. Diese Verbindung hat sie sehr zusammen geschweißt und eine tiefe Liebe entstehen lassen, der sie sich beide nicht entziehen können.
Vor allem aber der Drang nach Freiheit aus der Leibeigenschaft ist das, was Bedric umtreibt, doch der Sohn des Lords of Waringham, Raymond, macht ihm hier gerne einen Strich durch die Rechnung. Er steht aber dazu und lässt sich nicht den Mund verbieten, auch wenn er dafür Prügel kassiert. Ich hab mich sehr für ihn gefreut, dass er seinen Weg findet.

In diesem Band geht die Autorin auf die schreckliche Lage der Leibeigenen bzw. Hörigen ein, die der Willkür ihrer Herrschaften ausgeliefert sind und die mit ihren Launen über sie bestimmen und verfügen dürfen. Egal ob es um die Höhe der Abgaben geht, ob geheiratet werden darf und wen man heiratet, mit allem ist man den Wünschen der Lords ausgeliefert. Was die Frauen hier aushalten mussten ist wirklich kaum nachzuvollziehen.
Aber auch in den höheren Gesellschaftsschichten und dem Adel geht es ja ähnlich zu. Aus Gründen von Pflichten und Machtverhältnissen werden auch hier Heiraten arrangiert - und nicht nur die Frauen müssen sich hier fügen, auch die Männer.

Die Rollenverteilung der Figuren war hier relativ klar und wenig facettenreich, was mich aber nicht gestört hat. Interessant waren natürlich auch wieder die Ränkespiele der Mächtigen und die vielen Versuche, neue Reformen in die Staatsmacht zu bringen. Vor allem Simon de Montfort (Ehemann der Schwester des Königs) hat neuen Wind in die Regierung gebracht und wollte vieles an den Rechten von Bürgern und Hörigen ändern. Natürlich sehr zum Ärger und gegen den Widerstand der Reichen.

Ein paar Zufälle sind in der Handlung auch wieder aufgetaucht, aber tatsächlich so selten, dass ich mir darüber keine großen Gedanken gemacht habe. Insgesamt war es nämlich wieder sehr abwechslungsreich und unterhaltsam, so dass ich wieder mal nur so durch die Seiten geflogen bin! Lediglich gegen Ende war es mir dann plötzlich etwas zu viel an Politik und Schlachtengetümmel, dass dann auf einmal überhand nahm. Auch die vielen Namen und Verbindungen hab ich irgendwann ausgeblendet, weil ich da einfach nicht mehr durchblicke - und den Hut ziehe vor der Autorin, die hier wieder mal beweist, wie gut sie recherchiert hat! Sie lässt diese alte Zeit jedes Mal aufs neue so lebendig und anschaulich wieder auferstehen und einen Blick darauf werfen, wie das Leben wohl damals gewesen sein mag. Wir können froh sein, trotz vieler ähnlicher Strukturen in der Gegenwart, diese Zeiten hinter uns gelassen zu haben.

Ich hab ja auch immer so meine Schwierigkeiten mit Erinnerungen, aber ich hab mich gefreut, dass auch einige Namen aus dem Vorband wieder aufgetaucht sind, die ich kenne: Yvain Waringham z. B., oder auch König Henrys Halbbruder Pentecote, der mit Cecily Waringham verheiratet ist, der entlaufenen Nonne. Ist immer schön wenn man den Figuren wieder begegnet, wenn auch nur kurz.

Weltenwanderer
Profile Image for Feyre.
1,420 reviews134 followers
February 27, 2023
Wow. Einfach wow. Was Rebecca Gablé ihren Lesern immer kredenzt, ist echt der Hammer. Ich liebe die Geschichten rund um Waringham und auch diese hier macht keine Ausnahme. Es liest sich super weg, trotz der immensen Dicke des Buches. Obwohl auch die Geschichte nicht immer einfach zu lesen ist, da es viele sehr grausame Inhalte gibt, die behandelt werden, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die Detailreichheit, die Geschichte an sich, die Figuren, die in das historische Geschehen eingefügt wurde... Einfach Wahnsinn. Wer historische Romane mag, kennt Gablé bestimmt schon. Aber wenn nicht, sollte man unbedingt mal reinschnuppern!
Profile Image for QueenInTheNorth.
517 reviews11 followers
October 15, 2022
War wie nach Hause kommen! Gefiel mir aber nicht ganz so gut wie der Vorgänger. Ich hoffe, es kommt noch ein Band, der die knapp hundert Jahre bis zu "Das Lächeln der Fortuna" erzählt; das wäre ein toller wrap-up für die Waringham-Saga :D
Profile Image for Schubi.
103 reviews4 followers
July 18, 2024
Solide - aber dicke Minuspunkte für einige der schlimmsten, peinlichsten Smut-Szenen die ich bis jetzt gelesen hab, wie unnötig.
Profile Image for LeseMaus.
340 reviews12 followers
October 22, 2023
Rebecca Gablé - Drachenbanner

Dieses Buch hat mir besser gefallen als "Teufelskrone", kann aber auch nicht die Reihe ab "Das Lächeln der Fortuna" erreichen.
Profile Image for Moni2506.
394 reviews
October 29, 2022
„Drachenbanner“ von Rebecca Gablé ist der 7. Band der Waringham-Reihe und spielt zeitlich gesehen erneut vor „Das Lächeln der Fortuna“. Es geht um König Henry III und Simon de Montforts Reformen, die den Keim der Demokratie bereits im 13. Jahrhundert gelegt haben. Erschienen ist der Roman im September 2022 bei Bastei Lübbe.

England, 1238: Adela of Waringham wird an den Hof von Prinzessin Eleanor Planagenet geschickt. Sie muss ihre gewohnte Umgebung und ihren Milchbruder Bedric verlassen, der als Leibeigener in Waringham lebt. Adela heiratet einen Ritter und Bedric schuftet zunächst weiter als Leibeigener. Doch die Willkür des Earl of Waringham setzt ihm zu und so flieht er in den Dienst von Simon de Montfort, nichtsahnend, das Adela von ihm schwanger ist. Von Krieg und Missernten getrieben, bricht 1258 ein Krieg in England aus, der England maßgeblich verändern soll und den Grundstein für spätere Entwicklungen legt.

Warum ich einen Waringham unbedingt lesen möchte, sollte wohl klar sein. Rebecca Gablé ist meine unangefochtene Queen des historischen Romans und sie schafft es immer wieder mich in den Bann ihrer Romane zu ziehen. So war es auch diesmal. Es fühlt sich ein bisschen wie heimkommen an und ich mag dieses wohlige Gefühl, das ihre Romane in mir auslösen.
Sehr gefallen hat mir diesmal, dass der Fokus nicht nur auf dem Adel lag, sondern diesmal auch den Leibeigenen eine eigene Stimme verliehen wird. Adela und Bedric sind die Protagonisten dieses Romanes und wir folgen ihrem Leben und den unterschiedlichen Lebensrealitäten, in denen sie aufwachsen. Adela ist eine Waringham und gehört dem Adel an und Bedric ist ein Leibeigener, der im Dorf von Waringham lebt. Trotz der Standesunterschiede ist ihre Verbindung tief, denn sie sind gemeinsam aufgewachsen und wurden von der gleichen Person gestillt.
Rebecca Gablé hat ihre beiden Protagonisten wie eh und je geschickt platziert, doch wer das Leben am Hofe und an der Seite des Königs von England liebt, wird hier zunächst eher enttäuscht sein. Der erste Teil des Romanes widmet sich den Verhältnissen der Leibeigenen und ihren wenigen Rechten. Wir erfahren viel über das Leben in einem Dorf im 13. Jahrhundert und welche Ängste und Sorgen diese umtreiben. Wir erfahren etwas über das Gefüge der unterschiedlichen Stände und wie man diese Grenzen in seltenen Fällen vielleicht doch überwinden kann.
Erst allmählich schleicht sich mehr und mehr die Politik und das Leben der Adligen in die Geschehnisse dieses Romanes ein. Simon de Montfort und seine Reformen bilden einen wichtigen Bestandteil und zum besseren Verständnis dieser, ist es unabdingbar vorher etwas über die herrschenden Verhältnisse des England des 13. Jahrhunderts zu kennen. Mir hat diese etwas andere Fokus sehr gefallen und ich bin den Ereignissen im Buch gerne gefolgt.
Adela als auch Bedric haben Ecken und Kanten bekommen und so manche ihrer Entscheidungen konnte ich nicht gutheißen. Wer die Guten und wer die Bösen sind, war dennoch recht einfach zu erkennen, aber ich finde es gut, dass sie ihren fiktiven Charakteren auch eine gewisse Ambivalenz mitgegeben hat.
Die Darstellung der historischen Persönlichkeiten fand ich sehr gelungen. Sei es Henry III, Eleanor von Plantagenet, Prinz Edward oder Simon de Montfort. Für mich wurden diese Personen greifbar zum Leben erweckt und ich konnte ihre Beweggründe größtenteils nachvollziehen.
Rebecca Gablé hat diesem Roman die typischen waringhamschen Eigenschaften mitgegeben und dennoch hat sie es auch geschafft mich zu überraschen. Letzteres finde ich sehr wichtig, weil sonst ein Roman zu sehr ins Langweilige abdriftet, wenn dies nicht gegeben ist. Sie hat mich manches mal geschockt und doch hatte ich auch Momente, in denen ich an anderer Bücher und Protagonisten dieser Reihe gedacht habe. Nicht mit allen Entwicklungen in diesem Roman war ich zufrieden, aber in Anbetracht der Dinge, die alle richtig gemacht wurden, kann ich wohlwollend darüber hinwegsehen.
Das Buch ist umfangreichen Zusatzmaterial versehen. Es gibt eine Karte, ein Personenverzeichnis und ein ausführliches Nachwort. Bei einer Sache fand ich es schade, dass diese im Roman keinen Raum bekommen hat, aber ich kann die Beweggründe der Autorin durchaus nachvollziehen. Manchmal ist es glaube ich sehr schwierig zu entscheiden, welche Dinge in einem Roman Platz finden sollen und welche nicht. Immerhin umfasst dieser Roman mal wieder stolze 928 Seiten und dennoch gäbe es mit Sicherheit noch so viel mehr zu erzählen.

Fazit: Ich bin wieder gerne in die Welt der Waringhams abgetaucht und bin schon jetzt gespannt, auf welche historischen Abenteuer uns Rebecca Gablé das nächste Mal entführt. Für meinen Geschmack dürfte es gerne auch mal wieder ein Helmsby sein. Wer so wie ich, die Autorin liebt, kann mit diesem Roman glaube ich nicht viel falsch machen. Wer keine Zeitsprünge und dicke Schmöker mag, ist hier eher weniger gut aufgehoben.
563 reviews3 followers
November 4, 2022
Gelungene Symbiose von Historie und fiktiver Geschichte

Buchmeinung zu Rebecca Gablé – Drachenbanner

„Drachenbanner“ ist ein historischer Roman von Rebecca Gablé, der 2022 bei Lübbe erschienen ist.
Zum Autor:
Rebecca Gablé studierte Literaturwissenschaft, Sprachgeschichte und Mediävistik in Düsseldorf, wo sie anschließend als Dozentin für mittelalterliche englische Literatur tätig war. Heute arbeitet sie als freie Autorin und lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und auf Mallorca. Ihre historischen Romane und ihr Buch zur Geschichte des englischen Mittelalters wurden allesamt Bestseller und in viele Sprachen übersetzt.

Klappentext:
England 1238: Die junge Adela of Waringham und Bedric, Sohn einer leibeigenen Bauernfamilie, sind zusammen aufgewachsen. Während Adela als Hofdame zur Schwester des Königs geschickt und später mit einem Ritter verheiratet wird, schuftet Bedric auf den Feldern von Waringham - dem Elend der Leibeigenschaft und der Willkür von Adelas Bruder ausgeliefert. Als die Situation unerträglich wird, flieht er, nicht ahnend, dass Adela von ihm schwanger ist. In London begegnet Bedric Simon de Montfort, dem charismatischen Schwager des Königs. Als 1258 Seuchen und Missernten über das Land ziehen, bricht ein Krieg aus, der eine neue Zeit einläutet. Doch Bedric und Adela haben einander nie vergessen ...

Meine Meinung:
Auch bei diesem Roman ist es Rebecca Gable englische Geschichte lebendig werden zu lassen. Die Erzählung erfasst die Zeit von 1238 bis 1265 während der Regentschaft von König Henry III. Neben historischen Ereignissen spielt die fiktive Geschichte derer von Waringham eine tragende Rolle. Die Hauptfiguren sind Adela of Waringham und der leibeigene Bauer Bedric, die gemeinsam aufgewachsen sind. Adela wird als junges Mädchen an den Hof von Prinzessin Eleanor, der Schwester des Königs, geschickt. Dort erwirbt sie schnell das Vetrauen der Prinzessin,die mit Simon de Montfort verheiratet ist. Mit diesem Kniff erfahren die Leser die Absichten der revolutionären Seite aus erster Hand. Bedric ist vom Wunsch besessen, sich aus der Leibeigenschaft zu befreien. Adela, Bedric , Eleanor und Simon de Montfort sind starke Sympathieträger, auch wenn sie durchaus dunkle Seiten zeigen. Adela und Bedric verbindet eine enge Beziehung, auch wenn Adela einen Ritter heiratet und sie sich längere Zeit nicht begegnen. Die Handlung ist sowohl in historischer als auch in fiktiver Hinsicht komplex. Beeindruckend ist die Einbindung einer Vielzahl von Nebenfiguren, die meist vielschichtig gezeichnet sind. Rebecca Gable verzichtet auf ausführliche Schlachtszenen und nimmt dem oftmaligen Morden so einen Teil des Schreckens. Obwohl die geschichtlichen Vorgaben beachtet werden, schafft es die Autorin für die Waringham-Seite ein Happy-End jenseits vom Kitsch zu erschaffen.
Bei den ewigen Machtkämpfen der Adligen untereinander und mit oder gegen den König sind die häufigen Seitenwechsel etlicher Beteiligter eine Konstante, die zu immer neuen Kämpfen führen. Dabei bleiben die einfachen Bauern und die Leibeigenen die Hauptleidtragenden dieser Kämpfe.
Der Schreibstil ist zugleich nüchtern, lebhaft und atmosphärisch. Man spürt die umfangreiche Recherche bis in kleine Details. Ich habe mit meinen Helden gefiebert und musste mehrmals lesen, dass ihre Träume nicht in Erfüllung gegangen sind. Aber sie haben nie aufgegeben. So soll es sein.

Fazit:
Wieder einmal macht Rebecca Gable englische Geschichte und das harte Leben der meisten Menschen lebendig. Mich hat dieser Titel fasziniert und deshalb vergebe ich fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.
Profile Image for Anyah Maria.
467 reviews8 followers
October 9, 2022
Die blutjunge Adela of Waringham ist eine eigenständig denkende und freiheitsliebende Frau. Nichts möchte sie lieber, als ihrem dominanten und herrschsüchtigen Bruder zu entgehen. Der Rat ihres Großvaters an den Hof des Königs Henry zu gehen, um als Hofdame der Prinzessin Eleanor Plantagenet zu dienen, erscheint Adela als ein perfekter Plan, schon allein um nicht durch ihren Bruder Raymond zwangsverheiratet zu werden. Doch da gibt es auch noch Bedric Archer, der Sohn einer Bauernfamilie, die Leibeigene sind. Mit Bedric hat Adela eine tiefe und aufrichtige Freundschaft aufgebaut. Soll sie ihn einfach im Stich lassen? Doch einer Ehe mit einem Leibeigenen würde ihre Familie niemals zustimmen...





Mit diesem siebten Band der Reihe feiert die Warinham-Serie ihr 25 jähriges Jubiläum und ich bin von Anfang an dabei. Die Autorin Rebecca Gablé schafft es jedes mal aufs Neue mich in ihren Bann zu ziehen; ihre Geschichten sind fabelhaft, hervorragend historisch recherchiert und unheimlich gut in der Handlung selbst strukturiert. Der Schreibstil der Autorin fasziniert mich und ich lese ihre Bücher mit riesengroßem Vergnügen. Die Sprache ist äußerst anspruchsvoll und der Zeit angepasst und lässt sich trotzdem fließend und angenehm lesen. Die Figuren sind außerordentlich vielschichtig, sie stecken voller Leben und sind authentisch. Die Dialoge sind ansprechend und mitreißend. Die Hauptfigur konnte ich gleich in mein Leser-Herz schließen und bin ich nur zu gern durch die Geschichte gefolgt. Übrigens war ich schon nach der Lektüre der Leseprobe verzaubert und hätte am aller liebsten sofort weiter lesen mögen.


Selbstverständlich vergebe ich diesem historischen Roman seine mehr als wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle ihn vollen Herzens weiter. Auch wenn meine Emotionen als Fangirl bei diesem Buch überschwappen, so kann ich es trotzdem guten Gewissens anpreisen. Buch-Liebhaber mit geschichtlichem Interesse und Vorlieben für Familien-Sagas liegen hiermit goldrichtig. Ich wurde zu jedem Zeitpunkt hervorragend unterhalten und habe mich mit enormen Interesse durch die 928 Seiten gelesen. Welch ein Lese-Genuß, der nicht nur für Fans der Waringham-Serie ein absolutes Must-Read ist, ein wahres Kult-Buch eben! Auch wer die Serie noch nicht kennt, kann hier problemlos mitlesen!
Profile Image for black-eyes-black.
261 reviews8 followers
November 6, 2022
Die bekannte Autorin Rebecca Gable hat mit dem historischen Roman „Drachenbanner“ einen neuen Waringham- Roman auf den Buchmarkt gebracht. Dies ist nun schon der siebte Band aus der Reihe. Da aber jeweils andere Generationen im Zentrum der Handlung stehen und die Bücher nicht immer chronologisch erschienen sind, kann man dieses Buch auch ohne Vorkenntnis lesen.

Klappentext:
England 1238: Die junge Adela of Waringham und Bedric, Sohn einer leibeigenen Bauernfamilie, sind zusammen aufgewachsen. Während Adela als Hofdame zur Schwester des Königs geschickt und später mit einem Ritter verheiratet wird, schuftet Bedric auf den Feldern von Waringham - dem Elend der Leibeigenschaft und der Willkür von Adelas Bruder ausgeliefert. Als die Situation unerträglich wird, flieht er, nicht ahnend, dass Adela von ihm schwanger ist. In London begegnet Bedric Simon de Montfort, dem charismatischen Schwager des Königs. Als 1258 Seuchen und Missernten über das Land ziehen, bricht ein Krieg aus, der eine neue Zeit einläutet. Doch Bedric und Adela haben einander nie vergessen ...

Voller Vorfreude war ich, als ich gelesen habe, dass ein neuer Waringham- Teil erscheinen soll. Bisher haben mir die historischen Romane aus der Feder von Rebecca Gable immer auf ihre eigene Weise begeistern und das Abtauchen nach Waringham hat immer etwas von Nach-Hause-Kommen. Auch hat sich Rebecca Gable im Bereich der historischen Romane bereits einen Namen gemacht. Und daher habe ich mit großen Erwartungen an dieses Buch herangewagt und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil von Gable ist, wie ich es bereits aus ihren anderen Büchern gewohnt bin, sehr angenehm und lässt sich flüssig lesen. Der Stil ist sehr bildhaft und dicht, gekonnt schafft es die Autorin, dass ein Bild vor dem geistigen Auge entsteht und man quasi in eine längst vergangene Zeit katapultiert wird. Dabei hat man als Leser das Gefühl, dass man mitten im Geschehen ist und lernt die Charaktere dabei immer besser kennen. Gekonnt wird eine dichte Atmosphäre geschaffen, sodass man sich alles sehr gut vorstellen kann und sich dabei vollkommen in diesem historischen Roman fallen lassen kann. Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits sind die häufigen Zufälle, welche die Handlung stellenweise bestimmen. Manchmal ist hier plötzlich der richtige Charakter zur richtigen Zeit am richtigen Ort, obwohl dies vorher nicht ersichtlich war. Dies häuft sich teilweise, sodass es manchmal etwas unrealistisch erschienen ist. Dieses Mal entführt ins Gable ins 13. Jahrhundert. Der Roman spielt nach dem Vorgänger „Teufelskrone“, sodass man nochmal ein Wiedersehen mit ein paar Charakteren aus diesem Buch erleben darf, was mich persönlich sehr gefreut hat. Auch im „Drachenbanner“ werden gekonnt historische Gegebenheiten oder auch Anekdoten aus der damaligen Zeit in die Handlung mit eingebaut. Einige historische Personen sind Teil der Handlung und werden vielseitig dargestellt, sodass man manche noch mal anderes wahrnimmt oder einfach mehr über diese historischen Persönlichkeiten erfährt. Man merkt auf jeder Seite des Buches die umfangreiche und tiefgründige Recherchearbeit der Autorin, welche im Vorfeld von ihr geleistet wurde. Die englische Geschichte aus dem 13. Jahrhundert wird in diesem historischen Roman lebendig erzählt und ganz nebenbei lernt man noch einiges über die damaligen Gegebenheiten und bekommt einen Vielseitigen Einblick über das Leben zu dieser Zeit. In diesem Buch werden auch oftmals die Gedanken und Probleme des einfachen Volkes beleuchtet, was diese belasten und auch beschäftigen. Allgemein werden einige interessante Aspekte in die Handlung mit eingebunden, sodass man dabei zum Beispiel einiges über die Leibeigenschaft erfährt.
Positiv möchte ich auch die Charakterdarstellung erwähnen. Gable schafft es, packende Charaktere zu zeichnen und hierbei wissen nicht nur die Protagonisten zu überzeugen. Auch der ein oder andere Nebencharakter konnte mich in seinen Bann ziehen. Gefallen hat mir auch, dass diese nicht nur Schwarz oder Weiß gezeichnet werden, sondern oftmals in den unterschiedlichsten Grautönen schimmern. Auch die Antagonisten haben ihre liebenswerten Seiten und sind nicht nur Böse. Daher überrascht es auch nicht, dass die fiktiven Protagonisten Bedric Archer und Adela of Waringham ebenfalls ihre Schattenseiten haben. Auch sie haben schlechte Charakterzüge oder haben nicht immer gütig gehandelt und sich etwas zu Schulden kommen lassen. Diese Vielseitigkeit hat mir gefallen, haben sie die Charaktere dadurch lebendig wirken lassen. Außerdem hat es dazu geführt, dass man mit ihnen mitgefiebert hat und es gab die ein oder andere Stelle, da hat man um ihr Wohl gebangt. Sie sind mir ans Herz gewachsen und ich habe es genossen, an ihrer Seite die Handlung zu erleben. Aber auch die historischen Charaktere sind Gable gelungen. Besonders Simon de Montfort wird hier ausführlich beleuchtet. Dennoch hätte ich mir mehr historische Gegebenheiten gewünscht. Besonders am Anfang hat mir dies ein bisschen gefehlt, steht die fiktive Handlung sehr im Vordergrund. Henry III spielt in diesem Buch ebenfalls eine wichtige Rolle – hier hätte ich mir einfach mehr Szenen mit ihm gewünscht. Dennoch ist es Gable gelungen, Fakten und Fiktion gut miteinander zu verweben. Hier möchte ich nochmal jedem Leser das Nachwort nahelegen. In diesem geht die Autorin nochmal auf ein paar Gegebenheiten ein, unter anderem auch Aspekte, welche sie auslassen musste oder nicht näher beleuchten konnte.
Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits sind die letzten Seiten von „Drachenbanner“. Mir persönlich war das Ende ein bisschen zu offen. Einige noch offene Punkte wurden nicht weiter geklärt und damit der Fantasie des Lesers überlassen. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Klarheit gewünscht.

Alles in allem konnte mich die Autorin Rebecca Gable aufs Neue mit ihrem historischen Roman „Drachenbanner“ wieder von ihrem Erzähltalent überzeugen. Ihr ist es geschickt gelungen, mich in eine längst vergangene Zeit zu entführen und mich dabei an die Seiten ihres Werkes zu fesseln. Ich habe mit den vielseitigen Charakteren mitgelitten und dabei einiges über die Geschichte von England im 13. Jahrhundert gelernt. Dieser historische Roman hat erneut bewiesen, dass die Autorin eine Meisterin ihres Faches ist. Und somit bleibt mir nichts Anderes übrig, als gebannt auf das nächste Werk aus ihrer Feder zu warten. Für „Drachenbanner“ möchte ich wohlverdiente 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber von historischen Romanen vergeben.
Profile Image for Petra Thürnagel.
4 reviews
January 31, 2024
Habe es gern gelesen und wieder was über die englische Geschichte gelernt, aber so ganz toll fand ich es nicht, die Geschichte war nicht so lebhaft wie in anderen Gablé-Romanen und die Hauptfiguren waren mir doch etwas zu glatt. Wenn die einzigen charakterlichen Defizite die große Klappe und ein wenig Eigensinn sind, dann erscheint das doch recht eindimensional.
Profile Image for Gitti.
1,154 reviews
April 15, 2023
In diesem siebten Band der Waringham Reihe begleiten wir die Familie nun in die Regierungszeit Henry III. Die beiden Hauptcharaktere sind Adela of Waringham und Bedric, ein unfreier Bauer aus dem Ort. Doch Bedric gibt sich nicht mit seinem Schicksal zufrieden und arbeitet hart, um seiner Familie bestmöglichst zu unterstützen. Adela und Bedric sind Milchgeschwister und aus dieser Bindung entstand eine Liebe, die damals nicht sein durfte. Und so trennen sich die Weg der beiden, aber am Ende bleiben ihre Leben doch verbunden. Adela kommt in den Haushalt von Eleanor und Simon de Montfort. Die beiden führen eine eher unkonventionelle Ehe und so lernt Adela aus ihrem Leben das Beste herauszuholen, auch wenn sie eine Frau ist.

Die Rahmenhandlung dreht sich um Simon de Montforts politische Karriere, die sich ergibt, da Henry ein eher schwacher König ist und sehr beeinflussbar. Hier setzt de Montfort an, er will die Magna Charta reformieren und er ist auch derjenige, der die Idee hat, die zum heutigen House of Commons geführt hat. Doch seine Odeen gingen vielen damals zu weit und daher entspannt sich ein Konflikt, der England zu zerreißen droht. Und der auch blutig ausgetragen wird.

Wie immer schafft es Rebecca Gablé ihre Figuren perfekt in die bekannte Geschichtsschreibung einzupassen. Das Ganze liest sich flüssig und mittlerweile ist jeder Waringham Band ein Roman, in dem man sich zu Hause fühlt. Die geschichtlich belegten Figuren sind toll gezeichnet und man hat das Gefühl wirklich mit dabei zu sein, auch wenn bereits Jahrhunderte seit dem eigentlichen Geschehen verstrichen sind.

Mir hat Drachenbanner wieder ausgezeichnet gefallen. Simon de Montfort war mir kein Begriff und schon gar nicht was seine historische Leistung war. So kommt hier wieder einmal alles zusammen was ich an Büchern der Autorin so schätze: Unterhaltung und gleichzeitig Wissensvermittlung. Ich hoffe sehr, dass sie die Lücke zu Das Rad der Fortuna noch schließen wird. Spätestens dann ist es an der Zeit sich noch einmal chronologisch durch die Geschichte der Waringhams und natürlich der englischen Geschichte von den Plantagenets bis zu den Tudors zu lesen.

Ich kann dieses Buch wieder nur empfehlen. Egal, ob man die anderen Bände schon kennt, oder noch nicht. Danach möchte man sie eh alle lesen 😉
685 reviews7 followers
January 24, 2023
Ich habe etwas gebraucht mit diesem Roman, Erst kam ich nicht rein, weil die Ausgangssituation schon sehr typisch Gablé und historisches Epos war. Dann aber entwickelt sich die Story und am Schluss frage ich mich, warum Gablé eigentlich erst heute die Geschichte von Simon de Montford als Hintergrund nutzt. Sehr ambivalent und faszinierend. So entwickelt sich dann auch die Ereignisse und wie immer fühlte ich mich geborgen in der Erzählweise, der Sprache, dem Aufbau der Szenen und dem Kolorit und dem Ausmalen der Szenerien. Deshalb dann doch volle Punktzahl, schon allein aus Sympathie und zum Verkleinern der Lücken in der Waringham-Chronik. Einzig der Umschlagstext erzählt zu viel, fast Zweidrittel der Handlung werden hier angeteasert. Vielleicht hat das mir am Anfang auch Motivationsprobleme verschafft. Rebecca Gablé lebt von den Charakteren, damit hatte der Schreiber des Umschlagstext aber anscheinend zu wenig Stoff…
Profile Image for Cornelia.
184 reviews
October 30, 2022
In bewährter Form gelingt es Rebecca Gablé im neuesten Band der Waringham-Saga wieder, ihre Leser in den Bann zu ziehen.
Gekonnt werden die geschichtlichen Ereignisse in England im dreizehnten Jahrhundert aus der Sicht von "einfachen" Menschen dargestellt.
Diesmal ist es auf der einen Seite die Landadlige Adela von Waringham, die als Hofdame der Schwester des Königs viele Geschehnisse hautnah miterlebt. Die andere Sicht erzählt ihr Milchbruder Bedric, der zunächst die Ungerechtigkeit der Leibeigenschaft erlebt, sich aber befreien kann und als Bogenmacher ebenso an den Hof kommt.
Die Wechsel zwischen den beiden Perspektiven und immer wieder neue Intrigen, die den beiden das Leben schwer machen, sorgen für Spannung. Detailreich wird das Leben damals geschildert, ob es die Gefahren bei Bauarbeiten sind oder die bei einer Geburt. Auch die großen historischen Zusammenhänge sind gut recherchiert.
Leider gibt es immer wieder größere Zeitsprünge, in denen man die Entwicklung der Hauptpersonen nicht verfolgen kann. Waringham spielt diesmal nur eine Nebenrolle, vor allem die Pferdezucht, die ja in anderen Bänden zur Nähe zum Königshaus verhalf, ist diesmal kaum erwähnt.
Trotz dieser kleinen Einschränkung absolute Empfehlung für alle Fans der Waringham-Reihe.
Profile Image for Blanche.
180 reviews4 followers
November 2, 2022
Mal wieder ein richtig schöner Waringham-Schmöker, der erneut die Aufteilung in männlichen und weiblichen Hauptprotagonist*in nutzt - diesmal sogar ständeübergreifend (zumindest anfangs).
Alles rund um die Provisions of Oxford und Simon de Montfort war mir völlig unbekannt (gut, dass es noch eine zusätzliche Einordnung im Nachwort gibt) und wirklich interessant. Neu (oder ich habe es vergessen) ist, dass hier auch queere Aspekte (leicht) zur Sprache kommen.
Profile Image for Martin.
9 reviews
March 1, 2023
Spannender historischer Roman, der jedoch stark an die vorherigen Bücher von Rebecca Gable erinnert. Schon lange keines mehr von ihr gelesen, deshalb habe ich es wieder einmal verschlungen.
Profile Image for Kimberly.
183 reviews3 followers
October 10, 2025
3✨ - Ich liebe die Waringhams, doch "Drachenbanner" war für mich persönlich (leider) der schwächste Roman der Reihe! Einerseits fand ich es gut, auch einmal einem Protagonisten aus dem "einfachen" Volk zu folgen und so einen besseren Einblick in das damalige Leben der Landbevölkerung zu bekommen. Natürlich war Bedrics Werdegang absehbar, aber diese für Gablé-Romane typische Heldengeschichte hat mich nicht gestört. Es war jedoch im Ganzen zu langatmig. Darüber hinaus wurde ich mit Adela (der weiblichen Hauptprotagonistin) nicht ganz warm und empfand ihre Storyline als Hofdame verhältnismäßig ereignislos/langweilig. Irgendwie widerspricht die gesamte Geschichte dem gewohnten "Waringham-Feeling", da man weder das Leben auf der Burg verfolgt, noch epische Schlachten durchlebt, an denen der Waringham-Nachkomme normalerweise teilnimmt. Rebecca Gablés Schreibstil war wie immer hervorragend und ich habe das Buch trotz allem zügig durchgelesen und gemocht, doch leider hat mich die Geschichte nicht so gepackt wie erhofft.
Profile Image for Antje.
162 reviews1 follower
November 3, 2023
Mir gefällt die Verzweigung von historischer Realität und Fiktion. Leider gab es immer wieder Längen im Buch, die sehr oberflächlich blieben weshalb es sich etwas gezogen hat. Ich mochte die Geschichte um Bedric total gern nur die historischen Persönlichkeiten hatten meiner Meinung nach kaum Charakter verliehen bekommen durch die Autorin. Der Schreibstil war wie immer sehr angenehm und passend.
Profile Image for Havers.
897 reviews21 followers
October 10, 2022
„Das Lächeln der Fortuna“ war, wie bei so vielen, auch mein Einstieg in die Geschichte der (fiktiven) Waringhams und seither wartete ich immer mit Ungeduld auf deren Fortsetzung. Leicht getrübt wurde das Vergnügen allerdings durch die zeitlichen Sprünge der jeweiligen Bände, die die historische Einordnung stellenweise erschwerten. Dieses Problem scheint allerdings glücklicherweise zumindest bei „Drachenbanner“ der Vergangenheit anzugehören, schließt dieser Roman doch fast nahtlos an den Vorgänger „Teufelskrone“ an, in dem die Autorin Richard Löwenherz und Johann Ohneland die Bühne betreten lässt, die Entstehungsgeschichte der Magna Charta erzählt und das mit der Familiengeschichte der Waringhams verquickt.

In „Drachenbanner“ sind diese beiden Herrscher Geschichte, nun sitzt König Heinrich III. auf dem Thron. Ein Frömmler, ein Zauderer, ein schwacher König, der der Nachwelt im Wesentlichen als Baumeister (Westminster Abbey, Palace of Westminster, Tower of London etc.) in Erinnerung geblieben ist.

An den Lebensbedingungen für die einfachen Leute hat sich allerdings nichts verändert. Noch immer leben sehr viele von ihnen in Leibeigenschaft und sind der Willkür ihrer oft grausamen Grundherren ausgeliefert. Aber wie immer gibt es auch Menschen, die dieses Los nicht hinnehmen sondern alles daransetzen, diesem Leben zu entkommen. Und das bringt uns zu Bedric, dem Sohn einer leibeigenen Buersfamilie, und Adela of Waringham, Die beiden wachsen als „Milchgeschwister“ auf (seine Mutter ist Adelas Amme) und haben eine ganz besondere Verbindung. Und ja, das ist die Love Story, die angenehm unaufdringlich den gesamten Roman durchzieht. Adela fügt sich den familiären Erwartungen, wird Hofdame bei Eleanor, der Schwester des Königs, die mit Simon de Montfort verheiratet ist. Bedric hingegen setzt alles daran, dem Joch der Leibeigenschaft zu entkommen, was ihm trotz vieler Widrigkeiten gelingt und auch ihn natürlich, trotz vieler Irrungen und Wirrungen, wieder in das nahe Umfeld der inzwischen verheirateten Adela bringt.

Wesentlich interessanter als die Adela/Bedric-Geschichte ist allerdings der Blick auf Simon de Montfort, Schwager des Königs und Anführer einer für die damalige Zeit revolutionären Bewegung auf englischem Boden, die 1258 ihr vorläufiges Ende durch die Provisions of Oxford fand, die zum Ziel hatten, auch dem Bürgertum eine Stimme zu geben und die Macht des Adels zu beschränken. De facto war das die Geburtsstunde des heutigen House of Commons/Unterhaus, auch wenn es bis zur dauerhaften Einrichtung noch zahlreiche Rückschläge gab und Montfort seinen Vorstoß schlussendlich mit dem Leben bezahlen musste.

Und da ist sie wieder, die akkurate Recherche der Autorin, die das Damals und Heute so stimmig verbindet. Historische Fakten höchst unterhaltsam präsentiert und in die unterhaltsame Story eingearbeitet, Setting und Personen so detailreich und anschaulich beschrieben, dass man den Eindruck hat, man wäre dabei gewesen. Ein facettenreicher historischer Roman der Extraklasse, nicht nur für Leser geeignet, die an der englischen Geschichte interessiert sind.
Profile Image for Alina.
120 reviews4 followers
November 4, 2023
Nach einem sehr gelungenen Einstieg mit einem tragischen Unfall, der das Leben des Protagonisten sofort in eine Krise stürzt, und einer drastischen Veränderung im Leben der Protagonistin (Sie muss Gesellschafterin im Haushalt der Montforts werden.) flaute der Roman leider zur Mitte hin stark ab.
Dies, so meine ich, liegt auch daran, dass der Autorin allmählich wohl die Ideen zur englischen Geschichte ausgehen. Anders als Ken Follett beschränkt sich Gablé bislang rein auf das Mittelalter und die frühe Neuzeit, deshalb sind nach so vielen Büchern die interessantesten Epochen eigentlich schon "abgegrast". Eine weitere Beschränkung scheint die immer wieder kehrende Waringham-Familie zu sein. Vielleicht ist es daher für Gablé mal wieder Zeit für einen Roman zur deutschen Geschichte. Jedenfalls fand ich persönlich die beiden Bände über Otto den Großen weitaus besser und origineller als die letzten Waringham-Romane.
Dennoch habe ich mir Drachenbanner eben wegen des spannenden Beginns zugelegt.
Meiner Meinung nach hätte das Buch schlicht deutlich kürzer sein müssen, auch wenn dies eventuell größere Zeitsprünge zwischen den einzelnen Teilen bedeutet hätte. Jedenfalls fand ich es sehr anstrengend, bis ins letzte Drittel warten zu müssen, bis endlich die im Klappentext angekündigte Revolte der Barone gegen den englischen König begann. Die ganzen Privatgeschichten der beiden Hauptfiguren empfand ich als zu "ausgewalzt", als wollte man schlicht Seiten schinden. Bei einigen Stellen habe ich mich ungelogen gefragt, ob die Autorin nicht schon das Schreiben solch unnötig langatmiger Erzählungen öde fand. Dabei kommt es gar nicht so sehr darauf an, ob eine Szene ausführlicher dargestellt wird. In "Vom Winde verweht" z.B. geht es teils seitenlang um eine einzige Stunde auf einem Ball, aber Mitchell lässt ständig etwas passieren oder entwirft prägnante, lebhafte Dialoge.
Bei Gablé bemerke ich seit einiger Zeit eine Neigung in Richtung von Enid Blyton zu schreiben, die auch gern Seiten "schindete", indem sie detailliert beschrieb, was ihre "Helden" essen, oder oberflächliche Gespräche mit immer wieder gleichen Themen einbaute z.B. ob Anne als Mädchen bei bestimmten Abenteuern dabei sein "darf". Das Essen wird auch bei Gablé gern beschrieben, dies trägt in der Regel absolut nichts zur Handlung bei. Die Hauptfiguren führen immer wieder sehr ähnliche innere Monologe über ihre Lieblingsthemen, Bedric ärgert sich dauernd über seine niedere Stellung, Adela darüber, dass sie nicht mit Bedric zusammen sein kann.
Zugleich passiert vergleichsweise wenig.
Dass Gablé sehr flott und scharfsinnig schreiben kann, hat sie eigentlich mit ihrem Sachbuch zum englischen Mittelalter deutlich bewiesen. Es wäre schön, wenn die Autorin von diesen Qualitäten mehr in ihre Romane einbauen und dabei auch bitte etwas schneller auf den Punkt kommen würde.
Profile Image for Daniela Anders.
669 reviews2 followers
October 28, 2022
Unfassbar fesselnd und historisch super interessant – ein Highlight!


Adela und Bedric wachsen zusammen auf und lieben sich schon immer. Doch natürlich kann der Leibeigene Bedric niemals eine Edle zur Frau haben und so trennen sich ihre Wege. Adela heiratet den ihr bestimmten Ritter Joshua und Bedric flieht vor dem hasserfüllten Lord Waringham (Adelas Bruder) nach London, um sich dort 1 Jahr und 1 Tag zu verstecken. Denn dann gilt er als freier Mann. Ihre Wege kreuzen sich wieder, ist Adela doch Hofdame von Lady Eleanor, der Schwester des Königs und Bedric hat sich freiwillig Simon de Montfort angeschlossen, Eleanors Ehemann und ein Kämpfer gegen die königliche Alleinherrschaft. Sie können ihre Liebe, die auf eine harte Probe gestellt wird, nicht öffentlich machen. Dann herrscht auch noch ein furchtbarer Krieg, es gibt viele Opfer und die Zeiten sind im Umbruch begriffen.

Eigentlich ist es ja eine Liebesgeschichte, die da auf den über 900 Seiten niedergeschrieben ist. Eine viele Jahre überdauernde sogar und eine, die so wunderschön und gleichzeitig so herzzerreißend traurig ist. Doch wer die Waringham-Saga kennt weiß, dass da noch so viel mehr drinsteckt. Gablé macht die frühe englische Geschichte lebendig, greifbar. Neben erfundenen Charakteren agieren hier historische Persönlichkeiten, es geht um Politik, um Herrschen und Macht, um Leben und Tod, um Standesdünkel und Verrat. Doch niemals trocken oder langweilig, ganz im Gegenteil. Gablé haucht ihren Figuren Leben ein, macht sie erlebbar, greifbar. Beim Lesen bekommt man ein so deutliches Bild von den damals herrschenden Zuständen, das war wirklich Kopfkino pur (zum Glück ohne Geruch, denn damals wars mit der Hygiene ja nicht so weit her). Ich habe so mitgelitten und mitgefiebert, war glücklich, traurig, angewidert, begeistert, entsetzt, fröhlich. Die ganze Gefühlspalette.

Den Schreibstil kann ich nur als brillant beschreiben. Ich bin durch die Seiten geflogen, wollte den Wälzer nicht aus der Hand legen, endlich wissen, wie es ausgeht und doch bitte niemals beenden. Das ist nun der 7. Band der Waringham-Saga (man kann allerdings jeden Band für sich lesen, es sind also nicht zwingend Vorkenntnisse der Saga nötig) und ich habe jedes davon genau so verschlungen. Rebecca Gablé kann es einfach! Und wie! Für mich ein absolutes Lesehighlight. Daher 5 plus 1 Highlight-Sternchen.

Wer sich nun fragt, was es mit dem Titel auf sich hat: die königliche Armee führt in einer wichtigen Schlacht ein blutrotes Banner mit einem goldenen Drachen darauf, eben das Drachenbanner. Das ist eine Botschaft an die Gegner, dass diese keine Gnade zu erwarten haben und keine Gefangenen gemacht werden. Überaus grausam also.
31 reviews
November 3, 2024
Nur zur Information: ich habe neben Das Haupt der Welt nur “Das Lächeln der Fortuna” und diesen Teil der Warringham-Reihe gelesen und habe auch erstmal genug. Gablés Bücher sind einfach zu lang und ich finde auch nicht, dass ihre Editors einen guten Job machen. Klar, die Bücher verkaufen sich aus offensichtlichen Gründen: man hängt irgendwie an Warringham und seinen Underdogs ABER da beginnen auch schon die Probleme:

Die Charaktere sind immer die gleichen und neben den beiden Hauptcharakteren sind alle anderen eher platt. Da ist immer die patente Schwester, der adelige Bösewicht mit Unsicherheiten, der gnädige Gutsherr mit Weitsicht, ein gütiger Priester etc. Die Hauptcharaktere sind auch hier in Ordnung, aber sie sind eben genauso wie die anderen Hauptcharakter-Paare.

Das Rambling ist irgendwann auch nicht mehr zu ertragen. Ich schätze es, dass Gablé versucht, ihrer Leserschaft Details zur Zeit zu vermitteln, aber immer an die oder über 1000 Seiten??? Es wiederholt sich einfach alles immer und immer wieder. Die letzten 400 Seiten konnte ich nur noch querlesen, weil es anders nicht mehr ging. Immer und immer wieder die gleichen Handlungen, die gleichen Gespräche etc. Durch exemplarisches Arbeiten kann man auch einiges zeigen. Man kann auch einen anderen Aufbau wählen und bspw. mit einem Prolog arbeiten, sodass längere Zeiträume überspringen werden können etc. Ohne etwas zu verlieren könnte man mit Sicherheit mindestens 300 Seiten rauskürzen.
Profile Image for curi_ous.reader.
244 reviews
November 13, 2025
3.5-4.0

Ich fand es richtig super, dass Gablé in diesem Band auch die Lebensumstände der Leibeigenen thematisiert hat. Gleichzeitig verfolgen wir aber auch weiterhin die königliche Familie beziehungsweise vor allem die Schwester von König Henry III, Prinzessin Eleanor, und ihren Mann Simon de Montfort. Der innerfamiliäre Konflikt hat hier auch Auswirkungen auf die Politik Englands und ist schließlich teilweise Auslöser des zweiten Krieges der englischen Barone.

Der Leser kriegt Einblicke in diese Ereignisse durch die beiden Hauptfiguren Adela und Bedric. Seit dem Tag ihrer Geburt (die beiden teilen einen Geburtstag) sind sie trotz ihrer unterschiedlichen Standesherkünfte unzertrennlich und als sie älter werden entwickeln sich irgendwann auch romantische Gefühle zwischen den beiden.
Ich persönlich fand manche expliziten Liebesszenen in diesem Buch dann doch ein wenig zu viel. Ich wäre auch gut ohne ausgekommen und hatte das Gefühl, in den vorherigen Büchern gab es weniger dieser Passagen.

Aber insgesamt war ich doch gut unterhalten vom 7. Waringham Band und habe auch wieder einiges über die damaligen Geschehnisse und Gegebenheiten in England gelernt.
Ich hoffe dies wird nicht der letzte Band der Reihe bleiben, denn die Familie Waringham, ihre Burg und das dazugehörige Dorf mit seinen Bewohnern sind mir doch sehr ans Herz gewachsen.
74 reviews1 follower
July 31, 2025
Leider der in meinen Augen bei weitem schwächste Waringham-Roman, der den negativen Trend der Reihe meiner Meinung nach auf die Spitze führt. Zentrales Problem ist die völlige Irrelevanz Adelas of Waringham, deren einzige Leistung im ganzen Roman darin besteht, als Bindeglied zwischen Bedric und den Waringham zu fungieren. Abgesehen vom von ihr vereitelten Mordanschlag auf Heinrich III. gleich zu Beginn hat die Protagonistin nicht den Hauch von Wirkmächtigkeit und bleibt daher eine blasse Beobachterin, die einer Blanche nicht im entferntesten das Wasser reichen kann. Aufgebaute Konflikte wie z.B. um die Vaterschaft einiger Personen werden nicht aufgelöst und fallen daher flach, ebenso wie die wenig spritzigen Dialoge, und hunderte Seiten des Romans hätten meiner Meinung nach stark gekürzt werden sollen um den Handlungsbogen zu stärken, doch je mehr Bestseller Autoren produzieren, umso weniger geschieht dies meiner subjektiven Meinung nach. Zu guter letzt trägt auch die Tatsache, auf welche Seite sich die Protagonisten schlagen, zu einem unbefriedigenden Gesamtergebnis bei - der Leser bekommt eben ganz eindeutig kein Happy End zu lesen, und auch der Antagonismus zwischen Bedric und Raymond wird viel zu früh und somit wenig zufriedenstellend aufgelöst.
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