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Alle drei Tage

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Weit über 100 getötete Frauen allein in Deutschland pro Morde, über die niemand sprichtJeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine Frau umzubringen. Alle 3 Tage wird eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Hinzu kommen die Morde an Frauen durch ihnen unbekannte Täter. Diese Verbrechen sind keine Ehrenmorde oder Beziehungstaten, sondern Morde, die an Frauen verübt werden, weil sie Frauen sind. Laura Backes und Margherita Bettoni zeigen in diesem aufrüttelnden Buch, dass die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts auch bei uns ein ernsthaftes gesamtgesellschaftliches Problem ist. Als Familientragödien verharmlost, bleiben viele Frauenmorde verborgen und verdecken die patriarchalen Macht- und Gewaltmuster, die sich tief durch unsere Gesellschaft ziehen. Die beiden Journalistinnen haben mit Überlebenden gesprochen, Experten befragt, die Motive männlicher Gewalttäter untersucht und ihre grausamen Taten hier rekonstruiert. Ihre schockierende Analyse zeigt, dass Femizide uns alle angehen und warum wir jetzt handeln müssen.

Hardcover

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Laura Backes

3 books2 followers

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Displaying 1 - 30 of 30 reviews
Profile Image for Elena.
1,031 reviews410 followers
April 10, 2021
Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine Frau umzubringen. Alle drei Tage sind diese Mordversuche von (Ex-)Partnern erfolgreich. Die Morde von fremden Männern an Frauen sind in diesen Zahlen nicht inkludiert. Laura Backes und Margherita Bettoni widmen sich in ihrem Buch "Alle drei Tage: Warum Männer Frauen töten und was wir dagegen tun müssen" genau diesem Thema: den Femiziden. Diese Bezeichnung der Morde an Frauen ist in Deutschland noch lange nicht etabliert, das Wort ist sogar erst seit 2020 im Duden zu finden. Warum das so problematisch ist und wie Femizide in Deutschland von Polizei, Justiz und Medien behandelt werden, wird in diesem Sachbuch von den Autorinnen besprochen. Zudem geben sie einen kurzen Einblick in die Lage anderer Länder bezüglich der Femizide und finden einige Anregungen, wie man Präventionsarbeit leisten kann. Laura Backes und Margherita Bettoni machen zu Beginn des Buches auch klar, dass nicht nur Frauen von Femiziden betroffen sind, sondern beziehen auch Transfrauen und Non-binäre in ihr Buch mit ein.

Zwischen den verschiedenen Themen finden sich immer wieder Protokolle von Frauen, die einen Femizid überlebt haben und ihre Geschichte erzählen. Diese Protokolle waren zwar sehr hart zu lesen, gerade deshalb denke ich aber, dass es besonders wichtig war, sie in dieses Buch aufzunehmen. Theoretisch über Femizide zu lesen ist zwar nicht leicht, man kann aber trotzdem noch mit einem gewissen inneren Abstand davon das Buch zur Hand nehmen. Durch die Erzählungen der Frauen werden die Lesenden aber viel mehr involviert, es fällt schwer, da noch wegzuschauen oder das Problem als Einzelfall abzutun.

Was ich besonders gut fand, war das Kapitel der Autorinnen über die Berichterstattung in den Medien. Wir kennen sie alle, diese Überschriften: "Beziehungstat" - "Eifersuchtsdrama" - "Familientragödie" und, und, und. Sie alle haben gemeinsam, dass sie den Mord verharmlosen und sogar ein gewisses Verständnis für den Täter schaffen. Dieses Narrativ zieht sich dann bis vor Gericht durch. Deshalb ist es so wichtig, unsere Sprache hinsichtlich der Frauenmorde zu ändern und endlich den in anderen Ländern bereits etablierten Begriff "Femizide" dafür zu verwenden.

In Frankreich, Argentinien, Spanien oder Mexiko sind die Menschen aufgrund der Femizide und Gewalt gegen Frauen längst auf die Straße gegangen, sie sind laut geworden und protestieren. In Deutschland geschieht bisher wenig bis nichts dergleichen. Das finden die Autorinnen problematisch - und ich auch. Wir müssen dieses gesellschaftliche und strukturelle Problem endlich offen besprechen und angehen.

Auch wenn das Buch mir an vielen Stellen nicht tief genug greift (ich hätte mir in den thematischen Kapiteln ein paar Seiten mehr gewünscht), finde ich, dass es einen sehr guten Einstieg in das Thema Femizide bietet und ein Grundbewusstsein schafft, das dringend notwendig ist. Ich spreche daher eine Leseempfehlung mit Triggerwarnung aus.

Darüber hinaus kann ich euch empfehlen, den Podcast "Vergessen: Die Frauenmorde von Juárez" anzuhören. Im Buch werden die Femizide in Mexiko auch kurz thematisiert, im Podcast werden sie vertieft und eindrücklich besprochen.
Profile Image for Gosila.
149 reviews8 followers
Read
May 17, 2025
Ich wünschte, alle Männer würden dieses Buch lesen. Es hat vielleicht Kapitel, die nicht besonders gut geschrieben sind, aber gerade die Erfahrungsberichte von Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, könnten für viele ein Augenöffner sein. Hatte sogar Tränen in den Augen, weil ich selbst Erfahrungen mit einem gewaltaffinen, alkoholkranken Vater machen musste und die Machtlosigkeit zum Teil sehr gefühlt habe.

Das Buch regt auf jeden Fall super stark zum Nachdenken an. Was für eine Art von Liebe ist das, die Männer fühlen? Ist das überhaupt Liebe oder geht es mehr darum, etwas zu besitzen wie ein Statussymbol? Ist Eifersucht per se etwas schlechtes oder ist es in Maßen auch in Ordnung oder verständlich? Wird Gewalt in unserem Justizsystem auf die richtige Art und Weise bestraft und wie kann man Opfer besser schützen? Ich habe bis zum Ende des Buches keine zufriedenstellende Antworten darauf bekommen, aber glaube, dass Spanien auf einem sehr guten Weg ist. Es wird Zeit, dass Männer in ihrer Freiheit eingeschränkt werden, da sie auch zum Großteil der Grund sind, wieso sich viele nicht frei fühlen.

Außerdem würde ich als Mann vergebenen Frauen auf jeden Fall raten, von Zeit zu Zeit das Szenario durchzuspielen, wie ihr Freund reagieren würde, wenn sie Schluss machen. Ich weiß, dass es schon alleine im Kopf schwierig ist, durchzuspielen, wenn man über beide Ohren verliebt ist, aber es kann am Ende das eigene Leben retten.
Profile Image for Fiona.
677 reviews81 followers
January 2, 2023
"Alle drei Tage" beschäftigt sich mit Femiziden in Deutschland. Es wechselt zwischen Recherchen und konkreten wahren Fällen, teils über Frauen, die getötet wurden, teils von Überlebenden selbst verfasst. Auch Familienangehörige werden gehört, sowohl der Opfer, als auch der Täter.
Das Buch ist sehr ehrlich und zeigt auf, wo es auch keine Daten gibt, auf welche Bereiche sie nicht eingehen und auch, warum sie Tätern keine Stimme geben, sondern den Opfern. Gut fand ich auch, dass konkrete Dinge angesprochen werden, die falsch laufen und die anders gemacht werden müssen.
Die Autorinnen werfen auch einen Blick auf die globale Situation, das fand ich sehr interessant. Erschreckend war dabei, wie schlimm und gefährlich es für Frauen in manchen Ländern ist. Aber auch die Länder, die Femizide in den Fokus rücken und Aufklärung betreiben, haben keine signifikant besseren Statistiken als andere. Denn egal wie viel Prävention und Nacharbeit wir leisten, solange in den Gesellschaften patriarchale Werte weitergegeben und gelebt werden und Frauen als Besitz betrachtet werden, werden sie weiter in Gefahr vor Männern sein.
Profile Image for Nicole.
1,232 reviews35 followers
March 22, 2022
In einfacher Sprache mit konkreten Fallbeispielen wird uns hier diese schlimme Thematik näher gebracht. Hier kommen Opfer von Mordversuchen, aber auch - ganz wichtig- Angehörige zu Wort.
Ein wichtiges Buch, dass die Thematik primär von der juristischen und gesellschaftlichen Seite aus betrachtet und deutlich macht, dass es in der deutschen Berichterstattung und Rechtsprechung noch sehr viel zu tun gibt. Auch, dass es sich hierbei nicht um ein individuelles Problem ("Ich bin aber nicht so") sondern um ein kollektives handelt ("wie kann ich als Mann potentielle Täter erkennen und ansprechen?") ist wichtig zu verstehen.
Leider hätte das Buch ein besseres Lektorat gebrauchen können, denn es steckt (nicht nur in Zitaten) voller Rechtschreibfehler.
Von wirkungsvollen Maßnahmen anderer Länder wie z.B. Spanien wird berichtet.
Das Buch macht sehr klar deutlich, dass in Deutschland noch einiges zu tun ist und wie das aussehen könnte.
Wen eher die psychologische Betrachtung von Partnermorden (durch Männer und Frauen) interessiert, sei "Fatale Liebe" von Alice Fuldauer empfohlen.
Profile Image for Melanie Schneider.
Author 9 books93 followers
September 10, 2021
Sehr gut strukturiert. Vor allem die Vergleiche zwischen den Ländern, wie dort gegen Femizide vorgegangen (oder eben nicht) wird, welche Möglichkeiten es geben sollte, wie wir über Femizide reden sollten.

Vor allem, dass die Kernaussage ist: es ist ein strukturelles Problem und die Gesellschaft muss sich ändern. Allein, dass alte Rollenbilder aufgebrochen werden müssen, vermittle ich schon seit Jahren.

Einen Stern Abzug gibt es wegen zweier Thematiken, die mir gefehlt haben:
1. Was ist mit Menschen, die nicht in das binäre Raster unserer Gesellschaft fallen?
2. Der Fokus war bis auf ein paar Anmerkungen zu Afrika, sehr westlich gesetzt. Mich würde auch der asiatische Raum sehr interessieren. Mich hätte noch mehr über Afrika interessiert. Ich verstehe, dass auch hier die Daten fehlen (könnten), aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es im asiatischen Raum in keinem Land Berichterstattungen über Femizide gibt.

Trotzdem ein sehr gutes Buch, das vor allem zum Ende hin Möglichkeiten aufzeigt, die wir nutzen könnten.
Profile Image for Mybellelibrary.
81 reviews19 followers
August 22, 2021
TW: Femizide, sexualisierte Gewalt

In „Alle drei Tage“ widmen sich Laura Backes und Margherita Bettoni hauptsächlich dem Thema Femizid in der Partnerschaft und genau da liegt auch der Ursprung des Buchtitels. Alle drei Tage wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet, jeden Tag versucht ein Mann seine Frau umzubringen. Jedes Mal, wenn ich diesen Satz schreibe oder sage, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Wie kann das die Realität sein?

In ihrem Buch versuchen die Autorinnen über die Problematik aufzuklären und machen aufmerksam auf eventuelle Lücken im System. Backes und Bettoni gehen hier sowohl auf die Opfer und ihre Angehörigen als auch auf die Täter ein und führen aus, dass Femizide oftmals einem Muster folgen. Sie gehen auch darauf ein wie die Rechtsprechung die Problematik angeht und legen hier auch einen möglichen anderen Weg dar, was ich als eine Person, die in der Justiz tätig ist, besonders spannend fand. Ebenfalls problematisieren die Autorinnen die verharmlosende Berichtserstattung bei Femiziden. Gerade dieses Kapitel empfand ich für die Allgemeinheit als unheimlich wichtig. In meiner allerliebsten Zeitung (Achtung Ironie) steht gefühlt alle zwei Tage das Wort „Familiendrama“ auf der Titelseite. Hier ist es unfassbar wichtig noch mehr Menschen zu sensibilisieren und ich finde, dass die Autorinnen hier sehr gute Arbeit geleistet haben.

„Alle drei Tage“ sammelt wichtige, aufklärende Fakten, aber vor allen Dingen schenkt dieses Buch den Opfern und ihren Angehörigen eine Stimme. Das Buch bietet Raum für die Betroffenen ihre eigene Geschichte zu erzählen und so besteht es auch zu großen Teilen aus Protokollen und Ausschnitten aus den Gerichtsurteilen. Dadurch, dass hier nicht einfach Fakten runtergerattert werden, geht dieses Buch umso näher und ist wirklich hart zu lesen.

An mancher Stelle hätte ich mir gerne noch ein paar mehr Hardfacts mit Quellen gewünscht, aber das Literaturverzeichnis gab mir schon einiges an Lesematerial mit. Von mir gibt es für dieses Sachbuch mit seiner so wichtigen Thematik eine klare Leseempfehlung 📖
Profile Image for Maria.
29 reviews
October 14, 2025
aufwühlendes und enorm wichtiges buch, das in mir angst, aber vor allem wut ausgelöst hat. extrem lesenswert
Profile Image for Mira123.
669 reviews10 followers
April 21, 2021
Dieses Buch hat meine ganze Familie beschäftigt. Plötzlich haben wir am Mittagstisch über Femizide geredet und uns überlegt, wie man denn die Situation ändern und verbessern könnte. Dass ich solche Gespräche je mit meiner Schwester und meinen Eltern führen würde, hätte ich nicht gedacht.

Ich muss ehrlich sein: Dieses Buch war sehr belastend für mich. Das hat mich überrascht, immerhin ist das ja nicht das erste Mal, dass ich mich mit diesem Thema beschäftige. Allerdings haben sich die Autorinnen die Mühe gemacht, Überlebende und Angehörige aufzusuchen und mit ihnen zu sprechen. Dazu kommen noch Ausschnitte aus dem jeweiligen Urteilsspruch und der Gerichtsakte. Dadurch wird das Buch sehr persönlich. Die Frauen sind nicht mehr bloß Zahlen, sondern bekommen einen Namen und eine Geschichte. Und mir wurde erst durch dieses Buch klar, dass auch ich von Gewalt betroffen sein könnte. Ich habe schon bessere Karten als manch andere Frau, da ich in einer absolut und zu hundert Prozent gewaltfreien Familie aufgewachsen bin, die mir von klein auf beigebracht hat, dass ich es verdiene, ordentlich behandelt zu werden. Aber das bedeutet, wie ich durch dieses Buch gemerkt habe, keine Immunität. Ich könnte trotzdem einfach Pech haben und an den falschen Typen geraten. Hier an dieser Stelle noch eine kleine Anmerkung, da ich in diesem Buch gelesen habe, dass die Polizei nicht immer sofort zu ermitteln beginnt, wenn eine Frau spurlos verschwindet: Ich würde unter keinen Umständen verschwinden, ohne meiner Familie Bescheid zu geben. Sollte ich plötzlich einfach weg sein, dann fangt gefälligst sofort damit an, nach mir zu suchen. Bitte!

Jetzt sollte ich euch wohl erzählen, welche Kapitel für mich die interessantesten oder relevantesten waren, aber die Wahrheit ist: Ich kann es nicht. Aus jedem der Kapitel konnte ich etwas Neues mitnehmen, jede der Geschichten hat mich aufgewühlt. Der Abschnitt über den Fall Larissa hat mich am meisten beschäftigt. Ich erinnere mich noch an diesen Fall, damals muss ich 14 gewesen sein. Larissa war damals überall in den Medien und natürlich auch Gesprächsthema in meiner Schule. In diesem Buch hat ihre Schwester erzählt. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das für mich wäre, wenn eines meiner Geschwister plötzlich verschwinden und auf diese Art sterben würde. Ich kann mir das auch gar nicht vorstellen, denn allein schon der Gedanke, dass meine Geschwister auf "normale" Art sterben würden, bringt mich an den Rande eines Nervenzusammenbruchs.

Mein Fazit? Wenn ihr das psychisch aushaltet, dann lest dieses Buch. Unbedingt.
Profile Image for Charlie.
22 reviews3 followers
November 8, 2021
Der Titel bezieht sich auf eine erschreckende Statistik: Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine (Ex-)Partnerin zu töten, und jeden dritten Tag gelingt es. Mit dieser speziellen Form des Femizids (dem Mord an Frauen aufgrund ihres Geschlechts) befassen die Autorinnen sich in ihrem Buch.

Die einzelnen Kapitel behandeln unter anderem mit dem Ablauf, den Dynamiken und Warnzeichen von Beziehungen, die in einem (versuchten) Femizid enden, der Frage, wie und warum Männer zu Tätern werden, den Gerichtsverfahren und Urteilsbegründungen in Femizid-Fällen, der teils höchst problematischen medialen Berichterstattung und der Frage, wie Femizide verhindert werden könnten. Ergänzt wird dies durch Protokolle echter Fälle, meist von Betroffenen, überlebt haben.

Dabei ist das Buch — man kann es nicht anders sagen — teilweise wirklich heftig. Nicht nur die Protokolle, die häusliche Gewalt und Mordversuche teils im Detail beschreiben, sondern auch die Erkenntnis, dass vielen Frauen z.B. in den Medien oder vor Gericht eine Mitschuld an dem Geschehenen gegeben wird, z.B. weil sie den Täter zuvor verlassen haben (Man denke an „Sie musste sterben, weil…“-Schlagzeilen). In den Protokollen wird deutlich, dass viele Betroffene auch selbst das Verhalten des Täters zunächst relativierten und sich auch später noch die Schuld dafür geben, auf ihn „hereingefallen zu sein“.

Gewünscht hätte ich mir, dass Gewalt gegen trans Frauen als Intersektion von Misogynie und Transfeindlichkeit ebenfalls thematisiert wird. Leider, sicher auch aufgrund der Datenlage, bleibt das Buch auch sehr auf die binäre Geschlechterordnung fokussiert, wobei die Autorinnen auf beides zumindest kurz (und in etwas holprigen Worten) eingehen. An einigen Stellen hatte ich auch das Gefühl, dass Daten unsauber oder missverständlich dargestellt wurden.

Insgesamt gibt es von mir jedoch auf jedenfalls eine Leseempfehlung für dieses recht kurzes und knackige Sachbuch, das einen guten Überblick über ein wichtiges Thema gibt, insbesondere über die Punkte, an denen Politik und Gesellschaft ansetzen können und müssen, um Femizide in Zukunft zu verhindern, z.B. durch Präventionsarbeit.

Profile Image for Eve H..
172 reviews1 follower
March 4, 2021
Verdammt wichtiges Buch! Danke an jene Überlebenden die ihre Geschichte in diesem Buch teilen. Femizide gehen alle etwas an.
Profile Image for mari_liest.
317 reviews
December 8, 2022
TW: #Gewalt, Gewalttaten, Femizid, Mord an Frauen



Der NDR schreibt auf seiner Website am 22.11.2022 um 08.40 Uhr:
Femizide in Deutschland: Fallzahlen gehen 2021 leicht zurück.
Mehr als 100 Frauen sterben jedes Jahr durch die Hand ihrer Partner oder Ex-Partner. Im Jahr 2021 ist die Zahl der Femizide in Deutschland von 139 auf 113 gesunken. Das geht aus einem Bericht hervor, den das BKA am Donnerstag veröffentlicht hat.

Die kriminalistische Auswertung zur Partnerschaftsgewalt des BKA stellt folgende Zahlen zur Verfügung:

2015 – 135 TOTE FRAUEN

2016 – 155 TOTE FRAUEN

2017 – 147 TOTE FRAUEN

2018 – 122 TOTE FRAUEN

2019 – 117 TOTE FRAUEN

2020 – 139 TOTE FRAUEN

2021 – 113 TOTE FRAUEN



à 928 TOTE FRAUEN seit 2015! Naja, vielleicht machen wir den Tausender noch voll! #ironieende



Was ist ein Femizid?

Der Begriff Femizid kommt aus dem Englischen ("Femicide") und wurde 1976 von der Soziologin Diane Russell geprägt. Im Kontext der internationalen Diskussion bezeichnet er die vorsätzliche Tötung von Frauen, weil sie Frauen sind. Femizide sind vor dem Hintergrund geschlechtsspezifischer Macht und Hierarchieverhältnisse zu sehen und werden besonders häufig durch männliche Partner oder Ex-Partner verübt. Weiter gefasste Definitionen beziehen alle Ermordungen von Frauen oder Mädchen mit ein, oder umfassen auch Tötungen von Frauen und Mädchen durch Familienmitglieder und im Kontext sexualisierter Gewalt.





Ich bin, so wie bei „Heimat bist du toter Töchter“, seit längerer Zeit mit dem Buch fertig und überlege wieder und wieder, was ich dazu schreiben soll. Denn ich kann eigentlich kaum in Worte fassen, was nicht in diesem Buch steht und was in mir vorgeht, wenn ich darüber nachdenke.



Die beiden Autorinnen haben hier einen Teil des Themas „Femizide“ in der Bundesrepublik Deutschland aufgearbeitet. Die Statistiken sind auch in Deutschland erschreckend und zum so laut schreien, dass es die gesamte Welt hören möge! Die Inhalte sind gut strukturiert und recherchiert, an manchen Stellen fand ich die Darstellung etwas zu flapsig formuliert. Die Aufklärung aus Sicht der Betroffenen macht unfassbar betroffen und ist sehr berührend.



Und an dieser Stelle wiederhole ich mich: Schutz gegenüber Frauen und Mädchen fängt im Kleinen an … mit der Aufklärung der kleinsten: Mädchen und Jungen! Mit diesen kleinen Witzchen, über die wir vermutlich alle schon mal gelacht haben; mit dem Reden über die Frau, mit der man gerade sein Leben verbringt; mit dem Zulassen und NICHT-ANSPRECHEN, wenn jemand frauenfeindliches Gelaber ablässt.



Frauenmorde haben System haben und Frauen werden täglich auf der ganzen Welt ermordet. Die Inhalte sind schwer, machen wütend, frustrieren, fassungslos und sind doch so wichtig. Ich habe mich auch hier durchgebissen und werde an dem Thema dranbleiben. Weil ich mich nicht verschließen möchte, was Frauen geschieht, weil ich sensibilisiert sein möchte.



„Der Deutsche Juristinnenbund e.V. mahnt schon lange an, dass „Trennungstötungen“ in Deuschland nicht milder bestraft werden sollten, nur weil es sich um eine „Beziehungstat“, eine Tat innerhalb einer Partnerschaft handelt. Bei „Trennungstötungen“ würden Gerichte oft prüfen, ob die Trennung vom Opfer ausging. Aber wieso eigentlich? Welche Rolle sollte das spielen?“ (S. 119f)

Genau … welche Rolle sollte das spielen …………


Ein Schluss, den ich phasenweise gedanklich für mich ziehe: ich bleibe single bis ich sterbe! Was ist, wenn ich auch an so einen Irren gerate und es nicht merke!!

Ein zweiter Schluss für mich: Recht ist nicht immer Gerechtigkeit!
Profile Image for la_24.
13 reviews
January 26, 2025
„Der Staat schützt uns Frauen nicht.“

Erschreckend, unangenehm und wichtig.
Alle drei Tage wird allein in Deutschland eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet. Weltweit stirbt circa alle 10 Minuten eine Frau durch einen Femizid. Und doch wird dieses wichtige Thema immer noch kaum behandelt oder von der breiten Bevölkerung als wirkliches Problem betrachtet. Auch in Deutschland nicht.

Das Buch bietet einen gut strukturierten Einstieg und Überblick zum Thema Femizide in Deutschland. Dabei wechselt das Buch zwischen Recherche und konkreten Fallbeispielen, die wirklich sehr bewegend sind.

Insgesamt wird deutlich, wie viel Deutschland noch aufzuholen hat im Bereich Schutz von Frauen vor Gewalt. Besonders erschreckend waren die Kapitel zur Rechtssprechung in Deutschland, und über die Medienberichterstattung. Ein sehr wichtiges Buch, das ich jedem nur nahe legen kann.

An manchen Stellen hätte ich mir mehr Tiefe und eine ausführlichere Recherche gewünscht. Außerdem werden oftmals Informationen aus vorherigen Kapiteln wiederholt.
Profile Image for Franziska Wohlfarth.
32 reviews
April 9, 2022
Ein so so wichtiges Buch! Hervorragend recherchiert, strukturiert und auf den Punkt gebracht.
Profile Image for Sara.
9 reviews
October 28, 2024
Super wichtiges Buch, das ich allen ans Herz legen kann – insbesondere jenen, die sich bisher nicht mit der Thematik von Femiziden auseinandergesetzt haben. In einfacher Sprache verfasst, bietet das Buch durch die Struktur mit theoretischen Kapiteln und Überlebensberichten von Opfern einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand im gesellschaftlichen und institutionellen Umgang mit diesem strukturellen Problem.

Einige Fragen bleiben jedoch offen, und stellenweise hätte ich mir mehr Tiefe in den Ausführungen gewünscht. Zudem ist zu beachten, dass das Buch 2020, also noch vor der Bundestagswahl, veröffentlicht wurde. Einige Informationen, insbesondere zu Maßnahmen der Bundesregierung, könnten also durchaus nicht mehr aktuell sein. Das mindert den Wert des Buches nicht, doch lohnt es sich, an manchen Stellen weitere Recherchen anzustellen. Das ist bei dieser Thematik nur richtig und wichtig
107 reviews1 follower
May 15, 2021
Ein sehr besonderes und vor allem wichtiges Buch. Es zeigt auf das die Morde an Frauen durch ihre (Ex) Partner keine tragischen Einzelfälle sind, sondern ein gesellschaftliches Problem, sogenannte Femizide, über welche in Deutschland nicht gesprochen wird. Besonders berührt haben mich die Protokolle von überlebenden Frauen, die Ihre Geschichte in diesem Buch teilen.
Profile Image for Luisa.
363 reviews3 followers
February 13, 2022
Unfassbar hartes und erschreckendes, aber genau deshalb so wichtiges Buch!
"Alles drei Tage" eignet sich perfekt für den Einstieg in das Thema Femizide. Die gute Strukturierung, die angesprochenen Themen und vor allem die Einbindung vieler persönlicher Schicksale, auch von den Frauen selbst erzählt, gibt es sehr guten ersten Überblick über das Thema.
Trotzdem sollte dieses Buch nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Über das Thema muss gesprochen werden, doch ich musste während des Lesens immer wieder das Buch weglegen, weil mir die Geschichten der Frauen sehr nahe gingen. Falls man sich bereit und sicher fühlt, sich intensiv mit so einem schweren Thema auseinanderzusetzen, sollte man dieses Buch lesen.
19 reviews1 follower
April 2, 2024
Ja… was soll man dazu schreiben. Aufrüttelnd, wichtig!! Teilweise wird einem schlecht, wenn man sich der Rechtsprechung bewusst wird…
Profile Image for Kaaupiy.
37 reviews
May 21, 2025
Schreckliches Buch im besten Sinne. Super gut aufgearbeitet und ein wirkliches Armutszeugnis für unsere patriarchalisch geprägte Gesellschaft.
Profile Image for Annegrethenriette.
89 reviews
July 27, 2023
Ein guter Einstieg in das Thema, der den Umgang mit und die Berichterstattung über Femizide in Deutschland kritisiert und Betroffenen eine Stimme gibt. Besonders gelungen fand ich die internationalen Vergleiche, die nicht nur ein abgerundetes Bild über die Situation erlauben, in der wir uns befinden, sondern auch Anregungen für Verbesserungen geben. Die Sprache ist einfach gehalten, was ich prinzipiell gut finde, da das Buch als Informationsmöglichkeit deshalb sehr niedrigschwellig ist, aber an einigen Stellen fand ich den Schreibstil und Inhalt zu redundant. Einige Informationen sind mehrfach gegeben wurden, so als hätten die Autorinnen den Überblick darüber verloren, was schon gesagt wurde. Wäre das Buch nicht nur 200 Seiten kurz, wären die kleinen Wiederholungen sinnvoll gewesen, aber so hat es mich etwas gestört.

Ich habe das Buch als Grundlage für eine Hausarbeit gelesen und finde es dafür hilfreich aber nicht tiefgehend genug, aber ich es würde, im Gegensatz zu der meisten Literatur, die ich zu diesem Thema gesichtet habe, meiner Mutter oder Tante in die Hand drücken. Also definitiv ein gutes Buch, um eine Konversation zu starten und alle an Bord zu holen.
Profile Image for Rebecca.
11 reviews
August 26, 2023
Super wichtiges Thema und gut einen Überblick zu geben, damit sich gesellschaftlich etwas ändern kann. Leider hat mir der Stil nicht gefallen, sehr viele Wiederholungen von Informationen zu vorangegangenen Kapiteln. Las sich ein bisschen wie eine studentische Abschlussarbeit. Die Protokolle waren sehr interessant und zeigen das systematische Problem an konkreten Fällen auf. Offen bleibt, was jetzt passiert. Sie erwähnen hier und da in den Kapiteln was sich ändern müsste, aber an wen ist das Buch adressiert? Lesen es wirklich diejenigen, die diese Änderungen auch umsetzen können? Setzen sie sich selber für Veränderungen ein? Hätte mir jetzt auch noch gewünscht, dass die Autorinnen im Anhang zum Beispiel Kontaktdaten zu verschiedenen Hilfsangeboten geben, falls das Buch von betroffenen Frauen gelesen wird und ihnen so die Hürde nimmt, erst zu googeln …
25 reviews
May 23, 2025
Dafür das weltweit ca 50% der Menschen Frauen sind und 2017 pro Stunde etwa 6 Frauen sterben heute werden das mehr sein die dunkelziffer mal aussenvorgelassen ist das eine Katastrophe das es kaum Femizidgesetze gibt und auch kaum was dagegen gemacht wird es muss doch möglich sein das Frsuen keine Angst haben müssen ermordet bzw. Gewalt zu erleben aufgrund das sie frauen sind.
Das schlimmste war das Frauen auch grausame Art angegriffen bzw. umgebracht werden zb mit Säure, angezündet, mit einer Machete angegriffen, hinter einem Auto hergeschliffen werden usw.
Da kann man nir sagen Männer rafft euch mal nur weil eine Frau kein bock mehr auf euch hat muss man sie nicht töten das passiert halt man lebt sich auseinander das Leben geht trotzdem weiter und rechtfertigt auch nicht seine (Ex) zu töten
Profile Image for Beate O..
3 reviews
February 19, 2022
Ein richtig gutes Buch.

Vorab Respekt an die Frauen die ihre Geschichte geteilt haben!

Ich persönlich finde das Femizide ein wichtiges Thema sind auch in Deutschland. Für mich hätte es noch länger sein können, aber wie in dem Buch öfters geschrieben werden kaum Aufzeichnungen gemacht welche Tat ein Femizid war.

Es ist gut recherchiert und Berichte der Überlebenden und Hinterbliebenen gehen unter die Haut. Man bekommt einen guten ersten Einblick der Situation und auch der Blick ins Ausland war sehr interessant. Die Verbesserungsvorschläge sind vernünftig.

Leider ist es ein Thema über das viel zu wenig gesprochen wird.
Profile Image for Papaslieblingskind.
67 reviews
October 4, 2023
Dieses Buch zeigt mit unverschöntem Realismus auf, was gerade in Deutschland und der Welt mit Frauen*passiert.
Alle drei Tage wird, laut Statistik, eine Frau* in Deutschland von einem (Ex-)Partner, Verwandten oder Bekannten ermordet. Dabei spricht man von Femidiz.
Besonders gut hat mir an diesem Buch gefallen, dass es so aktuell ist und sich komplett auf Deutschland fokussiert. Es lässt mich mit Wut, Enttäuschung und Entsetzen zurück, aber all diese Gefühle sind bei diesem Thema auch berechtigt.
Profile Image for Claire Baudelaire.
19 reviews
October 10, 2022
Femizid. Ein Thema welches unbedingt noch viel mehr Aufmerksamkeit und Fakten benötigt.
Im Buch wird deutlich, dass es sich bei Femiziden um ein strukturelles Problem handelt. Das Buch ist gut strukturiert und Opferberichte und inhaltliche Kapitel wechseln sich ab.
Leider wird deutlich, dass in Deutschland noch viel zu wenig Daten, Fakten und Studien zu Femiziden vorliegen. Im letzten Kapitel werden einige Lösungsansätze vorgestellt.

Profile Image for Hilal 🌙.
8 reviews
February 23, 2023
Dieses Sachbuch über Femizide ist sehr gut aufbereitet und vermittelt viel Wissen über die Thematik. Viele Informationen sind nicht neu für mich, da ich mich schon seit Jahren mit dem Thema beschäftige, aber für diejenigen, die sich erst neu mit Femiziden auseinandersetzen, ist es ein solides Einsteigerbuch. Ich kann es nur empfehlen.
Profile Image for Katjuscha.
30 reviews6 followers
August 31, 2023
Eine umfassende Übersicht, gut geeignet als Einstieg ins Thema, mit sehr berührenden Berichten von Betroffenen. Zu empfehlen
Profile Image for Saskia.
56 reviews
January 24, 2022
Eine sehr gute Einführung in das Thema Femizide!

In diesem Buch lesen wir eine Mischung aus Protokollen von Frauen, die Femizidversuche überlebt haben, und theoretischen Einordnungen.

Wir lernen, was Männer dazu bewegen kann, Gewalt anzuwenden und letztendlich sogar zu morden, welchem Schema die meisten Femizide folgen, wie dieses Thema gesellschaftlich und medial noch immer ignoriert oder heruntergespielt wird und wie andere Länder im Kampf um Femizide schon um einiges weiter sind als wir.
Aber auch aus den Protokollen kann man sehr viel mitnehmen, nämlich wie Polizei und Jugendamt die Gefahr in den meisten Fällen nicht gesehen hat, wie ihnen auch oft die Hände gebunden sind und welche Anzeichen die Opfer übersehen haben, einfach, weil über eskalierende Gewalt in Partnerschaften kaum gesprochen wird.

Ich empfehle dieses Buch unbedingt, denn es spricht ein Thema an, das uns, wie dieses Buch zeigt, leider alle betreffen kann.
Profile Image for Booksfish.
48 reviews5 followers
June 9, 2021
TW: Femizide, physische/ psychische Gewalt

Alle drei Tage stirbt durchschnittlich eine Frau in Deutschland. Und genau da setzt „Alle drei Tage“ von Laura Backes und Margherita Bettoni an.
Gleich zu Beginn machen sie dabei aber auch klar, dass es sich dabei auch um trans Frauen und Non-binary Personen handelt. Weshalb ich das hierbei besonders nochmal hervorheben möchte- in ganz vielen Sach-/ Fachbüchern ist mir inzwischen aufgefallen, es wird eigentlich nie erklärt wer eigentlich genau gemeint ist. Meistens wird einfach nur mit Begriffen wie „Frau“, „Mann“ um sich geschmissen, aber keine*r weiß: ok, wird sich dabei jetzt auf cis und trans Frauen/ Männer bezogen? Oder nicht? Gerade bei Studien etc. ist das unerlässlich.

Auch wird gleich zu Beginn des Buches darauf hingewiesen, dass es hier nicht um die Täter Perspektive gehen soll.
Natürlich wird meistens kurz skizziert, welche Motive hinter den Taten steckten, prinzipiell geht es aber um die Opfer.
In Protokollform kommen diese auch selbst zu Wort, was für mich das Buch wirklich unglaublich stark gemacht hat.

Dieser sehr persönliche und intime Ton nimmt die Distanz raus, die man ja oft gerne bei unangenehmen Themen aufbaut. Daher ein ganz ganz starkes Buch!
Profile Image for Jasmin Bley.
200 reviews1 follower
November 25, 2021
❗️CW/TW: Femizide, sexualisierte Gewalt ❗️Heute ist der 25.11.2021: der „Internationale Tag zur Beseitigung der Gewalt an Frauen“, der 1981 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde. Es ist kaum zu glauben, dass 40 Jahre später immer noch darüber gesprochen werden muss und Frauen nicht genügend Hilfe und Schutz vor Gewalt in Partnerschaften, Familien oder im engen Lebensmilieu erfahren. Es ist verwunderlich, weshalb noch immer so wenig Daten zu Femiziden in Deutschland erhoben werden (obwohl diese öfter passieren als so genannte „Ehrenmorde“) und es ist noch verwunderlicher, dass das Wort „Femizid“ im deutschen Sprachgebrauch und in den Medien noch nicht angekommen ist, sondern noch immer von „Beziehungsdrama“, „Mord aus Leidenschaft“ oder ähnlichem gesprochen wird. Dabei versucht jeden Tag ein Mann seine (Ex-)Partnerin zu töten. Alle drei Tage ist dieser erfolgreich damit. Laura Backes und Margherita Bettoni arbeiten eindrücklich anhand von Überlebendenprotokollen und Studien aus anderen Ländern auf, was hier in Deutschland noch alles getan werden muss, bis Frauen wirklich sicher sind. Sie liefern Beispiel aus anderen Ländern und zeigen anhand von erschütternden Fakten auf, dass Deutschland auch immer noch nicht der Istanbul Konvention nachkommt. Bis am 25.11.2021 die Farbe orange wirklich nur noch ein Zeichen für das Ende von Gewalt gegen Frauen ist, wird es wohl noch dauern. „Alle drei Tage“ liefert dem einhergehend erste Anhaltspunkte, um sich zu informieren und zu lernen.

*Warum „nur“ vier Sterne? Ich hätte ab und zu mehr Fakten und mehr Studien gebraucht, um den Sachverhalt genauer zu verstehen. Die Bewertung liegt nicht an einer mangelnden Recherche der Autorinnen, sondern daran, dass es zu wenig Forschung und Datenerhebungen deutschsprachigen Raum gibt. Was unbedingt geändert werden muss.
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