„Ein großes Leseerlebnis.“ Kleine Zeitung. 1989 an der österreichisch-tschechoslowakischen Grenze: Das Mädchen Malina, das mit seiner Familie in einem abgelegenen alten Zollhaus lebt, ist anders. Sie nimmt Dinge wahr, die niemand sonst zu erkennen vermag. Ihre Mutter und die Geschwister verstehen sie nicht mehr, entfremden sich von ihr, wünschen sich, Malina wäre einfach normal. Doch ausgerechnet ihrem verschlossenen, ruppigen Vater, dem Grenzbeamten, gelingt es schließlich, in ihr Universum vorzudringen. Ein betörend schöner Roman über ein besonderes Mädchen und seinen Vater und über ein Verwischen von Grenzen
Das Thema fand ich spannend und zu Beginn gefiel mir das Buch auch echt gut. Aber ab 1/3 zirka konnte ich mit der Geschichte nix mehr anfangen. Wirre Handlungsstränge aus den Wahnvorstellungen des Mädchens vermischen sich mit kurzen historischen Inputs und mir scheint, als hätte der Autor Pilze genommen und Alice im Wunderland gelesen, bevor er dieses Buch geschrieben hat. Alles in allem ist mir das Buch zu pseudophilosophisch, denn meiner Meinung nach steckt hinter dem wirren Text -der außerdem nicht mal in literarisch hochwertiger Sprache geschrieben ist- keinerlei Tiefsinn.
Schwer zu fassen, dieses Buch, aber dann wiederum will es vielleicht auch gar nicht gefasst werden. Die Grenzen bricht der Roman jedenfalls nicht nur innerfiktional, sondern auch strukturell. Ich mochte ihn mehr, als ich wollte oder im Vorhinein gedacht habe.
„Den allerwenigsten gelingt es, freizukommen. Die meisten sind einfach nur sie selbst, bleiben ein Leben lang in sich gefangen.“ (Zitat Seite 67)
Inhalt Ein altes Zollhaus an der österreichischen Grenze, auf der anderen Seite die Tschechoslowakei. Dort wächst Malina mit ihren Eltern und ihren beiden Schwestern auf. Zum Spielen hatten sie die freie Natur, nur der Grenze durften sie nie zu nahe kommen. Manchmal zerwackelt die Gegenwart um Malina, sie sieht und spürt Dinge und dieses Anderssein macht sie auch in der Familie zu einer Fremden. Nur der Vater versucht, sie zu verstehen und für sie da zu sein.
Thema und Genre In diesem Roman geht es um Grenzen, um reale und symbolische, metaphorische, sowie deren mögliche Überwindung. Auch unterschiedliche philosophische Sichtweisen spielen eine wichtige Rolle.
Charaktere Die Hauptprotagonistin Malina ist ein besonderes Mädchen. Sie ist phantasievoll und überschreitet nicht nur die reale Grenze zwischen West und Ost, sondern es verschieben sich auch die Grenzen ihrer Wahrnehmung zwischen Wirklichkeit und philosophisch-metaphysischer Parallelwelt.
Handlung und Schreibstil Der Roman ist in vier Teile gegliedert, diese wiederum in Kapitel. Erzählt wird die Geschichte großteils von Malina. Die Ereignisse finden im Jahr 1989 statt, dem Jahr der Öffnung der Grenzen, was in die Geschichte einfließt. Doch auch die Zeit verwischt sich in diesem Roman zwischen mehreren Ebenen. Die Zeit, die Malina in der Klinik verbringt, scheint sich über das Jetzt von Raum und Zeit auszuweiten, grenzenlos. Ähnlich ausufernd ist auch die Sprache.
Fazit Ich wollte dieses Buch lesen, da es die Kindheit von Malina, Protagonisten auch im Roman „Großmutters Haus“, schildert. Beides sind eigenständige Romane und die Reihenfolge spielt daher keine Rolle. Dieses Buch hier ist eine magische, philosophische Geschichte zwischen kindlich und surreal. An manchen Stellen war mir die Fülle der Gedanken, Dichte, Wortschöpfungen zu viel und ich habe den Esprit von „Großmutters Haus“ vermisst.
Als ich das Buch anfing zu lesen, dachte ich es würde einen wichtigen historischen Anteil haben, da es zur Zeit des Eiserenen Vorhangs und dessen Falles spielt. Dies war jedoch leider alles nur hintergründig und spielte keine große Rolle. Hauptsächlich ging es um das an der Grenze lebende Kind Malina. Diese ist anders, sie sieht Dinge und für mich war es als Leser sehr schwierig zu verstehen, was Malina hat, lange wird beschrieben wie ihr alle versuchen zu helfen. Sie selbst versucht es und als sie in einer psychiatrischen Klinik befindet und man ihre Gedanken liest, versteht man endlich Garnichts mehr. Nach einer Weile wird sie entlassen und schafft es die Gedanken beiseite zu schieben und normal zu leben. Vermutlich, so sicher bin ich mir da nicht...
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Die Matrix auf waldviertlerisch. Ein schnell und doch nicht leicht zu lesendes Buch. Die Sprache ist dicht, so manchen Satz hab ich 3-4x gelesen und vermutlich verträgt er noch weitere Wiederholungen um ihn komplett erfassen zu können.
Wenn man die Gegend, in der das Buch spielt, kennt, weil man in ihr aufgewachsen ist, fügt das dem Buch eine zusätzliche Ebene hinzu.
Absolut lesenswert und ich freue mich auf das nächste Buch von Thomas Sautner.
Das Buch war zu hundertprozent anders als ich es erwartet habe, aber ich liebe Sautners Stil, die Entwicklung der Geschichte und die letzten Seiten sind einfach top🙌🏻🙌🏻🙌🏻
Ein schwieriges Buch. Nicht mein erster Sautner, und sicher nicht mein letzter, aber hier hat er mich überfordert. Die Geschichte des Mädchens an der geographischen Grenze fand ich interessant und lesenswert. Diese umschließt jedoch die Geschichte einer transzendenten Grenzüberschreitung, die zwar bildgewaltig erzählt wird, mit der ich jedoch letztendlich nicht viel anfangen konnte. Vermutlich werde ich mich dennoch auch noch der Geschichte von Malina und ihrer Großmutter zuwenden, aber ich bin nun ein wenig verunsichert.