Spannend, beklemmend, einzigartig – der Bestsellerautor Frank Goldammer schreibt eine Ermittlerfigur, die es im deutschen Krimi so noch nicht gab.
Ein Stadtteil am Rande Dresdens ist in Aufruhr: Ein Mädchen ist verschwunden. Felix Bruch wird mit der neuen Ermittlerin Nicole Schauer auf diesen Fall angesetzt. Schauer merkt schnell, dass Bruch ein Einzelgänger ist.
Ihre einzige Spur: Vor zwei Jahren verschwand bereits ein Mädchen aus derselben Nachbarschaft – und kehrte nach zwei Wochen nahezu unversehrt zurück. Bis heute weiß niemand, was damals geschah, und das Kind schweigt weiterhin.
Zunehmend irritiert sie Bruchs Verhalten, er ist wortkarg, empathielos, unzuverlässig. Er verfolgt Spuren, die nur für ihn Sinn ergeben. Sie erfährt, dass Bruch den Unfalltod seines Kollegen zu verkraften hat, aber sie vermutet, dass hinter seinem eigentümlichen Verhalten noch etwas anderes steckt als Schock und Trauer. Sie beobachtet, wie er Tabletten nimmt, und erlebt, was geschieht, wenn er das nicht tut. Bruch lebt zwischen den Extremen.
Den Ermittlern fehlt eine heiße Spur – und Schauer muss sich auf Bruchs ungewöhnliche Ermittlungsmethoden einlassen. Diese bringen sie an ihre Grenzen, und zunehmend wird deutlich, was mit Bruch passiert …
Frank Goldammer wurde 1975 in Dresden geboren, machte aus Faulheit kein Abitur und bereute es sofort, als er sich stattdessen zum Maler und Lackierer ausbilden ließ. Mit Anfang 20 begann er zu schreiben, heiratete zwischendurch, ließ sich scheiden und wurde ein Meister in seinem Beruf. Außerdem hat er drei Kinder mit zwei verschiedenen Frauen. Kümmert er sich nicht gerade um seine Sippe, dann schreibt er.
Da “Bruch – Ein dunkler Ort” der Auftakt zu einer neuen Reihe ist, der sich für mich überraschend zu einem wahren Pageturner entwickelt hat, bin ich mir sicher, dass ich den nächsten Band auch lesen möchte. Mich würde wirklich interessieren, wie die beiden im nächsten Kriminalfall ihrer Suspendierung entgegensteuern, wie viele blaue Augen und gebrochene Nasen Nicole Scheuer hinterlässt und ob wir noch erfahren, was genau die Tabletten bewirken, die Felix scheinbar geradezu betäuben. Wann geht es weiter?
Grundsätzlich ist es ein spannender Krimi/Thriller für zwischendurch. Durch eine Rezension hier auf Goodreads bin ich zufällig auf diesen Roman aufmerksam geworden und habe ihn über Audible im Abo gehört. Ich dachte mir: Zum Einschlafen und nebenbei ist das doch ganz nett!
Anstatt eine Rezension zum Buch selbst zu schreiben, das vor allem durch seine sich zur Auflösung am Ende steigernde Handlung überzeugt, möchte ich ein paar generelle Worte zu Krimis wie diesem loswerden. Wie bei allen Büchern dieses Genres, die ich bislang gelesen habe, wollte ich wissen, wie es weitergeht und welches Geheimnis die Protagonisten umgibt.
Allerdings empfand ich das Handeln, Denken und die Interaktion der Akteure, insbesondere der beiden Hauptkommissare, als unwirklich und teilweise unplausibel. Würde ein echter Fall wirklich so ablaufen? Wahrscheinlich nicht, aber ein Krimi braucht eine gewisse Spannung und Unnahbarkeit, um bis zum Ende gelesen zu werden – so zumindest mein Empfinden. All das hat aber eigentlich nichts mit der eigentlichen Krimi-Geschichte zu tun, sondern dient nur dazu, die Leser bei der Stange zu halten. Vielleicht geht es nur mir so, aber das stört mich und wird mich nicht dazu bringen, mehr Gegenwartskrimis zu lesen.
Ich bleibe dann doch lieber bei historischen Kriminalromanen à la Volker Kutscher und seinem Gereon Rath. Und natürlich bei meiner liebsten Lektüre: Science-Fiction von Priest, PKD und Co.
Unentschlossen bei der Bewertung, hab ein bisschen auf drei Sterne nach oben geschubst.
Darum geht’s:
Nicole Schauer ist die Neue bei der Kripo Dresden. Sie wird mit dem eigenbrötlerischen und verschrobenen Felix Bruch zusammengesteckt, beide müssen das Verschwinden eines Mädchens untersuchen und stoßen nur auf eine Mauer des Schweigens. Je länger die beiden zusammenarbeiten, desto seltsamer findet Nicole ihren Kollegen und bezweifelt, dass er überhaupt in der Lage ist, vernünftig zu ermitteln.
So fand ich’s:
Eine Bewertung dieses Buches fällt mir wirklich schwer. Es hat Facetten, die ich sehr mochte und es hat welche, die ich richtig schrecklich fand. Und so ziemlich alles dazwischen.
Über Ermittler, die von der Norm abweichen und sich nicht immer an die Regeln halten, lese ich ausgesprochen gerne. Dazu gehört für mich aber auch, dass sie ihrer eigenen Logik folgen statt dem Schema F oder auch heiße Eisen anpacken, statt den leichten Weg zu gehen. Bruch folgt … ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob es sein Instinkt ist, seine Wahnvorstellungen oder einfach Zufall, dass er sich in die richtige Richtung bewegt. Er teilt sich nicht mit. Nicht seinen Vorgesetzten, nicht seiner neuen Partnerin Nicole und auch nicht den LeserInnen. Und da ich diese schweigenden Alleingänge nicht wirklich nachvollziehen konnte, fand ich sie ärgerlich.
Nicole Schauer ist neu in Dresden, der Liebe wegen ans andere Ende Deutschlands gezogen und prompt sitzen gelassen worden. Sie ist ziemlich cholerisch und unbeherrscht, schnell mit der Faust und fuchtelt auch schon mal mit der Waffe herum, um Leute einzuschüchtern und diese Eigenschaften finde ich alles andere als cool. Andererseits ist sie ein echter Angsthase im Dunkeln und wo ich gerne ein bisschen mehr Gelassenheit und Übersicht gesehen hätte, fand ich nur hysterische Panik.
Sowohl Felix als auch Nicole schleppen ein gigantisches Paket an unaufgearbeiteten Dingen mit sich herum, was dazu führt, dass sich ein großer Teil des Buches mit diesen beiden Figuren und ihrem Innenleben, ihren Problemen und ihrem Verhältnis zueinander befasst. Dabei wird das im Laufe der Zeit weder durchschaubarer noch bessert es sich. Wer an den einzigartigen Figuren Schauer und Bruch Spaß hat, wird dieses Buch sicher um einiges mehr lieben als ich. Anfangs war ich schon fasziniert von den beiden, doch weil im Laufe der Zeit alles eher noch schlimmer wurde und beide an ihre Grenzen gerieten, hab ich die beiden auf der Strecke irgendwo verloren. Mir hätte es gefallen, dass sie zu einem Team zusammenwachsen, dass sie sich gegenseitig stützen und es zwischen ihnen klickt. Aber das passierte nur in so mikroskopisch kleinen Dosen, dass man sie kaum wahrnahm. Überwiegend waren beide mit ihren eigenen Nöten beschäftigt.
In der Mitte des Buches gab es für mich einen dicken Durchhänger, da die ausführlich erzählten Geschehnisse am “dunklen Ort” mich nicht packten und die Handlung gar nicht voran kam.
Die Krimi-Handlung des verschwundenen Mädchens an sich ist nicht wirklich bestimmt von zielgerichteten Ermittlungen, da sowohl Nicole und erst recht Felix einigermaßen ziellos durch die Handlung stolpern und entweder in Sackgassen oder auf eine Mauer des Schweigens stoßen. Die Aufklärung des Falles haben sie sich nicht erarbeitet, sondern … wie soll ich das formulieren, ohne zu spoilern … sie hat sich irgendwie ergeben.
Frank Goldammer beherrscht sein Handwerk und erzählt routiniert. Zwar kamen die Geschichte und ich nicht ganz zusammen, doch das lag nicht an der Erzählkunst des Autors. Das letzte Drittel des Buches hat mir am besten gefallen, da hier actionreiche Handlung dazukam, die mich doch noch abholte.
Dieser Krimi ist wahrlich keine Durchschnittskost und wer sich auf etwas Neues einlassen möchte, könnte hier genau das finden, was er oder sie sucht. Ich habe es gemocht, dass dieses Buch neue Wege geht, allerdings war die Richtung nicht immer ganz nach meinem Geschmack. Meine Neugier, wie es mit den beiden ziemlich kaputten Ermittlern Bruch und Schauer weiter geht, ist zwar geweckt. Denn ihre persönlichen Traumata haben sie noch lange nicht überwunden und Goldammer kann sich ganz bestimmt über mehrere Bände daraus bedienen. Aber ob diese Neugier reicht, mich weiter mit dieser Serie zu befassen, das weiß ich noch nicht.
Ich hab dieses Buch überhaupt nur in die Hand genommen weil ich es für 4€ anstatt 17€ bei Thalia als Mängelexemplar bekommen habe und ich dachte n Krimi sei ja auch mal interessant.
Interessant untertreibt es etwas, denn WOW mit dem Inhalt hab ich nicht gerechnet. Die Charaktere, Handlungen und Hintergründe fügen sich so interessant zusammen, dass es richtig spannend wird. Zwischendurch wurde es aber plötzlich so gruselig dass ich mich kaum getraut hab danach schlafen zu gehen.
Ich bin sprachlos. Überrascht. Dafür, dass mich das Buch so mitgerissen hat kann ich dem Buch auch nur diese Bewertung da lassen.
PS: vielleicht bin ich auch nur so überwältigt und positiv überrascht, weil ich mit einer ganz anderen Erwartung an dieses Buch ran gegangen bin
Was für ein unglaublich gutes Buch. Es hat mich sehr, sehr mitgenommen. Ich habe die Dialoge gemocht, fand es super, wie die Hauptakteure miteinander kommuniziert, oder auch nicht kommuniziert haben, und die ganze Geschichte rund um das Verschwinden eines Mädchens war spannend erzählt.
Ich hatte Schwierigkeiten das Buch zu Ende zu hören, da ich nicht wollte, das es aufhört. So gut fand ich es und freue mich, wenn Goldammer sich dazu entschließt uns mit mehr Bruch und Schauer zu versorgen.
Besonders hervorzuheben ist, dass Stefan Kaminski dieses Buch HERVORRAGEND liest. Ohne ihn, hätte ich es wahrscheinlich nicht so gut bewertet. Er macht seine Sache einfach fantastisch, man spürt einfach die Leidenschaft dabei. Bitte mehr davon, am besten in der Kombination mit Goldammer.
Nicole Schauer kommt als neue Partnerin für Ermittler Felix Bruch nach Dresden. Doch so hatte sie sich ihre neue Dienststelle nicht vorgestellt: Bruch ist mehr als wortkarg, emotionslos und undurchschaubar. Irgendetwas kann man mit diesem Mann einfach nicht stimmen, der Schauer an den Rande des Wahnsinns treibt. Und die Ermittlungen gestalten sich als ebenso schwierig: nach dem Verschwinden eines zwölfjährigen Mädchens stoßen Schauer und Bruch bei den Angehörigen und Nachbarn entweder auf Schweigen oder auf abergläubische Andeutungen. Was geht auf dem verfallenen Hof vor sich, auf dem sich die Kinder herumgetrieben haben? Spukt es dort wirklich? Je weiter der Fall voranschreitet, desto weniger ist sich Schauer ihrer Beobachtungen sicher, und Bruch ist wahrlich keine große Hilfe. Grandios stellt der Autor das neue Ermittlerteam vor: die emotionsgeladene Nicole Schauer und Felix Bruch, dem Gefühle fremd zu sein scheinen und der fast schon wie ein Roboter spricht und handelt. Der Fall des verschwundenen Mädchens und die Spurensuche auf dem unheimlichen Hof bieten die perfekte Kulisse, um das Zusammenspiel oder eher Zusammenraufen von Schauer und Bruch zu präsentieren, ihre Schwächen, aber auch Stärken auszuloten. Abgesehen von ein paar Längen ein absolut fesselnder und origineller Krimi-Auftakt, der Lust auf mehr macht.
- 2,5 Sterne: Gute Ansätze, aber leider zu oberflächlich, unglaubwürdig und sexistisch! -
* Achtung: Die Rezension enthält leichte Spoiler! *
Inhalt
In der Nähe von Dresden wird ein 12-jähriges Mädchen vermisst. Der einzige Anhaltspunkt: Vor zwei Jahren ist das schon einmal geschehen, doch nach zwei Wochen tauchte Linda, das andere Mädchen, augenscheinlich unversehrt wieder auf – und über das, was ihr passiert ist, schweigt sie noch immer. Für Nicole Schauer ist es der erste Fall nach der Versetzung. Ausgerechnet dem seltsamen, psychisch auffälligen Bruch wird sie zugeteilt, der vor kurzem bei einem Unfall seinen Partner verloren hat. Schnell wird allerdings klar, dass beide ihr Päckchen zu tragen haben…
Übersicht
Einzelband oder Reihe: Band 1 von (aktuell) 2 Erzählweise: Figurale Erzählweise, Präteritum Perspektive: weibliche und männliche Perspektive Kapitellänge: mittel bis sehr lang
Inhaltswarnung: Tod von Menschen, Leichen, Blut, (sexualisierte) Gewalt (bis Vergewaltigung, Verharmlosung von Vergewaltigung), Sexismus, Misogynie, psychische Krankheiten, Traumata, Drogenmissbrauch, Alkohol, Medikamente, Rassismus Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden! Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: Schl+mpe, Fo+++, Nu+++
Diese Geschichte solltest du lesen, wenn dir folgende Themen/Dinge in Büchern gut gefallen (dieser Abschnitt ist inspiriert von @sassthxtic auf Lovelybooks):
- dialoglastige Bücher - knapper Schreibstil - Fokus auf (psychische) Probleme und Innenleben der Ermittelnden - Dorfsetting - Herbst und Regenwetter - vermisstes Kind - Polizeiarbeit
Meine Rezension
„Doch [Bruch] starrte nur, als wäre er in Gedanken ganz woanders. Oder auf Stand-by, um Akku zu sparen.“ Seite 51
Bei „Bruch – Ein dunkler Ort“ (Band 1) haben mich die ersten Seiten der Leseprobe sofort angesprochen. Ohne viele Erwartungen und ohne eine einzige Rezension gesehen zu haben, wurde von mir schnell entschieden, diesen Krimi lesen zu müssen. Nun fragt ihr euch sicher: War das im Nachhinein betrachtet eine gute Entscheidung? Antwort: Leider nein, da mich das Buch insgesamt leider enttäuscht bzw. streckenweise sogar ziemlich aufgeregt hat.
Wie immer sollen zuerst die Stärken dieses Kriminalromans hervorgehoben werden. Prinzipiell gut gefallen (vor allem in der ersten Hälfte) hat mir der knappe, schnörkellose, ellipsenhafte Schreibstil, der sich wirklich nur auf die wichtigen Dinge fokussiert und jede Form von Ausschmückung konsequent weglässt. Das war einmal etwas anderes und hat durchaus einen gewissen Charme. Dabei ist die Sprache trotzdem noch anschaulich genug und enthält neben lebendigen, gelungenen Dialogen und einer Prise Humor auch die eine oder andere schöne, düstere Stelle – besonders wenn die psychischen Probleme von Bruch näher beschrieben werden. Auch die Grundidee (den Fall und die Auflösung) und den Fokus auf das Innenleben des ermittelnden Duos mochte ich. Noch ein Hinweis am Rande: Katzen bitte niemals alleine halten, das ist nicht artgerecht und macht sie unglücklich!
„Welches war seine wahre Natur, fragte er sich an guten Tagen. Die, die zutage kam, wenn er die Tablette ausließ, oder dieser Zustand, der eintrat, wenn er sie nahm?“ Seite 65
Leider hat mich das Buch auch in vielen Punkten enttäuscht. Vor allem die stümperhafte, schlechte Polizeiarbeit überzeugt nicht. Bruch, der immer wieder als eine Art „wahnsinniges Genie“ dargestellt wird, und Schauer stolpern zufällig von einer Situation und Befragung in die nächste – ein System oder einen Plan sucht man hier vergeblich. Jede Hobbydetektivin, jeder von uns Leser:innen, würde das besser machen als dieser inkompetente Haufen von Hauptkommissar:innen, Vorgesetzten (der Chef besitzt überhaupt keine Führungskompetenzen und lässt sich auf der Nase herumtanzen) und Beamt:innen. Man kann nur hoffen, dass man niemals im Leben auf DIESE Art von Polizei angewiesen ist…
Zum Beispiel wird von einer ganzen Gruppe Polizist:innen ein großes Gebäude DREIMAL durchsucht – scheinbar aber extrem schlampig, halbherzig und ohne Hunde, denn es wird nichts gefunden, OBWOHL es dort etwas Wichtiges etwas zu finden gibt. Zudem haben Schauer und Bruch, die Hauptfiguren, obwohl sie durchaus sympathisch sind, meiner Meinung nach im Polizeidienst nichts verloren (und das meine ich gar nicht böse), sondern würden eher in Krankenstand und Therapie gehören. Bruch ist traumatisiert, leidet (wahrscheinlich) unter Schizophrenie, nimmt Psychopharmaka (aber unregelmäßig), die ihm von einer unbekannten Person per Post zugeschickt werden (?), hat abwechselnd heftige Halluzinationen oder überhaupt keine Gefühle, hält sich nicht an Absprachen mit dem Chef, macht, was er will. Und Schauer hat ein Aggressionsproblem, fuchtelt ständig mit ihrer Pistole herum, schießt einfach drauflos, wenn sie im Dunkeln Angst bekommt, schlägt ständig Verdächtige und Zeugen. Bitte nicht falsch verstehen: Ich liebe es, wenn Ermittler:innen in Krimis Menschen mit Ecken und Kanten und ihren Problemen sind – aber das war einfach too much und dadurch unglaubwürdig!
„Diese unnötigen Worte und Handlungen, als besteige er jede Stunde einen steilen Berg, der nichts bot außer Kälte und Nebel, keine Aussicht, keine Erholung.“ Seite 200
Durch den knappen Schreibstil bleibt die ganze Geschichte zudem sehr an der Oberfläche, was man aber erst nach und nach bemerkt. Einerseits stehen die psychischen Probleme der zwei Hauptfiguren total im Fokus, wodurch der Fall an sich in den Hintergrund gerät, was sich wiederum negativ auf Spannung und Tempo auswirkt. Andererseits wird einem das ganze Buch über die Karotte vor die Nase gehalten, was Bruchs Geheimnisse betrifft, Antworten gibt es aber bis zum Ende trotzdem so gut wie keine. Das fand ich sehr frustrierend. Die bekommt man dann wohl erst in Band 2, was wohl als Anreiz dienen soll – ja… nein, danke.
„Die alten Geräte und Traktoren, am Tag nichts als Rosthaufen, wirkten bedrohlich, als lauerte etwas in ihnen, als bewegten sie sich selbst, veränderten ihre Position.“ Seite 138
Mein Hauptproblem waren aber die verinnerlichte Misogynie und der mal mehr, mal weniger subtile Sexismus, die das ganze Buch durchziehen, was dem Autor scheinbar aber überhaupt nicht bewusst ist! Die starke Hauptfigur Schauer, die mit ihrem aggressiven Verhalten immer wieder Geschlechterstereotype bricht, kann diese Schwächen leider nicht aufwiegen. Nur ein paar Beispiele: Da wird gesagt, eine Jugendliche (!) sei wie ein Flittchen angezogen, es wird angedeutet, dass sie eine Mitschuld an der Täterschaft eines anderen Schülers trüge, weil sie ihm einen „lockeren Umgang mit dem weiblichen Geschlecht“ vermittle, eine klare Vergewaltigung (mit Penetration durch Finger) wird als s+xuelle Belästigung verharmlost, statt den Missbrauch eines Kindes so zu nennen, wird von einer Mutter gesagt, das Mädchen werde von seinem Vater gef+ckt, eine Polizistin (!) fragt, ob eine 12-Jährige den möglichen Täter nicht vielleicht doch „gei+ gemacht“ hätte.
Dazu kommt, dass es hier in einer Szene so dargestellt wird, als wären ihre Brüste alles, was eine Frau ausmacht, alles, was zählt. So entscheidet sich eine Brustkrebsüberlebende gegen eine Amputation, weil es für sie unvorstellbar ist, dass irgendein normaler Mann (außer einem „Ökoweltversteher“ natürlich) sie s+xuell anziehend finden könnte, wenn sie „keine Ti++en“ habe. Welches Bild vermittelt diese unsensible Szene denn bitte? Wie müssen sich Frauen, denen ihre Brüste abgenommen wurden, beim Lesen dieser Sätze fühlen? Man merkt einfach, dass es dem männlichen Autor hier überhaupt nicht gelingt, sich in die Lebensrealität einer Frau hineinzuversetzen. Von Frank Goldammer würde ich mir wünschen, dass er mal seine männlichen Privilegien hinterfragt und sich bis zu Band 3 (sollte es einen geben) mehr Bewusstsein für verinnerlichte Misogynie und Sexismus aneignet. Dass psychisch Kranke immer wieder als „Irre“ bezeichnet werden, die „Tabletten fressen“, ist übrigens ganz nebenbei auch nicht gerade nett und wertschätzend. Für mich endet hier jedenfalls der Ausflug in Goldammers Welt – auf noch mehr davon habe ich nämlich überhaupt keine Lust!
Mein Fazit
Trotz der guten Grundidee, des interessanten Falls und des flüssigen Schreibstils hat mich der Reihenauftakt „Bruch – Ein dunkler Ort“ insgesamt leider enttäuscht. Das lag vor allem an der unglaubwürdigen, schlechten Polizeiarbeit, den von zu vielen und zu starken Problemen betroffenen Ermittler:innen (wodurch die Spannung und der Fall an sich zu kurz kommen) und dem Sexismus und der Misogynie, die das ganze Buch mehr oder weniger subtil durchziehen. Eine Leseempfehlung gibt es deshalb nicht von mir. Da draußen gibt es nicht nur bessere, sondern auch zeitgemäßere, feministischere Krimis – lest lieber die!
In Dresden ist ein Mädchen verschwunden. Es gibt nur einen Hinweis. In direkter Nachbarschaft ist vor zwei Jahren schon einmal ein Mädchen verschwunden und nach zwei Wochen einfach unversehrt wieder aufgetaucht. Was damals passiert ist und wo das Mädchen war konnte nie ermittelt werden. Das Mädchen schweigt bis heute und die Eltern verweigern jede Befragung des Kindes. Das ungewöhnliche Ermittlerduo Felix Bruch und Nicole Schauer übernehmen den Fall.
„Bruch – Ein dunkler Ort“ ist der erste Band der Felix Bruch Reihe von Frank Goldammer der im Wunderlich/Rowohlt Verlag erschienen ist. Frank Goldammer ist mir von seiner Max Heller Reihe und seiner neuen Reihe Kriminaldauerdienst Ost-West gut bekannt. Beide Krimireihen sind eher historische Kriminalromane. Jetzt begibt der Autor sich in die Gegenwart.
Ich hatte zu Beginn so meine Schwierigkeiten mit den beiden Ermittlern. Felix Bruch ist Ermittler der Dresdner Mordkommission. Sein Partner ist bei einem Unfall im Fahrzeug verbrannt, Felix wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und kam mit ein paar kleineren Verletzungen davon. Jetzt wird ihm Nicole Schauer an die Seite gestellt. Aber Felix ist ein Einzelgänger. Er redet kaum und gibt keine Empfindungen preis. Er wirkt hochgradig psychisch gestört und ist Tablettenabhängig. Man kann nie vorausahnen was er als nächstes tut. Einzig sein guter Instinkt berechtigen sein Dasein bei der Kriminalpolizei.
Nicole Schauer hat wegen einer Beziehung um eine Versetzung nach Dresden ersucht. Jetzt wurde der Versetzung stattgegeben, die Beziehung ist aber mittlerweile beendet. Auch Nicole Schauer ist keine einfache Person. Bei ihr hängt die Gewaltbereitschaft ziemlich niedrig. Ein falsches Wort kann dazu führen, dass sie ihrem Gegenüber die Nase bricht. Nun sieht sie sich Felix Bruch, ihrem neuen Kollegen gegenüber was ihr die Arbeit nicht gerade erleichtert. Doch Nicole versucht einen Zugang zu Felix zu bekommen.
Dass sind die zwei Ermittler in groben Zügen. So wie Nicole sich langsam Felix angenähert hat, so habe ich mich den Beiden auch angenähert. Man erfährt Kleinigkeiten aus ihrer Vergangenheit. Von Nicole etwas mehr als von Felix. Der ist wie schon gesagt sehr verschlossen. Ich denke in den weiteren Bänden der Reihe werden die Geheimnisse um Nicole und Felix schon noch gelüftet werden.
Der Fall ist recht mysteriös und spannend. Ein Mädchen ist verschwunden, ganze Hundertschaften suchen die Gegend erfolglos ab. Der einzige Anhaltspunkt bleibt der Polizei verschlossen. Das vor zwei Jahren verschwundene Mädchen schweigt. Die Eltern verweigern jede Befragung.
Derweil ranken sich Gerüchte um ein altes Haus in dem es spuken soll. Die alte Frau die darin gestorben ist soll eine Hexe gewesen sein und immer noch ihr Unwesen treiben.
Frank Goldammer baut gekonnt Spannung auf und legt so einige falsche Fährten. Es gibt viele mögliche Szenarien. Nur was wirklich passiert ist, dass entblättert sich erst ganz am Ende.
Ich bin schon gespannt auf die folgenden Bände der Krimireihe und darauf Felix und Nicole noch besser kennenzulernen.
Das Cover und der Klappentext haben mich direkt angesprochen. Das Cover sticht durch die Wahl der Signalfarbe heraus und ist (typisch für das Genre) eher düster gestaltet. Passend dazu hat mich der Klappentext neugierig auf den Ermittler Bruch gemacht. Bereits nach den ersten Sätzen wird deutlich, dass er ein enormes Päckchen zu tragen hat. Was ihn zu dem macht, der er nun ist, wird jedoch erst im Laufe der Story deutlich.
Ich mochte Bruch von Beginn an. Er ist ein sehr spezieller Charakter mit vielen Eigenarten. Gerade das macht ihn jedoch interessant. Ich war neugierig, was ihm in der Vergangenheit zu dem gemacht hat, wie er nun ist. Auch die Interaktion mit seiner neuen Kollegin Schauer war interessant zu beobachten. Besonders bei Krimis ist mir das Ermittlerteam sehr wichtig. Hier passt es perfekt. Es kommt zu Zankereien und den üblichen Problemen bei der Eingewöhnung. Beide haben eine bewegende Vorgeschichte und müssen einige Hürden überwinden, bevor sie ein Team werden. Schön ausgearbeitet und durchaus gelungen. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit den beiden in den nächsten Bänden.
Trotz der sehr präsenten Darstellung der Ermittler und dessen Geschichte, kommt die eigentliche Ermittlungsarbeit und der Fall nicht zu kurz. Spannungsmäßig wird in diesem Buch einiges geboten. Der eigentliche Vermisstenfall wirft schnell weitere Fragen auf. Innerhalb der Ermittlungen treffen wir Leser*innen auf skurrile Charaktere und komische Zeugen. Am Ende ist nichts so wie es scheint und längst abgeschlossene Fälle spielen plötzlich wieder eine Rolle. Was ich damit meine müsst ihr allerdings selbst lesen ;)
Besonders hervorheben möchte ich zudem die tolle Gestaltung der Kapitelanfänge. Die Struktur von Ästen und Blättern vom Cover wird zu Beginn der Kapitel aufgegriffen. Eine tolle Idee. Im Bereich von Krimis und Thrillern habe ich das bisher sehr selten gesehen. Daher ein Pluspunkt für dieses Buch.
Fazit: Ein schöner Kriminalroman mit außergewöhnlichem Protagonisten. Der Ermittler ist ein sehr spezieller Charakter, aber ich mochte ihn total. Die Story ist spannend und hält alles bereit, was man sich von einem Krimi wünscht. Ich werde die Reihe im Auge behalten. Ich freue mich auf die Folgebände.
Bruch - Ein dunkler Ort von Frank Goldammer ist in der Hörbuchfassung von Stefan Kaminski gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme des Sprechers kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Insbesondere der sächsische Dialekt hat die Story in ein authentisches Setting eingebettet - auch wenn ich mich beim Hören zunächst daran gewöhnen musste. Das unfreiwillige Ermittler-Duo Schauer und Bruch sind ein interessantes Gespann, das zusammen mehr als nur ein Paar Ecken und Kanten hat. Zu Weilen habe ich die Hintergrundgeschichten und Probleme der beiden als nicht sehr realistisch empfunden. Dennoch ist dadurch eine interessante Dynamik in dem Fall entstanden. Beide harmonieren ausreichend gut. Auch durch die hervorragende Lesung von Sprecher Kaminski ist dieses Buch ein Genuss für die Ohren. Stimmungen únd Spannungen übertragen sich direkt auf die Leser:in, es fällt schwer das Buch aus den Händen zu legen. Die Spannungskurve ist mitreißend, die Auflösung für mich vollkommen unerwartet und überraschend. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, die Charaktere wirkten mir zum Teil zu überzeichnet, daher knapp an der vollen Punktzahl vorbei...
Ermittlerfiguren mit psychischem Ballast sind im Genre an der Tagesordnung und Frank Goldammer führt mit Felix Bruch einen weiteren Vertreter dieser Gattung ein. Spätestens seit dem tödlichen Unfall seines Partners ist der Polizist ein eigenwilliger Eigenbrötler, der sich mehr schlecht als recht durch seinen (Berufs-)Alltag schlägt. Das macht seiner neuen Kollegin Nicole Schauer die Eingewöhnung nicht unbedingt leichter, zumal diese auch einen vollen Rucksack an eigenen Problemen mit nach Dresden gebracht hat.
Wer „kaputte“ Ermittler:innen mag wird hier also gleich in doppelter Hinsicht bedient, allerdings sind die Hauptfiguren bei diesem Thriller tatsächlich meistens interessanter als der eigentliche Fall, der über weite Strecken eher schleppend verläuft und es auch nur bedingt schafft, Neugier zu wecken. Dadurch sind die Enthüllungen der persönlichen Hintergründe von Bruch und Schauer meist spannender als ihre Ermittlungsarbeit – trotz Bruchs eigentümlicher Methoden.
So ist es häufig Hörbuchsprecher Stefan Kaminski, der einen mit seiner gewohnt herausragenden Stimmkunst durch die Handlung trägt – wenngleich es zuweilen auch etwas anstrengend ist, dass bis auf die beiden Hauptcharaktere nahezu alle anderen Figuren einen sächsischen Dialekt verpasst bekommen und dadurch immer etwas dümmlich klingen (no offense!). Das Ende dieses Auftaktbandes fällt gleichermaßen kreativ wie gewöhnungsbedürftig aus und bestärkt den insgesamt eher durchwachsenen Eindruck des Buches.
Als Kommissarin Nicole Schauer ihren Dienst in Dresden antritt will sie nur noch eines: zurück nach Hamburg. Der Liebe wegen hat sie sich versetzen lassen, doch die Beziehung ist längst in die Brüche gegangen. Und der neue Kollege, Felix Bruch, ist gelinde gesagt „eigen“. Auch der erste Fall, den die beiden gemeinsam bearbeiten, hat es in sich: die 12-jährige Celina ist aus einem Vorort verschwunden. Die Bewohner sind misstrauisch und aufgebracht, umso mehr, als bereits 2 Jahre zuvor die damals 10-jährige Linda verschwand und nach 14 Tagen von alleine wieder auftauchte. Die Spur führt Schauer und Bruch zu einem halbverfallenen Bauernhof und den Gerüchten um eine Hexe.
Im neuen Roman von Frank Goldammer gibt es viele dunkle Orte, denn nicht nur der abbruchreife Bauernhof, in dem es angeblich spukt, ist düster und unheimlich, auch die Psychen und Seelen der beiden Kommissare haben dunkle Ecken und Untiefen. Auch wenn das Ermittlerteam auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnte, haben die beiden doch einiges gemein und funktionieren nach ersten Anfangsschwierigkeiten erstaunlich gut. So gut, dass ich schon sehr gespannt auf weitere Fällen mit den beiden freue.
Mein Fazit: Guter Krimi mit Gruselfaktor und einem herrlich durchgeknallten Ermittlerteam.
An sich eine sehr interessante Idee, die neugierig auf mehr macht.
Mich persönlich schreckt aber der Schreibstil vollkommen ab. Ich kann einiges ertragen, das macht die Story oft nicht weniger gut. Aber diesmal hat sich das Lesen wie ein Kampf durch die Seiten angefühlt: Zu schreiben, wie man sprechen würde, ist an sich nicht so schlimm. Jedoch kann man es damit auch übertreiben. Die Sätze sind kurz, fast schon abgehackt. Von Punkten wird nicht viel gehalten, da werden lieber kurze Sätze durch Kommata verbunden, so dass man sie dreimal lesen muss, um zu verstehen, was da eigentlich steht. Von Fragezeichen wird wohl auch nicht viel gehalten. Auch hier muss immer aufgepasst werden, den Sinn der Frage zu erfassen. Da wären Fragezeichen schon ganz praktisch, um erstmal zu kennzeichnen, dass es sich überhaupt um eine handelt... Wie gesagt, zu schreiben, wie man sprechen würde, ist an sich nicht blöd, aber wenn man so grammatikalisch falsch, abgehackt und verdreht reden würde, würde ich ein solches Gespräch abbrechen.
Die Story hat großes Potenzial, aber das Lesen dieses Stils ist anstrengend und macht dadurch absolut keinen Spaß. Sehr schade...
Hörbuchsprecher Stefan Kaminski hatte die Werbung des Verlags für dieses Hörbuch selbst eingesprochen. Und zwar auf so witzige Art, dass ich das Buch einfach hören MUSSTE. Es ist mein erstes Buch von Frank Goldammer und der Auftakt einer neuen Serie mit dem Ermittlerteam Felix Bruch und Nicole Schauer. Ein insgesamt solider, wenn auch nicht perfekter Krimi (aber welcher Krimi ist schon perfekt). Wieder mal ein Kommissar mit einer Menge persönlicher Probleme, könnte man nun sagen, trotzdem haben mir die handelnden Figuren recht gut gefallen. Auch der Kriminalfall war solide.
Aber bitte - WIE FANTASTISCH IST STEFAN KAMINSKI? Die Handlung des Buches spielt in Dresden (Sachsen) und ist mit teils schrägen Figuren bevölkert, die alle mit mehr oder weniger starkem sächsischem Dialekt sprechen. Und Kaminski macht das (als gebürtiger Sachse) GANZ HERVORRAGEND! Es gab dem ganzen eine sehr authentische Note... und oft wars einfach extrem witzig.
Also wer dem Medium Hörbuch nicht abgeneigt ist, sollte dieses Buch nicht lesen, sondern hören. Es lohnt sich!
Zum Inhalt: Felix Bruch und die neue Ermittlerin Nicole Schauer werden auf den Fall eines verschwundenen zwölfjährigen Mädchens angesetzt. Nicole merkt schnell, dass Bruch eher Einzelgänger ist, denn besonders nett verhält er sich nicht. Die Ermittlungen laufen eher schleppend. Die einzige Spur ist ein Fall aus der Vergangenheit, doch das damalige Opfer schweigt noch heute. Meine Meinung: Ich hatte das Vergnügen, das Buch als Hörbuch zu genießen und es war auch ein Genuss. Nicht nur dass Bruch schon ein echt spezieller Typ ist, nein das Buch wird auch sehr gut gelesen und das auch noch im typischen Dialekt. Die Story ist ebenfalls klasse und auch als Leser bzw. Hörer tappt man lange im Dunkeln. Und die Geschichte steigert sich im Verlauf auch immer mehr und wird spannender. Auch erfahren wir immer mehr über Bruch und wie er wurde, wie er heute ist. Guter Mix zwischen Fall und privat Erlebtem. Fazit: Hat mir sehr gut gefallen
Das Cover hat mich sofort angesprochen und ich bin froh, den Klappentext gelesen zu haben! Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist locker und bildlich, man fühlt sich in die Geschichte hineinversetzt und wird zu einem stillen Teilnehmer des Ganzen. Die Protagonisten sind teils sehr eigenwillig, vor allem natürlich der Ermittler Bruch. Schauer ist auch eher eigen, die beiden haben in dem Punkt gut zusammen gepasst. Die Ermittlungsarbeit war spannend mitzuverfolgen, auch der Fall war mir bis zur Auflösung sehr undurchsichtig und ich konnte das Ende nur schwer kommen sehen. Das Buch hat durchweg einen roten Faden und die Spannung hat mich richtig festgehalten, sodass ich nach zwei Tagen mit der Geschichte durch war. Für mich ein wahrer Pageturner, stellenweise auch richtig gruselig und ich freue mich auf weitere Bücher der Reihe! Bruch und Schauer hatten einen sehr holprigen Start und ich hoffe doch, dass das im nächsten Teil ein wenig besser wird. Absolut lesenswert!
Ein neuer Goldammer, ein neues Ermittlerduo und immer noch Dresden. Nachdem wir Dresden dank Heller schon gut kennengelernt haben, einen kurzen Einblick in die Wendezeit bekommen haben, sind wir nun mit Goldammer in der Jetztzeit angelangt. Ein sehr ungewöhnliches Ermittlerduo, eine Neudresdenerin mit Aggressionsproblemen und einen verhaltensgestörten Ermittler - Bruch, versuchen wir ein verschwundenes Kind zu finden. Es gibt gesellschaftliche Probleme zwischen Alt-Dorf und Neubaugebiet, es gibt Kinder der Abgehängten in ihrer Siedlung und es gibt einen gruseligen Lost-Place. Alles sorgt für Stimmung und Spannung. Alles ist dunkel und gruselig. Für mich war es der Pageturner des Sommers. Die Entwicklung der Ermittler verlangt natürlich nach Fortsetzung auf die ich jetzt warte! Die Gestaltung des Buches ist hervorzuheben, die Bindung liegt gut in der Hand, die Grafik zu Beginn der Kapitel ist stimmungvoll und übernimmt das Thema des Covers. Alles richtig gemacht!
Nicole Schauer wurde, nach einer schwierigen privaten Phase, von Hamburg nach Dresden versetzt. Hier wartet bereits der erste Fall auf sie. Zusammen mit ihrem Kollegen Felix Bruch, der kürzlich seinen Dienstpartner verloren hat, soll sie im Fall eines verschwundenen Mädchens ermitteln. Doch das ist nicht ganz leicht, an Bruch und seine eher unkonventionellen Methoden kann sie sich nur schwer gewöhnen. Langsam erfährt man nach und nach etwas von der Vergangenheit der beiden, die sie dazu gemacht hat wie sie jetzt sind.
Ein spannender Krimi mit eigentümlichen Charakteren. Mal mehr, mal weniger kann man sich in beide hineinversetzen. Die Geschichte im dörflichen Umfeld mit eher verschrobenen Gestalten fesselt den Leser und lässt ihn schaudern und gruseln. Einiges bleibt im Unklaren, das gefällt mir nicht ganz so gut. Dennoch meistern die beiden ihren ersten gemeinsamen Fall.
Das Buch ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die Felix Bruch und Nicole Schauer nochmal wiedersehen/-lesen möchte. Die Story um das verschwundene Mädchen Celina war mir irgendwie ein bisschen zu überdreht und die Agressivität der einen Hauptfigur hat mich irgendwann nur noch genervt. Auch waren mir manche Details einfach zu viel. Vielleicht gebe ich Band zwei noch eine Chance.
Mehr hatte ich von diesem Buch erwartet. Die mystischen Elemente, die mehr als nervige Kommissarin mit ihrem inkonsequenten Handeln… Es gäbe noch so einiges. Ich denke nicht, dass ich ein weiteres Buch dieser Reihe lesen werde.
Die Handlung ist im Grunde ziemlich spannend aufgebaut. Jedoch zieht sich die Geschichte in unnötig Details und bau weitere Fragezeichen um die Protagonisten auf die uns das Gefühl von Neugier bringen soll. Das am Ende sogar überhaupt nicht mehr so stark aufgedeckt wird. Keine Empfehlung.
story line: *** main characters: *** side characters: *** world building: *** editing: ***** Ein interessanter Hauptcharakter, aber am Ende bleiben zu viele Fragen offen.
Kann mich nicht so ganz entscheiden, ob ich es gut oder schlecht fand. Inhaltlich war es ok, aber nicht überragend, der (Vorlese-) Stil nicht ganz so meins. Das ist aber wohl auch Geschmacksache.