Demokratie braucht Religion

by Hartmut Rosa, Gregor Gysi (Foreword)

Was wäre die Moderne ohne Religion?

Welche Position nimmt Religion im Gefüge unserer modernen Gesellschaft ein? Ist sie nur ein Anachronismus, der den Wachstumskurs im globalen Wettkampf stört? Nur eine Spielart des Aberglaubens, der man privat gerne nachgehen darf, öffentlich aber bitte verschweigen soll? Dass die christlichen Kirchen hierzulande – auch unabhängig der aktuellen Skandale – ein massives Problem haben, ist kein Geheimnis. Nicht nur der Mitgliederschwund belegt dieses Resonanzproblem. Was aber, wenn Religion insgesamt keine Resonanz mehr in der demokratischen Gesellschaft erzeugt? Der renommierte Soziologe Hartmut Rosa stellt die Frage, die nicht weniger als zukunftsweisend für die Entwicklung unserer Moderne sein Was verliert die Gesellschaft, was verliert die Demokratie, wenn die Religion darin keine Rolle mehr spielt? Worin liegt das Potenzial der Religion für unsere Zukunft als Demokratie? Ist es wirklich so klug, auf den reichen Schatz des Religiösen zu verzichten? In gewohnt messerscharfer Manier analysiert Rosa unsere Moderne und wagt das Gedankenspiel, was geschieht, wenn das Ideenreservoir jahrhundertealter Religionen in einer hochmodernen Gesellschaft verloren geht. Ein leidenschaftlicher Text, der auf Rosas Vortrag beim Würzburger Diözesanempfang am 17. Januar 2022 beruht. Mit einem Vorwort von Gregor Gysi.

Genres: Religion, Nonfiction, Philosophy, Sociology, German Literature, Politics, Theology

75 pages, Kindle Edition

First published January 1, 2022

About the author

Hartmut Rosa has been a Full Professor for Sociology and Sociological Theory at the Institute of Sociology at the Friedrich Schiller University, Jena, Germany, since October 2005. His areas of study include theories of modernity, sociology of time, communitarianism, and social theory. He is the author of Social Acceleration: A New Theory of Modernity.

Reviews

[Fabian · Rating 2 out of 5]

Ich schätze Rosa und seine Gedanken sehr - sowohl "Resonanz" als auch "Unverfügbarkeit" habe ich mit viel Genuss und Gewinn gelesen. Hier allerdings scheint mir der Verlag einfach Geld machen zu wollen. Es ist ein sehr kurzes Büchlein, 1:1 das Skript zu einem Vortrag vom 17.1.2022 (inklusive Anrede und dem "Vielen Dank für's Zuhören" am Ende...) , den man auf Youtube kostenfrei anschauen kann.

Im allergrößten Teil des "Buches" geht es nochmal um die Darlegung der Resonanztheorie und der Steigerungslogik der Gesellschaft. Um Religion im Speziellen geht es - wenn überhaupt - nur im letzten Viertel. Und auch da nicht viel Neues, kennt man mindestens teilweise aus "Resonanz".

2 Sterne, weil Rosa nichts dafür kann - er hat eben einen Vortrag gehalten mit klugen Gedanken. Neues bietet das "Buch" aber kaum - bis auf die Enttäuschung, dass da überhaupt ein Buch draus wurde. Irgendwie absurd: Ein Verlag, der offensichtlich seinen Profit steigern will, mit einem Buch eines prominenten Kritiker der stetigen Steigerungslogik...

[Simon Wiebe · Rating 5 out of 5]

Love it! Der vermutlich passendere Titel wäre: „Gesellschaft braucht Religion“, da die Demokratie eig inhaltlich keine Rolle spielt, sondern die immer rasanter werdende Gesellschaft in De und im Allgemeinen. Hätte nur gewünscht, dass stärker betont werden würde, dass es sich hier lediglich um einen einzelnen Punkt handelt mit der gesellschaftlichen Eile, auf den Religion durch Riten reagieren kann.

[shabnam✨ · Rating 1 out of 5]

Hold kæft

[Gabriel · Rating 5 out of 5]

Introduktion til Rosas tænkning. Hans diagnose af samfundet rammer hovedet på sømmet, det er præget af acceleration, og "rasende stilstand" og "dynamisk stabilisering", samfundet ræser afsted men er stivnet, og der bliver brugt mere energi på at opretholde det eksisterende samfund, frem for mindre.
Han uddyber også sit resonans begreb og lydhørhed.

[Julius Siebert · Rating 4 out of 5]

Für 73 Seiten ein wirklich zum Nachdenken bringendes Büchlein! Motiviert mich mehr über Resonanz von Rosa zu lesen.

[eight · Rating 2 out of 5]

intéressant; cependant je pensais vraiment que j'allais avoir la vision mais en fait pas trop... (2.75/5)

[Lilian Janot · Rating 2 out of 5]

Livre très court et théorique proposant une vision interessante (que l’on partage son point de vue ou non) de l’importance de l’église au sein de la société. Cependant, je pense qu’il est nécessaire de lire « Résonance » pour saisir le texte dans son intégralité car la notion semble assez flou dans ce court livre. De plus, l’absence de retranscription d’une méthodologie claire dans la recherche me limite personnellement dans la compréhension de la notion et de la thèse défendue.
Conclusion : mitigé même si je trouve toujours Hartmut Rosa intéressant

[Thefrenchlibrary · Rating 3 out of 5]

Lecture pour le travail, j’ai beaucoup aimé l’idée de résonance et si le nom m’a un peu rebutée, au final je l’ai compris ! Bon après l’auteur fait pas mal de paraphrases, il se répète, mais heureusement que le livre est court car ça n’a pas eu le temps de me déranger.

[Rilana Feijth · Rating 2 out of 5]

Interessante theorie, het boek is makkelijk te lezen met veel voorbeelden. Ook goed kort gehouden was ook niet meer dan 75 pagina’s waard om de boodschap over te brengen, als je hart er in ieder geval open voor staat ;)

[Max Schneider · Rating 5 out of 5]

Gute Erkenntnisse darüber, wieso moderne Gesellschaften ihre Resonanzfähigkeit verlieren und welche Rolle die Kirche als Institution spielen kann, um dem entgegenzuwirken. Es handelt sich um die Verschriftlichung einer Rede von Hartmut Rosa.

[Lauro Krawall · Rating 3 out of 5]

"Demokratie braucht Religion" von Hartmut Rosa ist ein verschriftliches Werk basierend auf einem Vortrag des Autors beim Würzburger Diözesanempfang 2022.

Im Text erläutert Rosa seine Resonanztheorie und weshalb Religion in deren Kontext gesellschaftlich relevant ist.

Das Werk argumentiert, was es zu argumentieren hat, ohne jedoch konkrete Impulse oder generelle Kernthemen wirklich herauszuarbeiten.

[Li Sa · Rating 4 out of 5]

Super als erste Hinführung zu Rosas Resonanztheorie, dann auch noch gemeinsam mit Gregor Gysi - lieben wir!

Die Idee vom hörenden Herzen ist allerdings nicht neu und Rosa scheint nicht der erste gewesen zu sein, der das ausformuliert. Ein Hinweis auf all seine VordenkerInnen fehlt leider komplett.

[Julia Gr · Rating 5 out of 5]

Meine Rezension gilt dem Inhalt und nicht des Preises. Als Rezensionsexemplar erhalten, vorher nichts von Rosa gelesen. Daher war es für mich neu und spannend.

[Christoph · Rating 3 out of 5]

Das Buch ist ein guter Beweis, dass es immer sehr anregend sein kann, auch mal Bücher zu lesen, die man sonst nie gekauft hätte. Das Buch hat eigentlich meine Mutter meinem Vater zu Weihnachten geschenkt. Da es aber eigentlich nur eine Rede des Soziologen Hartmut Rosa ist, lässt es sich relativ schnell lesen und nachdem ich für meine Fahrt mit meinem Vater nach Hause eh noch etwas zur Beschäftigung gebraucht habe, bin ich der Empfehlung meiner Mutter nachgekommen und hab es kurzerhand gelesen

Ich bin tatsächlich positiv überrascht. Rosa schafft es, sehr kurz zusammenzufassen an welchen Problemen unsere westliche Gesellschaft in Zukunft abarbeiten wird. In Kombination mit Gesprächen mit meinem Vater war das ein interessantes Leseerlebnis.

Nach der sehr treffenden gesellschaftlichen Analyse hätte ich mir allerdings viel mehr gewünscht, endlich mehr über Antworten auf diese dringenden Fragen zu hören (ich weiß, das ist hier nicht das Thema)
Die These, dass Demokratie Religion braucht konnte ich sogar durch die gute Begründung absolut nachvollziehen, ohne eine Idee oder Plan, wie diese Religion bzw. vor allem die Kirche der Zukunft aussehen soll bleibt die gesamte Theorie in der Luft hängen.

[Emilie · Rating 3 out of 5]

Das Buch ist stellenweise sehr provokativ und argumentativ. Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes, und es finden sich viele gute Punkte und Argumente darin.

Was mir jedoch fehlt, sind Gegenargumente zu den aufgestellten Thesen. Zu einer guten Erörterung eines Themas gehört meiner Meinung nach auch, dass man Gegenargumente aufzeigt – zumindest um sie dann durch eigene Argumente zu entkräften. Ein Beispiel hierfür sehe ich, als Herr Rosa über mehrere Seiten hinweg erörtert, dass wir immer weiteres Wachstum benötigen und dass dies problematisch sei. Er bringt dazu viele Beispiele. Im Gegensatz zu anderen Thesen, die entweder nicht belegt oder ohne Gegenrede stehen gelassen werden, nennt er hier ein Gegenargument: „Er oder sie wird dann wahrscheinlich sagen: In grünen Technologien [kann man weiteres Wachstum herbeiführen].“ Ich hätte mir hier eine klare Widerlegung dieses Arguments in der These-Argument-Beispiel-Struktur gewünscht. Stattdessen folgt nur eine weitere These, was meiner Meinung nach den Eindruck erweckt, dass seiner Theorie die Kraft für eine fundierte Widerlegung fehlt: „Aber das ist nur eine Umgehung der substanzbezogenen Antwort, und es reicht auch niemals, die notwendigen Wachstumsraten zu erzielen.“

Grundsätzlich hätte ich mir zu Thesen wie „Wir sehen, dass die Angst vor dem Gebären zunimmt, je mehr wir darüber wissen. Damit hängt das Gefühl der Ohnmacht zusammen, weil es die Geräte sind – der Ultraschall zum Beispiel – die bestimmen, was ich tun soll und wie es um mich und das Kind steht. Mein eigenes Empfinden spielt keine Rolle mehr. Wie man eigentlich Kinder gebärt, wissen wir heute weniger als in den Jahrhunderten oder Jahrtausenden davor,“ Belege anhand von Zahlen gewünscht. Anhand des Arguments zum Thema Gebären möchte ich kurz aufzeigen, was ich mir anders gewünscht hätte.

Erstens, wie bereits erwähnt, Zahlen. Ich habe selbst eine ganze Weile im Kreißsaal gearbeitet und muss sagen, dass ich Hartmut Rosas Empfinden, dass die Geburtshilfe heutzutage mehr an Maschinen als an den Frauen und Kindern orientiert ist, überhaupt nicht bestätigen kann. Selbst wenn ich mit meiner Einschätzung, dass es durchaus natürliche Geburtsprozesse gibt, falsch liege, möchte ich hier das fehlende Gegenargument anbringen und fragen, was die Alternative wäre. Dass man während der Geburt die Herztöne des Kindes überwacht, ermöglicht eine so niedrige Sterberate wie noch nie. Also lieber kein Ultraschall und CTG, dafür aber eine, tatsächlich natürlichere, höhere Sterberate? Ich kann nicht sagen, ob die Verunsicherung vor Geburten in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten zugenommen hat. Meine Arbeit im Kreißsaal ist nicht repräsentativ, und nur weil ich es nicht so empfunden habe, bedeutet das nicht, dass es nicht so ist. Das weiß ich, und deshalb lese ich Bücher wie dieses, um mich zu informieren. Aber auch Hartmut Rosa hat nur ein persönliches Empfinden und keine Statistik dargelegt. Dadurch verliert seine These an Gewicht.

Zweitens glaube ich, dass wohl kaum jemand das Buch "Demokratie braucht Religion" liest, um sich seitenweise über das Essverhalten oder Geburten von Menschen zu informieren. Ich verstehe, dass Hartmut Rosa hiermit die Demokratiekrise oder auch die allgemeine "Lebenssituations-Krise" verdeutlichen wollte. Die Beispiele hätte ich allerdings wesentlich kürzer gefasst und vielleicht auch anders gewählt und die gewonnenen Seiten für eine Erläuterung der direkten Rolle von Kirche und Religion im Bezug auf Deutschland und auf die Demokratie allgemein genutzt. Wie bei diesem Argument hat es mich auch in verschiedenen anderen Punkten des Buches oft gestört.

Der Anfang des Buches war für mich insgesamt sehr negativ und lässt meiner Meinung nach außer Acht, wie gut es uns bereits geht. Aus meiner Sicht wäre eine Stagnation oder sogar ein leichter Rückgang der Situation kein Weltuntergang. In meinem Umfeld gibt es durchaus Leute, die für eine bessere Zukunft kämpfen. Zuschreibungen wie „Genau genommen glaubt keiner mehr – auch nicht unsere Ampel-Regierung –, dass es besser wird,“ finde ich daher sehr einseitig. Damit will ich nicht sagen, dass sich nichts ändern sollte – Hartmut Rosa hat in vielen Punkten durchaus recht –, aber ich glaube nicht, dass uns so negative Aussagen weiterbringen. Auch das ist ein Punkt, an dem ich finde, dass Religion uns helfen kann: gegen die teilweise erdrückende Flut von schlechten Nachrichten nach vorne zu schauen.

Nichtsdestotrotz fand ich Hartmut Rosas Punkt mit dem „hörenden Herzen“ sehr gut! Er war gut argumentiert, eingeführt und ausgeführt. Auch den Begriff der Resonanz finde ich sehr passend und gut erklärt. Dieses Bild war für mich eine echte Bereicherung.

Insofern würde ich sagen, dass es dem Buch am Ende gelungen ist, das Ziel „Demokratie braucht Religion“ zumindest teilweise zu belegen. Mir persönlich hat die zweite Hälfte des Buches definitiv besser gefallen als die erste. Sie war meiner Meinung nach auch stärker auf das versprochene Thema des Buches fokussiert. Ich hatte andere Erwartungen, wurde jedoch positiv überrascht und habe, wie Hartmut Rosa es ausdrücken würde, Resonanz gefunden.

Zusammenfassend hat mir vor allem der zweite Teil des Buches gut gefallen. Ich hätte mir vielleicht noch etwas mehr Tiefe gewünscht und dafür ein bisschen weniger Regierungskritik am Anfang. Aber es waren viele interessante und auch neue Punkte enthalten, und gerade weil das Buch so kurz ist, kann man es durchaus lesen. Besonders eignet es sich meiner Meinung nach, das Buch gemeinsam zu lesen, um in einen Diskurs über die einzelnen Thesen und Argumente zu treten.

[Timon · Rating 4 out of 5]

Gelezen in het Nederlands:
Religies zijn volgens de schrijver bij uitstek de plaatsen waar verbinding plaatsvindt. Tussen mensen onderling, mensen en hun fysieke omgeving (brood en wijn en andere rituelen met een fysieke component) en tussen mensen en een hogere realiteit. Dat te verliezen betekent voor een democratie dat er weinig meer overblijft dan individuele zenders van de eigen mening en het verlies om naar elkaar te luisteren. En laat dat nu net noodzakelijk zijn voor een goed werkende democratie.

[Max Thiel · Rating 2 out of 5]

Interessante stellen und Ansätze, der Titel ist jedoch fehlleitend es wird kaum auf den Nutzen der Religion für die Demokratie eingegangen…. leider. Wer jedoch keine lust hat Resonanz zu lesen hat hier eine ganz gute sehr kurze Zusammenfassung🤷🏻‍♂️

[zloup · Rating 3 out of 5]

je sais pas quoi en penser

[Rob Bridgewater · Rating 5 out of 5]

Hartmut Rosa is a Sociology professor in Germany, and this is a translation of a lecture delivered to the Diocese of Wartburg in 2022. It’s therefore a short book. The preface, by Charles Taylor is well worth a read too.

Rosa’s ‘diagnosis of contemporary society (p.12)’ is that western society faces a crisis. Most countries now employ an economic model where growth is necessary to stand still. It ‘must keep growing and accelerating to maintain a status quo’. not to grow, therefore - even the maintenance of a static economy - leads to failure, and that this is terrible for society. We need to expend more and more energy, and we have an ever growing to-do list just to stand still. He calls this ‘frenetic standstill’ - bad for society, and bad for individuals. It’s terrible for democracies because they have to be in competition with each other. Our nations are therefore becoming more aggressive without and within. It’s a compelling diagnosis.

He continues from this to note that we are in a unique place in history: for the first time in living memory, we’re not sure that the next generation will benefit from progress. In other words they will be worse off when they reach mid to late adulthood, facing worse economics, and an impending climate disaster. Ladled onto this is an increasing assessment of history which is now viewed as being rather poor: embedded colonialism, racism, misogyny, class exploitation and so on. It seems that we are at the high point of history, and it’s - frankly - bleak. No wonder millennials and post millennials face an existential mental health calamity.

That’s the nadir, but Rosa moves on to our need- he calls this ‘resonance’ and resonance is essentially social, talking and listening to one another. In a society obsessed with each of us having our voice out there, democracy needs people with a listening heart. This occurs when a state of resonance is achieved and Rosa sets out four defining elements: affection (being affected by something); self efficacy (a person’s belief that they could act in a positive way); a moment of transformation, where one’s state of mind is transformed and readied to listen deeply, and lastly uncontrollability- resonance cannot ‘be created, bought or forced’. The last piece of Rosa’s proposal is that Christian space and rituals are highly conducive to resonance.

So this is his flow of thought: society is in a state of frenetic standstill, and democracies and individuals aggressively pursue growth in competition with others. What is needed, therefore are greater numbers pf people with a listening heart, this occurs through resonance. Christian religious space and practice is one of the best circumstances to allow resonance to occur.

He fluffs it a little at the end by a dogmatic assertion that dogma and doctrine kill resonance (he’s a sociologist not a theologian) but there’s a great deal to be commended. Much of what he says makes sense and is one way of explaining why generations Y, Z and alpha (particularly young men) are responsive to the transcendence of God and are turning to churches to seek this out.

A fine read, helped enormously by its brevity.

[Rebecca Bauer · Rating 5 out of 5]

Ja, Demokratie braucht Religion. So die Aussage. Warum? Nicht weil es um Gott an sich geht, sondern um die ganzen Werte und den gesellschaftlichen Zusammenhang, der aus der religiösen Praxis entspringt. Die Jahreslosung war "Gib mir ein hörendes Herz" und Hartmut Rosa setzt das mit seinem Konzept der Resonanz (Gegensatz wäre Entfremdung) in Bezug. Resonanz sagt im Prinzip wie sehr etwas bei uns resoniert, anklingt, wir also hören. Und er sagt, dass wir das nicht mehr so tun, gesellschaftlich, zum Beispiel weil wir überall polarisiert sind, was zu Feindbilder führt, denen wir selten zuhören. Er benutzt den Begriff des "rasenden Stillstands" für unsere Gesellschaft, also dass wir so sehr im Fortschritt stecken, dass wir uns nicht mehr bewegen. Fand ich sehr passend.

Ich persönlich glaube nicht an Gott, aber sehe wie schön es sein kann, wenn Menschen christliche Werte wirklich leben und ich frage mich manchmal, ob Menschen wirklich ohne Spiritualität leben können. Dazu sagt Hartmut Rosa zum Beispiel, dass Konsum (Auto, Haus, etc.) zu einer Art Glauben werden können. Die Kirche ist eigentlich wundersam, denn sie kann grenzübergreifend Werte vermitteln und Zusammenhang schaffen, was kein Staatssystem hinbekommt. Dennoch hat sie für viele eben ein altes und eher negatives Bild. Dabei suchen sich Menschen heutzutage alle möglichen Arten von Spiritualität, nur eben jeder seine, und keine, die Leute zusammen wachsen lässt. Er kritisiert das, weil er sagt, dass Menschen zum Mensch sein Verbindung bzw Resonanz brauchen und man nur so wachsen kann, und überhaupt.

Nun ja, für mehr lest das Buch bzw die Rede, ist nicht lang. :)

[Wesley Ellis · Rating 5 out of 5]

Hartmut Rosa’s Democracy Needs Religion is a compelling and thought-provoking exploration of the intersection between religion, resonance, and the health of democracy. Rosa argues that "Society–indeed, democracy itself–needs the ability to be addressed and invoked, which is to say it needs to be able to stop and listen." This profound insight forms the heart of his work, as he calls for a shift from relentless productivity and aggression to a posture of receptivity and resonance.

While Rosa does not shy away from acknowledging the darker aspects of religion’s history, he also highlights its latent potential for renewal and transformation. Religion, in Rosa’s view, offers a unique reservoir of resources to guide us away from the aggressive, self-driven trajectory of “us to God” and into a more vulnerable and receptive “God to us.” This vulnerability, he suggests, is what allows individuals and societies to escape the rat race and experience genuine connection.

Rosa’s vision for democracy’s need for sacred resonance is a powerful call to embrace vulnerability and listen deeply—an urgent reminder for our fractured times.

[Jörg Schumacher · Rating 4 out of 5]

Dieser Band umfasst einen Vortrag, der vor der Bischofskonferenz gehalten wurde. Es ist ein sehr interessanter und gut durchdachter Gesprächsbeitrag zu den Grundlagen auf denen eine demokratische Gesellschaft aufgebaut ist. Hartmut Rosa geht davon aus, dass eine demokratische Gesellschaft eine Gesellschaft im Dialog sein sollte. Und er führt aus, dass das Menschenbild der Religionen in diesen Dialog einüben kann. Die Gemeinden - unabhängig von der konkreten theologischen Ausrichtung - sieht er als Trainingsfeld an, in denen sich Menschen über die Grenzen ihrer individuellen Gruppenzugehörigkeiten treffen und kennenlernen können, und sich als Teil eines größeren Ganzen erleben können. Diese Möglichkeiten unsere Gesprächsfähigkeit zu vergrößern, beschreibt er als Vorraussetzung für eine bessere Demokratie. Sehr empfehlenswert und obwohl nur ein schmaler Band enthält dieser Vortrag viel Anstoß für das eigene Weiterdenken.

[Florian Gebhard · Rating 5 out of 5]

Rosa beschreibt prägnant, was nach seiner Sicht die Krisen der heutigen Zeit sind - und welchen Beitrag Religionen und insbesondere Kirchen zu ihrer Bewältigung beitragen können. Vielmehr plädiert er sogar, dass die Krisen ohne sie noch deutlich verschärft wären. In einer Zeit, in der Religion und insbesondere die christlichen Kirchen vermehrt ihre Existenzberechtigung abgesprochen bekommen und als rükständig dargestellt werden (meine Wahrnehmung), ist Rosas Beitrag sehr wertvoll, um das Bild der Religionsgemeinschaften neu zu überdenken und diese als wertvollen, elementaren Bestandteil unserer Gesellschaft wahrzunehmen.

[Mischa del Rey · Rating 4 out of 5]

Verschriftliche Rede von H. Rosa: Guter und kompakter Abriss seiner Theorie, auf Religion kommt er zwar kaum zu sprechen, das Gesagte setzt allerdings einen schönen Impuls zum selbst weiterdenken. Wer mit Rosa vertraut ist wird wohl nichts neues erfahren. Alles Gesagte lässt sich sogar aus der "Jung&Naiv"-Episode mit Rosa herausziehen, ganz zu Schweigen vom Mitschnitt des Vortrags, dem dieses Buch zu Grunde liegt. Trotz allem hat ein solches Buch seine Existenzberechtigung für Fans des geschriebenen Wortes & Buchbesitzes.

[Wissam Gasmi · Rating 3 out of 5]

Ayant déjà lu d’autres oeuvres plus conséquentes de l’auteur, je reste sur ma faim car je trouve que le sujet n’est pas assez poussé.
Hartmut Rosa revient sur les effets de l’accélération, la définition de résonance et le lien qu’il peut y avoir entre religion et résonance. Les deux premiers sujets étant déja bien étudiés sur d’autres oeuvres, je m’attendais à avoir plus de détails sur la partie religion mais elle est assez brève. Cependant, c’est suffisamment intéressant pour une entrée en matière pour quelqu’un qui souhaite avoir une introduction de ces concepts.

[Jakob Palmer · Rating 4 out of 5]

super kurzer Vortrag, lässt sich gut an einem Stück lesen
Rosa führt anhand seiner Basis Konzepte der dynamischen Stabilisierung, des rasenden Stillstandes und vor allem der Resonanzbeziehung aus, wieso Religion und Glaube für die Demokratie überlebenswichtige Ressourcen anbieten.
ist natürlich aus ner sehr soziologischen Sicht und für Leute, die Rosa schon kennen, nichts groß Neues, aber ne richtig gute und kompakte Einführung in sein Denken rund um die Resonanz (und demokratischen Diskurs)

[Jan van Ooij · Rating 4 out of 5]

Ik heb dit boek in de Nederlandse versie gelezen: Democratie vraagt om Religie, met een voorwoord van Ronald van Raak. Het boek is gebaseerd op een lezing die Hartmut Rosa in 2022 gaf. Hij heeft het over 'razende stilstand' in de huidige samenleving. Over de onmogelijkheid om steeds verder te groeien. En over het belang van resonantie, het proces waarin echte transformatie plaatsvindt. Religies hebben een reservoir van ideeën die van belang zijn voor resonantie. Een mooi boek

[Refik21 · Rating 4 out of 5]

Interessante Thesen und Ideen, ging jedoch nur oberflächlich auf diese ein. In Anbetracht dessen, dass es sich bei dem Buch um eine niedergeschriebene und veröffentlichte Rede hielt, sind die zu kurz geratenen Erläuterungen nachvollziehbar. Außerdem ging es in diesem Buch weniger um religiöse Inhalte für sich, als um die Rolle der verschiedenen Religionen als soziale Institutionen innerhalb der Gesellschaft.

[Inge · Rating 5 out of 5]

Ein Vortrag, ein dünnes Bändchen, hat es aber in sich. Das Gefühl, kaum noch mithalten zu können, täuscht uns nicht. Überforderung erzeugt Aggression. Demokratie funktioniert im Aggressionsmodus aber nicht, es braucht ein "hörendes Herz".
Das Vorwort von Gysi kann man getrost überblättern (sorry, Gregor).

[Tim · Rating 3 out of 5]

80% überzeugende Gesellschaftsanalyse, aber alles, was Rosa zu Religion zu sagen hat, wirkt wie ein zufälliges und beliebiges Add-On. Das Tückische am Resonanz-Begriff ist nun doch, dass er irgendwie auf alles angewendet werden kann. Was mir bei Rosa fehlt, ist eine ehrliche Analyse von denjenigen Aspekten von Religion, die strukturell Resonanz verhindern.