Den alten Mythen nach umfasst ein gewaltiger Baum in den Tiefen des Waldes von Myrk alles Leben und alle Länder des Reiches. Doch die Völker des Hochwaldes sind in blutige Fehden verstrickt. Der grausame Häuptling Marfast strebt nach der Herrschaft über ganz Myrk und wandelt dabei auf einem schmalen Grat zwischen Ruchlosigkeit und Wahnsinn. Das Schicksal der Welt ruht nun auf den Schultern einer ungestümen Kriegerin, einer jungen Waldfrau und eines heimatlosen Jungen, in deren rätselhafter Vergangenheit eine außergewöhnliche Verbindung zu den Geistern des Waldes liegt.
Gekonnt verwebt SPIEGEL-Bestsellerautor Michael Peinkofer geheimnisvolle, germanische Sagenmotive mit einer düsteren High-Fantasy-Welt. Spannungsreich gelesen vonRichard Lingscheidt.
Der 1969 geborene Michael Peinkofer ist sowohl Autor wie auch Übersetzer und Filmjournalist, außerdem betreibt er an seinem derzeitigen Wohnort Kempten zusammen mit einem weiteren Gesellschafter die Firmen "Dreamagix Studios Leising" und "Peinkofer GbR". Seine Tätigkeiten im Bereich Journalismus orientieren sich an seinem Studium als gelernter Germanist mit den Nebenfächern Geschichte und Kommunikationswissenschaften - abgeschlossen hat er dies als Magister. Geschrieben hat Michael Peinkofer bereits 180 Romane und benutzt dafür sehr unterschiedliche Pseudonyme - auch auf Genre hat er sich nicht festgelegt, wurde aber vor allem für Fantasy-Romane bekannt. Einige seiner Pseudonyme sind beispielsweise "Marc van Allen" oder "Michael J. Parrish". Größere Bekanntheit erlangte er mit dem Roman "Die Bruderschaft der Runen" und der Romanreihe "Die Orks".
Vom Schreibstil her fand ich dieses Buch echt toll. Wirklich wunderschön geschrieben. Auch wenn mensch sich etwas in germanischen/nordischen Sagen auskennt, erkennt mensch viele kleine und große Dinge wieder, das zauberte mir immer ein Lächeln aufs Gesicht. Auch fand ich die Story generell ganz interessant und spannend. Es war allerdings nichts Außergewöhnliches, es war alles schon mal da, das Rad wurde nicht neu erfunden. Was mich sehr gestört hat, war der Aufbau. Es waren so viele Perspektiven, die immer nur in kurzen Abschnitten einen Teil erzählt haben und dann kam wieder eine andere. Erst gegen Ende liefen alle Handlungsstränge zusammen. Es wirkte wie viele Zweige und Verästelungen eines Baumes, die letztendlich in einem dicken Stamm enden. Was bildlich für diesen Roman toll ist, aber für mich als Leser*in unheimlich anstrengend. Jedes Mal, wenn ich grad in einer Perspektive und einem Strang drin war, wurde ich wieder rausgerissen. So kam für mich erst sehr spät das Gefühl einer zusammenhängenden Handlung. Dabei blieben auch die Figuren etwas auf der Strecke. Durch den ständigen Perspektivenwechsel konnten keine richtigen Charaktereigenschaften und -tiefen entstehen, es blieb etwas oberflächlich und austauschbar.
Hanz wird als Neugeborener von Meister Mimir, Durg und Runenschmied, gefunden und an Sohnes statt aufgezogen. An seinem achtzehnten Geburtstag trifft er in den Höhlen auf einen kranken Wyrm, und infiziert sich mit einer tödlichen Krankheit. Mimir macht sich mit Hanz auf den Weg, Heilung zu finden, der Weg führt sie zum Durgenkönig und zu dem menschlichen Schmied Wyland, einst Schüler Mimirs.
Auch Grid wird als Säugling von ihrer Meisterin gefunden und aufgezogen. Hulda ist eine Waldfrau, wahrscheinlich die letzte, den vor Jahren setzte Marfast, der Häuptling des Bärenvolkes, Blutjäger auf diese an, die alle töten sollten. Nun hat Marfast wieder Blutjäger ausgeschickt, und einer davon, Huorn, ist ihnen auf der Spur.
Skanna ist die Tochter Kunnarts, des Häuptlings des Drachenvolkes, und wünscht sich nichts mehr, als als erste Frau Mitglied der Skelettreiter, einer Elitetruppe Kunnarts, zu werden. Leicht wird ihr das nicht gemacht, nun aber scheint der Erfolg nahe zu sein. Doch Kunnart, der ihr sowieso nicht verzeihen kann, ein Mädchen zu sein, hat mit der Feuerpriesterin Metiga eine neue Frau gefunden, und Metiga ist nicht nur schwanger, sondern hat auch eigene Pläne.
Alle diese Charaktere spielen ihre Rolle in der Geschichte, nach und nach erkennt man die Zusammenhänge. An oberster Stelle steht Myrk, die Welt, die krankt, und womöglich dem Untergang nahe ist, genau wie Aldatru, der Geist des Waldes, der Lebensbaum. Ja, diese Geschichte wirkt durchaus aktuell, denn sie handelt davon, dass die Schöpfung stirbt, weil nicht alle ihre Geschöpfe sie so hegen und pflegen, wie es notwendig wäre, sie im Gegenteil sogar vorsätzlich zerstören. Trotzdem hebt Peinkofer nicht den Zeigefinger oder deutet gar auf seine Leser:innen, doch die Botschaft ist klar.
Und die Geschichte ist lesenswert, sehr spannend, die Charaktere klar gezeichnet, man kann mitfühlen, sowohl in positiver als auch in negativer Weise, denn einige der oben Genannten sind ganz klare Antagonisten, für die man schnell keine positiven Gefühle mehr aufbringen kann. Wie hier teilweise mit Lebewesen umgegangen wird, ist schrecklich, und manches wird recht explizit erzählt. Ich fand z. B. die Blutegelgruben, in denen offenbar auch einige Waldfrauen geendet sind, ziemlich gruselig. Und auch den Charakteren stoßen Dinge zu, die man nicht erleben möchte. Dabei ist nicht jede:r ein:e Superheld:in, Hanz z. B. ist weder für das Schmieden noch für das Kämpfen geeignet, dafür kann er wunderbare Pilzgerichte kochen, und hat auch noch ein paar andere Talente.
Was mir besonders gut gefallen hat, sind die Märchen, Sagen und Mythen, die sich hier wiederfinden. Schon die Namen Hanz und Grid lassen an ein bekanntes Märchen denken, und Hanz macht, wenn auch alleine, tatsächlich Bekanntschaft mit einer Hexe und ihrem Häuschen.
Erwähnenswert sind, neben dem schönen und sehr passenden Cover, auch die Extras. Da ist einmal die Karte, schön gestaltet von Timo Kümmel, zum anderen das lesenswerte Vorwort des Autors, das Personenverzeichnis, und das Glossar im Anhang. Ähnlich wie bei seinen Ork-Büchern gibt es auch hier eine eigene Sprache, deren Worte man im Text findet, wie z. B. „skallriddan„ für Schädelreiter. Für mich trägt das zur Atmosphäre bei, und die meisten Worte könnte man auch, wenn sie nicht erklärt würden, aus dem Kontext verstehen, so dass es das Lesen in meinen Augen nicht schwieriger macht.
Mir hat Michael Peinkofers Roman sehr gut gefallen, er punktet mit interessanten Charakteren, die mich mitfühlen ließen, einer ebenso interessanten Welt, die mit nordisch-germanischen Mythen, Sagen und Märchen verwoben wurde, und einem Thema, das auch für uns aktuell ist.
Den alten Mythen nach umfasst ein gewaltiger Baum in den Tiefen des Waldes von Myrk alles Leben und alle Länder des Reiches. Doch die Völker des Hochwaldes bekämpfen sich erbittert und der grausame Häuptling Marfast strebt nach der Herrschaft über ganz Myrk. Das Schicksal der Welt ruht auf den Schultern einer ungestümen Kriegerin, einer jungen Waldfrau und eines heimatlosen Jungen, in deren rätselhafter Vergangenheit eine außergewöhnliche Verbindung zu den Geistern des Waldes liegt...
Was für ein wunderbares Buch, das die sanfte und ruhige Magie des Waldes mit den erbitterten Kämpfen der Menschen vereint und zu einer ausserordentlichen und großartigen Geschichte macht!
Der Schreibstil ist leicht zu lesen und so ist mir der Einstieg ins Buch nicht schwer gefallen. Dennoch ist das Buch aber sehr mitreißend geschrieben und die Seiten fliegen nur so dahin, sodass man das Buch einmal begonnen nicht mehr aus der Hand legen möchte! Das Reich Myrk wird sehr bildhaft beschrieben und deshalb konnte ich mir das ganze Reich auch sehr gut vorstellen und habe alles schön vor meinen inneren Augen gesehen.
Ich habe schon einige Bücher von diesem Autor gelesen und wieder ist ihm hier eine ganz fantastische Geschichte gelungen. Die Protagonisten waren mir sympathisch und haben nachvollziehbar gehandelt und ich habe ihre Gefühle und Gedanken gut nachvollziehen können. Der Antagonist war wiederum grausam und hat der Handlung so viel Spannung gegeben. Obwohl im Buch viele Personen vorgekommen sind fiel es mir nicht besonders schwer sie auseinander zu halten.
Wer eine fantastische Geschichte, den Kampf zwischen Gut und Böse sowie das Aufbegehren der Natur mag, der wird dieses Buch lieben. Ich fand es wunderbar wie die uralte Natur in die Geschichte eingeflossen ist und sie deshalb auch einzigartig gemacht hat.
Fazit: Eine sehr gelungene und naturverbundene Fantasygeschichte die ich empfehlen kann.
Einst war da der Baum des Lebens, der mit der ganzen Welt von Myrk verbunden war, aber diese Zeiten sind längst vergessen und die Menschen, glauben an neue Götter. Doch was passiert, wenn man zu gierig wird?
Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen. Anfangs hatte ich zwar ein wenig Schwierigkeiten, in die Story zu finden, aber mit der Zeit und dem Kennenlernen der verschiedenen Protagonisten, bin ich durch die Kapitel geflogen.
Die Erzählweise ist sehr bildgewaltig, klar und der Autor lässt seine Charaktere oft leiden, aber auch große Taten vollbringen. Die Mischung aus Fantasy und alten Sagen ist ebenfalls sehr interessant und gelungen beschrieben.
Die Geschichte wird aus sehr vielen Perspektiven erzählt, in die man such erst einmal hineinfinden muss. Den Schreibstil fand ich am Anfang etwas zäh, aber es wurde immer besser! Setting und Worldbuildung jedoch sind unfassbar stark. Alles ist dicht miteinander verwoben. Im Zentrum der Geschichte steht der Wald und all das Leben, das durch ihn möglich ist. Die Welt ist im Wandel. Stirbt der Wald, stirbt die Welt. Die Story ist sehr düster und wirkt wenig hoffnungsvoll. Es ist spannend zu sehen, wie die einzelnen Erzählstränge zusammenfinden und wie sie zusammenhängen. Das ist großartig gelungen. Der Einfluss des Menschen auf die Natur/den Wald und ob sie es wieder gut machen können, ist zentrales Thena und wirkt stark nach.
An sich war das Buch okay. Die Welt ist interessant und hat tolle Facetten. Die Inspiration vieler Mythen und Märchen fand ich toll. Gut miteinander verwoben. Die größte Schwäche waren für mich die Charaktere. Leider ist das für mich der wichtigste Punkt für ein Buch. Ich fand sie flach und unausgearbeitet und ehrlich gesagt viele auch unglaublich unsympatisch. Eine richtige Verbindung habe ich durch die schnellen Sprünge nicht aufbauen können. Die Bösewichte waren uninteressant, da sie einfach zu einfach zu hassen waren. Das war zu einfach gelöst. Die drei Helden gehen verschiedene Wege und besonders eine der drei geht wirklich durch die Hölle, manche der Torturen fand ich unnötig brutal und auch unnötig für den Fortgang der Geschichte. Bei der Beschreibung der weiblichen Figuren ist mir sehr der Male Gaze aufgefallen. Insgesamt hat mir auch beim Plot manchmal die Spannung gefehlt. Es ging wirklich sehr schnell voran. Ich mag eher langsam voranschreitene Bücher. Manche der Kritikpunkte sind definitv persönliche Präferenzen, deshalb gibt es trotz Mängeln 3 ⭐.
Alles in allem eim schönes Buch, mit gutem Tempo und Rhythmus, sowie echt schönen Beschreibungen und einer tollen Ästhetik. Die Geschichte war nichts unglaublich Neues, vieles war durchaus vorhersehbar, aber das hat dem Buch allgemein eigentlich nicht geschadet. Der Schreibstil war mir manchmal ein wenig zu unpersönlich, aber das kommt ja sehr auf den persönlichen Geschmack an