Die Altenrepublik. Wie der demographische Wandel unsere Zukunft gefährdet

by Stefan Schulz

Bundesweit zählen wir bald jährlich eine halbe Million mehr Neu-Rentner als Menschen, die die Volljährigkeit erreichen. Und das die nächsten 20 Jahre lang! In manchen Bundesländern wird es mehr Menschen mit Pflegestufe geben als Wähler unter 30. Die Konsequenzen sind verheerend: Für den Geldbeutel der Jungen wie für die Wirtschaft. Die Verschiebung der Alterspyramide bedroht unsere Innovationsfähigkeit, unseren Wohlstand und unsere Lebensfreude.

Genres: Nonfiction, Politics, Social Science, German Literature, Society

224 pages, Hardcover

First published September 3, 2022

About the author

Stefan Schulz ist ein deutscher Soziologe, Blogger, Journalist, Podcaster und Publizist.

Reviews

[Felix · Rating 5 out of 5]

“Die Altenrepublik” ist das erste mir bekannte Buch, das so eindrücklich die drohende Demografiekrise – die zwar alle irgendwie auf dem Schirm haben (auch ich hatte die “Bevölkerungspyramide” mal in der Schule), aber auch irgendwie ganz gut verdrängen – thematisiert und in aller Mehrdimensionalität ausleuchtet. Nach dem Lesen ist man fast schon fassungslos darüber, dass das Thema nicht annähernd die Aufmerksamkeit erhält, die dringend geboten wäre.

Insbesondere gut illustriert fand ich die zwei großen Treiber der Umverteilung nicht nur von Unten nach Oben. sondern auch von Jung zu Alt: Die Mietkosten (ältere Generationen profitieren von alten Mietverträgen bzw. haben bereits Eigentum geerbt) und das Erbe (immer weniger Kinder je Familie erben immer größer akkumuliertes Eigentum). Es wird der politische Auftrag formuliert, genau diese beiden Treiber anzufassen, um den demografischen Wandel bzw. Gesellschaft überhaupt zu organisieren. Erben wird als undemokratisch diagnostiziert, nachdem die Begründung von Demokratien doch gerade in der Abschaffung der Vererbung von (politischer) Macht liegt – warum sollte ein anderes Prinzip also für wirtschaftliche Macht gelten? Doch solche Forderungen sind unpopulär, denn das Alter hat politisches Gewicht: Beispielsweise gibt es sechsmal (!) mehr Wähler*innen über 50 als solche unter 30 (S. 70).

Das Buch ist sehr dicht und erschlägt einen förmlich mit Daten und Zahlen. Teilweise hat mich die schiere Menge etwas überwältigt. Und bei manchen Zahlen wird einem auch wirklich schwindelig, etwa die hier: Seit 2011 wurden deutsche Immobilienbesitzer 3 Billionen (!!) Euro reicher, mehr als die Hälfte von diesen Gewinnen entfiel auf die reichsten 10 Prozent (S. 30-31). Und hätte man nur ein Drittel der _zusätzlichen Renditen_ seit der Wirtschaftskrise 2008 abgeschöpft, hätten wir heute den größten Pensionsfonds der Welt und wohl keine Sorgen über die Finanzierung der Renten. Verpasste Gelegenheiten.

Interessant fand ich auch, wie die Demografie in der Popkultur herausgearbeitet wurde. Jugendkultur würde von den Älteren kolonialisiert, gleichzeitig gibt es Fluchtversuche von Jung zu Alt (Stranger Things, “Menocore”). Slightly related fun fact, ich musste auch selbst schon an mir feststellen, dass ich in der jüngeren Vergangenheit von Weitem häufig Rentner*innen und Jugendliche nicht unterscheiden konnte, einfach weil sich der Kleidungsstil so angeglichen hat. :D

Manchmal hat sich Stefan Schulz aber meiner Meinung nach ein bisschen zu weit von seinem Thema wegbewegt, etwa in dem “Oxytocin”-Kapitel, wo irgendwie auch noch ein bisschen Neurobiologie eingestreut und in einem Wisch Smartphones abgeräumt werden sollten. Das hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Das verbindende Element jedoch war hier die “Geselligkeit”. Die These: Ein nicht minder großes Problem neben (drohender) Altersarmut* ist Einsamkeit im Alter. Um dieser entgegen zu treten sollte Geselligkeit staatlich organisiert werden. Und hier hätte das Buch gerne noch etwas konkreter werden können. Es wurden zwar ein paar Beispiele aus Großbritannien (Einsamkeit hat dort ein eigenes Ministerium), den Niederlanden (Plauderkassen im Supermarkt) und Norwegen (Postboten übernehmen auch rudimentäre Pflegetätigkeiten) zitiert, aber ein richtig umfassendes Bild ist bei mir von dieser Idee (“Urlaub bis zum Lebensende”) nach Lesen des Buches nicht entstanden.

* Auch das habe ich gelernt: Der Begriff wird zu Recht problematisiert, denn jedenfalls gegenwärtig ist es noch so, dass keine Gruppe so wenig von Armut betroffen ist wie die Rentner. Kinder dagegen sind fünfmal so sehr armutsgefährdet. (S. 52)

[Tarian · Rating 4 out of 5]

Stefan schulz stößt mit diesem werk die längst notwendige debatte über den demographischen wandel an. Zunächst macht er uns mit den statistischen eckpfeilern der altenrepublik vertraut, bevor er ihren finanziellen und geistigen zustand skizziert, dabei von der ungleichen politischen teilhabe, der immer prekärer werdenden arbeit, den finanzierungsproblemen (und lösungen) der rente, der falschen ideologie der leistungsgesellschaft und den unzureichend berücksichtigten familien berichtet, um schließlich klarzumachen, dass geselligkeit und gerechte politische teilhabe, politisch zureichend mit umfangreichen maßnahmen zum programm gemacht, die schlüsselzu einer gelingenden schrumpfung der gesellschaft sind. Einziger wehrmutstropfen: das ganze hätte ein wenig stringenter sein dürfen. Aber es ist ein buch, das unbedingt gelesen werden muss, um die bundesrepublik und ihre zukunft zu verstehen.

[Nina · Rating 4 out of 5]

Das war ziemlich augenöffnend, ohne dabei belehrend zu wirken. Vielmehr kommen gut recherchierte Fakten auf den Tisch, die ich in dieser Form noch nie miteinander verknüpft gesehen habe - und mir zugegebenermaßen die Sorgenfalten auf die Stirn getrieben haben. Wie kann das sein, dass ein solch gut mit Daten belegbares Thema politisch so wenig Beachtung findet?

Inhaltlich absolut empfehlenswert, in der Ausführung haben mich nur ein paar Kleinigkeiten gestört:
- Die Quellen sind nur teilweise im Text direkt per Fußnote ausgewiesen
- Zu Beginn ist die Informationsdichte extrem hoch, in der Mitte wiederholt Schulz dann die immer gleichen Infos auf leicht anders formulierte Weise (sodass man auch nicht skippen kann, wenn man alles mitbekommen möchte), und gegen Ende erfährt man dann wieder auf wenigen Seiten enorm viel Neues. Auch wenn die Informationsdichte dazu führt, dass man sich bei der Lektüre doch sehr konzentrieren muss, hätte ich mir das für den Mittelteil ebenfalls gewünscht.
- Thema Gendern: was ist denn da los? Bitte für das eine oder andere entscheiden - die bunte Mischung wie beispielsweise hier gegen Ende haben den Lesefluss doch ziemlich gestört (bessere Beispiele habe ich mir leider nicht notiert): „Alleinerziehenden, die sich eine Haushaltsfusion mit Schicksalsgenoss*innen wünschen […], sollten sie beantragen können, statt auf dem schwarzen Markt nach minderjährigen Babysittern zu suchen […].“ Aber vielleicht geht es hier ja tatsächlich nur um männliche Babysitter 🤷‍♀️

Davon aber bitte nicht abschrecken lassen, das Thema des demographischen Wandels ist zu wichtig!

[Lukas · Rating 5 out of 5]

Unfassbar starkes und wichtiges Buch. Reichlich Zahlenbeispiele, die aber wunderbar in einem sehr angenehmen Schreibstil in die Argumentstion eingebunden werden. Ich sehe unsere Gesellschaft mit anderen Augen und bin um das Bewusstsein eines gravierenden Problems reicher geworden. Klare und dringende Leseempfehlung!

[Jon · Rating 4 out of 5]

Teilweise zu viele zusammengeballte Zahlenbeispiele, die in der Art und Weise ihrer komprimierten Darstellung mehr überfordern, als veranschaulichen. Hier wäre weniger (samt Grafiken) mehr. Auch ein die Argumentation durchziehender roter Faden ist nur bedingt erkennbar. Gleichwohl ist der Inhalt sehr informativ, gut recherchiert und spannend.

[Jenny · Rating 5 out of 5]

Wirklich richtig informatives Buch, das das Thema facettenreich behandelt. Bei manchen Themen hätte ich mir noch mehr Tiefe gewünscht, allerdings ist das natürlich nur begrenzt möglich. Es war jedenfalls ein unfassbar lehrreiches Buch und ich bin gespannt wie sich die Altenrepublik noch entwickeln wird. Ich hab überlegt das Buch meinem Papa zu schenken, wäre doch was? 🤔

[K-Marc · Rating 3 out of 5]

Stefan Schulz kriegt den Widerspruch nicht aufgelöst, dass er zum einen „die Alten“ zu Subjekten erklärt, die über die Jüngeren entscheiden (Beispiel Brexit). Zum anderen werden aber die Interessen „der Alten“ von Politik und Wirtschaft ausgenutzt, sind also wiederum Objekte von anderen Entscheidungsträgern.

[Simon · Rating 4 out of 5]

überraschend kurz, hatte mit mehr inhalt gerechnet, auch thematisch größer angelegt, trotzdem ein gutes buch, auch hier durch podcasts schon vorinformiert, in gänze dann aber eindrücklich, erkenntnisse: ziel sollte bei 1,8 kinder pro frau liegen (kontrolliertes schrumpfen), problem mit rente durch babyboomer und steter schrumpfung des erwerbspersonenpotenzials, zeigt sich auch bei der ungleichen verteilung von reichtum ubd wohlstand (stichwort erben),stärkung familie und geselligkeit notwendig, fazit: drückt auch etwas auf’s gemüt

[Kori · Rating 4 out of 5]

Schulz liefert mit der Altenrepublik ein Abbild der aktuellen Problemlage der deutschen Demographie. Dabei wird die Altenrepublik ein wichtiger Diskursbeitrag in der Debatte um den demographischen Wandel spielen.
Das Grundproblem wird hier genauer beschrieben. So werden ab 2023 18 Millionen Menschen vom Erwerbsleben ins Rentenalter wechseln, während aber nur 11 Millionen Menschen ihren 18. Geburtstag feiern werden. Das größte Problem, so Schulz ist dabei nicht die Frage nach dem fehlenden Geld, sondern die Frage wie es verteilt werden soll.
Schulz bietet in der Altenrepublik einen Mix an Denkanstößen, so geht es unter anderem darum Deutschland zu einem einwanderungsfreundlicheren Land umzugestalten. Dazu gehöre unter anderem auch eine Willkommenskultur, aber Migration allein wird den demographischen Wandel auch nicht aufhalten, denn in allen industrialisierten Ländern ist der demographische Wandel ein Problem. Dabei stellt sich die Frage woher sollen also die migrierenden Menschen kommen die wir so nötig haben um den Wohlstand zu sichern? Die Bundesregierung könnte z.B. eine Partnerschaft mit Nigeria anstreben. Mit einer Bevölkerung von 219 mio. und einem Durchschnittsalter von 17 Jahren wäre es ein ideales Partnerland. Damit verbunden könnte man Nigeria Fortschrittstechnologien und finanzielle Hilfe zur Bewältigung des Klimawandels anbieten.

Zu einem dieser Vorschläge gehört auch statt Renten einen Urlaub bis ans Lebensende zu schenken, oder eine kinderfreundlichere Politik zu etablieren, in der Kinder nicht nur als ein Stören unserer gesellschaftlichen Abläufe betrachtet werden.

Es werden auch noch andere Ansätze thematisiert, dies würde aber hier den Rahmen sprengen.
Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, ob alt oder jung uns alle geht der demographische Wandel etwas an.

[LordGianni · Rating 4 out of 5]

Ein Buch, welches die Problemlage "Demographie in Deutschland" auf den Punkt bringt und mit interessanten, meist positiven Gegenbeispielen garniert.

Ich habe eine Review hier gelesen, die den Aufbau des Buches, Doppelungen kritisierte. Diese Einschätzung würde ich zurückweisen. Schulz doppelt sich, jedoch nur weil das Buch einem Schema "grober Überblick > Detailansicht > Ausblick" folgt. Die Doppelungen helfen somit m.E.n. eher den Überblick zu behalten, was an manchen Stellen durchaus sinnvoll ist, da der Autor doch hier und da Themen miteinander verbinden will/muss, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben.

An manchen Stellen fand ich persönlich die wirtschaftliche Systemkritik ein bisschen zu wenig in den Text eingepflegt bzw. als selbstverständlich vom Leser schon erkannt. Das ändert jedoch nichts an meiner grundsätzlichen Empfehlung für das Buch. Ich bin auch schon gespannt, inwiefern Schulzes neuestes Werk über Familien hieran anknüpfen wird

[Johnny · Rating 1 out of 5]

Einige gute Punkte vermögen dieses Buch leider nicht zu retten. Zu unstrukturiert, zu gross ist das Durcheinander, dass der Autor da anzettelt. Ein roter Faden oder schon nur eine nachvollziehbare Abfolge von Themen sind für mich nicht erkennbar. Da wird auf 7 Seiten munter von Bitcoins zu Walverhalten bei der Bundestagswahl 2021 zu Brexit zur Stimmungslage hin und her gehüpft – wie ein Eichhörnchen auf Speed das Futter sucht.

[Tom Ebener · Rating 4 out of 5]

Ein unglaublich wichtiges Werk über die Probleme die uns in Zukunft noch viel beschäftigen werden. Das Buch macht deutlich wie viel Reformen und Wandel nötig seien werden um diese Herausforderung zu bewältigen. Der Autor, Stefan Schulz, schreibt mit einer leicht verständlichen Prosa, was hilft den Themen mehr Gewicht zu verleihen.

[Frank · Rating 4 out of 5]

Sehr interessant. Hab einiges dazugelernt. Die Problembeschreibung war sehr gut, aber die Lösungsansätze waren zu kurz und schwammig. Durch etwas mehr Struktur wäre der Inhalt noch verständlicher geworden.

[Max · Rating 3 out of 5]

Drängende Probleme verwandt zur demographischen Entwicklung in Deutschland, gut auf den Punkt gebracht. Ich hätte mir allerdings intensivere statistische Arbeit erwünscht, den Text begleitet zum Beispiel keine einzige Grafik. Zahlen sind nur über wörtliche Zitate der Primärquellen in den Fließtext gewandert. Etwas mehr Fokus und Struktur hätte dem Buch auch gut getan. Schulz hat viele Themen angeschnitten und gerade die peripheren (Oxytocin...) hätten besser in eine schlüssige Gesamtdarstellung eingebunden werden können. Richtig dünn bleibt es leider bei den vorgeschlagenen Lösungsansätzen.

Bevor ich das Buch gelesen habe, habe ich ein dreistündiges Gespräch mit dem Autor im Podcast "Jung & Naiv" gehört, geführt etwas nach dem Erscheinen. Das war sehr hörenswert und ging tatsächlich eher über das Buch hinaus.

[Vanessa Vaa · Rating 4 out of 5]

"Die Altenrepublik" bietet einen guten Überblick über die Folgen unserer immer älter werdenden Gesellschaft und erläutert diese Anhand von Beispielen und Zahlen. Mir fehlten leider Grafiken zur Veranschaulichung, weshalb ich das Buch perönlich mit 4- 4,5 Sternen bewerte.

[Christian · Rating 5 out of 5]

Eines der relevantesten Bücher unserer Zeit. Der demografische Wandel der nächsten Jahre taucht in der Öffentlichkeit zwar mittlerweile auf Überschriftenebene auf, aber wenige zeigen die enormen Veränderungen und notwendigen Debatten so gut und detailliert auf wie Stefan Schulz in seinem Buch.

[Eliza · Rating 4 out of 5]

Gute Zustandsbeschreibung, aber an manchen Stellen verliert der Autor sich meiner Meinung nach ein wenig in wilden Thesen zu angebliche Zusammenhängen. Und am Ende fehlen mir ein wenig konkrete Handlungsempfehlungen

[Kalle · Rating 4 out of 5]

Stephan Schulz produziert nicht nur hervorragende Podcasts, sondern räumt auch mit Themen auf, die viel zu wenig diskutiert werden. Geeignet für LeserInnen aller Altersklassen.

[Tomimackakroni · Rating 5 out of 5]

Die Zahlen sind das erschreckendste. Das kluge Nachdenken von Stefan Schulz darüber lässt Gesellschaft verstehen und auch eigene Lebensgestaltung reflektieren und ändern

[Lukas Dy · Rating 4 out of 5]

Netter Einstieg in dieses Thema. Leider teilweise etwas unstrukturiert und auf die (möglichen) Lösungsansätze wird nur bedingt eingegangen.

[Chris Peacock · Rating 5 out of 5]

Super Buch sehr lehrreich und klug

[Thomas Becker · Rating 4 out of 5]

Sehr informative Darstellung der Probleme und deren Faktoren die durch die immer stärker werdende Verschiebung der Demographie entstehen.

[nadia anne · Rating 5 out of 5]

Ein wichtiges Thema das viel zu wenig angesprochenen wird! Ich fand es sehr aufklärend und sogar bedrohened als junge Person zu lesen.

[stella ✮⋆˙ · Rating 3 out of 5]

3.5

[Alex Sintschenko · Rating 4 out of 5]

4,5/5 Sterne.

Abzug nur, weil es zu den vielen Interviews mit Ihm keine großartig neuen Informationen bereithält.

[Nele Schwarz · Rating 5 out of 5]

Brilliant, sollte jeder gelesen haben!

[CoCreeed · Rating 5 out of 5]

Ein absolutes Must-read meiner Meinung nach! Es wird die aktuelle und zukünftige Demographische Situation grandios analysiert, beschrieben wie sich diese auf alle Lebensbereiche inklusive Lebensqualität sowie Biografiegestaltung auswirkt und gezeigt welche politischen Ziele sich daraus ergeben und wie diese potenziell zu erreichen sind. Es ist kein Buch das Hoffnung macht, aber eines das vorbereitet auf die nächsten 22 Jahre Gesellschaft.

Manchmal hätte sich Schulz allerdings mehr Zeit nehmen können einzelne Punkte auszuformulieren und diese stringenter aufeinander aufzubauen, anstatt es nur bei einer Pointe zu belassen. Außerdem hätten die vielen Zahlen durch Grafiken ergänzt werden können, denn manchmal ist es mir schwer gefallen allen Punkten folgen zu können. Aber vielleicht ist das auch beabsichtigt, weil es ihm vorrangig um den großen Bogen ging, zu dessen Gunsten die Nachvollziehbarkeit jedes einzelnen Bestandteils auf der Strecke bleiben darf.

Und es gibt ein sehr gut nachvollziehbares Literaturverzeichnis, für das ich so unfassbar dankbar bin! Leider keine Selbstverständlichkeit bei vielen Sachbüchern.

[Pascal · Rating 5 out of 5]

Eines der Bücher der Stunde. Es beweist zum einen, dass wir den demographischen Wandel bei weitem nicht zu ernst nehmen, wie wir ihn nehmen müssten; zum anderen zeigt es aber auch, welche realistischen Lösungsansätze es gibt, von denen am Ende die gesamte Gesellschaft profitiert und vielleicht sogar gestärkt aus ihr hervorgeht.

Blickt man aber erst einmal nur auf die Probleme, liest sich Die Altenrepublik wie ein Buch über den Klimawandel: Man möchte sich angesichts dieser scheinbar unaufhaltsamen Entwicklung am liebsten machtlos in ein Loch verkriechen. Sämtliche Menschen in Machtpositionen scheinen blind zu sein und man möchte sie am liebsten persönlich wachrütteln.

Umso wichtiger, dass es Bücher wie dieses gibt, die Ordnung in die Verzweiflung bringen. Es gilt, dieses Wissen zu teilen und mainstream-fähig zu machen, auch wenn dieser Kampf bergauf so steil scheint wie die Alterskurve in Deutschland.