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Die Erfindung des Lebens

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»Die Erfindung des Lebens« ist die Geschichte eines jungen Mannes von seinen Kinderjahren bis zu seinen ersten Erfolgen als Schriftsteller. Als einziges Kind seiner Eltern, die im Zweiten Weltkrieg und in der Zeit danach vier Söhne verloren haben, wächst er in Köln auf. Die Mutter ist stumm geworden, und auch ihr letzter Sohn lebt stumm an ihrer Seite. Nach Jahren erst kann er sich aus der Umklammerung der Familie lösen, in Rom eine Karriere als Pianist beginnen und nach deren Scheitern versuchen, mit dem Schreiben sein Glück zu machen ...

589 pages, Hardcover

First published January 1, 2009

48 people are currently reading
638 people want to read

About the author

Hanns-Josef Ortheil

70 books46 followers
Hanns-Josef Ortheil is a German author, scholar of German literature, and pianist. He has written many autobiographical and historical novels, some of which have been translated into 11 languages, according to WorldCat: French, Dutch, Modern Greek, Spanish, Chinese, Lithuanian, Japanese, Slovenian, and Russian.

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Community Reviews

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307 (35%)
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2 stars
51 (5%)
1 star
13 (1%)
Displaying 1 - 30 of 66 reviews
Profile Image for Lily Smalls.
24 reviews10 followers
November 3, 2016

„Damals, in meinen frühen Kindertagen, saß ich am Nachmittag oft mit hoch gezogenen Knien auf dem Fensterbrett, den Kopf dicht an die Scheibe gelehnt, und schaute hinunter auf den großen, ovalen Platz vor unserem Kölner Wohnhaus. Ein Vogelschwarm kreiste weit oben in gleichmäßigen Runden, senkte sich langsam und stieg dann wieder ins letzte, verblassende Licht. Unten auf dem Platz spielten noch einige Kinder, müde geworden und lustlos. Ich wartete auf Vater, der bald kommen würde, ich wusste genau, wo er auftauchte, denn er erschien meist in einer schmalen Straßenöffnung zwischen den hohen Häusern schräg gegenüber, in einem langen Mantel, die Aktentasche unter dem Arm.“

Bereits nach dem ersten Absatz bin ich dem Ich-Erzähler hoffnungslos erlegen und glücklicherweise verliert der Bann nie seine Kraft. Bis zum letzten Wort, nein darüber hinaus sogar hält mich die Stimme des Erzählers gefangen. Das ist nicht nur allein der autobiographischen Geschichte um einen stummen Jungen zu verdanken, der zunächst in der Musik sein Ausdrucksmedium findet und schließlich über die Natur zur Sprache als Mittel der Artikulation gelangt, sondern vor allem Ortheils Beobachtungsgabe und seiner Sprachkraft. Zart gleiten seine Worte ins Innere, um dort umso gewaltiger nachzuklingen.

Lange habe ich überlegt, was ich sagen kann, sagen soll über Die Erfindung des Lebens und ich hadere immer noch mit mir. Sprache und Musik bestimmen die Geschichte. Mutter-Sohn, Vater-Sohn. Liebe. Emotionale Intelligenz. Persönlichkeitsentfaltung. Tiefe familiäre Verwurzelung. Abnabelung von den Eltern. Und noch einmal Sprache und Musik. Immer wieder. Nicht nur thematisch, sondern auch plastisch im Text. Jede Seite entfaltet ihr eigenes kleines Sprachkunstwerk und befeuert so den Leserausch, dem man sich nicht entziehen kann. Überall sind Schätze von Wortgeflechten oder filigranen Beobachtungen zu finden, die man fest im Kopf verankern möchte.

Hanns-Josef Ortheil arbeitet mit zwei Erzählsträngen, um die Geschichte des Protagonisten zu entfalten. Er platziert seine Informationen gezielt und weiß Spannungsbögen gekonnt zu setzen. Trotzdem ist die Sucht nach mehr am Ende jedes Kapitels nicht der Struktur des Textes zu verdanken, sondern vielmehr seinem Sprachfluss. Deshalb kommt der Roman auch ohne größere Dialoge aus und strotzt vor allem in seiner Prosa an Kraft und Spannung.

Es ist eine leise Geschichte, die hier erzählt wird und so in Szene gesetzt ist, dass der Leser gar nicht anders kann, als die Welt des Protagonisten in Bildern zu erfassen. Das sind nicht selten bedrückende Bilder, in die sich Erschütterung und manchmal auch Atemlosigkeit mischt, vor allem dann wenn der eigentliche und indirekte Grund für die Stille des Protagonisten nach und nach aufgedeckt wird, aber auch dann wenn er neue Wege einschlägt, die, wie könnte es auch anders sein, nicht immer frei von Hindernissen und Entbehrungen sind. Gleichzeitig begleiten den Leser Euphorie, Glück und viel Liebe. Liebe vor allem in der Zeichnung der einzelnen Figuren, die mitunter unmögliche Verhaltensweisen an den Tag legen, als facettenreiche Charaktere aber dennoch liebenswert bleiben. Liebenswerte Figuren sind natürlich kein Muss für gute Lektüre, waren für Die Erfindung des Lebens allerdings eine wertvolle Zutat.

Braucht es noch mehr Worte? Mein Urteil wird immer wieder gleiche Bahnen nehmen - eine grandiose Geschichte, die noch viel grandioser erzählt wird. Also warum sich länger an einer Rezension aufhalten, wenn man stattdessen ein Zitat an das andere reihen könnte?

„Dabei war es hier in Rom überhaupt nicht schwül, sondern nur heiß, eine große, mir meist sehr wohltuende Hitze ließ alles erstarren, der Himmel aber war klar und von jenem Blau, das es nur in Rom gibt, also nicht das übliche Himmelszeltblau, sondern ein Kaiserzeltblau, ein Triumphblau! Es ist ein Blau, das mir immer so vorkommt, als wäre es zu Zeiten der triumphalen Einzüge der römischen Feldherren in die Ewige Stadt entstanden und seither nicht mehr verschwunden. In diesem Blau sind geheime Mischungen aus Silber und Gold, etwas von der Schönheit der Meere und der Ferne Afrikas, ja sogar von der Schönheit des Orients enthalten! Jedenfalls ist es kein europäisches Blau und auch kein Mittelmeerblau, sondern eben ein einzigartiges, römisches Blau, das mir immer so vorkommt wie ein Amalgam aus all den Farben, die die Römer auf ihren weiten Feldzügen gesehen haben.“

Herr Ortheil, sie haben mich verzaubert. Wie kann ich Ihnen nur danken?


Profile Image for Christl.
91 reviews5 followers
January 29, 2021
Für die erste Hälfte (oder ein bisschen mehr) gebe ich 5 Sterne. Zufällig war ich auf ein Interview mit O. gestoßen, in dem er seine Geschichte und die seiner Familie (verstummtes Kind, verstummte Mutter) kurz erzählte. In diesem Roman verarbeitet er diese - seine - Geschichte. Und ich fand das wunderbar geschildert - die Umklammerung des Kindes durch die Mutter, die Gefangenschaft in einem Familientrauma. Auch andere Einzelheiten seiner Biographie - die Ausbildung zum Pianisten, die er wegen häufiger Sehnenscheidenentzündungen abbrechen musste, die Wendung zum Schreiben, die Rückkehr nach Rom - all das ist autobiographisch zumindest angehaucht. Bei Wikipedia kann man nachlesen, dass er heute wieder - wie die Romanfigur - in Rom vereinzelt Konzerte gibt.
Trotzdem fand ich im letzten Teil die Entwicklung der Charaktere zu sprunghaft, zu schnell und unglaubwürdig. Das harmonische Ende zu sehr "Friede, Freude, Eierkuchen".
Das Rom, das er schildert, ist nur kitschig. Der Pförtner leiht ihm einen Anzug zur Aufnahmeprüfung, alle sind so wunderbar menschlich. und: Beim ersten Konzert seiner Klavierschülerin auf der kleinen Piazza löst sich sein Trauma in Wohlgefallen auf, er kann wieder Klavier spielen... die Nachbarin ist plötzlich nicht mehr nervig, sondern unterhaltsam und erotisch...
Deshalb nur 3Sterne.
Ach ja, die Dialoge sind auch etwas hölzern.
Ich bin immer zu streng, glaube ich.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for J.C..
Author 6 books100 followers
March 6, 2020
(Die Erfindung des Lebens = The Discovery of Life)
Every now and again I try to improve my knowledge of German by reading a book in that language (very slowly). My GR friends will no doubt have heard of my plodding through this book, which was lent to me by a friend. There is no English translation yet, as far as I know.
The author seems to have written three or four autobiographical novels. We meet him as a small child who does not speak. This has come about through his mother’s mutism, the reason for which is revealed later in the book. The child, Johannes, lives a highly concentrated, isolated existence, in which love for his “schöne Mutter” is the dominant note, but there is a recurrent image of him waiting silently at the window for his father to come home from work, the father who is a strong, intelligent influence in his life and who is heartbreakingly tender to his silent wife and son. The boy describes his mother writing letters for much of the day, which his father reads and sometimes posts for her. The narrative here is in the first person, and consists of the child’s early impressions, which are so intense that in his later life they never leave him. His parents, despite absence and death, remain a constant presence in the book, reminding me of the poem “Eden Rock” by Charles Causley, where at the moment of his death, he sees his parents, across the river, as they used to be:

Leisurely,
They beckon to me from the other bank.
I hear them call, ‘See where the stream-path is!
Crossing is not as hard as you might think.’

If you like a stream-of-consciousness, autobiographical format then this book might be for you. Even I, with my poor German, could tell that it was well written, with a concise phraseology and powerful imagery; but it was highly concentrated, almost stultified at times, like the people it describes, and I felt impatient at times to move on. Highlights in the narrative were indeed the moments of discovery. The family is given a piano, which, it turns out, Joannes’ mother can play, and Johannes’ own talent for the piano becomes apparent. Later, after he has an abortive experience with early schooling, his father takes him to the countryside, where he wakens the child from his spell-bound passivity, in observing and recording nature.
From this point on Johannes does begin to speak, but his early life has had a huge psychological impact, intensified by an experience of a boarding school run by a religious order that specialises in organ music. Here he has an experience that reminded me of Walt Whitman’s “barbaric yawp” (as demonstrated by Robin Williams in the wonderful film, “The Dead Poets’ Society”!).
Johannes as an adult writing about is childhood lives in Rome, where he is happy, and passages about his modern life are interspersed with his memories; but the psychologically interesting aspect here is that the memories become images or scenes that the author looks upon as if he is someone else, and he describes himself in the third person: “Ich habe den jungen Mann jetzt genau vor Augen . . .”. (I can see the young man right now before my eyes). This particular quote is when he comes to live in Rome, where no one knows of his childhood or anything about his life. In adolescence he came to realise that he has what he describes as a darker side of life. He is driven as an adult to self-analysis: he revisits his childhood, where people canot believe that he is the child they remember. Perhaps they are right. He asks himself how the person he is now, self-aware and linguistically fluent, could have come from the child he was. But he struggles emotionally in Rome. His life there is coloured by his experiences with two women, and a girl, Marietta, to whom he teaches piano. The girl’s mother, Antonia, got on my nerves from the outset; she seems self-obsessed, pushy and intrusive, but that could just be me getting the linguistic tone wrong! By contrast, I loved the way Johannes teaches the daughter piano! This came just at the right time for me, as my grandson has just started beginner piano lessons with me (and I’m already struggling to keep up!). The piano is a liberating force throughout, taught to Marietta the way Johannes learned it, with a freedom of expression and approach rooted in the sounds and rhythm of life.
And there is Clara. As Johannes learns slowly to cope with people and emotions and his burgeoning capacity for love, he is tested to the extreme; poor Johannes, with his highly specialised, concentrated life that leaves him, as he often says about his childhood, often “hilflos” (helpless).
It would not be fair to take you right to the end of the book, but it’s beautifully written and moving. I have a feeling this will be one that will stay in my memory (and not just because of the length of time it took me to read it!).
7 reviews
October 1, 2022
Eine schöne autofiktionale Erzählung, die mit bewegender Sprache erzählt wird. Die Rahmenhandlung bietet außerdem eine spannende Reflexion über das Schreiben über sich selbst.
Profile Image for Peter.
599 reviews25 followers
July 21, 2024
Dieses Buch bereitete mir schon beim Lesen Schwierigkeiten. Phasenweise zog es mich in seinen Bann und dann wieder glich es einem etwas selbstherrlichen Aufsatztext. Lag es an meinen unterschiedlichen Leseverfassungen oder an den unterschiedlichen Schreibverfassungen des Autors? Es gibt Brüche im Text in denen der Autor etwas vorgibt zu empfinden oder zu sein das er für mein Daführhalten nicht ist. Unterstützt werden diese Ausbrüche mit Ausrufen wie: "verdammt...". Das ist für mich nicht stimmig. Dann wieder gibt es Phasen wo der Text flüssig und schlüssig ist. Ich habe mit mir gerungen ob drei oder vier Sterne zu vergeben sind. Ich habe mich für vier entschieden obwohl ich den Schlussteil in Rom für den weniger gelungenen halte, und dieser noch nachwirkt.
Profile Image for rebekka.
123 reviews1 follower
May 6, 2021
Die zwei Sterne gibt es auch nur, weil der Schreibstil doch einigermaßen schön ist und die Geschichte in der Nähe von Köln spielt, wo auch ich großgeworden bin.
Ansonsten ist die Handlung zäh und hätte auch auf 300 Seiten genug Platz gehabt und nicht auf 580... Vom Ende möchte ich eigentlich schon gar nicht sprechen, weil es einfach so unbefriedigend war, unvollendeter Dinge stehen gelassen zu werden.
Tut euch selbst einen Gefallen und lest was anderes...
Profile Image for Martin.
100 reviews39 followers
August 7, 2016
Ortheil ist ein wunderbarer Schriftsteller. Dies war mein erstes und ganz sicher nicht mein letztes Buch von ihm.
Profile Image for Thomas Hübner.
144 reviews44 followers
June 25, 2015
http://www.mytwostotinki.com/?p=1563

Johannes, the narrator of the novel Die Erfindung des Lebens (The Invention of Life), grows up in a small family with his loving parents in Cologne in the 1950s. But Johannes' start in life is overshadowed by a history of traumata and terrible losses in the past - experiences that made his mother literary speechless and that also affect Johannes: he is mute, like his mother.

The first part of the book describes the life and daily routine of the three members of the family who lead an almost symbiotic life with very few contacts outside the family. Shopping or playing on the playground in the presence of his mother are a real torture for the child due to the lack of understanding and empathy of the biggest part of their surrounding. Only the walks with the father who takes him to places where Johannes is accepted without questions asked, are a temporary relief from the boy's loneliness.

But things are changing step by step, thanks to a benevolent uncle who presents his piano to Johannes' mother; she was once a talented pianist. Reluctantly, she takes up playing again and starts to teach her son too: for Johannes the beginning of a new life devoted to music - and also the proof that he will be more in life than 'a mute idiot', as his environment, including his school teacher, frequently tells him.

While music is one of the triggers for a long and painful process of becoming a 'normal' child (and also for his mother to regain her speech), it is finally the father who with his positive attitude to life and his understanding what is good for the development of his son, starts a program that could not have been better conceived by an experienced psychologist.

This program includes long walks in the country side, lessons in drawing, regular writing exercises in order to memorize new words, expressions and discoveries in nature, and also physical activities that strengthen Johannes also in this respect. That all this is done in the absence of his mother may be the key to break the extremely strong bond with her. From the father Johannes learns also why his mother is like that - Johannes had four brothers, but they all died before his birth. The circumstances how all this happened are revealed only much later by an uncle of Johannes.

When the recovery of this family is already a miracle, the way to breaking the spell of the past is just the first part of the novel. Johannes has to go through many difficult experiences in school and later life - he has always problems to develop close relations with other people and also his dream to become a professional pianist will not become true despite his great talent. Devastated he returns from the Conservatorio in Rome to live again with his parents - but again, life has a surprise for him...

This novel is written in the tradition of the Entwicklungs- and Künstlerroman; Johannes is writing this novel in Italy, where he spent the happiest part of his life - also this a reference to many literary works of the German tradition (there are of course a few Goethe references as well in the text). Johannes finds in Italy not only his true vocation, and the memories of his love story with Clara when he was a student; he rediscovers what life is about, grows close to a woman and her daughter, and in the end all is (possibly) well...

You know, I am not taking up easily books with almost 700 pages, like the edition I was reading. Such a chunky book requires a lot of time and we all can remember experiences when it turned out not to be worth it. Here this was not the case. I enjoyed Die Erfindung des Lebens (The Invention of Life) thoroughly.

I could immediately relate to Johannes and his fate and although the novel is full with descriptions of daily life, I never found it dull or boring. Ortheil is an experienced novelist, but it was a good decision to tell the story of his life (because this novel is almost an autobiography) when he was already in his fifties; otherwise he would have been too close to the young Johannes and this lack of distance would have spoiled this very touching book, I suppose. It is - beside other things - a declaration of love to Italy, and also to Ortheil's father; Johannes' father in this novel is one of the most endearing portraits of a father I know of in literature.

The book is not yet translated in English. Publishers, where are you?
Profile Image for Dorith.
34 reviews2 followers
May 4, 2020
Die ersten 200 Seiten sind bezaubernd, in der Mitte zieht es sich ein wenig. Man bekommt auf jeden Fall Lust auf Italien!
Profile Image for Annett Altvater.
29 reviews
February 23, 2024
Ich überlegte mir eine Jacke anzuziehen, entschied mich dann aber doch dagegen.
Solche Sätze, völlig egale Handlungen und dieser absolute Fokus auf sich selbst als seltsames, aber brillantes Wunderkind haben mich genervt.
Vater und Mutter und die meisten anderen Protagonisten sind trotz aller Vorbehalte nett und nahezu perfekt, niemand hatte (für mich) interessante Ecken und Kanten. Nur der Klavierlehrer hatte das Zeug zum einigermassen spannenden Nebencharakter.
Gut gelungen waren die Übergänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit.
Die Geschichte des stummen Kindes und seines Familientraumas ist interessant, aber mir hat nicht gefallen, wie langatmig sie geschrieben war.
Profile Image for Ying Ying.
276 reviews129 followers
May 12, 2020
I have no words to describe how wonderful the book was, for it took me along a strong emotional trip with the author. So engaged was I that I could not stop reading it. And when the brilliant end came, I was left wanting more...
Profile Image for jogi.johanna.
13 reviews
March 2, 2021
Sehr angenehm zu lesen. Leichte Lektüre, die einen zum übers Leben Nachdenken anregt.
Profile Image for Karen.
9 reviews
December 25, 2020
Es ist ein sehr außergewöhnliches Buch, sehr besondere Lebebsgeschichte eines jungen Mannes, die sehr berührt. Tiefgründig und ehrlich, kein aufgesetzter Schnickschnack. Großartig geschrieben! I love it!!!!
Profile Image for Benedetta.
50 reviews16 followers
August 14, 2019
Come diventa scrittore un abile pianista? Per un incidente.
Come riesce a parlare un bambino che era stato muto per la prima parte della sua vita? Grazie al padre.

Un romanzo commovente e ammaliante, proprio come le sonate di Schubert così amate dall'autore. Ebbene sì questa è un'autobiografia e per questo ancora più sorprendente.
Profile Image for Jeff.
37 reviews
November 28, 2015
I was enjoying it through the first half or so – it's very well-written – but after a while it started to feel self-indulgent to the point of narcissism. The final scene struck me as sort of appalling in that way – how the narrator made someone else's moment all about himself. It all had a Leiden des jungen Werther feel to it that made it hard to take.
2 reviews1 follower
July 4, 2023
Es ist sehr meditativ dieses Buch zu lesen, weil nicht so viel passier und sehr genaue Beschreibungen der Umwelt geliefert werden. Oft ist es auch traurig und beeindruckend über die Krisen in der Künstlerkarriere zu lesen. Was mich am meisten gestört hat an diesem Buch, ist, dass es sehr selbstbezogen und eingebildet geschrieben ist.
10 reviews
April 18, 2020
Obwohl tatsächlich großartig geschrieben, fiel es mit schwer, mich von der Geschichte gefangen nehmen zu lassen. Erst das letzte Drittel hat mich gepackt.
Profile Image for Ilknur Yasal.
26 reviews
March 8, 2025
Hanns-Josef Ortheils autobiografischer Roman Die Erfindung des Lebens ist weit mehr als die Erzählung einer individuellen Lebensgeschichte. Es ist eine tiefgehende Reflexion über Sprache, Wahrnehmung und die Befreiung aus der Sprachlosigkeit – sowohl auf persönlicher als auch auf kollektiver Ebene.

Ortheil wächst als Kind in völliger Stille auf. Seine Mutter, traumatisiert durch den Verlust ihrer Söhne im Krieg, lebt in einer Welt des Schweigens – und zieht ihren Sohn in dieser Sprachlosigkeit mit auf. Erst durch eine unkonventionelle Art des Spracherwerbs, die eng mit Naturbeobachtung, Musik und Zeichnen verbunden ist, findet Ortheil langsam den Weg in die Sprache. Doch diese Sprache ist für ihn nicht bloß ein Mittel zur Kommunikation – sie ist etwas Erlebtes, Fühlbares, fast Synästhetisches. Seine Worte sind nicht nur Begriffe, sondern Bilder, Klänge, Atmosphären.

Gerade diese besondere Art der Wahrnehmung macht Die Erfindung des Lebens zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis. Ortheils Beschreibungen sind nicht einfach realistisch – sie sind präzise und doch poetisch, ungewöhnlich und doch absolut treffend. Man spürt, dass seine lange Sprachlosigkeit ihn zu einem Meister der Beobachtung gemacht hat. Die Welt, die er schildert, wirkt dadurch nicht distanziert oder rein intellektuell, sondern intensiv und sinnlich erfahrbar.

Doch hinter der individuellen Geschichte steht ein universelles Thema: das Ringen um Identität, die Emanzipation aus den Traumata der Vergangenheit und die Frage, inwieweit eine persönliche Geschichte immer auch die Geschichte eines Kollektivs ist. Ortheils Stummheit kann symbolisch gelesen werden als ein Abbild der Sprachlosigkeit der deutschen Nachkriegsgesellschaft – eine Gesellschaft, die nach dem Krieg oft schwieg, die Schuld und Verluste verdrängte und die erst nach und nach ihre eigene Stimme wiederfinden musste. Seine Befreiung aus der Stille steht somit auch für den Prozess, sich aus den Fesseln der Vergangenheit zu lösen und Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.

Gerade in einer Welt, die oft nach schnellen, eindeutigen Antworten sucht, zeigt Ortheil die Schönheit der Mehrdeutigkeit. Seine Sprache ist nicht eindimensional, sondern komplex, vielschichtig – fast wie ein Gemälde oder ein Musikstück, das verschiedene Stimmungen zugleich transportiert. Genau darin liegt auch die tiefe emotionale Wirkung des Romans: Er berührt dort, wo Sprache oft nicht mehr ausreicht.

Die Erfindung des Lebens ist ein Buch für alle, die sich für die Macht der Sprache interessieren, für das Zusammenspiel von individueller und kollektiver Geschichte und für die Art, wie Kunst und Literatur das ausdrücken können, was oft nicht gesagt werden kann. Ein leises, aber kraftvolles Werk, das lange nachhallt.
11 reviews
August 27, 2019
Die Lebensgeschichte eines Künstlers

„Mein Geschenk ist die Schrift, ich setze mich an den Schreibtisch, ich trinke weiter in kleinen Schlucken, ich schreibe.“

Hanns-Josef Ortheil ist Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim sowie renommierter Autor vieler Romane und Drehbücher. In seinem autobiografischen Roman Die Erfindung des Lebens erzählt er in einer Mischung aus Erinnerung, Reflexion und Beobachtung einen Teil seiner beeindruckenden Lebensgeschichte.

„Damals in meinen frühen Kindertagen, saß ich am Nachmittag oft mit hoch gezogenen Knien auf dem Fensterbrett, den Kopf dicht an die Scheibe gelehnt, und schaute hinunter auf den großen, ovalen Platz vor unserem Kölner Wohnhaus.“

Detailreich und einfühlsam berichtet Ortheil von seiner Kindheit, in der sowohl er selbst als auch seine Mutter stumm waren, sowie von seiner Karriere als Pianist, die schließlich in Rom scheiterte. Etwa dreißig Jahre nach seinem Fortgang aus Rom, begibt Ortheil sich erneut nach Italien und erzählt die Geschichte, wie er als einziges überlebendes Kind seiner Eltern zum Schreiben fand. Dabei beweist er ein ungeheures Erzähltalent. Es ist nicht leicht seinen Erzählstil zu beschreiben. Seine Worte sind stets leicht und seine Schilderungen direkt. Und doch ergibt sich aus ihnen eine tiefe Poetik. Er schildert die alltäglichen Routinen seiner Kindheit als die Nebensächlichkeiten, die sie waren, aber trotzdem wird für den Leser deutlich wie sehr Ortheil durch sie geprägt wurde. Es ist absolut beeindruckend, wie es Ortheil gelingt, sich in seine Kindheit zurückzuversetzen und die Welt noch einmal mit den Augen eines Kindes zu betrachten.

Der Roman ist im btb-Verlag auch als Geschenkausgabe erhältlich. Das handliche Format (9,0 x 15,0 cm), der Leineneinband mit Lesebändchen und das hochwertige Papier machen ihn zu einem echten Hingucker und damit zum idealen Mitbringsel für Buchliebhaber.

Die Erfindung des Lebens – Eine poetische Autobiographie, die von der Geburt eines Künstlerdaseins erzählt.
Profile Image for Ilaria Guzzi.
307 reviews28 followers
December 23, 2022
"Se le lunghe messe nel Duomo erano come un presentimento della redenzione, suonare il pianoforte era qualcosa di più, era la realizzazione di tale redenzione. Il piccolo figlio di Dio non era più un idiota muto, smarrito, bensì un pianista, che da ora in poi si sarebbe dedicato a una regolare attività. La sera stessa del mio primo giorno di pianoforte spostai tutti i miei giocattoli dietro la tenda in corridoio e li sistemai sugli scaffali in legno chiaro. Avrei continuato a occuparmi soltanto delle riviste, ma al di là di quelle per me non ci sarebbe stato nient'altro che il pianoforte."

Un libro dalla prosa semplicissima, ma comunque ipnotica.
Si tratta di un'interessante autobiografia in cui l'autore racconta con autenticità la propria infanzia e giovinezza tra le città di Colonia e Roma.

Io non sono amante dei libri autobiografici, ma qui la prima metà del libro mi ha incantata per il modo in cui Ortheil ha saputo parlare di come la musica e la natura abbiano saputo salvarlo dal completo mutismo ("ereditato" dalla madre per via di vicende molto drammatiche, che verranno sviluppate nel libro) e da una vita da reietto.

Lo studio del pianoforte da a questo bambino, ragazzo e uomo la ragione più grande per vivere appieno la propria esistenza e valorizzando tutte le relazioni più importanti della propria vita.
Ci sono diversi punti in cui la musica e il bisogno di relazione che il protagonista avverte e descrive nel libro potrebbero essere definiti come commoventi, non nascondo di aver anche versato qualche lacrimuccia.

La seconda parte non è così coinvolgente come la prima, però ero interessata a scoprire nuovi sviluppi della sua vita.

Il pianoforte avrebbe continuato a farne parte?
Sarebbe ricaduto nel mutismo che aveva caratterizzato la sua infanzia?

È stata una lettura calda e avvolgente, niente male per il clima natalizio.
Profile Image for Kai Weber.
533 reviews46 followers
February 6, 2020
A book by an author who can write, but who doesn't condense very much in here, so this book is essentially too long. I basically don't care how much of it is autobiographical, but I've heard that much of this book is autobiographical. And when a book is autobiographical, we have to be prepared to face contingency rather than teleology. That's ok, for sure, but then again, 200 pages of condensed contingency might be preferable over nearly 600 pages of conversational contingency. There are not enough gaps here, not enough space for the reader to fill in his own experience or understanding. Yet the book's title tries to lift the proceedings onto a metaphorical level: "The invention of life". Really? Is there anything universal about the coming of age of the individual depicted here? It didn't occur to me that way. Quite the contrary: The protagonist is quite exceptional in many respects: Mute until entering elementary school, highly skilled on the piano, and according to his own claims a person without anxiety. To follow the path of this young man is interesting, the book is written simple and well, so it is a nice read for a person like me who spoke before entering elementary school, who had not developed any particular skills on the piano, and who is encountering this or that anxiety every week.
Profile Image for Mary.
337 reviews
October 14, 2019
This has to be, by far, one of the oddest books I have ever read. Although in the form of a novel, it is actually autobiographical. The first 400 pages or s0, written in the first-person voice of a child, provide such endless detail that I almost expected to learn what the child ate for breakfast every day. Then, suddenly, and quite ironically, the author confesses at the bottom of page 399 that he really doesn't like to talk about himself. Soon thereafter, as the story continues, it is occasionally still told directly by the young protagonist, although I couldn't help noticing that, for some reason, (as on page 409) the young protagonist is referred to in the third person. In the latter part of the book, the author also writes from the viewpoint of a middle-aged man. The narrative moves back and forth from past to present and from Germany to Rome and back again, even between paragraphs. All in all, unless you have to read this book for a German Speaking Book Club (as I did), I don't particularly recommend it.
Profile Image for Aykabo.
30 reviews2 followers
October 1, 2018
Kronolojik atlamalar sepet gibi örülmüş ve de çok sade. Tek tek kelimelere odaklanmanızı sağlıyor. Busta gibi.. Tek sıkıntılı nokta içerdiği gizli dinsel altmetin.. Laik bir insanın dinden uzakta olmasından da kaynaklanıyor olabilir.. Aileyle olan sıkı bağlar da benzer şekilde.. Trajik noktalara geliniyor ama romanın ana hattı sarsılmaz bir inanç, umut ve sevgi birlikteliği ve sürekliliği. Bu üçlü ayak bütün trajik durumlarda bir kaçış çizgisi belirliyorlar. Ve yeni bir bölüm daha başlıyor, tekrar yenibaştan başlıyor ama sonunda sürekli çocukluğundaki sağırlık dönemine bağlanıyor. Bu açıdan ne kadar sürekli olarak yeninin peşinde koşsa da freudyen bir kapatılmanın içerisinde kalıyor. Bir yandan da inanılmaz bir başarı hikayesi.
Profile Image for Otto.
750 reviews49 followers
November 10, 2023
Über fast 600 Seiten erzählt der Schriftsteller aus der Jugend- und Adoleszenzzeit, erzählt von verschwiegenen Traumata, von der Stärke des liebenden Vaters, der ihn wieder zum Reden bringt, von der feinsinnigen Mutter, die den schmerz von 4 verlorenen Kindern überwinden muss, von der befreienden Wirkung der Musik, von einer Sehnenscheidenentzündung, die die künstlerische Karriere zerstört und von einer frühen und späten, einer ungestümen und einer reifen Liebe.
Autobiografisches Erzählen auf höchster literarischer Stufe.
Profile Image for Marina.
14 reviews
February 2, 2019
Von der ersten Seite an war dieses Buch wie ein Strudel, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ein Buch voller intensiver Bilder, Wendungen und wunderbaren Momenten. Ich habe das Buch verschlungen und auch nicht aufhören können, darüber nachzudenken, als ich es aus der Hand gelegt hatte. Eine wunderbare Erzählung, die durch Stil und kluge Ideen besticht.
Profile Image for Paula.
42 reviews1 follower
May 21, 2023
Empfehlenswert! Habe irgendwie nicht so viel erwartet aber wurde am ende positiv vor allem von der Entwicklung der story und dem Schreibstil überrascht, manchmal hat es sich für mich etwas gezogen aber ich mochte dass es viele POV Sprünge gibt (aus der Erzählperspektive eines Kindes, dann wieder aus der eines Erwachsenen) und finde generell einfach mal was anderes, kein “klassischer” Aufbau.
Profile Image for Leo Brockmeier.
21 reviews
October 2, 2025
wie ein Mensch sich stück für stück aus den Schalen seiner Herkunft pellt.
das alles in so weicher vertrauter Sprache eine gesamt Reflexion, Meditation, Beschreibungsorgie (positiv).

hat sich für mich stellenweise gezogen und war mir dann von den 3 Kategorien jeweils etwas zu viel.
aber das bin ja ich .
trotzdem sehr gut
Profile Image for Philo.
155 reviews
February 17, 2020
Dieses Buch ist wunderschön geschrieben. Es verbindet alles, was ich besonders schätze: Rom, Klavier und Bücher. Die Sprache aber ist das, was das Buch so besonders mag. Es zieht einen in seinen Bann, und man fühlt sich fast so, als würde man selbst in den Straßen Roms spazieren gehen...
Profile Image for Patricia.
45 reviews
May 9, 2024
Für mich ein absolut wunderbares Buch. Hanns-Josef Ortheil hat mich sprachlich und mit seiner Geschichte in einen solchen Bann gezogen, dass ich nach knapp 600 Seiten den Wunsch hatte, die Geschichte würde noch weitergehen. Famos!
Displaying 1 - 30 of 66 reviews

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