The author’s heart beats for unusual, character-driven stories with subtle nuances and that certain something that go beyond the limits of conventional genres to explore the inner world of their characters. Deep sapphic stories with a twist are her specialty.
Jahre bevor Jutta Swietlinski angefangen hat, lesbische Storys zu veröffentlichen, brachte sie ein populärwissenschaftliches Sachbuch heraus: "Wenn Ally Frauen küsst - Lesben in Fernsehserien". Seitdem sind unglaublicherweise fast 20 Jahre vergangen. Wenn frau sich das Buch heute ansieht, wird erst so richtig deutlich, wie viel sich seit dieser Zeit, in der es noch kein Streaming gab und der Begriff LGBT(IQ*) nicht einmal geprägt war, in Film und Serien getan hat. Damals war es nicht nur schwierig, überhaupt TV-Serien mit Lesbeninhalt zu finden, sondern die Darstellung der lesbischen Figuren war darüber hinaus auch ziemlich problembehaftet. Als Frau Frauen zu lieben war auch auf dem Bildschirm oft noch ein düsteres Geheimnis oder sogar als etwas Anrüchiges dargestellt - im Wechsel mit pornographisch anmutenden Kuss- oder Liebesszenen, die in erster Linie Männer wahlweise abschrecken oder anheizen sollten. Lesben waren manchmal hässliche Männerhasserinnen, oft als böse dargestellt und nahmen häufig kein gutes Ende. Und manchmal waren die Hinweise auf Frauenliebe wirklich seeeehr subtil-dezent ... Es ist schön zu sehen, dass sich all das mittlerweile gründlich geändert hat - und es ist faszinierend, mit Hilfe dieses Buches in die lesbische Vergangenheit um die Jahrtausendwende zurückzureisen. Die Autorin hat die damaligen Gegebenheiten kritisch unter die Lupe genommen und sie auf ironische, oft humorvolle Art beleuchtet. Daher ist "Wenn Ally Frauen küsst" meiner Meinung nach noch immer eine spannende, lohnenswerte Lektüre.
Inzwischen ist das Buch schon einige Jahre alt, ich habe es damals gelesen, als es erschienen ist, und fand es sehr informativ, lustig, nachdenklich machend, eben alles im allem eine wunderbare, manchmal auch kritische Aufarbeitung des "Lesbengehalts" in Serien. Heutzutage ist frau ja verwöhnt, kaum eine Serie, in der es keine lesbischen Haupt- oder Nebenfiguren gibt. Inzwischen ist es ja sogar schon so, dass "lesbisch sein" oft als etwas völlig Normales dargestellt wird, das gar nicht erst groß erwähnt oder thematisiert werden muss. Aber die Zeiten waren einmal anders, da musste frau mit der Lupe nach lesbischen Momenten oder manchmal auch nur dem berühmt-berüchtigten "Subtext" suchen. Und genau auf diese Suche hat sich Jutta Swietlinski damals gemacht und darüber ein tolles Sachbuch geschrieben, das man gerne auch heute nochmal zur Hand nehmen kann. Wenn frau zu meiner Generation gehört, um sich an damals zu erinnern, und wie das so war, als frau danach lechzte, dass Gabrielle und Xena sich endlich küssen und sei es nur, damit die eine der anderen "Wasser des Lebens" einflößt :). Und für die jüngeren Generationen ist das Buch sicher auch spannend, damit sie mal nachlesen können, wie das so mit den Anfängen der Lesben in Serien war. Immer wieder lesenswert, gerne auch mit einem nostalgischen "Ach, so war das damals" auf den Lippen.