Er weiß nicht, wo er ist, fühlt sich wie betäubt. Langsam tauchen Konturen ein Raum, viel Technik, keine Fenster. Ein Rauschen. Der Boden schwankt. Kommissar Danowski befindet sich in der Gondel eines Windrades. Im Meer. Mit ihm eine Unbekannte gegenüber auf dem Fußboden. Zwischen ihnen befinden sich Vorräte für ein paar Tage und ein «Alle Antworten sind hier.» Stück für Stück kehrt Danowskis Erinnerung zurück. An die Leuchtturmkinder. An eine Mordermittlung, bei der es um Freundschaft, Familie und Verrat geht, und die ihn zwingt, sich seiner eigenen Vergangenheit zu stellen ...
Wegen seiner Hypersensibilität ist es für Kommissar Adam Danowski immer schwieriger geworden im täglichen Polizeidienst. Neben regelmäßigen Untersuchungen, die er verordnet bekommen hat, durfte er eine Stelle als Fallanalytiker annehmen - seine letzte Chance. In dem ersten Fall, den er alleine betreuen soll, steht er den Kollegen in Friederikenburg bei. Dort hat man eine weibliche Leiche gefunden, die merkwürdig abgelegt wurde. In dem kleinen Ort kennt jeder jeden, so dass ein Blick von außen hilfreich sein kann. Danowski ist sehr froh, dass er nicht mehr mit den direkten Ermittlungen betraut ist. Schnell muss er allerdings feststellen, dass er mit seinen lauen Ratschlägen, die dem Protokoll entsprechen, aber auch nicht mehr, sein Ansehen bei den Kollegen kaum verbessern kann.
Endlich fühlt sich Adam Danowski mal halbwegs wohl. Mit seiner neuen Tätigkeit scheint er endlich das Richtige gefunden zu haben. Die eher theoretische Arbeit liegt ihm, so meint er. Auch dass er häufiger mal für ein, zwei Wochen auf Dienstreise ist, kommt ihm zupass. Aber sollte er nicht doch mehr auf andere zugehen oder sich besser um seine Familie kümmern. Auch Finzi und Meta hat er in letzter Zeit ziemlich links liegen lassen. Wenn es ihm also so vorkommt, als sei sein Seelenkostüm in recht gutem Zustand, hat er vielleicht durchaus Grund, seine Annahme nochmals zu überdenken.
Der liebenswert schräge Kommissar Adam Danowski hat mal wieder eine letzte Chance. Und wie nicht anders zu erwarten, entwickelt sich seine Fallanalyse anders und weitaus weniger ruhig als der Kommissar es sich wünschen würde. Und damit wird es für den Leser weitaus spannender als es bei der Ausgangslage zu erwarten gewesen wäre. Zwar vermisst man die Zusammenarbeit mit Finzi und Meta, doch auch auf sich allein gestellt, stolpert Danowski in einen Fall, der komplizierter ist als man nach Auffinden der Leiche annehmen konnte. Eine Kleinstadt hat es manchmal schon in sich, die Einheimischen, die Zugezogenen, die Ermittler, denen ihre Ortskenntnis zwar hilft. Aber für die ihr Beziehungsgeflecht zu den Verwandten, Nachbarn und Freunden aber die Gefahr der Befangenheit erstehen lässt. Zudem ist mit Adam Danowski auch ein Großstädter auf dem Land, wodurch er einen frischen Blick auf die Dinge hat, ihn jedoch mitunter unsicher werden lässt.
Ein lesenswerter Kriminalroman, der etwas anders ist als die Vorgänger der Reihe, aber nichtsdestotrotz fesselnd.
Mir hat jetzt der dritte Teil fast am besten gefallen, ich habe alle drei Teile chronologisch gelesen, und kann diese Trilogie nur allen Fans von etwas verschwurbelten Charaktären und ungewöhnlichen Krimis empfehlen.
Hier ist Danowski nun scheinbar endlich so weit unten angekommen wie nur irgend möglich, seine Hypersensibilität scheint sich in eine ausgewachsene Psychose zu wandeln, da er seine verstorbene Mutter sieht. Er wird zu einem rätselhaften Mord an der Nordseeküste hinzugezogen, und schnell wird klar, dass hier mehr dahinter stecken muss, als nur ein Einzelfall. Die undurchsichtige Windkraftfirma wird vor allem sehr gut beschrieben, Raether spielt hier gekonnt mit den unbewussten Abneigungen seiner Leser gegen solche anscheinend "windigen" Firmenkonstrukte, das ist wirklich gut gemacht, weil es, so viel sei verraten, in die Irre führt. Der Mordfall selbst ist dann wieder wie schon in den Vorgängerbänden etwas an den Haaren herbei gezogen, aber immer noch im Bereich des möglichen, deshalb gibt es auch keinen Punktabzug, nur eine etwas ausführliche Täterbeschreibung hätte ich mir am Schluss gewünscht, das Motiv bleibt etwas blass.
Sonst liebe ich die Bücher, weil sie so schön verschachtelt geschrieben sind, und mal etwas anderes. Und Raether kann einfach toll schreiben. Von mir gibts eine Empfehlung.
Ich verstehe das nicht. Der Autor kann gut schreiben, die Plotidee ist interessant, ebenso wie der Ort der Handlung. Die Charaktere haben Potential und der Autor kann auch verschiedene Fäden laufen lassen und am Ende zusammen bzw. zum Ende bringen. Dafür gibt es die drei Sterne.
ABER: Das ist jetzt sein dritter Danowski-Fall und bei jedem kommt die Geschichte unheimlich schwer und nervig-langsam in die Gänge. Und jedes Mal bekommt der Autor diese Kritik von mehr als nur mir. Liest das keiner im Verlag? Der Lektor? Der Autor?
Da muss sich doch mal etwas weiterentwickeln...
Fazit: Gut Idee, wieder mal mit angezogener Handbremse umgesetzt.
Very low price in Germany for a short time, snatched it up after an email from iBooks / Apple, there it would have been free, but then I could not have read it on my Tolino (nor on the Kindle). Bought in German, as it is written in German, also not translated yet in other languages. Review will be in German if I write one.
Eine unterhaltsame Urlaubslektüre und mein erster Krimi nach vielen Jahren. Das Handeln der Charaktere ist nicht immer ganz nachvollziehbar und sie werden eher oberflächlich beschrieben. Die Auflösung überzeugt nicht wirklich. Dafür ist der Kommissar sympathisch.
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