Jump to ratings and reviews
Rate this book

Winternähe

Rate this book
Rare Book

Paperback

First published July 23, 2015

19 people are currently reading
607 people want to read

About the author

Mirna Funk

17 books39 followers
Mirna Funk works as a journalist, author and copy-writer. She lives in both Germany and Israel.

Born in Berlin in 1981, Funk majored Philosophy and History at Humboldt-University. She conducts articles, essays and copy for various magazines, newspapers and brands like NEON, NIDO, ZEIT Magazin and Süddeutsche Magazin.

Her debut novel Winternähe was published in July 2015 by S. Fischer Verlage. It was awarded with the "Uwe Johnson prize" for emerging writers and nominated for the "aspekte literature prize" for "best debut novel" as well.

Mirna Funk was invited by the Dutch Literature Foundation to stay at a writer-residency in Amsterdam from April 1 till May 15, by the PEN Belgium to live in Antwerp from June 1 till June 30 and by the Goethe Institute Finnland to work in Tampere from October 1 till October 31 2016.

Ratings & Reviews

What do you think?
Rate this book

Friends & Following

Create a free account to discover what your friends think of this book!

Community Reviews

5 stars
228 (29%)
4 stars
326 (42%)
3 stars
165 (21%)
2 stars
46 (5%)
1 star
11 (1%)
Displaying 1 - 30 of 43 reviews
Profile Image for Valentina Vapaux.
51 reviews1,520 followers
March 5, 2022
winternähe erzählt die geschichte von lola, einer deutschen jüdin die in der (endenden) ddr aufwuchs, ihr abwesender, deutschland fliehender vater, ihre großmutter die dachau überlebte, ihrem linken israelischem lover und vielem mehr. es geht um die suche nach einer deutsch-jüdischen identität, dem wirken der vergangenheit, dem nah-ost konflinkt und dem heute noch sehr präsenten anti-semitismus in deutschland.
voller melancholie, tiefe und natürlichen widersprüchen. i loved it:)
Profile Image for V..
367 reviews94 followers
March 5, 2016
Ja, das Buch hat seine Schwächen - aber trotzdem ist es die beste Meditation, die ich darüber kenne, was jüdisch sein im Digitalzeitalter und was deutsch-jüdisch (oder jüdisch-deutsch?) sein bedeuten. Pflichtlektüre für jeden, der/die glaubt in netter Runde mit Freunden über den Nahostkonflikt oder darüber, dass es heute keinen Antisemitismus mehr gibt, diskutieren zu müssen. (Und am besten paar Interviews mit Mirna Funk lesen, darüber, welche der geschilderten Vorfälle echt sind - und sich hoffentlich erschrecken.)
Profile Image for Frederic Ten.
8 reviews1 follower
January 3, 2024
hat mir richtig gut gefallen, mochte die drei settings, den Aktualitätabezug und das character development loool 5/5
Profile Image for Mark Swatek-Evenstein.
Author 1 book8 followers
August 9, 2015
orte, zeit und thema könnten so interessant sein, am ende bleibt das gefühl, dass da ein/e lektor/in gedacht hat "irgendwas mit juden geht immer." das ist alles locker geschrieben und damit gut lesbar, titscht zwischen diversen spannenden themen hin und her, und bleibt in seiner betont zeitgemäßen (da wird angestalkt, dort werden moves gemacht) sprache doch unverbindlich und am ende - mit vielen worten - nichtssagend.
Profile Image for Imke.
239 reviews
February 4, 2021
Lola ist Jüdin, aber nur bei den Reformjuden, bei den Orthodoxen wird die Religion matrilinear vererbt und Lolas Mutter ist keine Jüdin. Das stört sie, doch der Giur, die Konversion zum Judentum, ist ihr zu anstrengend. Lola lebt ein relativ freies Leben in Berlin, ist aber immer wieder antisemitischen Äußerungen und Hass ausgesetzt, im Job, in der Nachbarschaft, in sozialen Netzwerken.

Im Sommer reist sie nach Tel Aviv, um Shlomo zu besuchen, einen Künstler, den sie zuvor in Berlin kennengelernt hat. Kurz nach ihrer Ankunft bricht der Gaza-Krieg aus und die Stadt wird wochenlang beschossen. Lola und Shlomo richten sich zwischen Angst und Gewöhnung ein und versuchen herauszufinden, ob ihre Beziehung eine Zukunft haben kann.

Ich war positiv überrascht, mit welcher Intensität das Buch den Nahostkonflikt thematisiert, immer wieder lässt Mirna Funk ihre Figuren die politische Lage zwischen Israel und Palästina diskutieren, verschiedene Perspektiven annehmen, Polemik stattfinden. Sehr dankbar bin ich, durch das Buch Einblick in das jüdische Leben in Deutschland und Israel bekommen zu haben, über das ich, wie ich jetzt gemerkt habe, viel zu wenig wusste.

Mirna Funk spannt den Bogen zwischen Berlin und Tel Aviv und lässt Protagonistin Lola in beiden Städten heimisch sein, aber auch eine Zerrissenheit fühlen, ein Gefühl, das sie auch von ihrer jüdischen/nicht-jüdischen Herkunft kennt. Es geht um Familie und Geschichte, um Politik und Schuld, um das Judentum, um Diskriminierung, um Krieg und Gewalt, Kunst und Selbstfindung, die eigene Nische zum Freisein.

Ich habe Winternähe extrem gern gelesen, weil ich viel gelernt habe, weil Mirna Funk wirklich gut schreibt, weil sie politische Themen spielerisch einfließen lässt und gleichzeitig dafür plädiert, das Vergangene nicht auszuschließen, sondern im Alltag zuzulassen und zu thematisieren. Was für ein Buch, ich kann es nur jedem ans Herz legen! 💙
Profile Image for Elisabeth Orion.
180 reviews18 followers
May 1, 2022
Was ich dem Buch anrechne ist die Zeit in Israel, Leben unter Bomben, in einem Krieg, der irgendwie nicht der eigene ist. Und generell die Frage, was eigentlich zu einem selbst gehört, welche Identität, und wie man damit umgeht, dass man sie letztendlich selbst bestimmt.

Die Hauptfigur hat für mich jedoch alles ins Unglaubwürdige, Überzogene und Unangenehme karikiert - mit Absicht, denke ich, was es für mich nicht besser macht. Ich wollte jedenfalls keine Seite länger mit ihr verbringen als nötig.
Profile Image for Veronika.
41 reviews9 followers
November 21, 2023
Es ist erschreckend und auch irgendwie nicht, dass dieses Buch so eine Aktualität hat.
Profile Image for Berengaria.
957 reviews193 followers
January 7, 2021
*aufgegeben* DNF

Fängt gut an, aber dann als Lola Deutschland verlässt um nach Tel Aviv zu fliegen...echt Leute, ich habe keine Lust weiter zu lesen. Wieso? Folgendes. . .

70 Seiten Ereignislosigkeit, in dem Lola eigentlich nichts macht bis auf 1) im Bett herumlungern, 2) sich mit dem Flirt aus Berlin am Strand sonnen und 3) den alten Opi einen kurzen, unangenehmen Besuch abstatten. Und das muss bis ins kleinste Detail geschildert werden?

Das Problem mit der Geschichte ist, die Hauptfigurin leidet an Identitätsprobleme und extremen Weltschmerz. Sie benimmt sich oft auf unhaltbare Weise, weiß aber selbst nicht warum. Irgendwie passt ihr alles nicht. Ein Beispiel:

(der Flirt) "Los, lass uns Matkot spielen."
(Lola) "Ich mag keine Bälle."
"Wieso denn nicht?"
"Sie sind schnell, unberechenbar und wollen einen treffen. 'Los fang mich, sonst tue ich dir weh!'. Sie setzen einen unter Druck. Man ist völlig alternativlos."


Das ist Lola - auf den Punkt gebracht. Sogar Spielbälle sind der Feind und wollen einem das Leben versauen. Jeder und alles will Lola das Leben versauen, sogar Lola selbst.

Es gibt nichts an schwierigen Figuren oder unsympathischen Figuren auszusetzen, oder sogar an Figuren, die leicht meschugge sind. Aber es gibt etwas an 70 Seiten Ereignislosigkeit, gepaart mit einer zutiefst langweiligen Liebesgeschichte, auszusetzen.

Mir ist klar, dass all dies ein hervorragendes Bild der modernen deutsch-jüdischem Identität darstellen kann, wird aber als solches schwierig zu erkennen, weil Lola so...tja...Lola ist. Und sie zu lieben ist nicht leicht.

Dieser Roman ist aber flüssig geschrieben und angenehm schnell zu lesen. Leider lässt Frau Funk die Zügel der Geschichte schleifen nach etwa 100 Seiten. Schade eigentlich. (Darauf bezieht sich die 3 Sternen.)
Profile Image for Gordon Ambos.
Author 4 books79 followers
November 12, 2022
Ein sehr beeindruckendes Buch über den immer noch sehr präsenten Antisemitismus in Deutschland. Diese Geschichte hat mir einiges beigebracht und mich zum Nachdenken angeregt. Außerdem hat Mirna Funk einen großartigen Schreibstil und hat es geschafft, unglaublich interessante und realistische Figuren zu zeichnen.

CW: Antisemitismus, Krieg, Mord, Tod/Trauer, sexuelle Belästigung
Profile Image for Lenya.
44 reviews3 followers
January 21, 2021
So so gut! Mirna Funk nimmt uns mit nach Berlin. Dann Tel Aviv. Dann nach Bangkok. Dann wieder nach Berlin. Sie nimmt uns mit in die Gefühlswelt von Lola, einer Jüdin die mit ihrer Identität ringt und immer wieder daran verzweifelt. Der Stil ist eher lakonisch, mitreißend und immer treffend.
Profile Image for Lulufrances.
911 reviews87 followers
January 3, 2021
Actual rating 4,5
Started 2021 with this banger!
A very very important book and also a very readable one. Such fun to read despite the intense topics that Mirna Funk manages to show from all sorts of perspectives.
The main protagonist Lola is not necessarily likeable (she really isn‘t), but still it was great to see the story through her eyes and follow her. It made room for a lot of in-depth explorations of tough topics, e.g. the Gaza war of 2014 and a lot of themes related to the Holocaust. Intense and, as I said before, so important, perhaps more than ever in these times.
So glad I got this for christmas and I am looking forward to her next book that will be published in a few weeks.

(Made me miss Israel and especially Tel Aviv so much!)
Profile Image for Nick Lechler.
104 reviews23 followers
October 4, 2020
You know these protagonists who unnerve you so damn much that you kinda fixate on them? That’s Lola, this story’s lost-yet-determined, scarred-yet-fragile protagonist. Honestly, she drove me crazy! 🤬
° ° °
Luckily I was able (not least because of our book club discussion) to recognize that a book which provokes emotions like that can usually only do so because of great character building and an intriguing setting. Both of that is true for “Winternähe”!
° ° °
Still, the story drives home its concerns too bluntly for my taste and risks some overachieving analogies. ⭐️⭐️⭐️/5
Profile Image for Julia Reckendrees.
1 review
February 9, 2022
One of the best books I’ve ever read. I loved the style of writing, the main Character Lola and the change of scenery from Berlin to Tel Aviv and Bangkok. Highly recommend reading it if you want to learn more about Jewish life and a Jewish perspective in Germany.
Profile Image for Marle.
39 reviews2 followers
April 13, 2024
War überraschend anders als gedacht, aber thematisch sehr aktuell und lesenswert!
Profile Image for Josie.
26 reviews
May 21, 2021
Was für ein tolles Buch über deutsche jüdische Identität, Erinnerungskultur und persönliche Geschichte. Und mein Lieblingsthema Väter in absentia.
Profile Image for Christina Pl.
21 reviews1 follower
February 10, 2022
Wahnsinnig gutes Buch! Mirna Funk gelingt es außerordentlich gut, soziale Beziehungen in ihren Verwobenheiten und Widersprüchen abzubilden. Die Reise der Hauptperson zwischen Generationen, drei Kontinenten und verschiedene Welten ist super dargestellt. Das Buch hat mich sehr berührt.
Profile Image for Katja.
55 reviews1 follower
November 13, 2023
Fand das Buch ehrlich gesagt nicht spannend oder interessant geschrieben. Das Thema hatte mich interessiert und auch die Figuren hatten Potential, aber leider war es eher so lala… unspektakulär und ich musste mich echt zwingen bis zum Ende zu lesen…
Profile Image for magdalena.
54 reviews1 follower
October 9, 2023
von der Idee her war es gut, trotzdem haben mich so viele Sachen an ihrem schreibstill gestört.
Profile Image for Olga Kuplivanchuk.
79 reviews10 followers
November 19, 2020
Der Roman "Winternähe" lässt mich lange nicht los. In jedem Kapitel gibt es eine Ressource zum Nachdenken. Hier ist nur einer von vielen Gedanken.
Die Protagonistin, Lola, die im Sommer 2014 in Tel Aviv angekommen ist, befindet sich drei Wochen lang inmitten des Palästinenserkonflikts und des bilateralen Beschusses Israels und der Palästinensischen Autonomiebehörde. Hier erlebt sie drei Phasen der Interaktion mit Krieg und Gefahr, und sie haben mich so beeindruckt, dass ich angesichts einer anderen, unsichtbaren, aber nicht weniger realen Gefahr des Virus in unserer heutigen Gesellschaft denken und analysieren muss. Dies sind die Phasen:

“Die erste Phase war die Annahme gewesen. Die Annahme einer schockierenden Situation. Sie hatte brav auf die Anweisungen gehört, war in den Hausflur oder in den Bombenkeller gelaufen, die Hände vor dem Gesicht. Warten, bis der Boom ertönt. Rennen. Schnell sein. Sich in Sicherheit begeben.

Die zweite Phase war die Ablehnung. Die Verweigerung: Sie war beim Alarm weder in den Hausflur noch in den Bombenkeller gelaufen. Sie hatte nicht ihre Hände vor das Gesicht gelegt. Sie war nach draussen gegangen und hatte den Himmel nach den weissen Kondensstreifen abgesucht. Sie war nich gerannt, nicht schnell gelaufen. Sie hatte sich nicht in Sicherheit begeben.

Beide Phasen waren aktiv: aktive Annahme ind aktive Ablehnung. Doch diese dritte Phase war das Aufgeben. Die Niederlage. Der Alarm hatte gesiegt”.

Dein Verstand ignoriert, was passiert, du willst dich nicht nur nicht schützen, du benimmst dich so, als ob es keine Gefahr gibt, überhaupt nicht, du willst keine Explosionen und Alarme hören. Du bist erschöpft. Und hier kommt die gefährlichste Zeit: in diesem Moment bist du am verwundbarsten.
Wie wichtig es ist, sich ständig auf die erste Phase zurückzuversetzen, die Akzeptanz der Realität der Situation. In unserem Fall ist alles viel einfacher, elementar! Wir müssen nur eine Maske tragen und die Hygieneregeln befolgen, den Raum der anderen Person respektieren. Und so viele Leben können gerettet werden! So einfach ist das. Ich kann immer noch nicht verstehen, warum es für viele so schwierig ist. Erste Phase, Leute, erste Phase!
Profile Image for Peter Herold.
120 reviews
December 10, 2023
Sehr gut zu dem, was es bedeutet, Deutsche-Jüdin zu sein, und zum deutschen Antisemitismus: „Seit die Bodentruppen in Gaza einmarschiert waren, schrie der Durchschnittsdeutsche laut: Genozid. Das Wort Genozid fand sich fast in jedem Post. Der Genozid an den Gazans müsse gestoppt werden. Israel begehe Völkermord. Kindermörder Israel. Die Juden seien längst wie Hitler. Haben die denn nichts aus ihrer eigenen Vergangenheit gelernt, wurde gefragt. Siebzig Jahre hatten die Deutschen darauf gewartet, den Juden endlich auch einmal Völkermord vorwerfen zu können. Ejakulat, wohin man sah. Da war sie also, diese total objektive Israelkritik, dachte Lola. Sie sah, wie Toni ein Video von einem ultraorthodoxen Rabbi bei einer Pro-Palästina-Demonstration postete. Als Videounterschrift: »Genau! So! Geht! Frieden!« Klar, Toni, genau so geht Frieden, dachte Lola. Was Toni nicht wusste, war, dass es eben ultraorthodoxe Splittergruppen gab, die den Staat Israel deshalb ablehnten, weil theoretisch ausschließlich der echte Messias das jüdische Volk zurück nach Israel hätte führen dürfen und nicht eine religionsferne Bewegung wie die zionistische. Lola sah, wie alte Arbeitskollegen diese superexakte Karte posteten, auf der Palästina immer kleiner und Israel immer größer wurde. Obwohl es längst Aufklärungsvideos gab, die erklärten, warum diese Karte falsch war“ bezieht sich auf den Gaza-Krieg im Jahr 2014, aber hätte heute im Dezember 2023 geschrieben werden können, oder?
Profile Image for Marie.
10 reviews2 followers
February 12, 2017
Mirna Funk hat es geschafft mich zum Nachdenken zu bringen. "Winternähe" habe ich verschlungen und mich zum Ende des Buches geärgert, dass es schon vorbei ist. Dass ich unsere Protagonistin, Lola, schon wieder loslassen muss. Wer ist diese Frau, die einen zu Beginn des Buches an die Hand nimmt und durch die Seiten führt? Warum ist sie so wie sie eben ist und ist es okay sie deshalb nicht zu mögen?

Lola, eine junge Frau inmitten einer großen Krise. Sie fühlt sich als Jüdin und soll, rein technisch betrachtet, keine Jüdin sein. Aufgewachsen mit den Geschichten ihrer Großeltern aus dem KZ, Eltern, die keine sein wollen und dem gesellschaftlichen Druck "sich doch bitte nicht so zu haben", stellt sie sich der Vergangenheit in einer Gegenwart, die unsere ist, die jetzt ist, und doch ewig gestrig scheint.

Lola zeigt uns ihre Welt, ihr Berlin, ihr Israel, ihr Thailand. Sie lädt uns ein ihr innerstes zu betrachten, zu bewerten und zu verfluchen.

Mirna Funk schafft es mit Worten ein Spiegelbild unserer Gegenwart zu kreieren. Sie zeigt uns unsere Gesellschaft, unseren Umgang mit dem, was wir Vergangenheit nennen und bohrt unweigerlich den Finger in eine Wunde, die wir geschlossen glaubten, die aber offener, blutiger und aktueller nicht sein könnte.
Profile Image for Frl.Fernsucht.
198 reviews
June 7, 2021
Schon jetzt ein absolutes Jahreshighlight für mich.

Wer mehr über die Konflikte in Israel zwischen Juden und nichtjüdischen Arabern erfahren möchte, sollte dieses Buch lesen, da die verschiedenen Standpunkte gut dargestellt und die Probleme erklärt werden. Gerade aktuell auch wieder höchstbrisant und wer bislang vielleicht nur einen Standpunkt und eine Sichtweise auf die Konflikte hatte, der könnte durch dieses Buch definitiv zum nachdenken kommen und feststellen: so einfach ist es nicht. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß.

Auch die Protagonistin Lola ist mir im Laufe des Buches sehr ans Herz gewachsen. Ich konnte mit ihr leiden, lieben, mitfiebern, habe meine Koffer mit ihr gepackt und mehr als einmal das Land verlassen und sie ein Stück auf ihrer Reise zu sich selbst begleitet.

Besonders gefallen hat mir aber auch einfach der Schreibstil der Autorin. Mirna Funke hat den Vibe von Berlin und Tel Aviv für mein Empfinden sehr gut dargestellt und den Leser wirklich mitgenommen auf dieser Reise von Lola. Meine Sehnsucht, nach Tel Aviv zurückzukehren, ist nun leider stärker als je zuvor #fernwehgarantie :)
15 reviews
February 25, 2024
Fast 10 Jahre nach Erscheinen könnte das Buch genau so auch heute verlegt werden. Niemand würde die zeitliche Differenz merken. Thematisch ist „Winternähe“ immer noch brandaktuell und ich denke, es sollte trotz meiner drei Sterne-Bewertung gelesen werden.
Beim Lesen fand ich einige Szenen erstmal überzogen - ein Gespräch mit meinen jüdischen Freund*innen hat mir viele dieser Erzählungen und Erfahrungen der Figur Lola allerdings bestätigen können. Wichtig also, um zu verstehen, wie in diesem Land noch immer mit Juden*Jüdinnen und über den Nahostkonflikt gesprochen wird.
Trotzdem dann doch nur drei Sterne, weil ich es stellenweise einfach zu zäh fand. Mich haben die Charaktere, wenn ich sie nicht gerade nervig fand (Lolaaaaa don‘t!!!), nicht packen können. Auch die Geschichte per se fand ich einfach nicht so spannend.
Profile Image for Sabrina Kunig.
14 reviews3 followers
June 9, 2020
4.5 Punkte

Das Buch veränderte definitiv einiges in mir, ich lernte so viel über Isreal und die Konflikte, die persönliche Geschichte der Menschen.

Es war teilweise schwierig, mich mit der Hauptfigur zu identifizieren, da ich sie unsympathisch fand, sie manchmal rütteln wollte, ihr sagen wollte, sie solle doch einmal mehr kindness zeigen. Aber genau das machte es dann wieder für mich aus. JA, sie darf wütend sein. Ja, so sind wir Menschen eben auch.

Die Entwicklung von Lola im Laufe des Buches war gut zu sehen, es passierte so viel im Außen und gefühlt noch viel mehr in ihr drinnen. Ja, ich fand die Liebesgeschichte mit Shlomo schön, aber ich fand es noch schöner, dass es nicht der zentrale Punkt war, sondern eben so viel mehr.

Definitiv zu empfehlen!
Profile Image for Paula.
449 reviews10 followers
July 30, 2017
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, es liest sich flüssig und flott. Die Hauptfigur, Lola, kann man sich gut vorstellen und auch wenn man vielleicht nicht immer wie sie handeln würde, bleibt sie einem doch sympathisch. Die Autorin schafft eine prima Mischung zwischen knallharter Realität und aber auch Situationskomik und zumindest ich habe schon manchmal gedacht, ich möchte sein wie Lola.
Das Ende ist etwas unbefriedigend, aber mMn können Autoren das fast grundsätzlich nicht mehr gut und Lektoren eigentlich auch nicht. Schade. Ein 1/2 Stern Abzug dafür ;)

Profile Image for Nadja.
101 reviews1 follower
August 11, 2021
3,5 Sterne
Winternähe" hat seine Stärke klar in der Ausarbeitung zu (deutsch-) jüdischer Identität, Antisemitismus, verschiedenen Perspektiven auf den Nah-Ost-Konflikt und der Fusion von Erinnerung, Vergangenheit und Gegenwart, dem "Geworden-Sein", wie es so schön heißt. Das hat viel Resonanz bei mir persönlich ausgelöst, allerdings bin ich mit dem Buch sonst leider nicht ganz warm geworden. Es hat einige Längen, die Protagonistin Lola ist wirklich schwer zu mögen und letztendlich hat mir der Schreibstil einfach nicht besonders gefallen, aber das ist eben Geschmackssache. Allerdings versöhnen die etwa 50 letzten Seiten viel, da diese wirklich ganz besonders schön sind.
Profile Image for Leonie.
152 reviews1 follower
January 14, 2022
Das Buch hat irgendwas in mir berührt. Obwohl es irgendwie keine wirkliche Geschichte gibt, bzw. keinen roten Faden, hat mich Funks Charaktere, besonders Lola, direkt ins Herz getroffen und mich dazu inspiriert, nicht wie Lola, sondern ab jetzt mehr wie ich, Leonie, zu sein - ohne Kompromisse. Des Weiteren gibt das Buch tolle Einblicke für Deutsche in die Zerissenheit, die Juden der Diaspora in Deutschland aber auch in Israel empfinden und in die Komplexität des Nahost-Konflikts.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Tomke Dünnhaupt.
9 reviews
August 27, 2019
Eine Lektüre, bei der man viel mitnimmt. Lola und ihre Freunde, Familie und Bekannte illustrieren unterschiedliche Perspektiven auf das Leben deutscher Jüdinnen und Juden, Beweggründe für die Rückkehr oder den Zuzug nach Deutschland, den Umgang mit dem Holocaust sowie die aktuellen Konflikte. Danke, Mirna Funk, für all diese Einblicke!
Displaying 1 - 30 of 43 reviews

Can't find what you're looking for?

Get help and learn more about the design.