Neuerscheinung - Nur für kurze Zeit zum Einführungspreis Zwei Mädchen in schwarzen Kleidern, mit Spitzensaum und schmaler Taille, die durch eine gläserne Schneekugel wanderten, eingeschlossen in ihrem kalten Gefängnis aus Glas.
Lichterfelde, 1892. Als die junge Auguste mit ihrer Familie in die neugegründete Villenkolonie am Karlsplatz bei Berlin einzieht, ahnt sie nicht, welche dramatische Wendung ihr Leben nehmen wird. In der Krahmerschen Schule für höhere Töchter trifft sie auf die Unternehmerstochter Lotte. Die neue Freundin ist ein Freigeist und sehnt sich danach, aus dem Korsett der wilhelminischen Gesellschaft auszubrechen. Auch in Auguste beginnen mit ihrer Zuneigung zu Lotte gefährliche Gedanken zu keimen. Die Mädchen schmieden Pläne, wie sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen könnten – gegen den Willen ihrer Familien. Doch dann ist Lotte plötzlich verschwunden. Und Auguste erkennt, dass sie im Kampf um ihre Freundschaft einen steinigen Weg einschlagen muss, der für eine Frau im 19. Jahrhundert nahezu unmöglich scheint.
Ein bewegender historischer Roman über zwei junge Frauen im 19. Jahrhundert. Der Auftakt zur Lichterfelde-Trilogie
Die Bände der Trilogie: 1. Die Frauen vom Karlsplatz - Auguste 2. Die Frauen vom Karlsplatz - Henny (erscheint 2019) 3. Die Frauen vom Karlsplatz - Vera (erscheint 2019)
Bei „Die Frauen vom Karlsplatz - Auguste“ handelt es sich um den Auftaktband der neuen Reihe von Anne Stern. Insgesamt wird es 4 Bände geben wovon der letzte voraussichtlich im Oktober 2022 erscheinen wird. Die Bücher erstrecken sich über eine Zeitspanne von 1892 (Band 1) - 1968 (Band 4). Da die Bücher meinen Gedanken nach aufeinander aufbauen werden empfiehlt es sich, die Bücher der Reihe nach zu lesen. Bei der Auflage handelt es sich übrigens über eine Neuauflage, die Autorin hat dieses vor einigen Jahren bereits schon mal im Selfpublishing veröffentlicht.
Ich wurde durch Zufall auf dieses Buch aufmerksam. Ich lese gerne historische Romane, allerdings eher welche mit dem Schwerpunkt im zweiten Weltkrieg oder der deutsch-deutschen Teilung. Dass hier die Geschichte nun noch weit vor dem ersten Weltkrieg beginnen würde, war für mich erstmal eher abschreckend. Doch ich wurde schnell von etwas besserem belehrt. Bedingt durch den bildlichen Schreibstil der Autorin wurde ich unmittelbar mit Beginn der Geschichte praktisch in das Buch „eingesaugt“. Die Autorin legt in ihrer Geschichte einen besonderen Blickwinkel auf die Emanzipation der Frau, welche schon damals wohl eine große Rolle spielt und schaffte es, dass Auguste zwar auf den ersten Blick wie das „gehorsame“ Mädchen wirkte, auf den zweiten Blick jedoch ganz klar ihren eigenen Kopf hatte und sich so schnell nichts vorschreiben lies. Dabei ist für mich persönlich gerade dieser Konflikt und die „Verwandlung“ der jungen Auguste interessant gewesen.
Auch das Berlin der damaligen Zeit fand ich faszinierend. Man merkt, dass Anne Stern ganz toll recherchiert hat und somit ein lebendiges Bild des Kaiserreichs erschaffen hat.
Fazit: Ein wundervoller Roman mit einer starken Protagonistin. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzungen.
Inhalt siehe Klappentext. Ich lese die Bücher von Anne Stern sehr gerne, sowohl die aktuellen Romane als auch solche mit historischem Hintergrund. Hier passt einfach alles: Die Geschichte, die Personen, die Schauplätze. Und wenn das Hörbuch dann auch noch von Brigitte Trübenbach, hier mit Alexander Gamnitzer, vorgelesen wird, bin ich praktisch in der Geschichte gefangen. Der erste Teil der Lichterfelde-Reihe Die Frauen vom Karlsplatz: Auguste spielt in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts, die „junge Dame“ Auguste muss 1892 und in den Folgejahren durchmachen, was die Eltern damals ihren Töchtern zumuteten und gar nicht ahnten, was sie damit alles anrichten. Vor dem Hintergrund, damit später eine gute Ehefrau abzugeben, „dürfen“ die Mädchen die höhere Mädchenschule besuchen. Was wie ein Privileg aussehen soll, ist die erste Vorstufe des Wegsperrens, wenn die Eltern das Sagen an den zukünftigen Ehegatten abgeben. Sollte die Tochter dann auch noch eigene Wünsche, Träume oder gar Meinungen haben, oder sich sogar mit Männern treffen (Skandal!), ist es ganz vorbei. Man erklärt sie einfach für verrückt, schickt sie in die Irrenanstalt der Charité und hofft, dass der Ruf der Familie wieder hergestellt ist. Doch Austuste und ihre Freundin (Char)Lotte, wobei ich jetzt mal die Betonung auf „Freundin“ lege, haben ihre eigenen Köpfe und Willen und möchten sich nicht den Eltern beugen. Leider zieht hierbei Lotte den Kürzeren und auch Auguste muss Abstriche für ihr weiteres Leben machen, wenn sie das bekommt, was sie will. Mehr wird nicht verraten, am besten selbst hören oder lesen (ich habe parallel zum Hörbuch im eBook mitgelesen, so bleiben, Jahresdaten, Namen und Orte eher im Gedächtnis) und dabei sein, wenn Auguste und Lotte einfach nur Mädchen sein und sich ausprobieren wollen, dabei zwar auf das andere Geschlecht stoßen, das aber auch nicht unbedingt so ist, wie es die Gesellschaft will. Vom behüteten Leben in der Villa auf sich alleine gestellt sein, dazu Verantwortung für sich und andere übernehmen, das will gelernt sein, besonders, wenn man seitens der Eltern keine Unterstützung erwarten darf. An sich ziemlich traurig, wie damals mit den jungen Frauen umgesprungen wurde, trotzdem absolut hörenswert und spannend, wie es Frauen vor über 130 Jahren, nicht nur in Berlin, erging und wie der Fortschritt voranging. Mich persönlich interessieren auch die Ausblicke in die Medizin, Forschung, sogar der Lehrerinnenberuf, gerade, weil diese eine Lehrerin sicher nicht der Norm entspricht. 5 Sterne und 9:29 Stunden Hörvergnügen, wobei ich jedoch mind. 1,25-fache Geschwindigkeit empfehle.
Das ungewöhnliche Cover stach mir sofort ins Auge und ich war sehr interessiert an die Geschichte. Nach dem Lesen des Kurzinhalts wollte ich den Roman unbedingt lesen. Die Autorin Anne Stern schrieb ein bewegendes Frauenschicksal aus der Kaiserzeit. Ein Auftakt zu einer mitreißenden Reihe von der Bestsellerautorin Anne Stern. Es geht um die Freundinnen, die wohlerzogene Auguste und die wilde Lotte, die jeweils ihre eigenen Ziele im Leben erreichen möchten. Diese sind aber in dieser Zeit unmöglich und in der heutigen Zeit nicht mehr vorstellbar als Frau nur verheiratet zu werden und die Kinder erziehen ohne eigenen Beruf und Meinung. Als das Schicksal zuschlägt, steht Auguste alleine da und fängt an zu kämpfen. Anne Stern erzählt bildlich, so das ich mitten drin im Geschehen war und mir alles bildlich vorstellen konnte. Es wird hauptsächlich aus Augustes Perspektive erzählt, um mehr über ihre Gedanken und Gefühle zu erfahren. Durch den fesselnden Schreibstil wurde ich sehr gut unterhalten und habe den Roman nur ungern zur Seite gelegt. Ich freue mich auf die weiteren Teile.
Dieser Roman hat mich umgehauen und auch nachdem ich ihn gelesen habe noch lange beschäftigt, der Roman ist realistisch, dies fällt mir als Erstes zu Beschreibung dessen ein. Es ist nicht alles schön rosig dargestellt sondern spiegelt die Lebensumstände zur damaligen Zeit authentisch wieder. Durch einen unglaublichen Wortschatz und stilistische Mittel hat die Autorin die Geschichte Augustes wunderschön, sensibel und rührend beschreiben. Ich hab die ganze Zeit über mit gefiebert, mitgelacht und mit geweint.… Das Buch ist unglaublich und absolut zu empfehlen.
Ein guter Unterhaltungsroman, der es trotz der Treue zur Form schafft, schwierige Themen der Zeit anzusprechen. Nein, Auguste ist keine Heldin, trotzdem tut sie im kleinen Dinge, die niemand von ihr erwatet hätte. Gur recherchiert und mit Takt und Feingefühl entwirft die Autorin hier ein Bild des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Das Buch ist nicht laut, aber in seiner Ehrlichkeit ehrt es die vielen stillen kämpferinnen, ohne die es in keinem Veränderungsprozess gehen kann.
Ich fand das buch interessant und gut geschrieben. Allerdings fand ich, dass man doch merkt, dass es aus heutiger Perspektive erzählt ist und diese Sicht auf die Welt die Handlung prägt. Trotzdem bin ich gespannt auf den zweiten Band.