Das Schicksal der afghanischen Frauen ist schon immer eng mit den politischen Interessen der jeweiligen Machthaber im Land verknüpft. Sie müssen als Eigentum, Druckmittel oder Alibi herhalten, um Politik zu rechtfertigen. Afghanistanexpertin Shikiba Babori zeigt, welche Rolle Frauen in der afghanischen Gesellschaft zugewiesen wird. Sie blickt in Geschichte und Gegenwart, hat in weiten Teilen des Landes Gespräche geführt und präsentiert nun ein hochaktuelles, erschütterndes Bild. Ihr Buch ist ein Appell, weiter hinzusehen und zu handeln.
Zusammenhänge werden sehr gut hergestellt, die Kritik am Abzug der NATO aus Afghanistan ist berechtigt, auch am Einsatz der Mittel und der verfehlten Zusammenarbeit mit den Menschen dort. Doch auch sehr richtig dargestellt ist die Tatsache, dass sich in den Köpfen eines Großteils der Bevölkerung kaum etwas geändert hat und dies ist der Hauptgrund für das furchtbare Los der Frauen in Afghanistan. Mich hat es überhaupt nicht überrascht, dass die Taliban so kurz nach Abzug der Truppen das Land übernommen haben, die Städte erobert uns sofort alles auf Anfang zurück gesetzt haben. Das war doch vorhersehbar.
Dieses Buch mahnt, Afghanistan nicht zu vergessen, hinzusehen und die Politik soll Auflagen mache. Ja, richtig, aber solange der durchschnittliche Afghane nicht sein Denken und Handeln im Hinblick auf Frauen ändert wird das eine sehr lange Zeit dauern, eh sich etwas durchsetzen lässt.
Die Situation der Frauen in Afghanistan wurde sehr gut erläutert! Die Zusammenhänge die dabei aufgestellt worden sind haben besonders geholfen einen tieferen Einblick in die patriarchalen Strukturen zu kriegen um sich seine eigene Meinung daraufhin zu bilden :)