Am 24. Februar 1848 wird in Paris nach 1789 zum dritten Mal Revolution gemacht, die Monarchie gestürzt und die Republik ausgerufen. Und endlich springt der revolutionäre Funke auch über den Rhein.
In den vierunddreißig deutschen Staaten und vier freien Städten der Zeit beginnen Aufstände gegen die herrschenden Polizei- und Militärmonarchien, gegen die Willkürherrschaft des »Deutschen Bundes«. Zum ersten Mal erhebt die Demokratie auch in deutschen Ländern ihr Haupt: direkte, allgemeine Wahlen, Republik, eine freiheitliche Verfassung, Grundrechte, Gewaltenteilung, sozialer Ausgleich. Es beginnt der dramatische Kampf für die Werte, die für uns heute die scheinbar selbstverständlichen Grundlagen unseres Gemeinwesens sind.
Aber nur eine Partei der Opposition will die »ganze Revolution«, eine »demokratische Bunderepublik«. Die Liberalen, vor allem die »Konstitutionellen« – die sich bald »Ordnungspartei« nennen – wollen an der Monarchie festhalten, wenn auch in reformierter Form. Und sie, die Ordnungspartei und die neuen Märzregierungen, sind es, die mit den Fürsten die Revolution mit Bajonetten verhindern …
In einer großen Erzählung entwirft der Literaturwissenschaftler Jörg Bong ein atemberaubendes Panorama einer Zeit im Umbruch: Von den ersten revolutionären Versammlungen Ende Februar bis hin zu den Schlachten einer demokratischen »Armee der Freiheit« gegen die Truppen des Bundes.
Eine teils bedrückende, teils hoffnungsvolle Biografie der Demokratie in 1848.
Wer die ganzen Ereignisse von allen Seiten sehen möchte liegt hier gewiss falsch, es geht hier um die Demokratie und wie sie wehrhaft wird und bleibt. So wird die Paulskirche kaum erwähnt, und liberale Bewegungen die sich gegen die Demokratie stellten oft sehr negativ bewertet. Die Protagonisten in diesem Buch sind von Anfang bis Ende die Demokraten, und ihrem Versuch eine Republik zu gründen ist alle Aufmerksamkeit gewidmet.
Sehr schön werden die unterschiedlichen Strömungen bei den Demokraten, und die viele Strömungen die sich mit den Demokraten nicht einigen konnten gezeigt, immer aus demokratischer Sicht. Werke, so wie Briefe und Tagebücher der Demokraten und ihrer Mit- bzw. Gegenspieler werden oft zu Rate gezogen. Ich zumindest spürte die Frustration der Demokraten bis in die Knochen, und verzweifelte aufs Neue an der altbekannten Geschichte der Revolution, die zu höflich war einen Umsturz zu bringen.
Doch mit den Schlussworten der Demokraten und der Aussicht des Autors wird hier auch die Hoffnung und der Kampfgeist der Gegenwart wieder geweckt. Denn heute haben wir erreicht, wo für so viele Menschen in den Tod zogen, heute haben wir eine Republik wie es 1848 erträumt wurde. Die Erinnerung an die Freiheitskämpfer die diese Zukunft nie sahen ist ein Appell an uns alle, niemals zu vergessen wie wertvoll unsere Freiheit doch ist. Und eine Erinnerung, dass es sich immer lohnt für eine Utopie zu kämpfen, die wir selbst nie sehen werden. Das Buch ist nicht apolitisch, da es nicht möglich ist ein apolitisches Buch über solch ein Thema zu schreiben, vor allem nicht an ein breiteres Publikum als nur Professoren. Das muss immer bedacht werden, bedeutet aber nicht, dass das Buch nicht viel zu bieten hat .
The author is extremely biased. He is an ardent democrat like me. However, he takes today‘s views and fights for democracy into the past and uses our current political tape-measure to evaluate the worth of historical politicians. He not only fails to classify democratic and bohemian activists of the time as such but evaluates the civic avantgarde of the time (e.g. Jahn/Arndt) as chauvinistic, ultranationalist and antisemitic. The author fails to understand the historical setting and denies to see that today‘s avantgarde and the vanguard of the time are seperated by 130 years, several wars and revolutions, the catastrophe of holocaust and the emerging of a broad civil society.
As a historical review I find this book of very little use. It could more applicably be regarded as a modern piece of a rather leftist propaganda within the democratic spectre.
Detaillierte Beschreibung der Ereignisse in den Tagen der Revolution, Vormärz, Vorparlament - auf Quellenbasis mit Blick auf die Reihen der Demokraten und Revolutionäre, deren Aufspaltung in Parteien - und die Debatten der Reaktion. Ein detailreicher Blick auf ein wichtiges Stück deutscher Geschichte
Der Autor hat es wie ich finde in fast jedem Kapitel geschafft, die Wichtigkeit dessen worüber er schreibt hervorzuheben. Das fand ich gut :) Auch wenn ich nicht unbedingt mit seinem Fazit bzw. seiner Deutung am Ende übereinstimme, fand ich das Buch Informativ und sehr gut geschrieben.