Als Theodor Herzl 1897 den Ersten Zionistischen Kongreß einberief, wurde er von Juden und Nichtjuden als Träumer verspottet. Ein halbes Jahrhundert später, 1948, wurde der Staat Israel gegründet. Dieses Buch beschreibt knapp und anschaulich die politische Bewegung, die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts die Rückkehr der Juden auf ihren historischen Boden und in die staatliche Souveränität bewirkte. Es informiert über die Vorgeschichte des Zionismus im frühen 19. Jahrhundert, die wichtigsten europäischen Zentren und Positionen des frühen Zionismus, die Herausbildung unterschiedlicher zionistischer Parteien, die wachsende Einwanderung von Juden nach Palästina sowie den sich zuspitzenden Konflikt zwischen jüdischer und arabischer Bevölkerung. Dabei zeigt sich, daß der Zionismus in hohem Maße von Ereignissen wie der Dreyfus-Affäre, dem Ersten Weltkrieg, dem Übergang Palästinas von türkischer in britische Herrschaft und der Ermordung des Großteils der europäischen Juden während des Zweiten Weltkriegs geprägt wurde. Ein abschließendes Kapitel fragt nach dem Weiterwirken des Zionismus in Israel von der Staatsgründung bis zur Gegenwart.
Guter erster Einstieg. Der Autor spricht häufiger vom »Orient«, auch als das Buch 2002 geschrieben wurde, hätte man hier sprachlich differenzierter vorgehen können. Damit verdeutlich sich die, damals koloniale, westliche Sicht auf die arabischen Länder. Letztlich zeigt dies auch die Perspektive auf, aus der das Buch geschrieben worden ist. Die Bewegung des Zionismus, mit dessen Gründung Israels als Höhepunkt, betrachtet aus einer eher wohlwollenden europäischen Sicht.
Für eine differenziertere Perspektive ist es daher wohl unumgänglich, weitere Bücher mit anderen Zugängen zu diesem Thema zu lesen.
Das Buch ist eine gelungene Kombination aus intellektueller Geschichte des Zionismus und „praktischer“ Entwicklung der Yishuv in Palästina bis zur Staatsgründung Israels und schafft es dabei zumindest die wichtigsten Grundlinien sowohl des politischen Denkens als auch des Handelns der Zionisten vor Ort (und die Reaktion der arabischen Bevölkerung darauf) zu vermitteln. Historiographisch ist die Beschreibung des (aufkommenden) Konflikts (wenig überraschend) näher am jüdisch/zionistischen Narrativ als am arabischen.
Spannende Zusammenfassung und auch für mehr oder weniger Einsteiger*innen geeignet. Der aktuelle Konflikt wird eher kurz beleuchtet (was aber auch nicht direkt Thema des Buches ist), die Geschichte und Erläuterungen was „jüdisch“ für verschiedene Personen bedeutet, geben aber neue Sichtweisen dafür.
Very difficult, as he said, to highlight the most important aspects of the Zionist movement. He did a great job. Politically neutral and informative. Highly recommend if you're trying to understand Zionism for the first time.
In my opinion, Michael Brenner provides a good primer for the history of Zionism in his book Zionism: A Brief History. It should be noted that before reading this book, I had practically no knowledge of the intellectual evolution of political Zionism. As far as I could tell, despite the brevity of the work there was an ample amount of information in order to acquire at least a fundamental understanding of such an in-depth subject. This is certainly a good place to start for someone that is looking to learn more about Jewish history or Zionism specifically. This is also helpful when trying to understand the politics of the MENA region.