HipHop ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Er hat Alltagssprache und kulturelle Werte geprägt und erstaunliche Helden hervorgebracht. Was in den achtziger Jahren in Jugendzentren und Kellerclubs begann, ist heute Rap ist der Sound unserer Zeit.»Könnt ihr uns hören?« lässt die Geschichte dieses Genres in Deutschland lebendig werden. Das Buch ist kompiliert aus Gesprächen mit mehr als 100 Rappern, Journalisten, Musikern und Aktivisten. Sie erzählen, wie die deutsche Sprache cool wurde. Und sie zeigen, wie die Ideen einer Handvoll Überzeugungstäter eine ganze Generation prägen konnten.Mit den Superstars von heute und den Protagonisten der Afrob, Ahzumjot, Akim Walta, Ali As, André Langenfeld, André Luth, Antilopen Gang, Aphroe, Audio88 & Yassin, Azad, babakONE, Bartek, Beat Gottwald, Beginner, Blokkmonsta, Bonez MC, Casper, Celo & Abdi, Chefket, Cora E., Cro, Curse, Dani Fromm, David P., Dendemann, Dexter, DJ Derezon, DJ Ron, DJ Tomekk, Dokter Renz von Fettes Brot, Eko Fresh, Elvir Omerbegovic, Falk Schacht, Falkadelic von Doppelkopf, Farid Bang, Fatma Aydemir, Fatoni, Felix Brummer von Kraftklub, Flipstar, Frauenarzt, Götz Gottschalk, grim104, Haiyti, Hiob, Jack Orsen, Jayo, Juicy Gay, K.I.Z, Kaete, Katmando, KitschKrieg, Kool Savas, Kryptik Joe von Deichkind, Kurt Prödel, Lakmann, LGoony, Mädness, Marc Leopoldseder, Marcus Staiger, Marteria, Martin Stieber, Max Herre, Max Mönster, MC Bogy, MC Rene, Megaloh, Melbeatz, Morlockk Dilemma, Moses Pelham, Murat Aslan, Nura, Olli Banjo, Peter Fox, Pillath, Prinz Pi, Ralf Kotthoff, Ralf Theil, Rick Ski, RIN, Roe Beardie, Rooz, Sabrina Setlur, Salwa Houmsi, Samy Deluxe, Schivv, Schowi, Sebastian Schweizer, Sepalot, Shindy, Sido, Smudo von Die Fantastischen Vier, Sookee, Stephan Szillus, STF, Summer Cem, The Krauts, Tobi Tobsen, Toni-L, Trettmann, V.Raeter, Visa Vie, Wasi, Xatar.»Das längst überfällige Standardwerk zur Geschichte des Deutschrap.« Casper»Was für eine wahnsinnige Zeitreise!« Marteria»Endlich eine umfassende Zusammenstellung der Ereignisse um die Geburt des deutschen HipHop, der - jetzt ist es amtlich - viele Väter hatte. Großartig.« Smudo
Das Buch ist geeignet für Menschen mit Interesse und etwas Vorwissen bezüglich deutschen Raps. Jan Wehn und Davide Bortot ist hoch anzurechnen, dass sie Aussagen von 100 Beteiligten zu einem stringenten Text verwoben haben, der einen unterhaltsamen Lesefluss ermöglicht. Zunächst wird das Aufkommen der HipHop-Kultur in Deutschland chronologisch besprochen. Die Aussagen dazu kommen meist von Protagonistinnen und Protagonisten vor Ort bzw. Beobachterinnen und Beobachtern der Szene zu der Zeit. Eingestreut in die Anekdoten sind auch immer wieder grundsätzliche Debatten, wie man deutsche Rap-Kultur zu definieren hat und welche sozialen und moralischen Werte sie vertritt; wobei der Schwerpunkt dazu sich eher gegen Ende der 448 Seiten befindet. Wehn und Bortot kommen nur im Vorhinein zu Wort. Abgeschlossen wird das Ganze mit einem nützlichen Personen-Verzeichnis. Der Haupttext ist untergliedert in fünf zeitliche Blöcke, die insgesamt 52 Kapitel mit klugen Überschriften umfassen. So mancher Lesende wird den Bezug zu den Überschriften ohne weitere Informationen jedoch nicht herstellen können, weswegen hier vielleicht kurze Erläuterungen seitens der Autoren nützlich gewesen wären. Ich hätte mir ohnedies an manchen Stellen ein etwas stärkeres redaktionelles Eingreifen gewünscht, wenn beispielsweise Roe Beardie sich und die Wirkung seines Tuns maßlos überschätzt, was leider gänzlich unkommentiert bleibt: "Aber man hat schon gemerkt, dass nach den ersten Sachen von uns eine gewisse Experimentierfreude Einzug hielt. Als ich K.I.Z und Marteria das erste Mal gehört habe, dachte ich mir: Das sind Ollis Söhne!" Exemplarisch für den Mangel an hergestellten Bezügen ist auch, dass sich vielseitig zu der Antisemitismus-Debatte um Farid Bang geäußert wird, der Beschuldigte selbst dazu jedoch nicht zu Wort kommt. Dasselbe Problem besteht bei der Diskussion von Sexismus im Deutschen Rap, was fast ausschließlich von Frauen besprochen wird, und obwohl Sookee explizit K.I.Z kritisiert, antworten diese nur auf andere Aspekte im Deutschrap. Davon abgesehen birgt das Buch aber jede Menge Momente nostalgischen Wohlgefühls, die die Lektüre für mich Rap-Fan zu einem Vergnügen werden ließen.
Der Hip Hop ist tot, lang lebe der Hip Hop, so oder so ähnlich lässt sich das Buch der beiden Autoren kurz und knapp zusammenfassen.
Aber der Reihe nach: die beiden Autoren gehen in ihrem Buch chronologisch die Hip Hop Geschichte und Geschicke in Deutschland innerhalb der letzten guten dreißig Jahren durch.
Sie haben die jeweiligen Künstler aus der Zeit und aus ihren verschiedenen Wirkungsstätten (Hamburg, Stuttgart und Berlin um nur einige zu nennen) um mehrere Stellungnahmen gebeten.
Hier kommt aber nun auch mein Problem mit dem Buch: unabhängig davon, dass es super interessant ist und dass die Künstler wirklich unterhaltsam erzählen, fehlt mir ein wenig der rote Faden...
Sicherlich es ist ein Sachbuch, doch trotzdem ist mir eine Kapitelüberschrift und danach folgen die Interviewparts der Künstler zu wenig Gerüst für ein Buch.
Für jemanden wie mich, der sich insgesamt für Musik interessiert, ist das Buch somit sehr anstrengend zu lesen. Ein paar Einleitungssätze oder ein paar Grafiken zu jedem Kapitel wären wirklich hilfreich.
schon irgendwie die hip-hop bibel. hatte mega viel spaß beim lesen und einfach nice so ne zeitreise durch die komplette deutsche hip-hop szene zu machen. für die hip-hopper unter euch ein must read 😜
Das vermutlich ultimative Deutschrap-Buch. Musikgeschichte wurde selten so gut zusammengestellt wie hier. Ganz großer Job, den die beiden Autoren da gemacht haben!
Kurzweilig und interessant, aber mir fehlt die Ehrlichkeit von der Vorlage: Verschwende deine Jugend von Jürgen Teipel. Mir kommt es so vor als wären sich manche Interviewten zu cool oder zu verschlossen gewesen, vielleicht lässt sich aber auch leichter ein Zeitdokument für Punk schreiben als für ein Genre, das gerade peakt. Für Rap Fans nice, aber weiß nicht ob andere was damit anfangen können.
Als jemand, der Rap immer nur aus dem Ohrenwinkel wahrgenommen hat, konnte ich hier viel mitnehmen. Die kritische Einordnung, außer durch die Macher selbst, fehlt natürlich, aber dafür ist der Oral-History-Stil ungleich unterhaltsamer.
Super tolles Buch. Man versöhnt sich mit den Hassobjekten die einst für die Kommerzialisierung deutschen Raps standen. Man versöhnt sich auch mit den Rap-Opas, deren Entwicklung absolut sinnvoll und nachvollziehbar werden.
Highlights: - 3P und die ganze Geschichte um Sabrina Setlur - der Einfluss der Krauts auf die Texte der Künstler - Prinz Pi hat wohl ein saftiges persönliches Problem, so wie er ausschließlich am Meckern ist - Eizis Beiträge (inhaltlich), Celo & Abdis Beiträge (inhaltlich und vom Unterhaltungsfaktor) - „Von Abseits“ von Doppelkopf zum ersten mal angehört und es ist so anders, aber gleichzeitig so toll
Malus: - Hits für Spotify zu schreiben wird in Zukunft nicht mehr so relevant sein, dass das dazugehörige Kapitel noch nötig ist - Bushido findet kaum statt und Sido wird als größter Star Aggros herausgestellt - Die Money-Boy-Ära mag eine prägende Phase sein, aber ist mir zu präsent. Auch wenn Casper und Marteria ihren Platz bekommen, hat Money Boy unverhältnismäßig viel Bühne. - Specter hätte ich gerne gehört
Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Sehr schönes Buch mit viel Informationen für alle Altersgruppen.
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Ein weiteres faszinierendes Buch beendet. Könnt ihr uns hören - Eine Oral History des deutschen Rap ist ein Buch über die Geschichte des Deutschraps von seinen Anfängen mit Absolute Beginner, Advanced Chemistry oder Moses Pelham (RHP) über das einflussreiche und destruktive Aggro Berlin Zeitalter bis zu den modernen Künstlern wie Capital Bra, Summer Cem oder Yung Hurn.
In der Mitte des Buches befinden sich auch noch eine Bildersektion und am Ende ein Glossar mit allen Beteiligten Personen, was ich sehr begrüßen kann.
Ich bin Hiphop-Fan seit 2004 und habe mich seitdem on/off mit der Szene beschäftigt. Die Anfänge waren mir dennoch nicht bewusst und ich habe gerne darüber gelesen. Auch habe ich durch das Buch diverse Perspektiven gesehen, die ich vorher nie erwartet habe. Z.B wie revolutionär Money Boys Auftreten in der Szene war, oder wie man mit antisemitischen Kontroversen im Rap umgehen muss. Auch vertritt es gegen Ende, die Tendenz dass deutscher Rap die Popmusik abgelöst hat, was meiner Meinung entspricht.
Natürlich gibt es auch einige Mängel. Wie schon andere Reviewer andeuten werden oft Probleme mit spezifischen Personen und Gruppen angesprochen, die sobald es heikel wird gar nicht zu Wort kommen. Ich vermute, dass von Interviewseite einfach kein Statement gegeben wurde. Teilweise wird auch angesprochen wie sehr Majorlabels die Rapper nach ihren Belieben formen können. Dies könnte auch ein Grund sein, warum viele Rapper wie Kollegah, Bushido oder sogar Fler, der den Deutschrap quasi lebt, gar nicht erst teilgenommen haben.
Die Frage ist hier natürlich: Wie soll man eine akkurate Darstellung von Fehden, Konflikten und Zeitgeschehen bieten, wenn die angesprochenen Figuren nur aus einer Beobachterperspektive betrachtet werden?
Auch ist zu kritisieren, dass das Buch die Bilder an einem Punkt bündelt und auch sehr merkwürdig platziert. Es wäre besser gewesen, wenn das Buch die Bilder bei den relevanten Themenbereichen angeheftet wären. Auch fehlt mir etwas der rote Faden, der in manchen Kapiteln einfach in ein mannigfaltiges Gespräch von sich differenzierenden Meinungen ausartet, aber keine Antworten gibt. Das Buch ist für nicht hiphopaffine Leser keine einfache Kost, denn es fallen viele Namen von Gruppen und Institutionen, die man selbst verfolgt haben muss um sie kulturhistorisch einordnen zu können. Das Buch geht anhand von Interviews mit 100+ Figuren, die maßgeblich am deutschen Rap beteiligt waren sei es Produzent, Rapper oder Forumsinhaber, durch die gesamte Rapgeschichte -Die Geschichten sind oft zusammenhangslos positioniert. Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und oft verlieren sich die Gesprächspartner in substanzloses Schwelgen über vergangene Zeiten.
Letztlich ist noch zu kritisieren, dass es keine Fußnoten gibt. Dies bewirkt dann auch, dass niemand außer Veteranen wirklich alles begreift ohne nebenbei jeden zweiten Namen recherchieren zu müssen.
Trotz kleiner Mängel erfüllt das Buch jedoch alle Anforderungen, die ich beim ersten Aufschlagen an das Buch gesetzt habe. Ich habe auch beim Lesen jeden einzelnen Song nachgeforscht und die Kommentarsektionen gelesen um zu sehen, ob der Song heute noch gefeiert wird. Ich bin nicht der einzige dem es so erging, da manche Videos Kommentare wie "Wer ist wegen dem Buch von Jan Wehn hier..." beinhalteten.
Ein herzerwärmendes Buch für jeden Hiphop Head, Trueschooler und alle die es werden wollen.
Wer Hip-Hop-Fan ist und mit der Musik aufgewachsen ist, wird viel Spaß damit haben. Nicht immer leicht zu lesen und hatte ein paar Stellen, die mich weniger interessiert haben aber das liegt in der Natur der Sache. Tolles Projekt, habe es sehr genossen es zu lesen, dabei in Nostalgie zu schwelgen und danach mal wieder die ganzen Alben zu hören.
Leider war als Nicht-Hip-Hop-Nerd anfangs nicht alles so ganz nachvollziehbar. Da hätten einige Fußnoten nicht geschadet. Manchen Personen hätte meiner Meinung nach auch weniger Redeanteil gut getan, aber insgesamt ein interessantes Konzept, das sehr informativ war.
Cooles Buch. Ist mir an vielen Stellen zu einseitig und oberflächlig. Wurde auch in anderen Rezessionen erwähnt, dass bei Feminismus KIZ angeprangert wird aber nicht befragt wird. Es kamen mir auch zu viele alte drin vor, deren Musik man sich nicht geben kann.
Sehr interessantes Buch, habe zwischendurch Tränen gelacht aber auch oft den Faden verloren. Es hätte ein bisschen mehr Struktur gebraucht da es extrem lang ist. Aber es ist ein super Buch was ich jedem Deutschrap Fan nur empfehlen kann
Über 100 Akteur:innen der deutschen HipHop-Szene (oder wie oben beschrieben: Szenen) kommen in diesem Buch zu Wort, die abwechselnd quasi in Interview-Form die Geschichte des Genres nachherzählen. Dadurch, dass jedes Ereignis aus verschiedenen Perspektiven wiedergegeben wird, formieren sich die vielen subjektiven Eindrücke zu einem recht objektiven Stand. Neben der Entstehungsgeschichte werden auch Themen wie Rassismus und Sexismus besprochen, die ja eine nicht zu ignorierende Rolle im Hip Hop spielen. Mir als Hip Hop-Hörerin hat die Diversität der Themen und Sprecher:innen sehr gefallen, und meine Playlist bei Spotify hat sich auch über viel Zuwachs gefreut. Es war super interessant nachzulesen, wer wen wie beeinflusst hat - und glücklicherweise findet sich hinten ein Namenregister, sodass es nicht nötig (und vielleicht auch nicht möglich) ist, wirklich jede:n zu kennen. Wer Hip Hop mag und keine Angst vor dicken Büchern hat, wird das Buch sicherlich spannend finden!
Bin selbst alles andere als ein Hip-Hop-Nerd und habe das Buch gekauft, um es zu verschenken. Ich habe es dann kurz angelesen und "versehentlich" komplett durchgelesen. Die Interviews sind unterhaltsam und sinnvoll miteinander verwoben, auf mich hat es gewirkt, als würde ich bei angeregten Thekengesprächen zuhören, bei denen ich zwar nicht alle Insider-Referenzen verstehe, aber trotzdem auf meine Kosten komme.
Beeindruckend, wie die Entstehung einer (Sub-? Jugend-?)Kultur nachgezeichnet und lebendig wird.