Der Schilkseer Strand, ein idyllischer Ort. Im Strandkorb liegen, die Segelschiffe des nahen Olympiahafens beobachten, zwischendurch in die Ostsee hüpfen – so hat Telse Himmel sich ihr neues Leben vorgestellt. Nachdem sie ihr altes Journalistinnen-Dasein in Hamburg hinter sich gelassen und das schmucke Gartenhaus ihrer Freundin, der vermögenden Witwe Wanda Holle, bezogen hat, freut sie sich auf ein bisschen Ruhe. Doch die wird jäh gestört, als inmitten eines Schwarms Feuerquallen die Leiche der örtlichen Grundschullehrerin an den Strand getrieben wird. Wanda, die die Tote gut kannte, glaubt keinen Moment an die Unfalltheorie der Polizei. Also nimmt sie die Sache selbst in die Hand und beginnt, mit tatkräftiger Unterstützung von Telse, auf eigene Faust zu ermitteln. Die beiden Frauen horchen ihren Nachbarn, den Kriminalhauptkommissar Olaf Wuttke, aus, mischen sich unter die Schilkseer Gesellschaft, infiltrieren Schulen und Segelclubs. In welche Gefahr sie sich dabei begeben, merken sie erst, als es fast zu spät ist ... Spannung, sympathische Figuren, warmherziger Humor und viel Lokalkolorit – der erste Fall für Telse Himmel und Wanda Holle.
** Re-read in may 2025 ** Ich hab mich etwas nach regionaler Gemütlichkeit mit dem Gewissen Thrill gesehnt und die Reihe erneut gelesen 🤗 **** Ein richtig gemütlicher Regionalkrimi, der in meiner Wahlheimat spielt 🌊⛵️☀️ Telse und Wanda sind ein sehr sympathisches Hobby-Ermittlerinnen-Duo, die unverhofft in die Aufklärung des Todes der Grundschullehrerin Kerstin stolpern. Dabei ermitteln sie herrlich chaotisch sowohl in der Grundschule (die hiesigen Lehrkräfte kommen hier nicht gut weg, zum Glück entspricht das nicht der Realität 😉) als auch im Segelclub von Schilksee und am Strand. Auch das Privatleben der beiden Frauen kommt nicht zu kurz, was alles trotz des Krimifaktors seicht macht. Ich wusste tatsächlich bis zuletzt nicht, wer der*die Täter*in ist! Der Überraschungsmoment ist definitiv gelungen! Insgesamt ein gemütlicher Krimi mit viel Lokalkolorit und charmanten FMCs ☺️ Bin sehr gespannt auf den zweiten Band!
Schöner, sommerlicher Krimi mit ganz tollen Charakteren, die ich sehr schnell lieb gewonnen habe. Da ich bisher wenig Leseerfahrung in diesem Genre habe, für mich ein ganz toller und gelungener Einstieg.
Lokalkrimi mit viel norddeutschem Lokalkolorit (Cosy-Crime-Reihenauftakt)
Susanne Bergstedts erster Krimi ist zudem auch der Auftakt einer neuen Cosy-Crime-Reihe mit den zwei Laien-Ermittlerinnen Telse Himmel und Wanda Holle.
Wer auf knallharte Krimis mit intensiver Polizeiarbeit und allem Pipapo steht, der sollte diesen Roman lieber schnell beiseite legen oder besser gar nicht erst in die Hand nehmen. Denn hier steht nicht die Polizeiarbeit im Vordergrund und auch nicht der gesuchte Mörder. Hier geht es vielmehr um eine Endvierzigerin und ihre acht Jahre ältere Freundin, die sich gemeinsam als Privatdetektivinnen betätigen.
Und wie es ein Lokalkrimi will, so gibt es hier viel Lokales im schicken Schilksee an der Ostsee zu erzählen. Da gibt es jede Menge reicher Nachbarn mit besonderen Vorlieben und darunter befindet sich, wie bei einem Krimi zu erwarten, auch ein Polizeikommissar. Der es nicht schafft, seine beiden neugierigen Nachbarinnen abzuwimmeln, die ihm ungefragt ihre Detektivfähigkeiten aufdrängen. Nebenbei gibt es viel Ostseefeeling und auch in Wandas als auch Telses Zuhause fühlt man sich bald wie zu Hause. Und so oft wie die beiden ein leckeres Weinchen trinken oder sich kulinarischen Genüssen hingeben, darf der Leser selbige Gelüste unterdrücken. (Wer hat schon Gourmet-Sushi zu Hause oder hochkarätige Rot- oder Weißweine?)
Im Gegensatz zu den Eberhofer-Krimis haben die norddeutschen Figuren in dieser Geschichte etwas Kühles, Unnahbares an sich, nordisch halt. Sie wachsen einem nicht so schnell ans Herz und sie sind auch viel kontrollierter als wir das von den Figuren aus den Eberhofer-Krimis kennen. So sehr ich auch durch die Seiten geflogen bin, so sind weder Telse noch Wanda mir besonders nahe gekommen, sie sind beide nicht wirklich Sympathieträger, auch wenn sie nicht unsympathisch sind. Hier im Einstiegsroman zur Serie fand ich das nicht problematisch – mit den Fischköppen wird man halt nicht so schnell warm –, aber für die Folgebände sehe ich da durchaus noch viel Luft nach oben, wenn Himmel und Holle es dauerhaft zu ein paar Stammlesern oder Fans bringen wollen.
Was nicht heißt, das Telses oder Wandas Leben nicht spannend sind, das sind sie durchaus. Ein paar Sympathiepunkte dürften sie aber im nächsten Teil gern noch zulegen. Nett wäre es auch, noch mehr aus Schilksee zu erfahren, vielleicht gibt es noch ein paar exzentrische, geheimnisvolle Nachbarn oder andere Geheimnisse? Generell mag ich den Ansatz, über Wanda ein bisschen mehr von der Schickeria zu erfahren. Hier dürfte für meinen Geschmack jedenfalls noch mehr kommen.
Auf jeden Fall merke ich mir dieses Laien-Ermittlerduo vor und behalte im Auge, was den beiden noch so einfällt.
Das Cover finde ich im Übrigen super, besonders die Farbe, aber auch die Einprägung des weißen Schriftzugs. Bezeichnend für Cosy Crime ist, dass kein Blut darauf zu sehen ist, dafür aber blutrote Quallen – Feuerquallen, die im Roman auch eine wichtige Rolle spielen.
Die Story und deren Verlauf gefällt mir gut. Und auch das Ende war in jeder Weise überzeugend.
Wer Cosy Crime mag und sich für zwei Laien-Ermittlerinnen begeistern kann, die beide Witwen und um die 50 Jahre alt sind, und nebenbei Lust auf ein wenig Lokalkolorit an der schönen Ostsee hat, der wird hier garantiert nicht enttäuscht. Der typische Knallhart-Krimileser sollte aber lieber die Finger davon lassen.
Unverhofft taucht eine tote Frau in der Kieler Förde auf. Sieht aus wie ein Schwimmunfall. Die Tote ist, Kerstin, eine Freundin von Wanda Holle. Die lässt das nicht zur Ruhe kommen, da sie nicht an die Unfalltheorie glaubt. In ihrem Gartenhaus wohnt Telse Himmel, die aus ihrem Job geflogen ist und nun keine Anstellung hat. Die beiden sind dicke Freundinnen und so spannt Wanda ihre Freundin bei den Ermittlungen ein. Glücklicherweise ist der Nachbar von Wanda Kriminalkommissar bei der Kieler Polizei. Doch der will von der Mordtheorie überhaupt nichts wissen. Dann müssen die beiden halt die Ermittlungen in die eigene Hand nehmen und die Orte an denen Kerstin bekannt war überprüfen. In der Grundschule ermittelt Telse als Hilfslehrerin und im Segelclub lässt Wanda ihre Beziehungen spielen. Doch der Erfolg lässt auf sich warten. Auch den Ehemann nehmen die beiden Spürnasen unter die Lupe und hier haben sie auch ihren ersten Verdächtigen. Denn Tilmann lebt schon mit einer anderen Frau zusammen. Auch eine andere Spur wird immer heißer, der Fund der Venus von Schilksee, eine antike Figur von unschätzbarem Wert. Das bedeutet für die beiden Ermittlerinnen noch eine Menge Arbeit, bis sie den Mörder finden werden. „Quallenplage“ von Susanne Bergstedt ist ein spannender regionaler Krimi mit zwei sehr hartnäckigen Hobby Ermittlerinnen. Die Hauptcharaktere dieses Krimis sind sehr feinfühlig beschrieben. Wanda, ist eine Frau, die vom Erbe ihres Mannes leben kann und ihre Freundin Telse, die von Wanda aufgenommen wurde. Sehr schön wird die Freundschaft, durch dick und dünn beschrieben. Ein Herz und eine Seele die beiden, schon sehr liebenswert. Aber sie sind auch sehr hartnäckige Ermittlerinnen, wenn das auch dem Kriminalkommissar und Nachbarn von Wanda nicht immer gefällt. Doch lässt er sie machen, naja sonst würde er auch nicht von den besonderen Kochkünsten Wandas profitieren können. Eine Nachbarschaft, wie aus dem Bilderbuch wird hier entwickelt und dann doch Mord und Totschlag in dieser Idylle. Die Story wird sehr gut entwickelt und der Inhalt ist auch nicht von der Hand zu weisen. Es ist in meinen Augen alles sehr authentisch, da diese Geschichte nicht nur auf Kiel begrenzt ist und eigentlich überall geschehen kann. Der Spannungsbogen wird langsam, aber stetig entwickelt und bis zum Ende bleibt es spannend. Auch die landschaftlichen Besonderheiten werden sehr schön dargestellt und die Karte am Ende des Buches ist sehr hilfreich, um sich in Kiel und Umgebung zurechtzufinden. „Quallenplage“ ist ein eingängiger und sehr gut zu lesender Krimi, mit interessanten Menschen und einer spannenden Geschichte. Es ist ein Buch, das einlädt in die Story einzutauchen und sich den Ermittlerinnen, Himmel und Holle anzuschließen. Ich mag diese Art von Krimis.
Was liest man nach Leonard und Paul? Quallenplage war da für mich genau das Richtige... ein cozy Krimi mit 2 Hauptfiguren, die Himmel und Holle heißen, kann ja nur gut sein.
Tatsächlich hat mich das Cover irgendwie angesprochen (kann gar nicht richtig erklären wieso), und als ich dann gelesen habe, dass die Geschichte in Schilksee spielt, war ich als Kiel Fan voll an Board. Der Lokalkolorit verfehlt seine Wirkung nicht: trotz Kriminalfall kommt die Geschichte doch typisch norddeutsch entspannt und mit dem ganz eigenen Humor daher. Die "Heldinnen", eine ehemalige Journalistin in einer Neuorientierungsphase und ihre Freundin, eine wohlhabende Witwe, sind super sympatisch und die Autorin schreibt sehr warmherzig und durchaus mit Suchtfaktor. Ich persönlich könnte mir das Ganze sehr gut als Serie vorstellen und würde mich über mehr Fälle sehr freuen.
Insgesamt eine schöne Lektüre für ein relaxtes Wochenende oder den nächsten Urlaub.
...und da Dumont während der Corona Zeit so etwas wie mein Lieblingsverlag wurde (ja, ok, das lag zu großen Teilen an Offener See und besonders dem nicht ermüdenden Hinweis, die Bücher doch bitte im unabhängigen stationären Handel zu kaufen), schließe ich mich dem hier und heute an: bitte, bitte, bitte kauft Euren Lesestoff doch bei den Buchhandlungen vor Ort (und falls es da bei Euch keine gibt, schaut mal auf geniallokal-Webseite nach). #BuyLocal