Berlin 1924: Die Succuba sorgen mit ihrer Musengabe für den kulturellen Glanz der Epoche. Als Isme Maximilian trifft, der einer uralten Vampirfamilie entstammt, ist nicht klar, wer wessen Zauber erliegt. Doch Maximilians Loyalität gehört der Oberin seines Clans, die geheime Pläne zur Machtergreifung schmiedet – und um sich dafür zu stärken, braucht sie Blut. Viel Blut. Flapperblut.
Mit diesem Buch habe ich mich aus meiner Komfortzone hinausgewagt - und wurde positiv überrascht!
Normalerweise meide ich Bücher mit hohem „Spice“-Anteil, da ich es nicht mag, wenn Sex im Mittelpunkt der Handlung steht. Dass es in diesem Buch viel um Sex geht, macht schon der Klappentext deutlich (wer, wie ich, nicht weiß, was Succuba sind, sollte es vor dem lesen googeln ;)).
Allerdings erschafft die Autorin eine völlig neue Form von Succuba! Diese sind in der Lage, Männer zu bezirzen. Hauptsächlich nutzen sie ihre Fähigkeiten jedoch, um in Menschen ihre schlummernden Talente zu wecken. Sie werden dann wortwörtlich von der Muse geküsst. Das fand ich eine sehr schöne Idee! Auch die Sexszenen im Buch fand ich ansprechend geschrieben. Sie waren nicht flach oder überzogen, man fühlte sich nicht unwohl, es gab queere Szenen und Consent wurde thematisiert (außer bei den Brukolàk, wobei der fehlende Consent hier auch nicht romantisiert, sondern deutlich problematisiert wird).
Mit den Brukolàk als Gegenspieler zu den Succuba wurden Anleihen an griechischen Fabelwesen gemacht. Die beschriebenen Szenen sind teilweise sehr brutal (es sind nunmal Vampire) und ich könnte mir vorstellen, dass einzige Szenen besonders für Schwangere schwierig zu lesen sein könnten. Das war teilweise schon sehr Horror-lastig. Sehr spannend fand ich, dass die Brukolàk sich matriarchalisch organisieren. Das steht im Buch im scharfen Kontrast zur patriarchalen Struktur im Berlin der 1920er Jahre und zu Cassies und Ismes Wunsch nach Gleichberechtigung aller Geschlechter.
Die Hauptcharaktere im Buch waren für mich gut ausgearbeitet. Ich hätte mir mehr Hintergrundwissen über die Entstehung und Vergangenheit der Succuba und Brukolàk gewünscht, allerdings hätte das vermutlich den Rahmen auf 368 Seiten gesprengt. Lediglich Henry blieb für mich etwas blass. Mich hat gewundert, dass er die Konfrontation mit den Kräften der Succuba und Brukolàk einfach so hinnimmt und sich auch sonst von nichts aus der Ruhe bringen lässt.
Gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte in den 20er Jahren in Berlin angesiedelt ist. Die Autorin gibt einigen bekannten Persönlichkeiten dieser Zeit eine Rolle, die wiederum die Dekadenz damals und den Fokus auf Kunst (den auch die Succuba haben) verdeutlichen.
Hier und da gab es ein paar kleinere Rechtschreibfehler und Verben, die für mich nicht unbedingt passten. Zb „würgt“ Isme sehr häufig in Situationen, in denen ich das nicht erwarten würde.
Das Ende ließ mich ehrlich gesagt, etwas unbefriedigt zurück … Sollte es so offen gehalten sein, weil ein zweiter Teil geplant ist, wäre ich aber wohl besänftigt. ;)
~ Werbung, weil Rezensionsexemplar. Vielen Dank an die Autorin für die Zusendung! ~
Cassie und Isme sind Sukkuben im Berlin der 20er Jahre. Eines abends begegnet Isme Maximilian - doch er will sie nur als Blutopfer für seine Clanführerin. Jedoch hat er nicht mit Ismes Kräften gerechnet, zwischen den beiden entsteht eine emotionale Bindung und Isme kann entkommen. Fortan sind nicht nur Isme und Cassie auf der Flucht, sondern auch Maximilian wird von seinem Clan verstoßen. Gemeinsam versuchen sie, ihr Leben wieder in ruhige Bahnen zu lenken - doch da hat die Gegenseite auch noch ein Wörtchen mitzureden...
Ein Wort der Warnung vorab: Diese Vampire (Brukolák) sind nicht nett, sie vögeln nicht den ganzen Tag durch, sie glitzern nicht und sie sind ziemlich eklig (Trigger Warnung: Verspeisung von Ungeborenen).
Nach den ersten einführenden Szenen geht es dann aber ziemlich gesittet zu und man kann sich ganz auf die Geschichte konzentrieren. Und die ist ganz schön spannend - ständig befinden sich die Mädels in der Bredouille, um jede Ecke lauert eine neue Bedrohung und als Maximilian total geschwächt darnieder liegt, geht natürlich auch von ihm Gefahr aus.
Interessant: Der Vampirclan wird von einer Matriarchin und ihrer Tochter geleitet - hier haben die Frauen die Fangzähne! Auch die zwei Sukkuben leben natürlich ein freies und wildes Leben in der Künstlerszene und es macht Spaß, die vage bekannten Namen zuzuordnen.
Entschuldigt mich, ich muss das Buch jetzt ca. 3 Freundinnen ausleihen...
"Ich kann nicht umhin zu bemerken, dass dies die verrückteste Zeit meines Lebens ist."