Mit ihren Erzählungen, Aphorismen und vor allem dem Roman "Das Gemeindekind" hat sich die österreichische Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach in die Literaturgeschichte eingeschrieben. Wie sich ein Kind verurteilter Eltern, ein in die Außenseiterschaft Gezwungener, in schweren Kämpfen behauptet, sich innerlich aus der Misere herausarbeitet, das ist das soziale Thema dieser Geschichte einer hochadligen Autorin, die die Situation der ländlichen Unterschicht in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausleuchtet.E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Buch und E-Book können parallel benutzt werden.
Baroness Marie von Ebner-Eschenbach was an Austrian writer. Noted for her excellent psychological novels, she is regarded—together with Ferdinand von Saar—as one of the most important German-language writers of the latter portion of the 19th century.
She was born at the castle of Dubský (Graf von Třebomyslice) family in Zdislavice near Kroměříž in Moravia, Czech Republic, and died in Vienna, Austria.
She is credited with the famous aphorism "even a stopped clock is right twice a day.
It would be one of the biggest mistakes of your life if you judged this book by its cover. I had to read this for a college course, and I'll admit that I was dreading it. This isn't a cheery book, but the story is so powerful. I'll literally never forget this book or its storyline.
Sind wir hoffnungslos determiniert von Anlage und Milieu oder ist jeder seines Glückes eigener Schmied? "Das Gemeindekind" beantwortet diese Frage mit dem Entwurf zweier Entwicklungswege. Die Geschwister Pavel und Milada haben nach Verurteilung ihrer Eltern in einem Mordprozess keinen leichten Stand im Leben. Während sich für Milada das vermeintliche Glück eröffnet, von einer reichen Baronin adoptiert und in einem Kloster versorgt zu werden, erhält Pavel als Gemeindekind Quartier bei der verschlagensten Familie des Dorfes: Der Ziehvater Virgil, wie Pavels leiblicher, trunksüchtig und gewalttätig, die Mutter als Kurpfuscherin berüchtigt, die Ersatzschwester Vinska frühsexualisiert und manipulativ. Doch die Ausgangsbedingungen der Geschwister entsprechen nicht dem Zielpunkt ihres Lebensweges: während Miladas Klosterleben Selbstverlust zum Tode bedeutet, gelingt es Pavel - durch einen engagierten Lehrer und ein Milada gegebenes Versprechen - zu einem lebensfähigen, sozialen und guten Menschen zu werden.
Eine mitreißend-anrührend und psychologisch-empathisch erzählte Gesellschaftskritik, die man gelesen haben sollte.
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Die Geschichte eines jungen Mannes, der sich in widrigsten Umständen bewähren muss. Mangel, Verlust, Vernachlässigung, Misshandlung, Diskriminierung, Armut, Hohn, Spott, Vandalismus, unerwiderte Liebe - Pavel muss das ganze Spektrum an sinnloser Gewalt, Ausgrenzung und (vermeintlicher) Perspektivlosigkeit ertragen. Ebner-Eschenbach Geschichte erzählt davon, wie er sich diesen Widrigkeiten stellt, und zeichnet dabei ein feinsinniges psychologisches Profil ihres Protagonisten, aber auch der Dorfgemeinschaft.
A tremendously profound story of Pavel. A boy born under circumstances seemingly beyond repair. In a coming of age story, Pavel unlocks the power of the human spirit and conquers himself and his parish, and rescues his family. It is a great tale of otherness and reconciliation with the self and the absolute. A powerful book.
Ich finde die Gesellschaftskritik, die sie hier vorbringt sehr spannend und mutig für ihre Zeit. Hat mir sehr gefallen. Auch das Schicksal Pavels hat mich sehr berührt. Gutes Buch für eine Schullektüre.
Milada, die schon im Begriffe gewesen, der Oberin zu folgen, wandte sich wieder Pavel zu: „Lieber, hast du allen verziehen, die dir Böses getan haben?“ - (Lehrer Habrecht) „… glaube: wenn du heute nicht etwas besser bist, als du gestern warst, bist du gewiß etwas schlechter…“
erstaunliches tempo, sehr fesselnd. sogar die heiligmäßige schwester, eigentlich ein klischee, ist zumindest angedeutet als opfer der gewaltsamen machtverhältnisse, denen sie und ihr bruder pavel - der protagonist, das "gemeindekind" - ausgesetzt sind. e-e vermeidet fast jede sentimentalität, pavels emanzipation und selbstbehauptung ist eine geschichte von mißhandlung, trotzigem widerstand, von verrat und versagen aller gebildeten honoratioren (lehrer, pfarrer). er lernt, wie es eben ist, vieles aus aufgeschnappten sätzen, die einfach so dahingesagt wurden. dass die gescheiterte liebesgeschichte nicht zu einem versöhnlichen ende kommt, fand ich auch super. und die bedeutung der mutterfiguren am rand dieser männergeschichte (leibliche mutter, alte gutsherrin) müsste man sich auch näher anschauen.
Schöne aber auch harte (weil realistische) Erzählung über die ländliche Unterschicht des 19. Jahrhunderts und einen Jungen, der trotz aller widrigen Vorraussetzungen und Umstände etwas aus seinem Leben macht und nach "dem Guten" strebt. Besonders wichtig dabei - die Stellung des Individuums, das nicht von seiner Umwelt determiniert wird, aber die Hilfe von Menschen braucht, die sich seiner annehmen. Es ist eine Geschichte, die zeigt, dass Veränderung möglich ist, wenn wir aufeinander acht haben und einander liebevoll begegnen. Heute für jede Schicht genauso relevant wie damals.
Das böse, geschlagene, brutale Kind ist mitreißend wie nichts. Das geläuterte Kind stört. Der kalte Blick ist erhellender als der warme, der gewollt erwärmende. Die Analyse und ihre schonungslose Ausführung in der Darstellung besser als die Erbauung, die unglaubwürdig bleibt. Szenen: Das Engelsmädchen, das den Stein wirft. Das - selbst im Körperlichen - Sprachlose von Pavel. Der gerupfte Pfau. Der Lehrer. Zu viele Frauenopfer, Heilige.
One of my favorite books discovered in college. Read it again, this time out loud, and I still love it. It still makes me cry and moves my heart to be kind, honest, and hard-working. It's not the best book of all time, but it is beloved.
This was a lovely book. Yes, it extols virtues that are horrible (self-sacrificing your life, happiness, health and joy to pray for the soul of your abusive father, for instance) and the people in the village are so uniformly horrendous that you wonder about the preconceived notions of the author regarding poor, rural folk (she was a noblewoman).
BUT I started reading it that night, and just HAD to finish it, it was so easy to read and felt so, so... so old-timey... It's just one of those books, you know? You can't ask it to be something it isn't, you have to read it for what it is, and it is a book about redemption, and growth, and coming-of-age, and abuse. Nobody is perfect, which is awesome. Not just "not perfect", but quite seriously flawed. And very, very few characters, despite all appearances, are evil. I mean, sexist, beastly, misogynist men aren't "evil", they are the product of patriarchal, violent societies. So things are not simplified, despite the evidently and profoundly Christian (Catholic, I guess) rhetoric and framework: kids are mean and cruel but hey, they're just kids, right? The drunken, exploitative family isn't totally rotten to the core--their selfishness and cruelty isn't all there is to them. The "community" is a distilled--and therefore, concentrated--entity of horribleness, which is, sadly, a possibility and perhaps a probability in spaces as impoverished and deprived of possibilities, opportunities, and liberty as this.
It made me seek out more and more 19th century authors that remain unknown to me and who were, however, quite renowned in their time. Many, many female authors in particular, who were bestsellers in their time but have been forgotten...
Eine Trouvaille! Die Autorin kannte ich überhaupt nicht, erweist sich als österreichisch-ungarische Schriftstellerin des späten 19. Jahrhunderts, die ganz toll schrieb. Das Buch gehört in die Phase des Spätrealismus, ist ihr Hauptwerk und selten hat mir ein Roman emotional solche Schmerzen bereitet, hat meine eigenen Verluste und persönlichen Krisen so aufgenommen, wie im Finale dieses Buches.
Gesellschaftskritisch wird das Landleben an der Person des Pavel Holub beleuchtet, der als Gemeindekind - das sind solche, die keine Eltern mehr haben und damit der Gemeinde auf der Tasche liegen - statt Hilfe nur Benachteiligung, Ausbeutung, Mobbing und soziale Zurücksetzung seitens der Dorfgemeinschaft erfährt und trotz der ungünstigen Startbedingungen (Vater hingerichtet, Mutter im Zuchthaus) sich durchbeißt und zu einer respektierten Person wird. Ganz allerliebst, aber tragisch-traurig, ist die Figur seiner kleinen Schwester Milada, die ins Kloster entsorgt wird (wie grausam allein schon das ist) und darauf einwirkt, dass aus Pavel etwas Anständiges wird.
Ein kurzes Buch, für das sich die paar Stunden sehr lohnen, finde ich!
First book in a while where i enjoyed turning to the next page.
I'm reading this book for my Matura, in topic of kulturelle Identitätskrise deutschsprachiger Bevölkerung in Böhmen und Mähren (cultural identity crisis of german-speaking citizens of Bohemia and Moravia). As a Czech myself, I really liked seeing the Czech names and the reflection of the conflict in the Austrian Empire. Besides, the story really is one that teaches but like also has a plot. I guess the moral is the same throughout the book but i still enjoyed it and it didnt feel repetitive at all.
I sobbed once, which is always good. Milada and Pavel are so pure and its so cute but also so painful, i cant. Anyway if youre reading this, go read the book!
Toplumdaki günah keçisi mekanizmaları ve dışlananın, haksızlığa karşı çıkarken kendini bulma mücadelesi üstüne, enfes bir 19. yy romanı. Umarım Burhan Arpad çevirisinin, MEB'in basım hataları olmaksızın yeni baskısı yapılır.