Was verbirgt ein ganzes Dorf? – der neue Thriller von Stephan Ludwig, dem Autor der Kult-Bestseller-Reihe"Zorn"Volkow, ein Dorf am Rand eines riesigen Tagebaugebiets. Täglich fressen sich die Bagger näher heran, in einigen Monaten wird das Dorf verschwunden sein. Doch die Bewohner bleiben, "man kümmert sich umeinander".Das erfährt Elias Haack am eigenen Leib, als er an einem heißen Sommertag nach Volkow kommt. Die Neugier auf seinen Großvater Wilhelm hat ihn in das so malerische wie abgelegene Dorf gebracht.Elias hat Wilhelm seit über dreißig Jahren nicht mehr gesehen, doch das Wiedersehen währt nur kurz. Wilhelm stirbt, und Elias strandet bei der Suche nach seiner Herkunft, die weit in die Vergangenheit reicht, in Volkow. Es führt zwar ein Weg ins Dorf, aber wie es scheint, keiner mehr heraus.Je länger er im Haus seines Großvaters bleibt, desto merkwürdiger kommen ihm die Dorfbewohner vor. Warum harren sie aus, obwohl die Bagger von Tag zu Tag näher rücken? Was haben sie zu verbergen? Und was hat das alles mit Elias zu tun?
Elias wird zum Geburtstag seines Großvaters eingeladen. Er hat seinen Opa seit über 30 Jahren nicht mehr gesehen, aber nun ist Wilhelm über 90 und Elias beschließt, die Einladung anzunehmen. Wilhelm lebt in einem kleinen, einsam gelegenen Dorf. Die Dorfgemeinschaft ist speziell, und jeder scheint etwas zu verbergen zu haben. *** Mein Leseeindruck: Ich weiß nicht, was ich von diesem Thriller erwartet habe, aber auf jeden Fall nicht das, was ich bekommen habe. Dieser Thriller scheint mir eher eine Mischung aus Thriller und Horror mit einer Prise Fantasy, Historienroman und Krimi. Irgendwie ist alles dabei. Obwohl ich die Handlung eher als unrealistisch empfand, konnte mich die Geschichte doch sehr packen. Spannend, verwirrend, mit vielen Wendungen und Überraschungen. Ich mag das. Wenn man einen realistischen Thriller lesen möchte, würde ich dieses Buch eher nicht empfehlen. Mir hat die Geschichte aber sehr gut gefallen. Ich war immer neugierig, was als nächstes passieren wird...
In diesem Buch geht es um Elias der Autor ist und gerade unter einer Schreibblockade leidet. Da trifft es sich gut das er von seinem Großvater den er schon ewig nicht mehr gesehen hat und mit dem er im Prinzip nichts zu tun hat, zu seinem Geburtstag eingeladen wird. Wilhelm wohnt aber gefühlt am Ende der Welt in einem kleinen Dorf das in ein paar Wochen verschwunden sein wird. Schuld daran sind die Bagger des Tagebaus die immer näher rücken. Bald müssen die Bewohner des Dorfes dort weggehen. Aber wie es scheint wollen die Bewohner nicht weg. Sie verhalten sich von Tag zu Tag komischer. Was dann passiert müsst ihr selbst lesen. Insgesamt hat mir die Geschichte leider nicht wirklich gefallen. Ich wurde mit den Charakteren nicht wirklich warm und Elias als Hauptprotagonist war mir auch nicht wirklich sympathisch oder ist mir richtig nahegekommen. Das ändert sich leider auch nicht als man etwas mehr über seine Vergangenheit erfährt und die Rätsel der Geschichte nach und nach aufgelöst werden. Wie die Auflösung dann war, war dann wieder einigermaßen interessant und auch besonders. Gleichzeitig hat es mich vor allem im letzten Drittel auch nicht mehr wirklich interessiert wie es ausgeht. Vor allem ganz zum Schluss war es dann nur noch Verwirrend und wurde mir auch zu schnell aufgelöst. Ich hatte meine Probleme alles nachzuvollziehen und verstehen zu können. Und auch die Charaktere haben sich teilweise komisch verhalten bzw. für mich eher unrealistisch. Da haben mir bei vielen noch Hintergrundinfos gefehlt um das Verhalten vielleicht zumindest in Ansätzen nachvollziehen zu können. Das alles hat nicht unbedingt dafür gesorgt, dass ich die Geschichte weiterlesen wollte und dass sie mir gefallen hat. Für die Idee der Geschichte und das ungewöhnliche Setting gebe ich dem Buch aber noch 2 Sterne.
Elias bekommt eine Einladung zum Geburtstag seines Großvaters. Zu dem hatte er schon ewig keinen Kontakt mehr. Aus Neugier fährt Elias in das Dorf, in dem der alte Mann wohnt. Leider kann er sich nur kurz mit ihm unterhalten, denn plötzlich stirbt der Opa und das ganze Dorf verhält sich merkwürdig...
Das klingt wie der Stoff, aus dem richtig gute Thriller sind. Ich habe eine spannende und leicht unheimliche Story erwartet, mit subtilen Hinweisen und großem Plottwist. Bekommen habe ich jedoch eine für mich persönlich eher langweilige Geschichte, mit Charakteren, die mir im besten Fall egal, im schlimmsten total unsympathisch waren. Hinzu kommen ein paar Klischees und ein Frauenbild zum Wegrennen.
Protagonist Elias ist der typische Schriftsteller mittleren Alters, der irgendwie eine kleine Krise hat und auf seine Bestseller eher nicht so positiv zu sprechen ist. Eigentlich wünscht er sich, endlich mal was "Richtiges" zu schreiben, was von Belang. Von seinen Leserinnen hält er nicht allzu viel, offenbar sind Frauen, die gerne (blutige) Fantasy und Horror lesen ihm zuwider. Und Liebesromane stehen wohl auch immer noch für Frauen, die nichts im Kopf haben (zumindest macht Opa Wilhelm einen dummen Spruch in der Richtung und Elias nimmt das so hin).
Im Dorf ist die Welt erstmal noch in Ordnung: die Frauen stehen in der Küche und servieren das Essen, während die Männer zusammmensitzen und ihre wichtigen, wichtigen Gespräche führen (Ausnahme ist natürlich der Grill, der ist Männersache).
Betty ist grade anfangs hauptsächlich ein Paar wandelnde Brüste auf zwei Beinen (es gibt einen Typen im Dorf, der fast über nichts anderes spricht als ihre Möpse, es hat mich so geekelt), Anna ist jung (und es wird oft betont, dass sie eine junge Frau ist) und wunderschön und ach, hat die tolle Beine. Und klar, Anna will ihren Mann verlassen und schmeißt sich dem übergewichtigen und alternden Elias an den Hals – ohne, dass der auch nur im geringsten misstrauisch wird. Innerhalb kürzester Zeit ist er auch schon verliebt. Seine Frau, die patente aber langweilige Martha, scheint zwischendurch vergessen, denn natürlich haben wir hier die Thriller-typische harmonische, aber fade und leidenschaftslose Ehe.
Mit dem Schreibstil bin ich auch nicht so ganz warm geworden. Eher kurze Sätze und Abschnitte, dadurch geht das Lesen immerhin recht schnell. Aber die ungelenken Unterbrechungen mitten im Satz, dann plötzlich ein Flashback, dann auf einmal wieder nicht benannte Gestalten, die vermutlich über Walkie Talkie kommunizieren... das war mir einfach irgendwie too much.
Ich will natürlich nichts spoilern, aber nur so viel: Mir war alles zu wenig subtil und mysteriös, dafür zu knallig, kostruiert und in your face. Die Auflösung ändert irgendwie am Ende auch nichts an den Klischee-Charakteren und am schlimmsten: sie war mir egal. Hätte es die Leserunde nicht gegeben, hätte ich das Buch definitiv abgebrochen. So habe ich mich eben durchgequält und dabei um die verlorene Lebenszeit getrauert.
Fazit: Mir hat das Buch eben einfach nicht zugesagt. Das heißt aber nicht, dass es allen so gehen muss, denn Geschmäcker sind verschieden. Ich würde empfehlen, vor dem Kauf zumindest mal die Leseprobe runterzuladen, wenn man einen E-Reader hat.
Elias, ein Typ um die vierzig ist ein eher mittelmäßiger Schriftsteller besucht seinen Opa um dessen Geburtstag mit ihm zu feiern. Er hat ihn seit Jahrzehnten nicht gesehen und auf dem Weg zu ihm hat er einen Unfall, der jedoch nicht von ungefähr kommt. So kommt es das er in Volkow landet und dort stellt er sehr schnell fest das hier nicht alles mit rechten Dingen zu geht. Die Bewohner “kümmern sich umeinander” und das nimmt man in diesem Dorf extrem ernst. Zunächst erscheinen alle freundlich und fast schon naiv, doch dahinter verbirgt sich eine Fassade die schnell zu bröckeln beginnt und Elias stellt schnell fest das die Menschen hier alles andere als harmlos sind.
Was mir hier besonders gut gefallen hat war zu Beginn die stimmige und schöne bildliche Vorstellung des Ortes. Man konnte beim Lesen förmlich alles vor seinem geistigen Auge sehen und die Wärme fühlen, die der Autor wirklich gut beschrieben hat. Das trifft auch auf die verschiedenen Charaktere zu. Elias ist zum Beispiel der normale Typ von nebenan und kein super toller Held mit einem Hollywood aussehen. Vielmehr scheint es als kämpft er gerade mit einer Schreibblockade die ihn in Selbstzweifel drängt. Dennoch ist er perfekt für dieses Geschichte, so wirkt er zunächst eher unbedarft, leicht naiv und tatsächlich gelingt es anderen ihn öfter zu täuschen. Aber das passiert auch dem Leser, der dank der gut gezeichneten Figuren des öfteren frägt ist dieser Charakter nun einer der “Guten” oder eher nicht.
Für mich persönlich war in etwa der Mitte des Buches klar wer in was Verwickelt ist. Trotzdem machte das Lesen richtig Spaß, denn es war spannend und mit manchen Wendungen habe ich nicht gerechnet und wurde überrascht.
Die Charaktere: Schnell wird klar, Elias muss man mögen ob man will oder nicht. Mir war er eigentlich sympatisch auch wenn ich ihn manchmal für ein wenig zu naiv empfand.Dafür konnte ich andere Figuren wie zum Beispiel Anna viel leichter einschätzen. Sie empfand ich als aufdringlich und unehrlich. Wilhelm war mir unsympathisch, auch wenn ich seine Geschichte, die wir in Rückblenden erfahren, verstehen kann. Trotzdem berechtig das nicht zu dem was er getan hat. Auch so ging es mir mit Kolberg, der mich im ersten Abschnitt noch täuschen konnte. Schnell war mir klar auf welcher Seite er steht und das hat sich auch bewahrheitet. Die Mischung der Charaktere aber hatte im Buch gerade den richtigen Reiz und machte es spannend.
Fazit: Ich muss ehrlich sagen das ich richtig positiv von dem Buch überrascht wurde. Es war spannend und ich wollte gar nicht erst mit dem Lesen aufhören. Gefallen hat mir auch das man praktisch schon mit-raten konnte wer denn nun mit drin steckt oder was sich nun “Unter der Erde” verbirgt. Vom Schreibstil her ist es leicht zu lesen und der Autor schafft es immer wieder den Leser bei der Stange zu halten. Ich für meinen Teil fand die Spannung, die Charaktere und die Handlung gelungen. Das war bestimmt nicht mein letztes Buch des Autors.
Diesmal ist nicht Zorn der Protagonist, aber Elias ist ihm sehr ähnlich. Er stolpert über Ungereimtheiten, „findet“ Lösungen und erlebt den Horror seiner Romane live. Das Buch ist spannend geschrieben, der Leser ahnt manches, wird aber von plötzlichen Wendungen in neue Richtungen geführt. Insgesamt leicht und schnell zu lesen.
Eigentlich wollte Elias Haack, ein Horrorschriftsteller, nur seinen Großvater besuchen, der ihn zu seinem Geburtstag eingeladen hat. Doch dieses Vorhaben steht unter keinem guten Stern, denn schon bei der Ankunft hat Elias einen Unfall, der ihn länger in Velkow verweilen lässt, als er eigentlich wollte. Als unerwartet sein Großvater stirbt macht sich Elias daran im kleinen Dörfchen nach seinen Wurzeln zu suchen.
Das Cover gefällt mir sehr gut. In einem Buchladen hätte ich es sicherlich auch aus Interesse in die Hand genommen um herauszufinden, was das Haus und der Titel 'Unter der Erde' miteinander zu tun haben. Der Klappentext verspricht spannende Lesestunden aber verrät dabei nicht zu viel. Der Schreibstil ist locker flockig und ich konnte das Buch schnell durchlesen. In manchen Kapiteln gibt es Stellen die Kursiv sind und von anderen Personen handelt. Auch finde ich es ganz gut, wie die Vergangenheit Elias bei seinem Großvater mit eingebaut wurde. Denn Vergangenheit und Gegenwart gehen ineinander über. Das habe ich so noch gar nicht gesehen und fand es eine super Lösung. Die Geschichte seines Großvaters, die immer mal eingestreut wird, hätte man vielleicht vor den jeweiligen Kapiteln kennzeichnen können. Manchmal war ich da etwas irritiert.
Der Cahrakter Elias war gut gezeichnet. Ich fand ihn sehr sympathisch und man merkt auch seine Entwicklung, die auch damit einhergeht, dass er sein Äußeres ändert.
Die Geschichte an sich war sehr spannend gestaltet. Ich hatte so gar keine Idee, in welche Richtung es eigentlich gehen wird und war am Ende vielleicht doch ein kleines bisschen Enttäuscht, dass nicht noch mehr dahinter steckt als es eigentlich war.
Aber dies hat dem ganzen keinen Abbruch getan. Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es auf jeden Fall weiter empfehlen.
Das Wichtigste zuerst: Die Stadt hat einen Namen :). Obwohl es sich hier eher um ein Kaff handelt. Mitten in der Pampa genauer gesagt in der Lausitz. Jetzt hätte ich so eine wunderbar geniale Überschrift und darf sie nicht verwenden, da es zu viel verraten würde. Grrr. Dann eben episch ausufernd. Das Cover ist perfekt und fängt die Atmosphäre sehr gut ein. Ja es geht unter die Erde, aber was den Leser dort erwartet ist schon ein starkes Stück Thrillergeschichte. Da es auch bei uns in Ostfriesland derart abgelegene Orte gibt, bin ich mir sicher, dass das Setting tatsächlich so möglich sein kann. Es ist teilweise eine schon recht krude, aber massiv spannende Thrillerhandlung, das dörfliche Leben ist perfekt beschrieben und Herr Ludwig hat eine sehr passende Mischung aus Beschreibung und Handlung gefunden. Und der Ort hat einen Namen :). Die Charaktere sind aufs treffendste ausformuliert und so gestaltet, dass man bis zum Ende hin nicht weiß, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Sehr ansprechend ist auch der Schreibstil, der einen hohen Wiedererkennungswert hat. Herr Ludwig hat die Gabe mit sehr wenigen Worten sehr viele Emotionen zu transportieren, obwohl seine Lieblingsemotion sarkastisch zu sein scheint. Sehr erfrischend, dieser ständig ein wenig unterschwellig vorwurfsvolle Grundtenor auf das Leben im Allgemeinen. Zur Handlung sage ich nichts, da sie so komplex und in sich verschachtelt ist, dass ich zu viel verraten würde. Ich verrate nur soviel: Wer dieses Buch nicht gelesen hat, hat etwas verpasst. Es ist kein Krimi im herkömmlichen Sinne, sondern eher ein Thriller in einem Locked - In Setting, der Aha-Erlebnisse , und eine richtig düstere Atmosphäre bietet.
Ob alles so gekommen wäre, wenn der Thriller nicht im Tagebaugebiet der Lausitz spielen würde? Auf jeden Fall steht fest, dass der Kohleausstieg nicht Gegenstand des Thrillers ist und die Gegend nur insofern eine Rolle spielt, als dass es sich um eine sehr abgelegene Region handelt.
Spannung
Dass irgendetwas im Busch ist, merkt der Leser relativ schnell, wenn er die Hauptfigur in das Dorf begleitet. Dass es sich am Ende deutlich weniger spektakulär präsentiert und zudem etwas fragwürdig ist, spielt für den Spannungsaufbau ebenso wie die Verortung an einen Tagebau kaum eine Rolle. Über so manche Logik lässt sich ja bekanntlich vortrefflich streiten.
Die Spannung baut der Autor anders auf, was mir durchaus gefallen hat. Er springt an den passenden Punkten in der Zeit und beendet Kapitel mit moderaten “internen” Cliffhangern. Das macht Laune und treibt den Leser durch das Buch. Die Figuren des Romans sind zwar alle etwas verschroben und sonderbar, passen aber in eine solche an manchen Stellen schräge Geschichte. In jedem Fall bietet die Story ausreichend Wendungen, auch wenn die ein oder andere vorhersehbar war.
Fazit
“Unter der Erde” ist ein sehr solider Thriller, der mit einem ausreichend großen Spannungsbogen daherkommt, um über die ein oder andere Logiklücke innerhalb der Geschichte hinwegzusehen. Die Geschichte macht Laune und wusste mich als Leser angenehm zu unterhalten.
Elias Haack reist zu seinem Großvater Wilhelm, der im Dorf Volkow am Rand eines riesigen Tagebaugebiets lebt. Kurz danach stirbt sein Großvater und Elias kann von ihm keine Antworten mehr auf seine Fragen nach seiner Herkunft erhalten. Er bleibt in Volkow, doch mit jedem Tag werden die Dorfbewohner merkwürdiger. Und was hat das alles mit ihm zu tun?
Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da ich die Zorn-Reihe des Autors super finde. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen. Der Schreibstil war spannend und sehr angenehm und flüssig zu lesen. Es entstanden Bilder in meinem Kopf von der Umgebung, den Menschen und den Geschehnissen. Das hat mir prima gefallen. Die Personen waren sehr interessant beschrieben und dargestellt. Teilweise mysteriös und undurchsichtig, so dass sehr gespannt war, was z.B. die Dorfbewohner verbargen und welche Geheimnisse es gab. Die Story hat mir grundsätzlich gut gefallen. Ich war neugierig und gespannt, was es mit dem Dorf Volkow und dessen mysteriösen Bewohnern auf sich hat. Auch die Aussage "man kümmert sich umeinander" fand ich spannend. Die Atmosphäre wurde super beschrieben und auch die Spannung war, wenn auch langsam steigend, durchgängig vorhanden. Einen kleinen Abzug mache ich nur, weil ich die Geschichte teilweise etwas zu unrealistisch und übertrieben fand. Dennoch war sie absolut lesenswert.
Ein interessanter Thriller, dem ich 4 von 5 Sternen gebe.
Elias Haack macht sich auf den Weg in das kleine Dorf Volkow, das am Rande eines Tagebaugebiets liegt. Sein Grossvater hat ihn nach jahrzehnterlanger Funkstille zu seinem 90. Geburtstag eingeladen. Elias erhofft sich Antworten über seine Familiengeschichte. Doch kaum angekommen, stirbt sein Grossvater und Elias wird in die Dorfgemeinschaft unfreiwillig eingewoben, denn »man kümmert sich umeinander«. Von Tag zu Tag wird sein Aufenthalt in dem Dorf merkwürdiger. Was verbergen die Dorfbewohner?
Ich habe schon einiges über den Autor Stephan Ludwig gehört, aber noch nichts gelesen. Das wollte ich nun nachholen und wurde nicht enttäuscht. Sein Schreibstil ist spannend, hat einen Sog und lässt sich flüssig und schnell weglesen. Die Handlung der Geschichte fand ich hingegen sehr unrealistisch. Irgendwie erinnerte mich alles etwas an Stephen King, obwohl ich nich erfassen kann, wieso. Wenn das aber nicht stört eine überdrehte Erzählung zu lesen, findet in diesem Buch eine kurzweilige, spannende Unterhaltung. Deshalb gibt es von mir 4 Sterne.
Elias Haack hat seit Jahrzehnten nichts mehr von seinem Großvater gehört, als eine vergilbte Ansichtskarte mit der Einladung zum 90. Geburtstag des alten Wilhelm eintrifft. Seine Fahrt nach Volkow an den Rand des Braunkohletagebaus in der Lausitz endet abrupt – er hat auf der mehr als löcherigen Fahrbahn eine Panne. Aus Elias Plan, Wilhelm nur kurz zum Geburtstag zu gratulieren und schnell wieder zu verschwinden, wird so bald nichts werden. In Volkow führt die Dorfstraße in der einen Richtung direkt ans Tagebaugebiet, auf der anderen Seite riegelt eine für den Verkehr gesperrte Brücke das Dorf ab. Handy-Netz ist hier Glücksache. In wenigen Monaten wird der Bagger das Dorf beseitigen. Wie auf einem Brückenkopf, der in ein riesiges Brachgelände ragt, harren die letzten Einwohner aus - Arzt, Pfarrer, Automechaniker, Opa Wilhelm und seine Haushaltshilfe. Jeder Volkower scheint auf eine besondere Art durchgeknallt zu sein. Dass Betty den alten Wilhelm nicht im Stich lassen will, scheint ebenso logisch wie Felix Kolbergs Sorge um seinen geistig behinderten Bruder. Für Elias, den erfolgreichen Autor banaler Horror-Fantasy-Bücher, wird es allmählich unheimlich, wie genau sich Wilhelm über ihn informiert hat. Weshalb harrt Wilhelm hier aus und was sind das für alte Geschichten, die sich um den Winter nach Kriegsende ranken, als Wilhelm beschließt, nie mehr zu hungern? Seit Elias in Volkow ist, bedrängen ihn Flashbacks. Als Vierjähriger hat er in diesem Haus bei Wilhelm gelebt – und sich gefürchtet.
Eine Handlung in der Gegenwart, Flashbacks ins Jahr 1985 und Wilhelms eingeschobenen Erlebnisse im Hungerwinter 1945/46 fügen sich zu einem Genre-Mix samt Krawall-Anteil und ironischer Autoren-Bespiegelung. Eine abgelegene Gegend mit bröckelnden Lost Places, ein Untergrund, der zu leben und zu sprechen scheint, und mittendrin eine Handvoll skurriler Typen – das klingt nach einem spannenden Setting. Rückblenden auf zwei Zeitebenen zwingen dazu, die eigene Wahrnehmung immer wieder infrage zu stellen. Die Krimihandlungen zugrundeliegende Logik habe ich streckenweise vermisst. Im Vergleich zu den schlagfertigen Dialogen enttäuscht mich die flache Sprache der beschreibenden Passagen mit schulaufsatzmäßig eingestreuten banalen Adjektiven: bleiches Mondlicht, dunkle Augenringe, ein ängstlicher Schrei … Die Lausitz als Krimi-Schauplatz hat jedenfalls Potential.
Hm... Leider ist die erste Hälfte des Buches ziemlich langwierig und erst danach beginnt die Spannung. Diese verliert sich aber auch irgendwie, ich kann das gar nicht wirklich erklären. Vielleicht ist es auch die Art wie der Autor schreibt, es hat mich jedenfalls nicht länger wach bleiben lassen, um noch ein Kapitel mehr zu lesen. Es ist aber auch nicht wirklich schlecht, wenn man es da hat, kann man es ruhig lesen.
Spannend, tolle Entdeckungen aufgrund eines Interviews des Autors in wdr5, da die leibziger Buchmesse wegen Coronavirus ausfiel. Ich freue mich nun auf die Zorn Serie, die ich als nächste lesen werde.