Als Kinder nannte man sie »Zappelphilipp« oder »Träumer«; als Erwachsene leiden sie noch immer unter massiven Problemen, die auf ADHS, das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (mit und ohne Hyper-aktivität), zurückzuführen sind. Denn dass sich dieses Syndrom mit dem Erwachsenwerden nicht verliert, ist mittlerweile nachgewiesen. Cordula Neuhaus, eine der engagiertesten ADHS-Therapeutinnen Deutschlands, widmet sich erstmals einem der schmerzhaftesten Problembereiche von ADHS-Betroffenen: Partnerschaft und Beziehungen. Einfühlsam beschreibt sie, wie deren Impulsivität, Verspieltheit, Stimmungstiefs, Eifersucht und Chaos Beziehungen belasten und allzu oft zu Trennungen führen - ebenso wie der eigenwillige Umgang mit Nähe und Distanz: Sie sind leicht entflammt, fühlen sich jedoch ebenso leicht bedrängt oder abgelehnt. Dieses Buch gibt allen Betroffenen konkrete Hilfsmittel für eine entspanntere Kommunikation an die Hand und ermutigt zu einem fröhlichen »Dennoch«. Denn ADHS-Partnerschaften können gelingen - mit Geduld, Einfühlung und etwas, was ADHS-Betroffene von jeher auszeichnet: einer großen Portion Humor.
Sachliches und informatives Buch mit vielen Beispielen und Zitaten von Betroffenen. Diese Art Bücher können schwierige Situationen nicht im Handumdrehen lösen. Aber sie sind ein guter Ideenspender in Bezug auf Verständnis, Umgang, Kommunikation und Abgrenzung. Alleine durch die Beispiele wird sichtbar wie viel sich in den gerundet 20 Jahren verändert hat. Vor allem in Bezug auf Partnerschaft und Rollenbilder. Ausgabe 2007 gelesen in 2025.
Sehr viele Information und gut mit wissenschaftlichen Daten unterfüttert. Durch den zum Teil abfällig formulierten Beschreibungen von ADHS-Verhalten und -Betroffenen merkt man aber an vielen Stellen, dass die Autorin keine Empathie und kein Verständnis für die Seelenlage von ADHS'ler:innen hat. Ich fühlte mich mehrfach unwohl beim Lesen.
Inhaltlich ein top Buch, man erkennt sich als Betroffener auf jeden Fall wieder. Es werden Fragen beantwortet die man sich vielleicht schon lange selbst gestellt hat. Leider leidet der Lesefluss ein wenig arg unter den vielen Benennungen nach wem die Autorin etwas geschrieben hat, und dadurch kann es passieren das man schon mal den Faden verliert. Sehr zu empfehlen, wenn man mit den beschriebenen "Problemen" kein Problem hat.