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Das Diamantenmädchen
Berlin in den zwanziger Jahren
Um Reparationsforderungen der Alliierten zu umgehen, erhält Diamantenschleifer Paul van der Laan von der deutschen Reichsregierung den Geheimauftrag, eine Reihe kostbarer Rohdiamanten für den verdeckten Verkauf zu schleifen. Zur gleichen Zeit wird ein ermordeter Schwarzer auf dem Balkon des Theaters am Nollendorfplatz gefunden - neben seiner Leiche liegt ein Rohdiamant. Die Kommissare Schambacher und Togotzes nehmen die Ermittlungen auf und stoßen schon bald auf das Diamantenmädchen …
Ein funkelnder Kriminalroman über die Liebe, den Tod und das Geheimnis der Diamanten.
Um Reparationsforderungen der Alliierten zu umgehen, erhält Diamantenschleifer Paul van der Laan von der deutschen Reichsregierung den Geheimauftrag, eine Reihe kostbarer Rohdiamanten für den verdeckten Verkauf zu schleifen. Zur gleichen Zeit wird ein ermordeter Schwarzer auf dem Balkon des Theaters am Nollendorfplatz gefunden - neben seiner Leiche liegt ein Rohdiamant. Die Kommissare Schambacher und Togotzes nehmen die Ermittlungen auf und stoßen schon bald auf das Diamantenmädchen …
Ein funkelnder Kriminalroman über die Liebe, den Tod und das Geheimnis der Diamanten.
307 pages, Paperback
First published January 1, 2011
80 people are currently reading
782 people want to read
About the author
Ewald Arenz
40 books677 followersDer Autor Ewald Arenz kam 1965 in Nürnberg zur Welt und studierte englische und amerikanische Literatur und Geschichte. Seit Beginn der 1990er Jahre ist er als Autor tätig und hat neben einigen Glossen und Kindergeschichten auch Theaterstücke und historische Kriminalromane.
Er ist mittlerweile einer der produktivsten und erfolgreichsten Schriftsteller Süddeutschlands, dessen Gesamtauflage weit über 120.000 verkaufte Bücher zählt.
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Community Reviews
Displaying 1 - 30 of 97 reviews
May 9, 2023
mit weniger racist sprache wären wir bei 5 sternen gewesen
March 13, 2023
3,5⭐️
habe die geschichte und den plot und die welt und personen sehr geliebt und mitgefühlt und es hat mich total mitgerissen.
allerdings kommt arenz einfach viel zu oft mit seiner rassistischen sprache durch??? in alte sorten mit seiner dämlich blackfacing-szene und im diamantenmädchen wird einfach unfassbar oft das n-wort und i-wort benutzt. das hätte man sprachlich einfach alles ganz ganz anders machen können und sollen in meinen augen.
habe die geschichte und den plot und die welt und personen sehr geliebt und mitgefühlt und es hat mich total mitgerissen.
allerdings kommt arenz einfach viel zu oft mit seiner rassistischen sprache durch??? in alte sorten mit seiner dämlich blackfacing-szene und im diamantenmädchen wird einfach unfassbar oft das n-wort und i-wort benutzt. das hätte man sprachlich einfach alles ganz ganz anders machen können und sollen in meinen augen.
October 29, 2022
Als Kinder waren sie unzertrennlich: Lili, ihr Bruder Wilhelm und der Nachbarsjunge Paul. Doch nach dem 1. Weltkrieg, in dem Paul und Wilhelm als Soldaten gedient haben, wird alles anders - Paul zieht sich vollkommen in die Diamantenschleifwerkstatt seines Großvaters zurück, Wilhelm bleibt nach dem Krieg verschwunden und Lili flüchtet sich in ihren Beruf als Journalistin. Im politischen Berliner Treiben der 20er Jahre trifft sie den Staatssekretär Carl von Schubert, der mit einem ungewöhnlichen Anliegen an sie herantritt: Unter nebulösen Umständen ist die Regierung an Rohdiamanten gekommen, die diskret von einem Diamantenschleifer bearbeitet werden sollen. Lili fällt dazu sofort ihr Jugendfreund Paul ein. Als dann ein ermordeter Mann entdeckt wird, überschlagen sich die Ereignisse - denn neben ihm liegt ein Rohdiamant...
"Das Diamantenmädchen" von Ewald Arenz erschien bereits 2011 im Ars Vivendi Verlag und wurde diesen Oktober vom Dumont-Verlag neu aufgelegt. Wer - wie ich - nur die neueren Romane des Autors kennt, wird sicher überrascht werden, denn er wagt hier einen Ausflug in die Welt der Kriminalromane - ganz im Stil der Gereon-Rath-Krimis von Volker Kutscher. Die Geschichte spielt sich in den Goldenen 20ern in Berlin ab und wartet gleich mit mehreren Handlungssträngen auf: Zum einen den der Journalistin Lili, zum anderen aber auch den zweier Berliner Kriminalbeamter. Gespickt wird das alles noch mit erklärenden Rückblenden in die Kindheit und Jugend von Lili, Paul und Wilhelm.
Die Handlung des Romans spielt sich wie ein Film im Kopf der Lesenden ab, was wohl daran liegt, dass Ewald Arenz (be)schreiben kann wie kein Zweiter. Besonders angetan war ich davon, dass "Das Diamantenmädchen" im Herbst spielt - der Autor erzählt von goldenen Herbsttagen und verregnete Nachmittagen, was eine ganz tolle Stimmung erzeugt. Ich muss aber zu meinem großen ABER kommen: Ewald Arenz nutzt in seinem Roman eine zutiefst rassistische Sprache, und das nicht nur einmal, sondern fast inflationär. Das N- und I-Wort fallen so häufig, dass ich das Buch am liebsten weggelegt hätte, wäre die Geschichte an sich nicht doch fesselnd gewesen. Gerade bei einer 2022 erschienenen Neuauflage erwarte ich, dass das Buch nochmals kritisch gegengelesen und ein derart rassistischer Sprachgebrauch nicht weiter reproduziert wird.
Aufgrund des letzten Punkts kann ich das Buch - obwohl ich die Story mochte - leider nicht empfehlen. Ich hoffe, dass sowohl der Verlag, als auch der Autor hier nochmals reflektieren und in der nächsten Auflage weder das N- noch das I-Wort mehr verwendet werden.
"Das Diamantenmädchen" von Ewald Arenz erschien bereits 2011 im Ars Vivendi Verlag und wurde diesen Oktober vom Dumont-Verlag neu aufgelegt. Wer - wie ich - nur die neueren Romane des Autors kennt, wird sicher überrascht werden, denn er wagt hier einen Ausflug in die Welt der Kriminalromane - ganz im Stil der Gereon-Rath-Krimis von Volker Kutscher. Die Geschichte spielt sich in den Goldenen 20ern in Berlin ab und wartet gleich mit mehreren Handlungssträngen auf: Zum einen den der Journalistin Lili, zum anderen aber auch den zweier Berliner Kriminalbeamter. Gespickt wird das alles noch mit erklärenden Rückblenden in die Kindheit und Jugend von Lili, Paul und Wilhelm.
Die Handlung des Romans spielt sich wie ein Film im Kopf der Lesenden ab, was wohl daran liegt, dass Ewald Arenz (be)schreiben kann wie kein Zweiter. Besonders angetan war ich davon, dass "Das Diamantenmädchen" im Herbst spielt - der Autor erzählt von goldenen Herbsttagen und verregnete Nachmittagen, was eine ganz tolle Stimmung erzeugt. Ich muss aber zu meinem großen ABER kommen: Ewald Arenz nutzt in seinem Roman eine zutiefst rassistische Sprache, und das nicht nur einmal, sondern fast inflationär. Das N- und I-Wort fallen so häufig, dass ich das Buch am liebsten weggelegt hätte, wäre die Geschichte an sich nicht doch fesselnd gewesen. Gerade bei einer 2022 erschienenen Neuauflage erwarte ich, dass das Buch nochmals kritisch gegengelesen und ein derart rassistischer Sprachgebrauch nicht weiter reproduziert wird.
Aufgrund des letzten Punkts kann ich das Buch - obwohl ich die Story mochte - leider nicht empfehlen. Ich hoffe, dass sowohl der Verlag, als auch der Autor hier nochmals reflektieren und in der nächsten Auflage weder das N- noch das I-Wort mehr verwendet werden.
December 11, 2024
Die Neuauflage als gebundes Buch hat mich wirklich beeindruckt.... Ein Kriminalroman, der mich bildgewaltig und stimmungsvoll in das Berlin der zwanziger Jahre beamte.....
Okay....sprachlich wartet der Roman mit zeitlich korrekten Ausdrücken auf, die mir heute überaus rassistisch und unpassend vorkommen....Im historischen Kontext konnte ich dies allerdings tolleriren....
Ein wirklich gelungener Krimi!
Absolut lesenswert!
Okay....sprachlich wartet der Roman mit zeitlich korrekten Ausdrücken auf, die mir heute überaus rassistisch und unpassend vorkommen....Im historischen Kontext konnte ich dies allerdings tolleriren....
Ein wirklich gelungener Krimi!
Absolut lesenswert!
April 22, 2023
Mir hat die Geschichte super gut gefallen, aber dass unter anderem das N-Wort verwendet wird, ist mir immer wieder unangenehm aufgefallen. Diese rassistische Reproduktion muss nicht sein und wurde auch nicht zu Bildungszwecken oder Ähnlichem verwendet. Die Geschichte ist top, aber der Umgang mir rassistischen Äußerungen (auch wenn sie im Berlin der 20er Jahre vermutlich Realität waren) war flop. Gerade bei einer Neuauflage dieser Geschichte & generell zu Ewald Arenz Büchern passt das nicht.
Die Geschichte an sich war wirklich spannend, deshalb total schade, dass hier nicht reflektierter an die Neuauflage herangegangen wurde.
Die Geschichte an sich war wirklich spannend, deshalb total schade, dass hier nicht reflektierter an die Neuauflage herangegangen wurde.
March 26, 2023
Es wären 5 gewesen, wenn sie den anderen genommen hätte 🙄🙄🙄🙄🙄🙄🙄🙄🙄
Oh und triggerwarnung: rassistische Sprache der deutschen 1920er
Oh und triggerwarnung: rassistische Sprache der deutschen 1920er
February 7, 2023
In seinem Buch "Das Diamantenmädchen" schafft es Ewald Arenz, eine anfangs spannende Geschichte, angesiedelt im Berlin der 20er Jahre zu erzählen. Jedoch funktioniert der "Plottwist" des Buches meiner Meinung nach nicht. Die Story wirkt daher etwas unlogisch bzw. unglaubwürdig. Das Buch war leider ab ca. einem Dreiviertel sehr vorhersehbar und daher viel die anfängliche Spannung des Buches weg.
Was aber außerdem ein Punkt ist, welchen ich sehr schwierig finde, ist die rassistische Sprache, welche Arenz (wohl der Authentizität wegen) in das Buch eingearbeitet hat. So wird das N-Wort sehr häufig verwendet und rassistische Ansichten und Vorstellungen beschrieben. Auf diesen Sprachgebrauch hätte der Autor verzichten können. Daher nur 2 Sterne.
Was aber außerdem ein Punkt ist, welchen ich sehr schwierig finde, ist die rassistische Sprache, welche Arenz (wohl der Authentizität wegen) in das Buch eingearbeitet hat. So wird das N-Wort sehr häufig verwendet und rassistische Ansichten und Vorstellungen beschrieben. Auf diesen Sprachgebrauch hätte der Autor verzichten können. Daher nur 2 Sterne.
October 15, 2025
Mir hat es sehr gut gefallen. ich mag inzwischen ganz gerne so kleine Crime Inhalte und fands schon sehr aufregend. Fand auch den 20er Jahre Charme sehr präsent. Habe aber ein bisschen gebraucht um reinzufinden.
December 29, 2024
Ich habe einige Kapitel gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, aber dann hat sie mir eigentlich gut gefallen. Allerdings ist mir die rassistische Sprache immer wieder negativ aufgefallen und hat mir dem Buch einen schlechten Beigeschmack gegeben.
October 31, 2011
Das Diamantenmädchen ist mein zweites Buch aus dem Genre 'Kriminalroman' und wieder konnte ich feststellen, dass es bei Büchern aus dieser Rubrik keineswegs nur um 'stupides Jagen des Opfers' gehen muss. Schon das Titelbild stimmt in der Motivauswahl und dem matten Fotodruck auf die Ära der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts ein. Ein Eindruck, der sich durch die aufmerksame Wahl bei der Schreibweise der Worte noch verstärkt - als Beispiel das Telephon.
Die Geschichte nimmt ihren Anfang mit einem Interview, bei dem auch die Reporterin Lilli Kornfeld anwesend ist, einem Auftrag unter der Hand 'schwarze' Diamanten zu schleifen und dem Auffinden eines ermordeten Schwarzen auf dem Balkon eines renomierten Hotels am Nollendorfer Platz.
Bis dahin scheint es sich noch um ein in der Großstadt Berlin recht 'alltägliches' Verbrechen zu handeln und erst langsam fördern die beiden Komissare Schambacher und Togotzes die Zusammenhänge und auch die Verwicklungen um den Diamantenschleifer Paul van der Laan zu Tage.
Für mich ist es das erste Buch von Ewald Arenz und ich bin besonders angetan von der spürbar ausführlichen Recherche, die der Autor über das Berlin der 20er Jahre betrieben hat. Es wird neben der hauptsächlichen Geschichte rund um den Mord und die Diamantenaffäre auch viel interessantes Wissen über die Entwicklungen der Technologie und der Kriminalwissenschaft vermittelt, die eben auch in dieser Zeit ihre ersten Anfänge genommen hat. Das und auch die greifbare Mentalität jener Zeit so kurz nach dem 1. Weltkrieg geben einem beim Lesen das ganz eigene Gefühl von Lebendigkeit der Geschehnisse. Nicht selten hat man geradezu das Gefühl mit bei den Gesprächen am Tisch zu sitzen und Neues von dem Erzählenden zu erfahren. Auch über die Rückblicke in die Jugend von Paul, Lilli und ihrem Bruder Wilhelm werden einem gerade diese Drei mit der Zeit immer vertrauter.
Zweifellos ist der eigentliche Mord sehr spannend geschrieben und auch wenn ich schon sehr bald erste Vermutungen über den Hergang angestellt habe, kamen doch gegen Ende der Geschichte wieder Zweifel bei mir auf, ob ich mit meinen Überlegungen nicht völlig daneben gelegen habe. Hier hat mir auch gut gefallen, dass der Mörder nicht einfach nur nach dem so oft verfolgten 'Schwarz-Weiß-Schema' gezeichnet wurde - sondern eben auch nachvollziehbare Handlungsgründe hat, nämlich sich verraten zu fühlen.
Was natürlich keine Rechtfertigung für die Tat eines Mordes sein kann, aber eben auch aufzeigt, zu welchen Taten ein Mensch sich getrieben werden kann. Gerade dieser Gedanke hat mich beschäftigt. Wäre es zu dem Mord nicht gekommen, wenn der Täter und Lilli sich früher begegnet wären und miteinander gesprochen hätten? Um nur einen meiner Gedanken zu nennen. Mehr würde zuviel über den Hergang der Geschichte erzählen.
Mein Fazit ist, dass es eine sehr intensive Erzählung ist - sowohl von den Empfindungen jener Zeit als auch der Zusammenhänge der Handlungsgründe und nicht zuletzt auch der Spannung - und ich auch zum Nachdenken über die Geschehnisse einer Zeit angeregt wurde, die immerhin jetzt schon fast 100 Jahre her ist. Ich könnte mir gut denken, dass beim nächsten Lesen ganz neue Aspekte entdeckt werden.
Die Geschichte nimmt ihren Anfang mit einem Interview, bei dem auch die Reporterin Lilli Kornfeld anwesend ist, einem Auftrag unter der Hand 'schwarze' Diamanten zu schleifen und dem Auffinden eines ermordeten Schwarzen auf dem Balkon eines renomierten Hotels am Nollendorfer Platz.
Bis dahin scheint es sich noch um ein in der Großstadt Berlin recht 'alltägliches' Verbrechen zu handeln und erst langsam fördern die beiden Komissare Schambacher und Togotzes die Zusammenhänge und auch die Verwicklungen um den Diamantenschleifer Paul van der Laan zu Tage.
Für mich ist es das erste Buch von Ewald Arenz und ich bin besonders angetan von der spürbar ausführlichen Recherche, die der Autor über das Berlin der 20er Jahre betrieben hat. Es wird neben der hauptsächlichen Geschichte rund um den Mord und die Diamantenaffäre auch viel interessantes Wissen über die Entwicklungen der Technologie und der Kriminalwissenschaft vermittelt, die eben auch in dieser Zeit ihre ersten Anfänge genommen hat. Das und auch die greifbare Mentalität jener Zeit so kurz nach dem 1. Weltkrieg geben einem beim Lesen das ganz eigene Gefühl von Lebendigkeit der Geschehnisse. Nicht selten hat man geradezu das Gefühl mit bei den Gesprächen am Tisch zu sitzen und Neues von dem Erzählenden zu erfahren. Auch über die Rückblicke in die Jugend von Paul, Lilli und ihrem Bruder Wilhelm werden einem gerade diese Drei mit der Zeit immer vertrauter.
Zweifellos ist der eigentliche Mord sehr spannend geschrieben und auch wenn ich schon sehr bald erste Vermutungen über den Hergang angestellt habe, kamen doch gegen Ende der Geschichte wieder Zweifel bei mir auf, ob ich mit meinen Überlegungen nicht völlig daneben gelegen habe. Hier hat mir auch gut gefallen, dass der Mörder nicht einfach nur nach dem so oft verfolgten 'Schwarz-Weiß-Schema' gezeichnet wurde - sondern eben auch nachvollziehbare Handlungsgründe hat, nämlich sich verraten zu fühlen.
Was natürlich keine Rechtfertigung für die Tat eines Mordes sein kann, aber eben auch aufzeigt, zu welchen Taten ein Mensch sich getrieben werden kann. Gerade dieser Gedanke hat mich beschäftigt. Wäre es zu dem Mord nicht gekommen, wenn der Täter und Lilli sich früher begegnet wären und miteinander gesprochen hätten? Um nur einen meiner Gedanken zu nennen. Mehr würde zuviel über den Hergang der Geschichte erzählen.
Mein Fazit ist, dass es eine sehr intensive Erzählung ist - sowohl von den Empfindungen jener Zeit als auch der Zusammenhänge der Handlungsgründe und nicht zuletzt auch der Spannung - und ich auch zum Nachdenken über die Geschehnisse einer Zeit angeregt wurde, die immerhin jetzt schon fast 100 Jahre her ist. Ich könnte mir gut denken, dass beim nächsten Lesen ganz neue Aspekte entdeckt werden.
January 9, 2023
Vor kurzem habe ich angefangen Babylon Berlin zu schauen. Zufälligerweise fiel mir da auf dass ich dieses Buch von Ewald Arenz noch im Regal stehen habe, welches sehr an dad Feeling von Babylon Berlin angelehnt ist.
Vorab muss ich sagen, dass ich den Schreibstil des Autors sehr schön finde und da ich ein Fan langer und schöner Beschreibungen bin trifft Ewald Arenz da bei mir genau ins Schwarze. Vor allem die Beschreibungen der Natur sind ihm gelungen.
Was allerdings die Story angeht ist sie nicht sehr herausragend. Die Idee die Geschichte um Diamanten zu bauen fand ich gut, allerdings hab ich den Plottwist der Geschichte ziemlich früh herbei sehen können.
Die kleine Liebesgeschichte hat mich tatsächlich ein wenig bewegt.
Was ich mir gewünscht hätte, ist ein Disclaimer am Anfang des Buches in Bezug auf die Sprache die der Autor verwendet. Er benutzt Wörter wie das N* Wort und auch wenn es dazu dient die Zeit darzustellen in der es "normal" war diese Begriffe zu verwenden, wäre es vernünftig gewesen in Bezug darauf eine kleine Bemerkung am Anfang zu machen.
Alles in allem ein solides Buch, auch mit dem Hintergrundwissen das Ewald Arenz normalerweise keine Kriminalgeschichten schreibt.
Ich werde in nächster Zeit eines seiner anderen Bücher ausprobieren um zu schauen wie er sich mit anderen Geschichten macht.
Vorab muss ich sagen, dass ich den Schreibstil des Autors sehr schön finde und da ich ein Fan langer und schöner Beschreibungen bin trifft Ewald Arenz da bei mir genau ins Schwarze. Vor allem die Beschreibungen der Natur sind ihm gelungen.
Was allerdings die Story angeht ist sie nicht sehr herausragend. Die Idee die Geschichte um Diamanten zu bauen fand ich gut, allerdings hab ich den Plottwist der Geschichte ziemlich früh herbei sehen können.
Die kleine Liebesgeschichte hat mich tatsächlich ein wenig bewegt.
Was ich mir gewünscht hätte, ist ein Disclaimer am Anfang des Buches in Bezug auf die Sprache die der Autor verwendet. Er benutzt Wörter wie das N* Wort und auch wenn es dazu dient die Zeit darzustellen in der es "normal" war diese Begriffe zu verwenden, wäre es vernünftig gewesen in Bezug darauf eine kleine Bemerkung am Anfang zu machen.
Alles in allem ein solides Buch, auch mit dem Hintergrundwissen das Ewald Arenz normalerweise keine Kriminalgeschichten schreibt.
Ich werde in nächster Zeit eines seiner anderen Bücher ausprobieren um zu schauen wie er sich mit anderen Geschichten macht.
April 7, 2023
Ewald Arenz hat eine wunderbare Erzählweise, die den Leser direkt in die Welt und Zeit des Romans katapultiert. Das hat mir auch an diesem Buch wieder sehr gut gefallen.
Eine Kriminalgeschichte trifft hier auf ein Stück Geschichte mit charmanten, authentischen Figuren. Vor allem Lilly, die als Reporterin in den 1920er Jahren unterwegs ist, ist mir während des Lesens sehr ans Herz gewachsen. Auch den Twist in der Geschichte fand ich gelungen und nicht vorhersehbar.
Der vermeintlich rassistische Sprachgebrauch, den manche hier kritisieren, rechtfertigt keine negative Bewertung des wirklich gelungenen Buches. Die Geschichte gibt die Zwischenkriegszeit und die 1920er Jahre wieder - und dazu gehört auch der damals gebräuchliche Sprachgebrauch. Natürlich sollte niemand das „N-Wort“ mehr benutzen, natürlich ist es falsch. Aber damals war es Bestandteil des Sprachgebrauchs und zeigt doch auch gerade das damalige Denken und wirft die Schatten der Katastrophe authentisch voraus. Damals gab es keine Woke Culture und diese zwanghaft in einen historische Erzählung einzubringen ist einfach nicht authentisch und falsch. Bücher zu verändern, zu zensieren und zu canceln schlägt eine Richtung ein, die wir so sicher auch alle nicht haben wollen.
Eine Kriminalgeschichte trifft hier auf ein Stück Geschichte mit charmanten, authentischen Figuren. Vor allem Lilly, die als Reporterin in den 1920er Jahren unterwegs ist, ist mir während des Lesens sehr ans Herz gewachsen. Auch den Twist in der Geschichte fand ich gelungen und nicht vorhersehbar.
Der vermeintlich rassistische Sprachgebrauch, den manche hier kritisieren, rechtfertigt keine negative Bewertung des wirklich gelungenen Buches. Die Geschichte gibt die Zwischenkriegszeit und die 1920er Jahre wieder - und dazu gehört auch der damals gebräuchliche Sprachgebrauch. Natürlich sollte niemand das „N-Wort“ mehr benutzen, natürlich ist es falsch. Aber damals war es Bestandteil des Sprachgebrauchs und zeigt doch auch gerade das damalige Denken und wirft die Schatten der Katastrophe authentisch voraus. Damals gab es keine Woke Culture und diese zwanghaft in einen historische Erzählung einzubringen ist einfach nicht authentisch und falsch. Bücher zu verändern, zu zensieren und zu canceln schlägt eine Richtung ein, die wir so sicher auch alle nicht haben wollen.
July 27, 2024
3.5
Ich mochte das Buch und den Main Plot wirklich sehr, nur hat mich die Love Story teilweise enorm gestört.
Ich habe Schambacher sehr gemocht, weshalb ich sein Fremdgehen nicht mit meinem Eindruck von seinem Charakter vereinbaren konnte. Ich habe ihn zudem vor Paul bevorzugt, hätte es aber schrecklich gefunden, wenn er sich für Lilli hätte scheiden lassen. Aber auch Lillis leichtsinniges und sorgloses Verhalten hat sie für mich persönlich weniger nachvollziehbar und sympathisch gemacht.
Und obwohl ich dementsprechend froh bin, dass Lilli mit Paul zusammengekommen (?) ist, hat mir eine letztendliche Aussprache zwischen ihr und Schambacher gefehlt.
Zudem muss ich sagen, mochte ich die beiden Bücher, die ich bisher von Ewald Arenz gelesen habe vor allem wegen dem Schreibstil und seiner Fähigkeit die Zeit von damals zu vermitteln. Man fühlt sich, als wäre man in einer ganz anderen Welt, einer ganz anderen Zeit. Dennoch denke ich, dass er es bei diesem Buch ein wenig weit getrieben hat. Denn auch wenn Begriffe wie das N- und das I- Wort gut in den zeitlichen Zusammenhang gepasst haben und damals mit Sicherheit in solcher Häufe verwendet wurden, empfinde ich es als eher unsensibel gegenüber Personen, die unter diese rassistischen Bezeichnungen fallen. Das ist auch der Grund, warum ich nicht guten Gewissens 4 Sterne geben kann und das Buch auch nicht unbedingt weiter empfehlen werde.
Ich glaube, dass mir eine zensierte Version besser gefallen hätte.
Allem in allem also ein gutes Buch, wenn man die unsensible Sprache und die Love Story zwischen Schambacher und Lilli nicht beachtet…
Ich mochte das Buch und den Main Plot wirklich sehr, nur hat mich die Love Story teilweise enorm gestört.
Ich habe Schambacher sehr gemocht, weshalb ich sein Fremdgehen nicht mit meinem Eindruck von seinem Charakter vereinbaren konnte. Ich habe ihn zudem vor Paul bevorzugt, hätte es aber schrecklich gefunden, wenn er sich für Lilli hätte scheiden lassen. Aber auch Lillis leichtsinniges und sorgloses Verhalten hat sie für mich persönlich weniger nachvollziehbar und sympathisch gemacht.
Und obwohl ich dementsprechend froh bin, dass Lilli mit Paul zusammengekommen (?) ist, hat mir eine letztendliche Aussprache zwischen ihr und Schambacher gefehlt.
Zudem muss ich sagen, mochte ich die beiden Bücher, die ich bisher von Ewald Arenz gelesen habe vor allem wegen dem Schreibstil und seiner Fähigkeit die Zeit von damals zu vermitteln. Man fühlt sich, als wäre man in einer ganz anderen Welt, einer ganz anderen Zeit. Dennoch denke ich, dass er es bei diesem Buch ein wenig weit getrieben hat. Denn auch wenn Begriffe wie das N- und das I- Wort gut in den zeitlichen Zusammenhang gepasst haben und damals mit Sicherheit in solcher Häufe verwendet wurden, empfinde ich es als eher unsensibel gegenüber Personen, die unter diese rassistischen Bezeichnungen fallen. Das ist auch der Grund, warum ich nicht guten Gewissens 4 Sterne geben kann und das Buch auch nicht unbedingt weiter empfehlen werde.
Ich glaube, dass mir eine zensierte Version besser gefallen hätte.
Allem in allem also ein gutes Buch, wenn man die unsensible Sprache und die Love Story zwischen Schambacher und Lilli nicht beachtet…
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May 2, 2023
Mein zweites Buch von Ewald Arenz und ich bin auch hier sehr froh es gelesen zu haben. Der Roman entführt den Leser in das Berlin der Weimarer Republik in eine Geschichte von (vergangenem) Krieg, Schuld, Politik und (kein Spoiler) Diamanten.
September 15, 2024
Ein Wirrwarr aus guten und weniger guten Zeilen und einem offenen Ende...
October 8, 2023
Eine junge Frau in der Großstadt. Sie ist so frei und selbstständig. Das Gefühl von Freiheit und von jung und ungebunden sein hat dieses Buch für mich geprägt.
Und es wurde nicht getrübt von den traumatischen Kriegsgeschichten oder den Schicksalen des Krieges. Was ich davon also auch mitnehme: Trauma definiert nicht. Und die unendliche Dankbarkeit für Situationen der Freiheit.
Und es wurde nicht getrübt von den traumatischen Kriegsgeschichten oder den Schicksalen des Krieges. Was ich davon also auch mitnehme: Trauma definiert nicht. Und die unendliche Dankbarkeit für Situationen der Freiheit.
September 5, 2023
Ich war begeistert von „Der große Sommer“ und habe mich deshalb sehr auf das Diamantenmädchen gefreut. Leider wurde ich enttäuscht. Das Buch ist eigentlich wie jeder andere Historienroman: eine Frau, die für ihre Zeit sehr emanzipiert ist und die Welt verändern will, rutscht in ein Abenteuer, in dem natürlich die verflossene Jugendliebe eine große Rolle spielt. Na ja und weil Babylon Berlin so gut ist, streuen wir auch noch einen Mord mit ein.
Teilweise hatte ich beim lesen des Buchs das Gefühl, das Arenz auf seine Seitenzahl kommen muss. Um das zu schaffen wurden große Episoden aus der Kindheit der Protagonistin einstreut oder sehr lang die Geschichten von bestimmten Diamanten erzählt (kann ich auch auf Wikipedia nachlesen)
Auch war mir schon 60 Seiten vor Schluss klar, wer der Mörder ist und wer sich hinter dem Mann ohne Gesicht versteckt.
Am meisten hat mich jedoch die mitunter rassistische Sprache gestört. Nur weil das Buch in den 20er spielt, muss das N-Wort nicht benutzt werden! Es handelt sich hier schließlich um einen fiktiven Roman und kein Geschichtsbuch.
2,5/5 Sternen
Teilweise hatte ich beim lesen des Buchs das Gefühl, das Arenz auf seine Seitenzahl kommen muss. Um das zu schaffen wurden große Episoden aus der Kindheit der Protagonistin einstreut oder sehr lang die Geschichten von bestimmten Diamanten erzählt (kann ich auch auf Wikipedia nachlesen)
Auch war mir schon 60 Seiten vor Schluss klar, wer der Mörder ist und wer sich hinter dem Mann ohne Gesicht versteckt.
Am meisten hat mich jedoch die mitunter rassistische Sprache gestört. Nur weil das Buch in den 20er spielt, muss das N-Wort nicht benutzt werden! Es handelt sich hier schließlich um einen fiktiven Roman und kein Geschichtsbuch.
2,5/5 Sternen
August 18, 2024
Arenz hat ein Talent mit Sprache zu arbeiten, wie selten ein anderer Autor. Ein Buch, das durch umfassende Recherche und Inhalt überzeugt und ich froh bin in Original Sprache lesen zu können.
Er erschafft Szenen in denen man sich eingeschlossen fühlt, beschreibt Wetter und Gefühle in unglaublich schönen Metaphern die einen zum Schmunzeln bringen und schafft so ein Eintauchen in eine Zeit die man selbst nicht erlebt hat.
Schade, dass genau diese Authentizität die ihm ohnehin mühelos gelingt durch eine rassistische Sprache getrübt wird die für einen Roman aus der heutigen Zeit völlig deplatziert ist! Darum ein Stern Abzug.
Er erschafft Szenen in denen man sich eingeschlossen fühlt, beschreibt Wetter und Gefühle in unglaublich schönen Metaphern die einen zum Schmunzeln bringen und schafft so ein Eintauchen in eine Zeit die man selbst nicht erlebt hat.
Schade, dass genau diese Authentizität die ihm ohnehin mühelos gelingt durch eine rassistische Sprache getrübt wird die für einen Roman aus der heutigen Zeit völlig deplatziert ist! Darum ein Stern Abzug.
April 3, 2024
Die Sprache ist einfach unfassbar rassistisch und hat mir die Lust am unbeschwerten Lesen wirklich genommen! Mir ist absolut unklar, wie auch in einer Auflage aus dem Jahr 2022 keine Überarbeitung durch den Verlag stattgefunden haben kann.
September 8, 2025
zuerst hab ich das buch einfach genossen
ich liebe einfach die art wie ewald arenz schreibt
dann begriff ich, dass das kein typisches ewald arenz buch ist und er sich ein bisschen an dem krimi genre statt seinem „typischen“ die-schönheit-des-lebens-und-geschichten-von-der-leichtigkeit-und-schwere-genre
dann dachte ich mir bei 60% er bleibt doch in seinem genre
und dann auf einmal die letzten 50 seiten :o und es eskaliert und ist spannend aber immer noch sehr typisch von ihm geschrieben
bis jetzt muss mich ewald arenz weiterhin erstmal enttäuschen, denn eine weitere bewertung mit 5 sternen kehrt ein
auch wenn ich zuerst dem buch einen stern abziehen wollte wegen der diskriminierenden sprache. ja es war halt so zu der zeit, aber nein das kriegt man definitiv eleganter hin als dass man es ungeschönert schreibt
schlussendlich habe ich mich durch die letzten 50 seiten doch dagegen entschieden, da sie so anders als alle seine anderen bücher waren aber immer noch sehr authentisch
ich denke schlussendlich hat er es geschafft einen mischmasch zu erstellen zwischen dem die-schönheit-des-lebens-und-geschichten-von-der-leichtigkeit-und-schwere-genre und einem krimi
ich liebe einfach die art wie ewald arenz schreibt
dann begriff ich, dass das kein typisches ewald arenz buch ist und er sich ein bisschen an dem krimi genre statt seinem „typischen“ die-schönheit-des-lebens-und-geschichten-von-der-leichtigkeit-und-schwere-genre
dann dachte ich mir bei 60% er bleibt doch in seinem genre
und dann auf einmal die letzten 50 seiten :o und es eskaliert und ist spannend aber immer noch sehr typisch von ihm geschrieben
bis jetzt muss mich ewald arenz weiterhin erstmal enttäuschen, denn eine weitere bewertung mit 5 sternen kehrt ein
auch wenn ich zuerst dem buch einen stern abziehen wollte wegen der diskriminierenden sprache. ja es war halt so zu der zeit, aber nein das kriegt man definitiv eleganter hin als dass man es ungeschönert schreibt
schlussendlich habe ich mich durch die letzten 50 seiten doch dagegen entschieden, da sie so anders als alle seine anderen bücher waren aber immer noch sehr authentisch
ich denke schlussendlich hat er es geschafft einen mischmasch zu erstellen zwischen dem die-schönheit-des-lebens-und-geschichten-von-der-leichtigkeit-und-schwere-genre und einem krimi
December 2, 2025
Ich fand den historischen Kontext spannend & lehrreich und fühlte mich sehr in die damalige Zeit der 1920er gezogen - mit ihren glamourösen, aufregenden, aber auch hässlichen Seiten. Es wurde (für mich eindrucksvoll) beleuchtet, was Krieg mit den jungen Menschen macht, die ihn auskämpfen müssen. Die Handlung selbst fand ich zwar größtenteils vorhersehbar, aber trotzdem konnte ich das Buch kaum weglegen. Es ist schön erzählt und ich habe es gerne gelesen. Lilli und Schambacher empfand ich als zwei sehr liebenswürdige Protagonisten, wobei ich insbesondere Schambacher angenehm als einordnende Figur wahrgenommen habe zwischen manchem Extremen der damaligen Zeit.
Leider fand ich das letzte Kapitel etwas unbefriedigend. Wenn mir jemand den Zusammenhang mit dem Sancy-Diamanten erklären kann, freue ich mich.
Leider fand ich das letzte Kapitel etwas unbefriedigend. Wenn mir jemand den Zusammenhang mit dem Sancy-Diamanten erklären kann, freue ich mich.
March 27, 2024
The first book I've read from Ewald Arenz and I loved it so much! He has a unique talent to get his readers invested in the story and the characters from the first page. I loved the setting of the story as well as the charakters!
February 22, 2025
Fand ich toll! Schön geschrieben und eine spannende, sich entwickelnde Geschichte.
January 5, 2024
Mein absolutes Lieblingsbuch
December 14, 2025
Eine gute, spannende Geschichte aber OH MEIN GOTT es ist wirklich eine absolute Frechheit in der heutigen Zeit noch mit solcher blatant rassistischen Sprache durchzukommen. Möchte deshalb arenz nicht empfehlen. Wtf
und: Wieder ein Buch, in dem der männliche Autor seine Protagonistin so schreibt, dass sie "nicht wie die anderen Frauen ist" mein gutster fällt dir nichts anderes ein jesus
und: Wieder ein Buch, in dem der männliche Autor seine Protagonistin so schreibt, dass sie "nicht wie die anderen Frauen ist" mein gutster fällt dir nichts anderes ein jesus
June 16, 2013
Lilli Kornfeld nimmt als Journalistin an einer Pressekonferenz teil. Der König des Irak ist in Berlin als Vertreter seines 1920 gerade erst gegründeten jungen Staats zu Gast. "Fräulein Kornfeld", 1899 geboren und als Tochter eines Bankiers in bürgerlichem Wohlstand aufgewachsen, hat die Inflation nach dem Ersten Weltkrieg zwar miterlebt, wirkt von den Folgen jedoch wenig betroffen. Lilli arbeitet bei der B.I.Z., der Berliner Illustrirten Zeitung des Ullstein Verlags. Sie fährt Auto und bewegt sich gewandt auf dem diplomatischem Parkett. Berlin zeigt sich Lilli im Moment des Pressetermins hektisch, Lilli fühlt sich zwischen Spannung und Melancholie hin und her gerissen. Im Anschluss an den dienstlichen Termin sucht Carl von Schubert, Staatsekretär im Außenministerium, Kontakt zu Lilli. Der Diplomat benötigt - streng vertraulich - die Dienste eines Diamantenschleifers und ist offenbar bestens über Lillis private Kontake informiert. Die junge Republik verfügt vermutlich über Vermögenswerte, die im Staatshaushalt nicht auftauchen sollen, um Begehrlichkeiten der Siegerstaaten auf höhere Reparationszahlungen zu vermeiden. Von Schubert ist eine historische Person (*1882-1947) und hatte die Position im Außenministerium zwischen 1924 und 1930 inne. Das Thema Diamanten regt Lilli an, ihren Chefredakteur zu einer Artikel-Serie für die B.I.Z. über Diamanten zu überreden. Den historischen Hintergrund zum Thema Diamanten (Diamantenfunde in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwest, Präsenz russischer Adliger, die als Emigranten in Berlin leben und kostbaren Schmuck mitgebracht haben) präsentiert der Autor seinen Lesern im Verlauf der Handlung fesselnd und gut rechercheirt.
Parallel zu Lillis Erlebnissen folgen wir den Ermittlern Schambacher und Torgotzes an den Fundort eines Toten. Der Mann ist Schwarzer, was in der damaligen Zeit nicht ungewöhnlich war, wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellen wird. An der Kleidung des Toten wird ein Diamant in charakteristischer Form entdeckt. Die Ermittler haben als eingespieltes Team nach dem System Guter Bulle/böser Bulle mit bisher großem Ermittlungs-Erfolg die Rollen des distinguierten Juristen und des Mannes mit der Berliner Schnauze unter sich aufgeteilt. Schambacher sucht nun nach dem Riss in der Mauer, der den Fall für ihn und die Kollegen bröckeln lässt. Der gefundene Diamant sollte die Fahnder bald zum Täter führen, da es nur drei Exemplare davon gibt. Drei Diamanten, drei Personen, die aktuell dasThema Diamanten bewegt - Lillis, Pauls und Schambachers Wege kreuzen sich.
Rückblenden führen in Lillis Kornblums Kindheit und Schulzeit. Mit ihrem älteren Bruder Wilhelm und dessen Freund Paul verband Lilli damals ein enges Verhältnis. Paul van Laans Großvater arbeitete als Diamantenschleifer. Lilli liebte die Geschichten, die in der Familie ihres Jugendfreundes von berühmten Diamanten erzählt wurden, und verfiel damals schon dem Zauber der Edelsteine. Seit Wilhelm nach dem letzten Gefecht, an dem er mit Freund Paul im Krieg gemeinsam teilnahm, vermisst wird, ist das Verhältnis zwischen Paul und Lilli gespannt. Das Schweigen zwischen den Jugendfreunden, das Gefühl , "als ob man nie wieder etwas Schönes machen könnte" (S. 78) schildert Ewald Arenz sehr eindringlich.
Schon die erste Szene des Buches, in der eine zu dem Zeitpunkt noch unbekannte Person ihre Eindrücke schildert, weckte meine Neugier, welche Persönlichkeit da so exakt beobachtet. Lilli verbindet mit jeder Situation einen charakteristischen Geruch oder die besondere Stimmung einer Jahreszeit. "Das Wetter" zu Beginn jeder Szene wirkt in der Häufung wie eine Überdosis Puderzucker; eben typisch für Lilli. Die junge Frau strukturiert ihre Eindrücke, sortiert Privates und Dienstliches auseinander, über das sie einen Artikel schreiben könnte. Ebenso klar nimmt Lilli Kornfeld den vollzogenen Schnitt zwischen Kaiserreich und Republik wahr. Besonders gut gelungen ist Ewald Arenz die Beschreibung der Atmosphäre an den Arbeitsplätzen Lillis und Schambachers (in der Redaktion im Ullsteinhaus und im Polizeipräsidium am Alexanderplatz). Die Zeit, als es noch nach Farbbändern, Druckfarbe und Zeitung roch, wird in seinen Schilderungen wieder lebendig. Kopfzerbrechen hat mir der Autor bei der zeitlichen Einordnung der Ereignisse bereitet, als er Schambacher im Kaufhaus Hertie einkaufen lässt (S. 40). Da die Handlung deutlich vor 1930 spielt und die Kaufhäuser der Familie Tietz erst nach der "Arisierung" so genannt wurden, passte die Bezeichnung m. A. nach nicht zum sonst klar eingegrenzten Zeitpunkt der Handlung.
Im Mittelpunkt des Romans um einen Mord und um kostbare Diamanten steht die junge Journalistin Lilli. Das Lebensgefühl im Berlin der 20er zwischen Aufbruch und Melancholie, die Wirkung des Ersten Weltkriegs bis in die privaten Beziehungen hinein erweckt Ewald Arenz gekonnt zum Leben. Sein Buch hat mich bis zur letzten Seite ausgezeichnet unterhalten.
Parallel zu Lillis Erlebnissen folgen wir den Ermittlern Schambacher und Torgotzes an den Fundort eines Toten. Der Mann ist Schwarzer, was in der damaligen Zeit nicht ungewöhnlich war, wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellen wird. An der Kleidung des Toten wird ein Diamant in charakteristischer Form entdeckt. Die Ermittler haben als eingespieltes Team nach dem System Guter Bulle/böser Bulle mit bisher großem Ermittlungs-Erfolg die Rollen des distinguierten Juristen und des Mannes mit der Berliner Schnauze unter sich aufgeteilt. Schambacher sucht nun nach dem Riss in der Mauer, der den Fall für ihn und die Kollegen bröckeln lässt. Der gefundene Diamant sollte die Fahnder bald zum Täter führen, da es nur drei Exemplare davon gibt. Drei Diamanten, drei Personen, die aktuell dasThema Diamanten bewegt - Lillis, Pauls und Schambachers Wege kreuzen sich.
Rückblenden führen in Lillis Kornblums Kindheit und Schulzeit. Mit ihrem älteren Bruder Wilhelm und dessen Freund Paul verband Lilli damals ein enges Verhältnis. Paul van Laans Großvater arbeitete als Diamantenschleifer. Lilli liebte die Geschichten, die in der Familie ihres Jugendfreundes von berühmten Diamanten erzählt wurden, und verfiel damals schon dem Zauber der Edelsteine. Seit Wilhelm nach dem letzten Gefecht, an dem er mit Freund Paul im Krieg gemeinsam teilnahm, vermisst wird, ist das Verhältnis zwischen Paul und Lilli gespannt. Das Schweigen zwischen den Jugendfreunden, das Gefühl , "als ob man nie wieder etwas Schönes machen könnte" (S. 78) schildert Ewald Arenz sehr eindringlich.
Schon die erste Szene des Buches, in der eine zu dem Zeitpunkt noch unbekannte Person ihre Eindrücke schildert, weckte meine Neugier, welche Persönlichkeit da so exakt beobachtet. Lilli verbindet mit jeder Situation einen charakteristischen Geruch oder die besondere Stimmung einer Jahreszeit. "Das Wetter" zu Beginn jeder Szene wirkt in der Häufung wie eine Überdosis Puderzucker; eben typisch für Lilli. Die junge Frau strukturiert ihre Eindrücke, sortiert Privates und Dienstliches auseinander, über das sie einen Artikel schreiben könnte. Ebenso klar nimmt Lilli Kornfeld den vollzogenen Schnitt zwischen Kaiserreich und Republik wahr. Besonders gut gelungen ist Ewald Arenz die Beschreibung der Atmosphäre an den Arbeitsplätzen Lillis und Schambachers (in der Redaktion im Ullsteinhaus und im Polizeipräsidium am Alexanderplatz). Die Zeit, als es noch nach Farbbändern, Druckfarbe und Zeitung roch, wird in seinen Schilderungen wieder lebendig. Kopfzerbrechen hat mir der Autor bei der zeitlichen Einordnung der Ereignisse bereitet, als er Schambacher im Kaufhaus Hertie einkaufen lässt (S. 40). Da die Handlung deutlich vor 1930 spielt und die Kaufhäuser der Familie Tietz erst nach der "Arisierung" so genannt wurden, passte die Bezeichnung m. A. nach nicht zum sonst klar eingegrenzten Zeitpunkt der Handlung.
Im Mittelpunkt des Romans um einen Mord und um kostbare Diamanten steht die junge Journalistin Lilli. Das Lebensgefühl im Berlin der 20er zwischen Aufbruch und Melancholie, die Wirkung des Ersten Weltkriegs bis in die privaten Beziehungen hinein erweckt Ewald Arenz gekonnt zum Leben. Sein Buch hat mich bis zur letzten Seite ausgezeichnet unterhalten.
September 1, 2023
Es wäre ein gutes Buch, wäre da nicht diese rassistische Sprache.... Hab mich geärgert das Buch gekauft zu haben, sowas will ich nicht unterstützen.
April 3, 2024
Das Diamantenmädchen ist allen voran eine fantastische Geschichte.
Die Handlung spielt in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg in Berlin. Ein Deutschland, von Reparationszahlungen an Frankreich gebeutelt, das versucht durch geheimes Diamantenschleifen die eigenen Kassen aufzufüllen.
Dieses Vorhaben bringt Journalistin Lilli Kornfeld, die zufälligerweise an einer Diamanten-Story arbeitet, wieder in intensiven Kontakt zu ihrer Jugendliebe Paul van der Laan. Diese Verbindung wird durch einen Mord an einem Mann, der mit einem Diamanten tot aufgefunden wird, die darauf folgenden Polizeiarbeiten und weiteren Überraschungen weiter verkompliziert.
Verworrenheiten, Ungereimtheiten, Liebe, Gefühlschaos und spannende alte Diamantengeschichten sind hier die Zutaten für einen aufregenden, starken und faszinierenden Buch-Cocktail, der sich leicht liest und einen in eine Zeit zurückversetzt, die man sich nur vorstellen kann.
4/5
Sehr zu empfehlen
Qualitätsliteratur aus Nürnberg
Die Handlung spielt in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg in Berlin. Ein Deutschland, von Reparationszahlungen an Frankreich gebeutelt, das versucht durch geheimes Diamantenschleifen die eigenen Kassen aufzufüllen.
Dieses Vorhaben bringt Journalistin Lilli Kornfeld, die zufälligerweise an einer Diamanten-Story arbeitet, wieder in intensiven Kontakt zu ihrer Jugendliebe Paul van der Laan. Diese Verbindung wird durch einen Mord an einem Mann, der mit einem Diamanten tot aufgefunden wird, die darauf folgenden Polizeiarbeiten und weiteren Überraschungen weiter verkompliziert.
Verworrenheiten, Ungereimtheiten, Liebe, Gefühlschaos und spannende alte Diamantengeschichten sind hier die Zutaten für einen aufregenden, starken und faszinierenden Buch-Cocktail, der sich leicht liest und einen in eine Zeit zurückversetzt, die man sich nur vorstellen kann.
4/5
Sehr zu empfehlen
Qualitätsliteratur aus Nürnberg
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