Es ist der heiße Sommer 1977 in Brooklyn. Juliette und David sind 17 Jahre alt und leben mit ihren Familien Tür an Tür. Seit Kindheitstagen sind sie beste Freunde, als sie ihre Action-Figuren auf den Grill legten, um deren Schmelzen zu beobachten. In ihrer Highschool sind sie Außenseiter, aber nach diesem Sommer wird das Leben für beide ein anderes sein. Juliette wird die Stadt verlassen und aufs College gehen, der schwer kranke David hingegen weiß gar nicht, wie viel Zeit ihm noch bleibt. Als Juliette eines Abends mit dem charmanten Pizzaboten Rico auftaucht, begreift David sofort, dass er handeln muss: Denn er liebt Juliette, und er hat nichts mehr zu verlieren ... Doch während sie ihren ersten Kuss erlebt und David allein das Yankees-Spiel auf seinem kleinen Fernseher verfolgt, wird plötzlich alles dunkel. Der große Blackout lässt New York im Chaos versinken. Als nach 25 Stunden das Licht wieder angeht, ist nichts mehr so, wie es einmal war.
Ende der 70er Jahre haben Juliette und David das Leben vor sich. Sie stehen kurz vor dem Schulabschluss, doch für die besten Freunde hat das Schicksal noch größere Herausforderungen als das Dasein als Außenseiter geplant. David erkrankt und weiß nicht, wie viel Zeit ihm noch bleibt. Juliette verliebt sich, aber die Liebe ist kompliziert, vor allem mit einem todkranken besten Freund. Es sind die entscheidenden Wochen im Leben der beiden Teenager, die sie auseinander und immer wieder auch zusammenführen und ihr enges Band gehörig unter Spannung stellen.
Syd Atlas hat mit „Es war einmal in Brooklyn“ einen bemerkenswerten coming-of-age Roman geschrieben. Die amerikanische Theaterwissenschaftlerin und Schauspielerin, die in Berlin lebt, lässt das Brooklyn einer längst vergangenen Zeit wieder auferstehen, das die Welt der Protagonisten auf einen engen Radius einstampft, der aber trotzdem alle Dramen des Lebens erlaubt. Verwirrte Gefühle, das langsam Lösen und Erwachsenwerden mit allem, was dazu gehört. Es war damals nicht leicht und ist es heute nicht, wird hier jedoch wundervoll erzählt.
Man schließt beide, Juliette wie auch David, sofort ins Herz. Sie sind nicht perfekt, sie sind jung und fehlbar, aber vor allem verletzlich und verletzt. Sie treffen falsche Entscheidungen, die nicht folgenlos bleiben und bereuen auch manches, das sie sagen und tun. Dadurch wirken sie glaubwürdig und echt und man wünscht ihnen, dass alles gut wird. Aber das echte Leben ist nun mal kein Ponyhof ud jede Geschichte findet ein Happy End.
Vor allem die Atmosphäre hat mich sofort gepackt und in der Geschichte versinken lassen. Die Erwachsenen sind nur Randfiguren, wenn auch mit wichtigen Momenten. Die Sorgen und Gedanken der Teenager wirken authentisch und in keiner Weise überzeichnet oder klischeehaft.
Ein Roman, der einem an die eigene Jugend erinnern lässt und mich restlos begeisterte.
>>Für den Rest ihres Lebens würde sie immer Trost finden, indem sie zum Mond aufschaute. Selbst wenn die Schwärze undurchdringlich zu sein schien, war es, als hätte jemand für sie das Licht angelassen.<< "Es war einmal in Brooklyn" von Syd Atlas hat mich gleich zu Beginn sehr in einen besonderen Lesesog gezogen! Das lag mitunter an der engen Freundschaft zwischen Juliette & David, der man von Anfang an sehr nah ist! Syd Atlas hat gerade zu Beginn, wie ich finde, auch eine unheimlich sanfte und schöne Art der Erzählweise gewählt, die an vielen Punkten auch in die Tiefe geht - ebenfalls ein Aspekt, der mir außerordentlich gut gefallen hat! Leider driftete die ganze Geschichte doch für meinen Geschmack zu sehr in sexuellen Gedanken-Wünschen- Handlungen ab und die Freundschaft entwickelte sich für mich in eine doch andere Richtung, als ich persönlich hoffte. Auch blieb für mich gerade zum Ende die Tiefe und die Emotionen auf der Strecke und genau zum Ende hätte es doch meiner Meinung nach so viel gebraucht... ✒Mein Fazit: Während des fiktiven Blackouts in New York im Sommer 1977, in dem sich die ganze Geschichte abspielt passiert letztlich so viel, gerade im Verborgenen... und teilweise gewährt Syd Atlas einen umfangreichen Blick in das Innenleben der Charaktere- blieb für mich aber an den (nach meinem Empfinden) essenziellen Punkten viel zu sehr an der Oberfläche und konnte für mich zwar eine angespannte Atmosphäre erschaffen, mich letztlich aber nicht in Gänze überzeugen. Tatsächlich würde ich den ersten Teil des Buches dennoch rereaden, da dieser mir äußerst gut gefallen hat- also letztlich bleibe ich mit einer doch gespaltenen Meinung zurück...🤗📖
Besonders gut gefallen mir Bücher der Gegenwartsliteratur, deren Protagonisten unperfekt und fehlerhaft sind - so wie es hier bei Juliette und David und ihren jeweiligen Familien der Fall ist. Juliette möchte aufs College gehen und ihr Leben in vollen Zügen genießen, während ihr bester Freund David gegen seine Krebserkrankung kämpft. Beide entfernen sich von einander, obwohl sie diese Freundschaft mehr denn je brauchen.
Insgesamt eine interessante Geschichte, mit emotionalen Themen und Gedanken. Leider bin ich mit dem Schreibstil das ganze Buch über nicht sonderlich warm geworden, sodass sich nicht dieses schöne Gefühl eines Leseflows einstellen konnte. Auch die beiden Protagonisten haben mich nicht zu 100% überzeugen können... ich habe zwar eine gewisse Empathie verspürt, aber ganz greifbar waren manche Gedanken der beiden für mich nicht. Teils sogar eher etwas komisch.
Fazit: Ein coming of age Roman mit guten Ansätzen, aber die Umsetzung war leider nicht ganz meins.
Irgendwie habe ich eine schöne Geschichte erwartet und der Anfang hat mir auch recht gut gefallen. Zwei junge Menschen, die miteinander eine tiefe Freundschaft sowie ein tragisches Schicksal miteinander verbindet, zumindest versprach dies der Anfang. Juliette ist unsicher und hat keinen Anschluss gefunden zu ihren Mitschülern, außer mit dem Nachbarsjungen David, der sehr krank ist. Beide kennen sich von klein auf, somit habe ich eine schöne Freundschaft erwartet. Doch leider entwickelt sich diese in eine ganz falsche Richtung, insbesondere als Juilette auf Rico trifft. Auffällig ist, dass alle drei Protagonisten auf die Jungfräulichkeit von Juilette fixiert sind. Die eine will sie endlich verlieren, der eine will eine Jungfrau rumkriegen und der andere wünscht sich sein erstes Mal mit seiner besten Freundin zu haben bevor er stirbt. Rico ist ein sehr unsympathischer, toxischer und übergriffiger Typ (mir fallen noch andere negative Adjektive ein) und David ist einfach verzweifelt und weiß nicht so recht wie er mit seinen Gefühlen umgehen soll. Auch in meinen Augen ist sein Verhalten toxisch und nicht richtig. Juliette ist, wie soll ich das nett formulieren, eine dumme und naive Nuss. Sorry 🙏 Für mich ist das auch nicht wirklich eine Freundschaft gewesen, die hier dargestellt wurde, sondern eher eine Zwecksfreundschaft. Nach dem bzw. während des Blackouts gibt es eine Wendung, die ich nicht geahnt habe. Einerseits ist es überraschend gewesen und andererseits ist dies nicht ausreichend beleuchtet worden. Das Ende lässt mich unbefriedigend zurück und ich bin enttäuscht, dass die Geschichte dann so enden musste. Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel sind kurz und das erste Drittel des Buches hat mir sehr gut gefallen, jedoch ließ es immer nach. Schade.
Der Anfang (vór Juliettes Entjungferung) war besser als die Zeit danach. Die Freundschaft zwischen Juliette und David und wie unterschiedlich sie ihre Beziehung wahrnehmen fand ich richtig toll, frisch geschrieben. Die Drohung des Serienmörders Son of Sam und den Blackout hätte die Geschichte eigentlich nicht gebraucht, sollte wohl aber zur Atmosphäre des 1977er Sommers beitragen. 3,5 Sterne.
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In „Es war einmal in Brooklyn“ begleiten wir die beiden 17-jährigen Nachbarn Juliette und David im Sommer des Jahres 1977. Die beiden kennen sich seit ihrer Kindheit und sind enge Freunde. Während David durch seine Leukämiediagnose die Zeit wegläuft und sich sein Leben nur noch innerhalb seines Hauses abspielt, zieht es Juliette raus auf Partys und zu anderen Jugendlichen ihres Alters. Nach dem Sommer wird sie aufs aufs Collage wechseln und David in Brooklyn zurücklassen.
Der Sommer 1977 war geprägt von den Spielen der Yankees, die Taten des Serienmörders „Son of Sam“ und einem Blackout, der komplett New York betraf. Um eben diesen Blackout wird die Geschichte in drei Teilen erzählt: Vor dem Blackout, um bzw. während des Blackouts und die Zeit danach. Kreativ fand ich das Layout einiger Seiten im dritten Teil, die Erwartungen und Emotionen gelungen dargestellt hat.
Ich mochte die fast allwissende Erzählweise, die kurz vor dem Stromausfall einzelne Personen und Szenen beschreibt. Auch an Juliettes sowie Davids Gedanken, ihren Wünschen und Träumen kann man auf diese Weise teilhaben und schließt sie deshalb sehr schnell ins Herz. Auch wenn man einzelne Handlungen und Entscheidungen der beiden nicht verstehen kann, trägt das nur umso mehr dazu bei, dass man sich den Charakteren nah fühlt. Dies ist Syd Atlas wirklich sehr gut gelungen. Ich habe das Buch wegen Erzählweise und der sehr sympathisch gezeichneten Charaktere sehr gerne gelesen.
Das Cover gefällt mir mit der Farbgebung sehr gut. Die beiden Haustüren (rosa für Juliette, blau für David?) hatte ich mir beim lesen etwas anders vorgestellt - für mich waren die Häuser freistehend, weil Gärten und Einfahrten beschrieben wurden.
"Es war einmal in Brooklyn" beginnt sehr stark und hält dieses Niveau eigentlich das gesamte Buch hindurch, nur manchmal schwächelt es ein klein wenig. Die große Stärke des Romans sind eindeutig die realitätsnahen Protagonist:innen, die im guten Sinne "nichts besonderes" sind. Sie sind eigentlich durchschnittliche Menschen, die Schicksale erleben, die jeder und jedem passieren können und leider viel zu oft auftreten. Ich habe schnell mit Juliette und David sympathisiert, auch wenn im Laufe des Buches meine Sympathien eindeutig stärker zu Juliette gewandert sind. Besonders prägend war für mich der Teil, bei dem sich beinahe alle jungen Männer im Roman unsympathisch gemacht haben,
"Erst wenn wir vom Weg abgekommen sind, fangen wir an, uns selbst zu verstehen."
Syd Atlas ruft mit ihrem Roman "Es war einmal in Brooklyn" gemischte Gefühle bei mir hervor, was an vielerlei Dingen liegt. Zum einen wurde ich über den gesamten Roman hinweg nicht wirklich warm mit den verschiedenen Protagonisten und manche waren mir sehr unsympathisch. Zum anderen wurden viele Handlungen sehr schnell über die Bühne gebracht. Erst befindet man sich hier und dann auf einmal in einer ganz anderen Handlung. Für mich war das Ganze einfach viel zu sprunghaft, sodass man kaum die Zeit hatte sich genauer mit einer Situation auseinanderzusetzen.
Nichtsdestotrotz hat mir der Schreibstil ganz gut gefallen und kaum Schwierigkeiten bereitet. Auch der Blackout wurde, obwohl er nur kurz zum tragen kam, im richtigen Moment eingesetzt, sodass man Veränderungen der Protagonisten und der Geschichte deutlich wahrgenommen hat. Auch der emotionale Faktor kam durch Davids Krankheit und die Freundschaft zu Juliette nicht zu kurz.
Alles in allem ein Roman, der mehr Potenzial hat und eher etwas für zwischendurch ist.
Genre-technisch überzeugt dieses Buch durch die Leichtigkeit der Sprache und die wunderschöne Atmosphäre, die Syd Atlas kreiert. Man fühlt und riecht und hört, und wenn ein Buch es schafft, alle Sinne anzusprechen, hat es einiges richtig gemacht.
Over all fehlt mir ein wenig die Tiefe zwischen Juliette und David. Wir wissen, dass sie beste Freunde seit Kindheitstagen sind, aber im Buch fehlt mir der “Beweis”. Davon gerne mehr!
Dennoch ein paar schöne Szenen, bei denen man einfach lächeln muss!
Dieser Roman ist ein Lebenseinblick zweier Jugendlicher in New York. David, der an Leukämie leidet und seine beste Freundin Juliette, die ihre erste Liebe und ersten Herzschmerz, erste Enttäuschung und Schuld erlebt. In diesem Roman passiert nicht viel, es geht viel mehr um das Leben einer nicht todkranken Jugendlichen und einem, der an seinem Bett gefesselt ist und all diese Dinge nicht erleben darf.
»Juliette legte die Handfläche an die kalte Scheibe und zeichnete mit dem Finger die außen herunterlaufenden Regentropfen nach. Als sie den Blick hob, sah sie den Mond, der hoch am dunklen Himmel stand und sie direkt anblickte. Egal, wie schnell oder langsam sie fuhren, ob sie in die eine oder die andere Richtung abbogen, er war immer oben links und folgte ihr. Das empfand sie als tröstlich. Für den Rest ihres Lebens würde sie immer Trost finden, indem sie zum Mond aufschaute. Selbst wenn die Schwärze undurchdringlich zu sein schien, war es, als hätte jemand für sie das Licht angelassen.« Vielen Dank an Rowohlt für das Leseexemplar!
Manchmal braucht es gar nicht viel, um mich als Leserin glücklich zu machen: Ein gutes Setting, ein guter Plot, gut erzählt - das ist es, was für mich ein gutes Buch ausmacht. Und dieses erfüllt alle drei Kriterien. Erzählungen, die in New York angesiedelt sind, gehen sowieso bei mir immer, diese hier spielt in Brooklyn Ende der 70er Jahre und diese Zeit ist atmosphärisch gut dargestellt. Wahre Ereignisse werden in die Story eingestreut und das macht die Zeit gut fühlbar. Es ist ein Entwicklungsroman: Juliette Darling 17 Jahre alt und Kind jüdischer Eltern, wächst auf wie ein normaler Teenager. Der Nachbarsjunge David ist von frühester Kindheit an ihr bester Freund, sie sind unzertrennlich. Und doch gehen ihre Lebenswege im Teenageralter auseinander. David ist schwer krank und liebt Juliette, Juliette ist gesund und entdeckt gerade das Leben - und Rico, den Pizzajungen.
Eine einfühlsame Geschichte über Freundschaft, Verliebtheit, Familienbande, Ehe und Trauer. Ein Buch das man kaum aus der Hand legen kann, das mich sprachlich wie inhaltlich vollkommen abholen konnte. Kein Charakter in diesem Buch ist vollkommen, es gibt kein schwarz oder weiss, die Leute menscheln und das hat für mich die Geschichte authentisch gemacht. Wunderbar übersetzt von Silke Jellinghaus.
Meinung: Dieses Buch kam für mich absolut überraschend, besonders da die Meinungen zu "Es war einmal in Brooklyn" eher mittelmäßig waren, doch muss sagen, mir hat dieser Roman unheimlich gut gefallen. Zum einen ist der Schreibstil der Autorin sehr prägnant, versiert und schnörkellos, sodass von einem Moment auf den anderen stets zielstrebig zum literarisch erdachten Ziel kommt. Dabei verliert die Autorin trotz Schnörkellosigkeit, nie den Blick für das Wesentliche oder für die Kleinigkeiten, ganz im Gegenteil, diese Geschichte ist voll von emotionalen, sehr durchdachten Momenten und einer Stärke innerhalb der Aussage, wie man es in dieser Kürze und Kraft selten zu lesen bekommt. Hinzu kommt eine starke Prämisse, eine noch stärkere Idee und ein ebenso starker Einstieg in die Geschichte, die dieses Buch zu einem faszinierenden und ebenso einzigartigen Gebilde machen, das mich nachhaltig sehr beeindruckt hat.
Ein Buch, dessen Geschichte und Charaktere lange nachhallen und das ist überaus innovativ und als literarisch stark empfunden habe !
Es war einmal in Brooklyn. Ich hab's am Flughafen in NYC auf dem Weg nach Hause zuende gelesen und die ganze Zeit liefen mir die Tränen. Mein Partner ganz irritiert: was ist los? "It's my book, it's just so sad!" und gleichzeitig wunderschön!
Juliette und David - David und Juliette. Seit ihrer Kindheit sind sie ein eingeschworenes Team - ein unzertrennliches Duo - beste Freunde.
Mittlerweile sind jedoch beide junge Erwachsene geworden. Juliette bereitet sich darauf vor, aufs College zu gehen, ihr Erwachsenwerden auszukosten und auf eigenen Beinen zu stehen... währenddessen kämpft David mit seinem Krebs, der ihn ziemlich eingeschränkt und isoliert aufstellt. In "Es war einmal in Brooklyn" erzählt Syd Atlas über die tiefe Freundschaft der beiden, die mit zunehmendem Alter jedoch immer bröckeliger wird, bis man sich fragt ob es überhaupt noch Freundschaft ist. Über die Alltagsprobleme der beiden Protagonisten. Und auch viel über deren Verwandte und Freunde - bis hin zu den Urgroßeltern.
Alles in allem eigentlich eine schöne Geschichte. Jedoch konnte ich mich nicht wirklich in die Charaktere hineinversetzen oder mit ihnen mitfühlen. Die Freundschaft zwischen David und Juliette, um die es eigentlich gehen soll, wird aus meiner Sicht durch 2 andere Sachen überschattet: a) ich finde nicht, dass es zum Zeitpunkt der Erzählung noch wirklich eine Freundschaft ist, b) die Geschichten aller anderen Charaktere in diversen Zeitschienen nehmen so viel Raum ein, dass für die Beziehung zwischen Juliette und David kaum Raum bleibt. Der Blackout, mit dem der Wendepunkt der Geschichte kommen soll, kommt mir etwas zu kurz, damit leider auch der Wendepunkt selbst. Die Veränderung zwischen Juliette und David hat schon längst stattgefunden und wird durch die Nacht im Dunklen eigentlich nur letzendlich besiegelt; wobei der letzte Stoß deutlich nach dem Blackout stattfindet.
In der Erzählung geht es im Grunde um Juliettes Erwachsen-Werden, wobei sie sich jedoch eher wie eine 14-Jährige verhält. Dabei geht es, wie bei Teenagern zu erwarten, auch zentral um das Thema Sex. Ich finde es etwas fraglich, hierauf den Fokus zu legen, gäbe es bei den Hauptfiguren (Krebskrank + soziale Ausenseiterin) doch emotional viel Tiefgründigeres zu beleuchten. Auch Rassismus/ Diskrikinierung tauchen als Thema der 1970er Jahre stellenweise auf. Legitim, da es die Zeit wiedergibt, andererseits tut es zur Handlung nichts zu Sache - ich bin etwas darüber gestolpert.
Als Fazit würde ich sagen ein eher mittelmäßiger Coming-of-age Roman. Ich hatte mir mehr Fokus auf und mehr Tiefe in der Beziehung zwischen David und Juliette erwartet. Die Geschichten der vielen Nebencharaktere drängen zwar das Hauptthema an den Rand, verleihen dem Roman letztendlich aber seine Konsistenz und Liebenswürdigkeit.
Lieblingszitate: David weinte, weil er eigentlich nicht sterben wollte und weil er bei ihrem Anblick begriff, warum er leben wollte. Er wollte für sie leben – sie rettete ihm das Leben.
Erst wenn wir vom weg abgekommen sind, fangen wir an, uns selbst zu verstehen.
Von nun an verlange ich kein Glück mehr, ich bin mein glück, Von nun an winsle ich nciht mehr, [...] Stark und genügsam reise ich auf der offenen Straße.
Wird es wieder gut? Ich weiß es nicht. Aber was ist die Alternative?
Du kannst sein wer du willst [...] du musst dich nur dafür entscheiden.
Inhalt: Es ist 1977, der Son of Sam macht die Straßen New Yorks unsicher, und Juliette Darling wird in wenigen Wochen auf College gehen. Seit Jahren wohnt sie Tür an Tür mit David Haddad. Die beiden sind die allerbesten Freunde, zwei Außenseiter, die ihre ganze Kindheit miteinander verbindet. Für David sind sie mehr als das. Doch während Juliette langsam Flügel wachsen, erhält er die Diagnose Leukämie. Während Juliette sich in coole Jungs verliebt, baut David körperlich immer weiter ab. So scheint es unwahrscheinlich, dass die Versprechen, die sie sich früher gegeben haben, noch gelten. Als der große Blackout über New York hereinbricht, erkennt David, dass er nun alles auf eine Karte setzen muss, wenn er seine erste Liebe nicht an jemand anderen verlieren will.
Meine Meinung: Ich habe vor nicht zu langer Zeit "Morgen, morgen und wieder morgen" von Gabrielle Zevin gelesen. Die Parallelen zwischen beiden Büchern sind eindeutig, in den Details sogar ziemlich verblüffend. Eine große platonische Freundschaft. Ein körperlich versehrter Junge, der mehr empfindet. Eine dritte Person, die dazwischen funkt. Der Vergleich drängt sich einfach auf. "Es war einmal in Brooklyn" ist ein weniger umfangreiches, aber ähnlich amerikanisches Buch. Der große Traum von Freiheit, von Wohlstand, von Liebe, von Gesundheit ist allgegenwärtig. Gleichzeitig ist da die magische, die düstere, die gefährliche Atmosphäre des New Yorks der Siebzigerjahre. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Die Protagonisten sind sympathisch und liebenswert, selbst dann noch, wenn sie Fehler machen und sich gegenseitig verletzen. Die Haddads (David und seine Eltern) habe ich besonders in mein Herz geschlossen. Den sanften, träumerischen Vater, die liebevolle Mutter, ihre Einwanderergeschichte, ihren Schmerz. Überhaupt ist "Es war einmal in Brooklyn" eine sehr melancholische Geschichte über Jugend, über verpasste Chancen und die Zeit, die man irgendwann nicht mehr zurückdrehen kann. Es ist ein kleines Märchen aus dem bunten New York der wilden Siebzigerjahre. Leicht zu lesen, wenn auch mit Unbehagen im Bauch, weil man zusehen muss, wie Juliette jung und dumm sind. Inhaltlich hätte ich mir jedoch gewünscht, dass Juliettes Jungfräulichkeit nicht ganz so in den Fokus gerückt worden wäre. Ich verstehe es im Kontext der Zeit, im Kontext der Vergangenheit, im Kontext der Lebensphase, in der sich Juliette und David befinden. Man hätte das Thema nur etwas zielsicherere einordnen können.
Fazit: Es ist eine steile und sehr persönliche These: Aber ich mag "Es war einmal in Brooklyn" ein kleines bisschen lieber als "Morgen, morgen und wieder morgen.", welches sprachlich und stilistisch mit Sicherheit das besonderere Buch ist. Es liegt aber wohl an meiner Liebe zu Familie Haddad, der gefährlich-elektrischen Atmosphäre, der spürbaren Liebe zwischen Juliette und David, der Emotionen, die mich irgendwie mehr abgeholt haben. Vielleicht ist es auch falsch, den Vergleich zwischen beiden Büchern übermäßig zu betonen. Ganz unabhängig und eigenständig ist "Es war einmal in Brooklyn" ein sehr lesenswerter Roman.
Syd Atlas Roman “Es war einmal in Brooklyn“ erzählt von den Kindheitsfreunden Juliette und David, für die der Sommer 1977 große Veränderungen mitbringt. Während Juliette begierig darauf ist, alle Freuden des Erwachsenwerdens für sich zu erkunden, kämpft David einen aussichtslosen Kampf gegen seine Leukämie. Juliette fiebert auf ihre Zukunft am College hin und will die Ketten der Kindheit ein für alle Mal abwerfen, David klammert sich an das was ihm bleibt, weil er keine Zukunft hat. „Es war einmal in Brooklyn“ ist ein emotionaler Coming-of-Age Roman, der sehr interessant zu lesen war und mich in mancherlei Hinsicht überraschen konnte. Der Schreibstil von Autorin Syd Atlas hat mir gut gefallen, wenn es auch ein bisschen gedauert hat in das Buch hineinzufinden. Auf ihre ganz eigene Art haben mich ihre Worte fesseln können und sie transportiert Emotionen auf eine sehr ruhige, unaufdringliche Weise, pflanzt einen Samen, der sich über die Kapitel hinweg entwickelt und wächst. Auch die Art und Weise des Erzählens konnte mich überraschen. Ausgehend vom Klappentext, hatte ich wohl eher eine chronologische Erzählung erwartet, aber das trifft auf diesen Roman nicht wirklich zu. Zwar gibt es eine Rahmenhandlung, die sich der Reihe nach Entwickelt und zu dem im Klappentext erwähnten Blackout führt, diese entwickelt sich aber nur sehr langsam und beinahe hintergründig. Im Wesentlichen hat es sich für mich angefühlt, als hätte ich einen Flickenteppich aus Erinnerungen vor mir, Szenen einer Freundschaft, Beziehungen und Szenen aus dem Leben der Protagonisten, die bei der eigentlichen Handlung immer wieder auf die Pause-Taste drücken, um erzählt zu werden. Es ist eine interessante Leseerfahrung, als würde man die Familien von David und Juliette durch ein Kaleidoskop betrachten. Man sieht nur Fragmente, scheinbar willkürlich zusammengewürfelte Momente, die sich zum Schluss zu einem Gesamtbild zusammensetzen. Und obwohl mir das durchaus gefallen hat, haben mir diese Sprünge zwischen den Szenen und Zeiten auch ein paar Schwierigkeiten bereitet. So war es für mich nicht einfach Zugang zu den Figuren zu finden. In meinen Augen lag der erzählerische Schwerpunkt eher bei Juliette und gerade zu ihr konnte ich keine wirkliche Verbindung aufbauen. Einerseits ist sie in ihrer jugendlichen Unbesonnenheit und Naivität sehr authentisch dargestellt, andererseits war sie in vielerlei Hinsicht für mich einfach nicht greifbar. Auch wenn mir insgesamt irgendwie das gewisse Etwas in dieser Geschichte gefehlt hat, so habe ich unbestreitbar den Charme ihrer Echtheit und Lebensnähe gespürt. Die Figuren wirken wie aus dem Leben gegriffen, sind nicht unbedingt sympathisch, vor allem aufgrund der Entscheidungen, die sie treffen, aber andererseits, wer ist das schon? Es ist glaubhaft, roh und echt und das hat den Roman für mich besonders gemacht.
Juliette und David kennen sich seit früher Kindheit und leben Tür an Tür in Brooklyn. Die beiden guten Freunde sind Außenseiter – aber ihre Freundschaft geht tiefer, doch dann passiert so einiges. David erkrankt an Krebs, Juliette will bald das College besuchen und bandelt mit einem Pizzalieferanten an. Das missfällt David, der in Juliette verliebt ist sehr und dann gibt es auch noch einen Blackout mit Folgen…
Ich hatte etwas andere Erwartungen an das Buch, vor allem habe ich mir gedacht, dass der Blackout eine deutlich größere Rolle spielen würde. Ja, er hat schon seine Auswirkungen, die auch weitreichend sind, dennoch hatte ich bei der Ankündigung deutlich mehr erwartet. Der Blackout kommt irgendwann mal, es passiert auch in der Zeit an der einen oder anderen Stelle etwas, manches davon war auch richtig übel – aber unter dem Strich blieb das alles hinter meinen Erwartungen zurück. Sowohl in der Qualität, als auch in der Quantität. Dabei war das mit der wichtigste Punkt für mich zu diesem Buch zugreifen. Dann noch die Protagonisten – Teenager verhalten sich entsprechend, dass aber auch die Eltern in Teilen nicht besser sind, hat mich dann doch gewundert. So einen richtigen Draht habe ich zu keiner der Personen bekommen. Dazu war alles ziemlich vorhersehbar und wenig spannend. Die Entwicklung sowohl von Juliette, als auch David hatte ich ziemlich genauso erwartet – eine Überraschung wäre wirklich nett gewesen, aber meine Erwartungshaltung an einen Coming-of-Age-Roman sind wohl einfach zu hoch gesteckt gewesen. Und die etwas andere Liebesgeschichte war auch nicht so interessant – aber ich bin vielleicht einfach nicht die richtige Leserin für dieses Buch gewesen. Interessant fand ich immer wieder die Anspielungen auf Son of Sam, der in der Zeit in NY eben aktiv war und die Andeutungen waren auch immer nur am Rande, dennoch schwebte das Unheil immer etwas mit in der Luft. Der Zeitgeist ist, soweit ich das beurteilen kann, aber gut eingefangen und hat mir ebenso zugesagt.
Das Buch hatte aus meiner Sicht viel mehr Potential, als genutzt wurde. Mich konnte die Geschichte nicht so richtig fesseln und ich denke, dass sie auch schnell mitsamt ihren Charakteren vergessen sein wird. Das Problem scheint zu sein, dass es viel zu viele Baustellen und Themen in diesem dünnen Buch gibt. So kann nichts so richtig gut ausgebaut werden, vieles nur angerissen. Der Schreibstil als solcher war dennoch gelungen und mancher technische Kniff, wie „das war, wie es hätte sein sollen, nun wie es wirklich lief“ – hat mir richtig gut gefallen.
Unter dem Strich kann und werde ich nicht vom Buch abraten, allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass der Klappentext Erwartungen wecken könnte, die das Buch schlicht nicht erfüllen kann.
Das Buch war letzten Endes doch ganz schön gut. Zwischendurch wusste ich manchmal nicht so richtig, wohin die Geschichte führt, da manche Dinge angeteasert wurden, die dann doch eher nebenher liefen und nicht so gewichtet wurden, wie ich vermutet hatte. Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, waren die Themen, die ich erwartet hatte: erste große Liebe, New York-Vibe der 70er Jahre gepaart mit Spannung aufgrund des Blackouts und des umherstreifenden Serienmörders. Es war ein Mix, der eindeutig mein Interesse geweckt hatte. Auch mochte ich Atlas' Schreibstil von Beginn an. Irgendwie war er so eigen, detailliert und ausschweifend, mit einer Erzählfigur, die durch Rückblenden, Voraussagen oder Kommentaren die Geschichte noch einmal auf eine ganz andere Weise prägte. Ab Mitte des Buches war mir dann klar, dass Blackout und Serienmörder eigentlich nicht so sehr im Fokus standen, wie ich gedacht hatte. Es waren eher Rahmenbedingungen, in denen die eigentlichen Themen dieser Geschichte verarbeitet wurden. Besonders standen hier zwischenmenschliche Beziehungen im Mittelpunkt. Dabei wurden zwar überwiegend die Figuren David und Juliet in den Blick genommen, aber auch die Mitglieder der zwei Familien und auch andere Figuren wurden näher beleuchtet, was die Handlung etwas komplexer gestaltete und die Geschichte interessant machte, da man sie aus vielen unterschiedlichen Perspektiven betrachten konnte. Dass die Geschichte teilweise recht ernste Züge annimmt, merkt man bereits auf den ersten Seiten, als deutlich wird, dass David die Diagnose Krebs erhalten hat und nicht mehr lange zu leben hat. Auf einmal sieht er sich mit einer perspektivlosen und zeitlich sehr begrenzten Zukunft konfrontiert, während Juliet, seine Freundin aus Kindheitstagen, wie es scheint alle Wege offenstehen. Ihre Freundschaft verändert sich, Juliet entfernt sich immer weiter von ihm, während David sich das Ziel setzt, ihre Liebe für sich zu gewinnen. Während Juliet sich - manchmal sehr naiv - in neue Erfahrungen stürzt, nimmt Davids Verhalten gegenüber Juliet teils toxische Züge an. So entwickelt sich zwischen den beiden eine ganz andere Dynamik, die vielleicht beide so gar nicht gewollt haben. Zwischendurch ist das Buch ganz schön hart. Manche Szenen zu lesen, war wirklich schwer und ich musste noch längere Zeit über dieses Buch nachdenken, weil ich erst nicht so recht wusste, wie ich es für mich bewerten sollte. Positiv eingenommen, hat mich aber besonders das Ende, da ich es wichtig fand, dass traumatische Erfahrungen, von denen die Geschichte unter anderem erzählt, eine Verarbeitung finden.
David und Juliet sind beste Freunde, sie verbringen jede freie Minute zusammen und fühlen sich innerlich miteinander verbunden. Bis Rico in Juliets Leben tritt und alles verändert.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich Juliet nicht mögen könnte, doch ihre Naivität und Leichtgläubigkeit hat mich mindestens genau so wütend gemacht, wie David. George ist charmant und sei dasein lockert die prekäre Familiensituation auf. Einige Szenen, wie die Diner-Situation zwischen Dr. Darling und seiner Angestellten wirken etwas gekünzelt und haben doch eine gewisse Authenzität, betrachtet man sie Eifersucht von Rainy und Juliets Unverständnis hierfür. Hier hätte ich mir mehr Details erhofft, wobei die erzählweise recht unizentrisch auf Juliet bleibt. Selbst in Davids Passagen kreist das Hauptaugenmerk um Juliet, was sie mir als Leser noch unsympathischer macht.
Für David kann ich viel Verständnis aufbringen. Aufgrund seiner Krankheit und der damit einhergehenden Zeitnot wird er zwar sehr obsessiv, jedoch nicht unangenehm, wie Juliet. Als Leser hätte ich mir sehr gewünscht, dass der Roman so geendet hätte, wie es leider nicht kommen sollte. Diese Wendung spiegelt den Lauf des Lebens gut und nah an der Realität wieder. Beeindruckend fand ich die Vorlesung im letzten Kapitel und die damit einhergehende Einsicht Juliets.
Das Cover spiegelt den Inhalt gut wieder, recht unaufgeregt, und trotzdem erzählt es von zwei Welten, die unvermeindlich miteinander verbunden sind.
Dies war mein erster Roman von Syd Atlas. "Es war einmal in Brooklyn" hat mich berührt und neugierig auf weitere Romane der Autorin gemacht. Trotz meiner Antipathie der Protagonistin gegenüber schafft Atlas es, durch Beleuchtung der Hintergründe für besagtes Handeln und das persönliche Schicksal Juliets, Verständnis beim Lesenden zu wecken.
Alles in Allem ist "Es war einmal in Brooklyn" der etwas andere Coming-of-Age Roman aus einer Zeit, in der Erwachsenwerden noch deutlich anders verlief als heutzutage. Trotzdessen zeigt sich dem Leser sehr deutlich, dass die Teenager damals mit den gleichen Themen konfrontiert waren, wie heutzutage: Liebe, Sex, Unabhängigkeit. Atlas schafft es durch eine kurzweilige Erzählweise eine emotionale Achterbahnfahrt zweier Protagonisten auf 280 Seiten zu erzählen.
Ich wollte es lieben: es spielt in Brooklyn, in den 70er Jahren, es geht um eine junge Liebe und auch um ernste Themen. Ich hatte das Gefühl, ein kleines Juwel in den Händen halten zu können. Leider hat es mich nicht so erreicht, wie ich es mir erhofft habe.
David und Juliette sind von klein auf beste Freunde, zwei Außenseiter, die alles miteinander teilen. Doch David stirbt, denn er hat Leukämie. Juliette dagegen will endlich leben und verliebt sich in den erfahrenen Pizzajungen Rico. Das kann David nicht ertragen, denn er liebt Juliette. Er weiß, er muss etwas unternehmen, bevor es zu spät ist. Anfangs war ich absolut gefesselt, mochte David und Juliette sehr gerne. Doch dann kam Rico und irgendwie hat mir das so ein bisschen die Stimmung versaut. Juliette und David verändern sich, ihre Freundschaft verändert sich, so wie das echte Leben nun einmal auch spielt. In meinen Augen haben sie sich aber in die falsche Richtung entwickelt und das fand ich sehr schade.
Dann kommt der große Blackout, der auf dem Klappentext schon erwähnt wird. Der kommt aber leider sehr spät, aber ab da war ich dann wieder an Bord und unglaublich gefesselt. Denn was in dieser Nacht passiert kam unerwartet und hätte auch eine Triggerwarnung vertragen. Ich habe mit einem anderen Ausgang gerechnet und darauf gehofft. Auch wenn das Ende so wohl am realistischsten und authentischsten daher kam, hätte mich zumindest ein anderes Ende vielleicht noch ein wenig überzeugen können, aber das ist leider nicht eingetreten. Die Spannung, die mit der Blackout-Episode kam, war dann leider auch recht schnell dahin.
Ich glaube der Hauptgrund, weshalb mir dieses Buch nicht ganz so sehr gefallen hat, mal abgesehen davon, dass es mich grundsätzlich kalt gelassen hat, war der Schreibstil der Autorin. Die Sätze waren so wirr und sperrig, so eigenwillig aneinander gereiht, dass ich Probleme hatte, der Geschichte zu folgen. Für mich kam das gewollt „künstlerisch“ rüber und daher auch sehr gestelzt. Das hat mir das Lesen nicht unbedingt leicht gemacht.
Ich hätte es wirklich gerne gemocht, aber im Großen und Ganzen war es nicht mein Buch, auch wenn es den ein oder anderen wirklich schönen Moment hatte. 2,5/5 ⭐️
Nachdem ich das erste, autobiographische Buch von Syd Atlas wahnsinnig gelungen, mutig und inspirierend fand, war ich total neugierig auf ihren neuen Roman, der ein völlig anderes Genre bedient. Grundsätzlich muss ich sagen, dass mir auch dieses Buch gut gefallen hat, aber lange nicht so gut wie der Debütroman der Autorin. Der Schreibstil der Autorin ist zunächst einmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber dann lässt sich das Buch gut und flüssig lesen. Was mich immer wieder verwirrt hat und auch mit der Zeit leider nicht einfacher wurde, sind die Zeitsprünge in der Handlung, durch die man nicht immer genau weiß, was gerade passiert und ob man sich gerade im Jetzt, oder in der Vergangenheit befindet. Gekoppelt mit den thematischen Sprüngen war es bisweilen eine Herausforderung, sich in der Handlung zurechtzufinden. Letztere finde ich gleichzeitig aber auch sehr spannend, da es sich eben um die Gedankenströme von Teenagern handelt, die alle auf ganz unterschiedliche Art und Weise an einem Scheidepunkt in ihrem Leben stehen und Entscheidungen zu treffen haben. Diese Zerrissenheit hat die Autorin gut rübergebracht. Die Figuren sind authentisch und echt, große Sympathien werden eigentlich nicht erzeugt, vielmehr legt die Autorin wert darauf, ihre Figuren als die zu zeichnen, die sie sind: launische Teenies, die vor allem auf sich selbst wert legen und die Bedürfnisse und Gefühle der Menschen um sich herum gerne mal übersehen. Auch das macht die Geschichte interessant, schafft aber keine wirklich starke Verbindung zu den Protagonisten. Die Handlung an sich ist abseits des großen Blackouts zwar interessant, aber eher "klassisch", es gibt keine wirklich neuen Elemente im Buch. Und der Blackout, der im Klappentext so deutlich hervorgehoben wird, war in der Geschichte selbst doch nur ein untergeordnetes Thema. Unterm Strich fand ich das Buch interessant und lesenswert, zwischendurch aber auch mal etwas schwieriger und nicht ganz so überzeugend wie das Erstlingswerk der Autorin.
Zum Inhalt: David liebt Juliette und Juliette liebt… Rico? Als Juliette eines Abends auf einer Party den Pizzaboten Rico kennenlernt, ist sie direkt fasziniert von ihm. Er bittet sie auf ein Date. David ist Juliettes bester Freund, sie kennen sich schon ewig, wohnen nebeneinander. Als David kurz vor dem Highschoolabschluss erfährt, dass er Krebs hat, schmiedet er den Plan, Juliette endlich seine wahren Gefühle zu gestehen. Doch Juliette hat nur noch Augen für den charismatischen Rico, der einen Plan verfolgt. Und dann kommt es zum Blackout und nichts ist mehr so, wie es vorher war…
Mein Fazit: Der Schreibstil und der Aufbau der Geschichte haben mir von Anfang an gut gefallen. Juliette ist unsicher… hat außer David nicht so recht Anschluss gefunden und als dann plötzlich Rico auftaucht, begibt sie sich hingebungsvoll in seine Arme. Aber irgendwas hat mich an Rico gestört… die Art, wie er mit Juliette umgeht und wie besessen er von ihrer Jungfräulichkeit ist. Ich persönlich fand ihn übergriffig und unsympathisch, obwohl er Juliette mag, wirkte der Umgang toxisch. Und David, der ist verzweifelt. Ich glaube, jeder kann sich vorstellen, wie es ist mit 17 Jahren verliebt zu sein und man nicht so recht weiß, wie man mit den Gefühlen umgehen soll. Aber auch sein Verhalten ist gegenüber Juliette nicht in Ordnung. Tatsächlich kommt es nach dem Blackout zu einer Wendung, die ich so nicht erwartet habe. Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass man als Leser*in auch einen Einblick in die Familien bekommt und die einzelnen Mitglieder ebenfalls durchleuchtet werden. Somit war so manches Verhalten eher nachvollziehbar. Ich mochte die Geschichte, irgendwie ist sie anders und somit vergebe ich ⭐️⭐️⭐️ fünf Sternen. Die zweite Hälfte des Buches habe ich so nicht erwartet und leider konnte der Teil mich nicht überzeugen. Außerdem waren mir manche Handlungsstrenge zu abgeschnitten und somit gewisse Handlungen nicht nachvollziehbar.
Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch heran und wurde dennoch enttäuscht. Der Roman verspricht eine interessante, innovative Geschichte rund um zwei High-School-Abschluss-Schüler im Raum NY im Jahr 1977 und eine dramatische Wende beim großen Blackout. Vom Blackout wusste ich bisher nichts, da ich viel später geboren wurde.
Allerdings war das dann alles gar nicht so dramatisch. Insgesamt kam mir das Buch mit jeder fortschreitenden Seite wie ein langweiliger, Möchtegern-Abklatsch von "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" mit einer Portion Dramaturgie, die nicht besonders gut ausgebaut wurde. Es wirkte alles insgesamt einfach langweilig, obwohl wichtige Themen wie Vergewaltigung und Krebs angesprochen wurden. Mich konnte es aber nicht berühren. Es wirkte alles abgestumpft, distanziert. Die Protagonisten wurden mir ebenfalls nicht sympathisch. Außerdem wurde andauernd "Son of Sam" erwähnt, der dann aber nicht einmal wirklich in die Geschichte eingebaut wurde. Ab der Häfte habe ich das Buch nur noch überflogen, um das Ende noch mitzubekommen. Es konnte für mich nichts retten. Es ist ein trauriges, aber gleichzeitig nichtssagendes Buch, was nicht lange im Kopf nachhallen wird.
Ich habe zudem sehr lange gebraucht, bis ich das Buch überhaupt in den Händen halten konnte. Die ersten 4 Wochen nach Erhalt hatte es einen wirklich extrem penetranten Gestank, der nicht gesund sein kann.
Stilistisch ist der Roman von der Sicht eines auktorialen Erzählers geschrieben, Der Roman ist nicht streng chronologisch aufgebaut. Am Anfang folgen viele Rückblicke.
Insgesamt hatte ich doch ein wenig mehr als "Ich muss meine Jungfräulichkeit vor der Uni verlieren." erwartet. New Adults, die mit den selben Problemen kämpfen, haben eventuell ihren Spaß am Roman.
Das Buch kommt zudem mit einem Schutzumschlag aus Papier und einem orangenen Lesebändchen.
Groß waren die Erwartungen nach Klappentext und dem Beginn der Leseprobe. Da ging es um New York, den großen Blackout und natürlich von dem Killer Son of Sam, dazwischen zwei ewige Freunde mit einem Versprechen auf mehr als nur Freundschaft. Da ist David, krank und seine beste Freundin Juliette und ihr Pakt. David wird sterben und Juliatte wird damit parat kommen müssen. Und was wird während des Stromausfalls wohl passieren? Nichts, was der Klappentext angedeutet hat. Stattdessen geht es um Traumata, von denen Juliette gleich zwei erleben muss. Die Geschichte handelt von den Ereignissen, die dazu führten und, was die Geschichte so gewöhnlich wie nett macht: Von der Heilung, beziehungsweise der Bewältigung und dem Weiterleben. Dafür hätte es nicht New York bedurft, noch das Jahr 1977. Die Geschichte hätte auch im hier und jetzt spielen können.
Syd Atlas schreibt stringent und mit sehr schönen Bildern. Das Buch hat mich nicht genervt, aber dennoch täuscht der Klappentext so stark, dass ich es als Aufhänger für die Rezension nutzen musste. Wer eine Coming of Age-Story mag und sich nicht von einigen Triggermomenten abschrecken lässt, kann einige schöne Stunden mit Juliette verbringen.
"Sich in sich selbst zu verlieben, ist der Schlüssel zum Glück."
Der Sommer 1977 stellt New York vor besondere Herausforderungen. Die Temperaturen brechen Rekorde, die Polizei jagt einen Serienmörder, der später als "Son of Sam" bekannt werden sollte. Auch für die 17 Jahre alten besten Freunde Juliette und David wird sich das Leben für immer verändern. Der krebskranke David begreift, dass er seine beste Freundin liebt. Doch wie viel Zeit bleibt ihm noch?
Der Roman beschreibt in eindringlicher Weise die Stimmung im New Yorker Hitzesommer 1977. Nicht nur die Temperaturen steigen, sondern auch die Angst der Menschen vor einem Serienkiller. Die Autorin schafft es wirklich gut, die Handlung in diese Stimmung einzubetten. Der Schreibstil lässt sich angenehm und schnell lesen. Sowohl Juliette als auch David sind nahbare und sympathische Charaktere, die versuchen herauszufinden wo die Zukunft sie hinführen wird. Die Entwicklung und Unsicherheiten der Teenager wird authentisch dargestellt. Auch die Krebserkrankung von David wird empfindsam abgebildet. Eine absolute Leseempfehlung für Fans von stimmungsvollen Romanen.
Vielen Dank an den Kindler Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.