Als Lena ziet dat de kroongetuige tijdens het Auschwitzproces na zijn verklaring ineenzakt, brengt ze hem een glas water en voelt die man moet ik vasthouden. Op het eerste gezicht hebben de jonge, levenslustige Lena en de door nachtmerries geteisterde Heiner weinig gemeen. Zij droomt van vakantie op een exotisch eiland, hij van de verschrikkingen van het kamp. Kan hun liefde deze tegenstelling overbruggen? Hoe ga je om met een man die volledig buiten zinnen raakt wanneer zijn geliefde vrouw een mooie jas heeft gekocht, waar op het etiketje achterin als merknaam Selection? Lena vraagt zich af of zij de hel, waar haar man altijd weer naar terugkeert, ooit zal begrijpen. Maar ook of iemand die deze verschrikkingen heeft overleefd, het morele recht heeft om iedereen daaraan te meten. Gebruikt hij zijn verleden niet om alles naar zijn hand te zetten? Heiner probeert zijn verleden zo goed mogelijk met zijn Lena te delen, en gaat zelfs zover dat hij 's nachts met haar door Auschwitz wil wandelen om haar zijn kamp te laten ervaren. Maar zij ziet zijn spoken niet. Monika Held laat zien dat hun liefde alleen kans van slagen heeft als Lena alles durft te vragen, zonder Heiner te sparen. Het is Monika Held gelukt om het verhaal van een liefde ná Auschwitz vrij van clichés, goedkoop sentiment en politieke correctheid te vertellen. Niet eerder lazen wij een vergelijkbaar verhaal over een leven na Auschwitz.
Petra Hartlieb raadt dit boek aan in haar boek over haar Weense boekwinkel, vandaar dat ik het toch ben gaan lezen ondanks mijn aanvankelijke aarzeling. Maar mijn gevoel klopte, dit boek is te gruwelijk voor woorden. Ik heb me er doorheen moeten worstelen. Het onderwerp is op zich interessant: wat blijft er van je over als je 3 jaar in Auschwitz hebt gezeten, hoe leef je verder en wat betekent het voor degenen die van je houden.
Petra Hartlieb recommends this book in her book about her Viennese bookshop, which is why I decided to read it despite my initial hesitation. But my feeling was right, this book is too horrific for words. I had to struggle through it. The subject itself is interesting: what remains of you after 3 years in Auschwitz, how do you live on and what does it mean for those who love you.
Dieses Buch ist so intensiv und das auf knappen 273 Seiten,das ich gefühlt ewig daran gelesen habe. Ich konnte es nicht schneller lesen weil jedes Kapitel Zeit braucht um zu wirken. Und die Wirkung ist gewaltig, genauso wie Heiners Leben und Überleben. Wir dürfen nie aufhören Geschichten über Auschwitz zu lesen,dieses Schrecken darf sich einfach niemals wiederholen.
Glaubt Ihr es sind alle Geschichten über die Nazizeit längst erzählt? Spätestens seit die Einfallslosigkeit der deutschen Fernsehdokumentationen in Themen wie quasi "Hitlers Schneuzfetzen" oder "Göhrings Hauspersonal" gipfelt, wäre man geneigt, dies zu vermuten, aber dann kommt dieses Buch daher, und ich plädiere eindeutig dafür, dass noch viel Raum für gute Geschichten aus der Nazizeit bleibt.
Anders als alle Werke die ich kenne, wird in diesem Roman nicht nach dem Lager ausgeblendet (Ende Gut alles Gut Ausschwitz überlebt bzw. alle gestorben), sondern es wird über die Traumatisierung danach gesprochen, über die fast keines der Opfer bisher gerne geredet hat. Überall schleicht sich das Lager in das Alltagsleben von Heiner: in die Ehe, die zerbricht, in die neue Liebe, in die Gesundheit... Keiner kann seine Überlebensstrategien verstehen, die sich in der Friedenswelt als Marotten und beziehungsfeindliche passiv agressive Attacken darstellen. Keiner kann auch nur im entferntesten nachvollziehen, was die Insassen des KZ erlitten haben. Wir alle sind nur Zaungäste der Erzählungen auch wenn Heiner seine neue große Liebe verzweifelt dazu zwingen will, in seine Haut zu schlüpfen. Auch die Postition von Lena und die Interaktion des Paares untereinander wird sehr einfühlsam thematisiert.
"...dennoch war das was sie erlebt hatten, nicht dasselbe wie das was man später lesen oder hören konnte. Man müsste aus ihren Erinnerungen Impfstoff machen. Wie die Welt wohl aussähe, wenn man Erfahrungen als Infusionen übertragen könnte?"
Natürlich lebt auch in Erinnerungen und Rückblenden das Lager auf, aber es geht in diesem Roman um die Gegenwart bzw. um die Überwindung der Vergangenheit. Als in Polen durch Jaruzelski das Kriegsrecht ausgerufen wird, fährt Heiner mit seiner neuen Liebe und einem Hilfsgüterlastwagen in Form eines Road Trip alle alten überlebenden Kameraden ab, die sehr unterschiedlich mit ihrer Vergangenheit umgehen.
Wie Ihr aus meiner Statistik seht, habe ich sehr lange mit dem Buch gebraucht, das liegt daran, dass es sehr heftig war.
Fazit: ein auszgezeichneter Roman, ein wichtiger Roman aber er ist sehr starker Tobak
Ein extrem wichtiges Buch. Wieviel Trauma hält ein Mensch aus?
Leider scheinen wir, nicht aus der Geschichte zu lernen. Die aktuelle Lage in der Welt zeigt, dass es nur den EINEN Wahnsinnigen braucht, um die komplette Welt aus den Angeln zu heben und unaussprechliches Leid zu verursachen. Die Opfer, die zurückbleiben, werden für immer gefangen bleiben…. Bilder, Geräusche und Orte zünden die innere Bombe immer wieder . Wie lebt man damit? Wie liebt man damit? Monika Held erzählt uns von ihrem Protagonisten: Heiner…. Ein Überlebender des KZ. Er verliebt sich wieder neu und wir begleiten als Leser:innen ihn und seine neue Freundin Lena. Ich konnte das Buch nicht an einem Stück lesen. Heiner blickt immer wieder auf die Zeit seiner Gefangenschaft zurück…. Es ist verstörend und grausam, zu welchen Taten Menschen in der Lage sind. Monika Held hält genau drauf auf diese Folterszenen. Sie schaut nicht weg und beschreibt die Szenen als das was sie sind: als blanken Horror. Nur das diese Szenarien tatsächlich so abgelaufen sind und nicht der Fantasie der Schriftstellerin entstammen. Auch die Protagonistin Lena kann dieses Leid nicht greifen. Aber sie ist da und tut das Einzige, was hilfreich ist : Sie liebt ❤️
Monika Held erzählt von Heiner Rosseck, der in Auschwitz war und seinem Leben danach, oder was eben noch an Leben möglich ist, wenn einem "das Lager noch in den Knochen steckt". Sie erzählt von Heiners schrecklichen Erinnerungen an die Zeit im Konzentrationslager und die Herausforderungen, vor die ihn der ganz normale Alltag stellt, weil der Alltag für jemanden, der Auschwitz er- und überlebt hat, eben nie ganz normal ist. Sie erzählt von den Schwierigkeiten in Heiners Ehe mit Lena, die den Mann Heiner liebt, erst aber nicht weiß, ob sie auch den Häftling Heiner lieben und ertragen kann. Und sie erzählt davon so einfühlsam und in einer ganz ruhigen, leisen Sprache, fast poetisch und so bildhaft, das es stellenweise kaum zu ertragen ist. "Der Schrecken verliert sich vor Ort" ist ein Buch das weh tut. Das nicht angenehm zu lesen ist und Angst macht. Und das so wertvoll und wichtig ist.
Dieses Buch zu bewerten fällt mir schwer. Zu sagen es hat mir gefallen klingt wirklich und absolut falsch. Es hat mich bewegt, schockiert, erschüttert.. ich kenne viele Geschichten zum 2. Weltkrieg, war im jüdischen Museum und in einem KZ und bin dort die "Todesstiege" rauf gegangen. Das Buch erzählt also nichts Neues, man weiß was einen erwarten wird und auch wenn die Autorin nicht alle Details grausamster (Miss)handlungen ausschlachtet so war ich dennoch wie vor den Kopf gestoßen es zu lesen. Man versucht sich vorzustellen, wie schrecklich diese Menschen gelitten haben aber wenn man, so wie ich, ganz normal aufgewachsen ist, kann man das wohl nicht mal ansatzweise erahnen. Heiners Geschichte bringt die Emotionen die in ihm toben recht gut wenn auch manchmal etwas verwirrend zum Ausdruck. Auch wie Lena mit diesen Emotionen hadert, wie sie versucht "zu leben" während ihre Liebe so in der Vergangenheit festsitzt wurde eingehend aufgearbeitet. Ein Kritikpunkt meinerseits ist das Fehlen von Anführungszeichen bei direkter Rede. Das macht das Lesen teilweise mühsam.
Als ich dieses Buch las, musste ich 2x weinen. Monika Held beschreibt die Grausamkeiten im Konzentrationslager nüchtern und trotzdem mit so viel Liebe für die Menschen. Einen Roman wie diesen habe ich noch nie gelesen. Auch, wenn es richtig weh tut: Lesen Sie diesen Roman! Wenn Sie gerne "lustige" KZ-Witze reißen, lesen Sie das Buch und halten Sie anschließend Ihr dummes Mundwerk. Wenn Sie meinen, der Vogelschiss-Komnentar war doch gar nicht so schlimm, dann lesen Sie dieses Buch! Wenn Sie meinen, die Menschen in Auschwitz waren ja auch ein bisschen selbst schuld daran, dass sie ins Vernichtungslager kamen, dann lesen Sie dieses Buch. Sie werden aus den Opfern keine Täter mehr machen können.
Nach all den Büchern und Dokumentationen über den Holocaust, den Faschismus und den Zweiten Weltkrieg könnte man der Meinung sein, jeder Aspekt dieser Horrorzeit sei bereits ins Licht gebracht worden. Doch Heiners Geschichte, die eines Überlebenden von Auschwitz, und Lenas Geschichte, 10 Jahre jünger als Heiner und nicht kriegstraumatisiert, die sich in Heiner Welt zurechtfinden möchte, habe ich so noch nie nachempfinden können. Nun aber wurde mir mit schnörkellosen und präzisen Worten vor Augen gehalten, was es heißt, den Terror einer jahrelangen Gefangenschaft in einem Konzentrationslager zu überleben und mit den Bildern, die Worte und Geräusche ein Leben lang hervorrufen werden, weiterzuleben, dass man sich selbst an Gerüche noch erinnert, und doch den Ort des Schreckens später als Heimat empfinden kann. Diese Facetten der überlebenden Opfer riskieren wir heutzutage zu vergessen, Augenzeugen gibt es kaum noch und selbst deren Erzählungen werden uns niemals wirklich verstehen lassen, wie Menschen so dermaßen zu Tieren werden konnten und wie ihre Opfer all dies mit mehr oder weniger gesundem Verstand überleben konnten. Heiner versucht, seiner Frau Lena Zugang zu den Traumata in seinem Kopf zu ermöglichen und schafft es selbst nach 25 Jahren oftmals nicht, sie kann seinen Galgenhumor und seinen Reaktionen trotz ihrer Liebe zu ihm nicht begreifen. Ihre Entwicklung im Laufe der Jahre ihrer Beziehung zu Heiner ist fast genauso erschreckend.
Als Leser hatte ich ständig einen Kloß im Hals, musste das Buch oftmals am Ende eines Kapitels zur Seite legen und meine Gedanken auf die Gegenwart und das Gute in meinem Leben zurückzwingen, um nicht an dem Elend in diesem Buch zu ersticken.
Diese Geschichte und wie sie erzählt wird, verdient 5 Sterne, keine Frage. Man wird eine solche Geschichte nicht leichter, lockerer oder weniger schockierend erzählen können, dürfen (!). Die Hoffnung, die Lichtblicke, die ich mir erwünscht hätte, gab es vielleicht im Leben Heiners und vieler seiner Lagerkameraden nicht. Die Tatsache, dass ich mit ihr nicht umgehen konnte, sollte in dieser Wertung keine Rolle spielen. Und doch kann ich keine 5 Sterne Wertung für ein Buch geben, dass mich NUR zutiefst getroffen und betroffen hat, und dort aufhört. Für ein Buch, dass mich in eine dunkle Welt gezerrt hat und dort stehen ließ. Es wird mein erster Bucheintrag ohne Wertung.
„Nur“ ist ein Chamäleon. Es verändert seine Bedeutung von Satz zu Satz. „Nur“ ist ein kleines, verbittertes Wörtchen, das es in seinem Leben nicht leicht hat.“
Ik weet even niet goed wat te zeggen. Het boek ligt hier naast me op bed en ik blijf er maar naar staren. Tijdens het lezen lag het vaak gewoon toe dicht voor me, onaangeraakt. Niet omdat ik het niet wilde lezen, maar omdat ik er de tijd voor wilde nemen — om elke zin, elk woord, elke letter écht binnen te laten komen.
Ik heb al veel gelezen en gezien over de Holocaust en zijn gruwelen, maar Monika Helds roman “Nu de angst is verdwenen” is met niets te vergelijken. Het is compleet anders, ook al is het gebaseerd op een waargebeurd liefdesverhaal na Auschwitz. Het zuigt je mee naar een andere wereld. Het voelt alsof dit verhaal je persoonlijk wordt verteld — alsof je deel uitmaakt van wat er gebeurt — zonder clichés, zonder overdrijving, zonder tragiromantiek.
Het was een intense leeservaring die me vaak heeft doen stilstaan. Niet op een zware manier, maar juist op een waardevolle. “Nu de angst is verdwenen” is een puur en oprecht verhaal dat sporen nalaat. Een boek dat gelezen móét worden.
Ik ben immens blij dat ik het na al die jaren toevallig weer terugvond in onze boekenkast en besloot het eindelijk te lezen. Het is een verhaal dat ik niet snel zal vergeten, en ik draag het zonder spijt met me mee.
What an incredible, incredible read. Honestly, when I finished this book I had so many feelings and I still have, but I'm not even going to try to put them into words here (she says before trying exactly that). This novel is just so important. The fact that every horrible experience recounted there comes from real people's past is beyond horrifying. To clarify, this book is about a couple where the man is an Ausschwitz holocaust survivor and trying to come to terms with his past; which in his case means being as open about it as he can (everyone has different coping mechanisms, but that was the one of his and many of his friends). After all this time, and as someone who always chooses to see the best in humanity, I sometimes still have a hard time even imagening people were ever so cruel that something like this could happen. This sounds like such a trite thing to say, and this topic doesn't deserve anything trite, but it's really so very shocking to grasp, to truly get it into your mind beyond an objective level: all of this did happen. Some of the things described in this book I never knew about, couldn't even fathom in my worst nightmares, but they helped making the terror of back then feel incredibly real; the deepest abysses of humanity. It's hard to understand that something of this calibre could ever possibly happen on this earth, let alone in my country and not even a hundred years ago. But it did. And it's books like these that help us not forget. The thing is, in Austria we hear so much about WW2 in school, at one point you can't take it in anymore and you stop feeling as strongly as you used to from when you first learned about it (I think because of self-protection, or weariness of the terrors people are capable of). Anne Frank's diary is still one of the only WW2 books that actually managed to crush my barriers and tear my heart out, others (like "A Funke Leben") were objectively good enough, but I couldn't deeply feel it. Please don't think I'm heartless; I don't know why I was so apathetic. But this book...this book is something else entirely. Its written so incredibly well, it moved me deeply on a level I've hardly experienced in my life. Its inclusion of really dark, morbid humor really helped me seeing that this is how survivors had to cope, and that we will never really understand them. We can listen to their stories, read about what happened, we can make sure nothing like this will ever happen again - but we will never truly be able to understand what it was like being in Ausschwitz, Mauthausen, Bergen Belsen and how impossible it is to leave it all behind. On another level, it also shows how difficult it is to have a relationship with a past like that; not only as a survivor, but for the partner (who in this case is a much younger, post-war citizen) as well. This book is as much a story about the holocaust as it is about the relationship between the two main characters, which was described with all its pain and struggles, realistically and beautifully. There are some really incredible, moving quotes in this book and I wish I had underlined all them or something, but here are two of them: "Pain bonds deeper than happiness" not sure I translated that correctly, the German original is: "Schmerz verbindet tiefer als Glück") or "How much past can a human endure" ("Wie viel Vergangenheit kann ein Mensch ertragen") Maybe those quotes sound trite out of context, but they sum up the spirit of the book really well. Lena, Heiner (the survivor)'s partner, finds the picture of a tortured woman in one of Heiner's photo albums with the writing: "My poor, poor Zofia" next to it. Upon reading this, she figures that Heiner must've known, maybe even loved this woman. She feels deep pain, and even a sense of jealousy (which she doesn't understand, doesn't even want to admit, because how can she be jealous of a woman in a concentration camp? How horrible!). Ashamed, she confesses this to her therapist: "I will never touch another human's soul as deeply as this beaten woman has touched the soul of my husband, who wrote: "My poor, poor Zofia. That's sad, isn't it?" - because pain bonds deeper than luck. But exactly how much pain she can endure is the question Lena starts asking herself after living with Heiner. She wants to be there for Heiner, but a major part of him is and probably always will be stuck in Ausschwitz, a part she will never be able to reach. Not even/only (?) because he can't let go, but because he doesn't want to. This sounds incredibly morbid and problematic, but is really understandable if you think about it. Letting go means forgetting which is something he can't do, refuses to do, since to him remembering means paying respect and tribute to all those who didn't make it out alive, who can't remember for themselves. I don't think it's up to us to understand the complex psychology behind the actions of survivors, because we can only do so to a certain level; but it's our duty to respect them. For Lena, this isn't easy, as it wouldn't be for anyone: but she never leaves his side. We should accept that we are blessed by never being able to fully understand, because if we could, I don't think we'd be able to live with the pain.
This book is so incredibly special. I'm not sure if it's translated into English, but to anyone who can read German, please do yourself a favor and read this book. It's incredibly depressing, but I think we can learn a lot from the protagonist's hope and strength despite everything. From his humor and way of trying to make light of his experiences - God knows they've been dark enough already. From all the different survivor's stories, and from how literally unbelievable those are. But we can also learn from his partner, Lena, who's trying so hard to be there, to understand, but accepts that she will never be able to enter most parts of Heiner's world. I respect the author so much for putting the stories of the survivors (Heiner - and his wife, too - are based on real people, as are Heiner's friends in the book, who are survivors as well) onto paper. For daring to do so, and for doing it so decently and correctly. It must've been difficult to describe both sides of the partnership accurately, and personally (not that I'm the right person to judge, but still); I think she did an incredible job on that. As I said, I feel pretty blunt by now when it comes to stories about WW2 (at least, that's what I thought after reading "Der Funke Leben" and only being able to feel the pain on a superficial level, without really being moved by it), but this book touched me. It horrified me, pained me, made me disgust humanity but also let me have faith in it. It was a pleasure to read, as far as a topic like this can ever be "pleasurable" (this sounds wrong, doesn't it?) and it's an experience that will stay with me for a long time. I really thank the superb writing for part of that. At this point I have to mention how I always appreciate when authors don't use speech signs in their books because it makes the conversations feel more real and genuine, and genuine is exactly what this book was. Painful, and very very true. The whole writing was just outstanding, and the ending was incredibly fitting. I'm not sure I understood it completely, but it seems like Heiner is shutting the door to his negative past not only literally, but in part figuratively. Not shutting it entirely, he will always keep it open for himself and others, involuntarily and voluntarily at the same time, but he's keeping those parts out that don't deserve to be let in (not even one bit). I think it was as much a beautiful ending for himself as for the reader of this book.
Nach langer Zeit hab ich dieses Buch endlich wieder zur Hand genommen. Zuletzt hat mich der ungewohnte Schreibstil davon abgebracht. Nun bin ich froh doch weitergelesen haben. Am besten passt die Beschreibung schrecklich schön: Die Geschichten sind nichts für schwache Nerven aber gut verpackt. Immer wieder sind wunderbar beschriebene Kleinigkeiten wie das Simmikolon enthalten, die wiederrum Freude machen. Klare Empfehlung! Aber wie gesagt nichts für schwache Nerven.
Es sind wenig romantische Umstände, unter denen sich der Wiener Heiner Rossek und die Deutsche Lena in den 1960er Jahren in Frankfurt am Main begegnen. Lena ist Übersetzerin und arbeitet für das Gericht, wo sich Heiner widerstrebend und doch entschlossen als Zeuge in einem Kriegsverbrecherprozess gegen mehrere Nazischergen einfindet. Als Auschwitz-Überlebender mag er die Hoffnung, Deutschland sei zu später Gerechtigkeit fähig, nicht aufgeben. Welchen Sinn hätte sein Leben sonst noch, wenn nicht den, an das Grauen im Land der Täter zu erinnern und sichtbar zu machen? Doch Heiner merkt schnell, was er ohnehin ahnt: Niemand will hören, was in den Lagern geschah. Nicht nur die Angeklagten, die alles abstreiten oder zu ihrer Entlastung Befehlsnotstand anführen, und die sich so zugleich der Frage entziehen, ob sie Reue fühlen und zeigen sollten, setzen die Perfidie ihres vergangenen Handelns fort. Auch die Anwälte, Gutachter, Richter und Medien töten die Opfer ein zweites Mal, indem sie die Worte jener, die dem faschistischen Terror entkamen, systematisch anzweifeln, nachmessen, ob deren Beschreibungen wahr sein können, Details abfragen, an die sich die Gefolterten kaum erinnern können. Heiner ist krank und verbittert. Die Schrecken der durchlebten Jahre im KZ, versehen mit dem Stempel »RU« (Rückkehr unerwünscht), und die Ignoranz der Gegenwart machen ihn zu einem gebrochenen Mann, der zu keiner Liebe mehr fähig ist. Seine erste Ehe mit seiner Jugendliebe Martha, die - wie er - im kommunistischen Widerstand gegen das Regime kämpfte, scheiterte daran. Zur gemeinsamen Tochter Kaija hat er keinen Kontakt mehr. Und doch geschieht das Unerwartete: Er verliebt sich in Lena, und Lena liebt ihn. Bedingungslos. Vorsichtig versuchen sie eine Annäherung: nicht in Wien, wo sie nicht leben mag, nicht in Frankfurt, wo er nicht leben kann, sondern in einem Haus am Meer, irgendwo im Norden. Und vor allem auf einer gemeinsamen Reise nach Polen, wo Lenas Familie einst herkam, und wo Heiner die einzigen Freunde hat, die ihm blieben. Sie sind Lagerüberlebende, wie er, die mittlerweile - wir schreiben nun 1981 - mit der polnischen Solidarnosc gegen Jaruzelskis Militärherrschaft opponieren: Leszek, Tadek, Miltek, Piontek. Wie Heiner Rossek gehören sie zu den wenigen, die Lagerentsetzen und den Todesmarsch am Ende des Krieges überstanden. Jeder von ihnen fand seine Weise, die Vergangenheit zu bewältigen, wissend, dass außer jenen, die das gleiche durchgemacht haben, niemand wirklich verstehen kann, was es heißt, ein Überlebender der Nazilager zu sein. Willkür, Todesmut, Solidarität, Gerechtigkeit haben für sie einen anderen Klang und eine andere Bedeutung, als für die meisten der Nachkriegsgesellschaft, jene schweigende Mehrheit, die die Augen und Ohren vor dem, was war, verschloss und sie nie wieder öffnen will. Monika Held setzt jenen tapferen Opfern mit ihrem dritten Roman ein Denkmal. Lena muss lernen, die albtraumhaften Reliquien ihres Mannes hinzunehmen, weil dieser sich aus dem Bann der Vergangenheit nicht befreien kann. Sie muss sich damit abfindet, ihn zu lieben, ohne ihm helfen zu können. So verweist die Autorin ihre Leserinnen und Leser mit sanfter Nachdrücklichkeit auf die Frage, was Menschsein und Menschlichkeit nach Auschwitz noch bedeuten. Ihr Roman ist ein Plädoyer, nicht nur zu versuchen, die Täter - und damit auch das eigene (Nicht-)Handeln - zu verstehen. Die Überlebenden muss man hören, ist die Botschaft, die durch die Zeilen klingt. Es wäre damals, nach 1945, nicht nur ihr Recht gewesen, als Opfer zu reden, sondern auch ein besserer Weg in eine menschlichere Zukunft für alle. Die meisten, die den Lagern entrinnen konnten, sind heute tot. Monika Helds Buch kommt dennoch nicht zu spät. Denn für Einsichten, Nachfragen und Empathie ist jeder Moment der richtige.
Ontluisterend verhaal over leven na Auswich. Gelezen in het Nederlands:”als de angst voorbij is” Zo puur geschreven over relatie tussen Vrouw (lena) en Heiner.
Met hoeveel sterren waardeer je een boek dat zoveel leed beschrijft? Ik weet het niet. Het indringende verhaal van een man die ruim vier in Auschwitz was, laat zien dat hij het leed dat hem is aangedaan nooit kwijtraakt. Te veel gezien en gehoord maakt dat leven moeilijk is. De liefde tussen deze overlevende en zijn vrouw maakt zijn leven leefbaar. Aangrijpend verhaal.
Van dit boek heb ik wakker gelegen. Het achtervolgt me nog steeds. Ik wilde het na elk hoofdstuk wegstoppen en tegelijk moest ik het uitlezen. Tot de laatste letter. Uit respect. Omdat we niet mogen vergeten.
Was kann ein Mensch ertragen? Davon handelt dieses Buch. Was können Menschen anderen Menschen antun? Davon handelt dieses Buch. Und was können sie überleben? Auch davon erzählt "Der Schrecken verliert sich vor Ort".
Eigentlich geht es um die Liebe, die zwischen Heiner und Lena. Doch die Beziehung der beiden ist vor allem der Rahmen, in dem sich Heiners Geschichte erzählen lässt. Lena ist oft genug das Gegenüber, das nicht versteht - wie auch - das Heiner das Lager nicht verlassen kann. Das er im Grunde immer ein Stück weit dort zu Hause bleiben wird, wo er Schlimmstes erleben musste.
Sie wünscht sich oft genug, er möge endlich aufhören zu erzählen. Sich dem Grauen (und nichts anderes passierte in den Konzentrationslagern) zu stellen ist eine Sache, die sie nur aus einer gewissen Distanz heraus ertragen kann. Denn Heiner separiert seine Erinnerungen nicht in kleine wohlgefällige Päckchen die er nur auspackt, wenn es seiner Frau genehm ist. Für ihn ist das Leben in Auschwitz so eng mit dem Hier und jetzt verknüpft, das ihm so mein Eindruck, der Kompass fehlen würde. Ich gebe zu, ich hatte immer wieder so meine Probleme mit Lena, die oft genug vor allem Forderungen stellt. Gleichzeitig fand ich den Zugang zur Thematik über persönliche Beziehungen und nicht so sehr einen äußeren historischen Rahmen zu setzen sehr gut. Der Roman spielt in ca. 30 Jahren Nachkriegsgeschichte, es werden aber nur historische Fragmente auch erzählt. Auch Heiners Erinnerungen treten in diesen Fragmenten zu Tage. Wie das eben so funktioniert mit der Erinnerung.
Heiner und Lenas Beziehung ist einerseits eng und beständig, andererseits wird sie durch Heiners Lebensgeschichte überschattet. Wie kann man nach all den Geschehnissen überhaupt je wieder glücklich sein? Das ist eine Frage, die sich viele Stellen - auch ich - wenn es um den Holocaust geht. Ausschwitz ist das Synonym für die Grausamkeit des Menschen überhaupt geworden. Aber vergessen wir über diese Gesamterzählung nicht die einzelnen Schicksale? Hinter all den Ermordeten, hinter allen Überlebenden stehen Geschichten. Doch wer hat zugehört, als die Überlebenden noch selbst sprechen konnten? Wer wollte überhaupt über das erlebte reden, wer konnte es?
Und kann man sich das Glück zurück holen?
Es ist nicht ganz leicht dieses Buch zu lesen. Auch weil es sehr leicht ist, sich selbst vor zu machen, wie sehr man moralisch doch auf einer ganz anderen Seite steht. Es hat schon Gründe, weshalb Lena so betont, das sie in Polen aufgewachsen ist (Danzig übrigens...) und das sie sich vermutlich nicht als Deutsche wahrnimmt. (Wahrnehmen möchte, würde ich es mal nennen.)
Der Fokus liegt nur selten wirklich auf ihr. Eigentlich erfährt man über sie fast gar nichts.
Es hat auch Gründe, weshalb ich dieses Buch gelesen habe. Und ja, das hat definitiv auch damit zu tun, das ich mich in einer moralischen Verantwortung sehe. Bücher über den Nationalsozialismus in Deutschland als Deutsche zu lesen, ist immer etwas Anderes. Das ist einfach so und ich finde, das sollte auch so sein. Und deshalb muss es Bücher (und andere Medien) geben, die unbequem sind und ansprechen, was man am liebsten verdrängen würde.
Geschichte und wie wir Geschichte sehen hat immer mit unserer Gegenwart zu tun. Ob wir wollen oder nicht. Und wenn jemand auch nur ein bisschen Empathie hat, dann wird er Heiners und Lenas Geschichte an sich heran lassen und vielleicht ein Stück weit verstehen, warum das eigentlich so ist.
Heiner zieht Lena vom ersten Moment in seinen Bann. Aber seine Vergangenheit steht von Anfang an zwischen ihnen, später wird sie ihr ständiger Begleiter. Er kann nicht in Deutschland wohnen, wo ihm so viel angetan wurde. Sie will nicht nach Wien ziehen. Aber die beiden finden immer wieder eine Lösung. Sie streiten viel und auch heftig, aber sie finden auch im schlimmsten Streit eine Lösung. Nur mit der Vergangenheit haben sie immer wie der Probleme. So sehr beide wollen, dass Lena nachvollziehen kann was Heiner erlebt hat: es klappt nicht. Für ihn ist es Erlebtes, für sie sind es "nur" Bilder.
Der Streit um dieses kleine Wort zeigt deutlich, wie vorsichtig die beiden auch nach Jahren miteinander umgehen. Lena muss erklären, wie sie den Begriff gemeint hat und auch wenn sie später darüber lachen können, zeigt es doch wie wenig sie einander kennen. Vielleicht sind die gerade deswegen ein so bemerkenswertes Paar. Sie müssen beinahe täglich umeinander kämpfen, aber sie geben nie auf.
Die Schilderungen der Zeit im Lager sind heftig. Ich kann verstehen, dass Lena sich nicht in sie hineinversetzen kann und will. Mir würde es genauso gehen.
Ein Buch über eine Beziehung zwischen einem ehemaligen Auschwitz-Häftling und einer viel jüngeren Frau, die diese Erfahrung nicht gemacht hatte. Das Buch hat zwar Höhen und Tiefen, ist aber insgesamt vor allem wegen der Rückblicke sehr beeindruckend.
Was für ein Buch. Ich habe mir Zeit damit gelassen, es zu lesen. Immer mal wieder aufgehört. Es ist ein starkes Buch mit einem schweren Thema. Aber ein wichtiges.
'Der Schrecken verliert sich vor Ort' ist ein Buch, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Handelt es sich bei der aufgegriffenen Thematik um die Zeit des Dritten Reiches in Deutschland, ein oft verwendetes Thema, so hatte ich nicht das Gefühl, dass dieses Buch versucht hat, diese Geschichtsepisode in ein bestimmtes Licht zu rücken. Heiner erzählt einerseits mit dem Gefühl des Grauens andererseits mit einer Intensität und Leidenschaft von seiner Zeit im Konzentrationslager. Diese Passagen heben sich durch ihre Widersprüchlichkeiten, oder eher der Unbegreiflichkeit des Lesers über die Beziehung zwischen dem Erzählten, dem Erzähler und seinem Erzählstil, ab und machen den Roman lesenswert.