Weihnachten 1945 - Deutschland lag in Schutt und Asche. Viele Familien waren noch auseinandergerissen, Millionen von Frauen und Müttern warteten in banger Sorge auf die Heimkehr ihrer Männer aus der Kriegsgefangenschaft. Die Versorgung mit Lebensmitteln war katastrophal. Die Wohnungen konnten kaum geheizt werden, durch Ritzen und Spalten pfiff der Wind. Aber trotz allem war das Weihnachtsfest I945 zum ersten Mal seit Jahren wieder ein Fest des Friedens, ein Fest der Hoffnung. Welche Sorgen und Nöte, Hoffnungen und Erwartungen sie ganz persönlich in den Weihnachtsfeiertagen begleitet haben, schildern Kirchenführer, Politiker, Verleger, Künstler, Publizisten und Schriftsteller in diesem Buch.
Manche der 12 Kurzgeschichten/Kurzberichte sind weihnachtlicher als andere, aber das tut der Wirkung dieses Buches keinen Abbruch, da es nicht darauf abzielt, Festtagsstimmung zu verbreiten. Stattdessen wird darauf eingegangen, wie verschiedene Personen das erste Weihnachten nach dem zweiten Weltkrieg erlebt und in Erinnerung behalten haben. Das fand ich nicht nur extrem interessant, sondern habe auch einige mir bisher unbekannte Autoren entdeckt. Allgemein kann man dieses Buch also das ganze Jahr hindurch lesen, um einen (kleinen) Eindruck über das Deutschland der unmittelbaren Nachkriegszeit zu gewinnen.