Ausgerechnet an ihrem 50. Geburtstag bekommt die Psychologin Liv Bentele Besuch von einem attraktiven Südländer in schwarzem Cape. Leider hat sich der Mann nur in der Tür geirrt. Aber dann ist plötzlich die alte Dame tot, nach der er sich erkundigt hat, und Liv stellt ihn zur Rede. In Wahrheit sei er Thanatos, der griechische Gott des sanften Todes, antwortet er freundlich, und ja, es deprimiere ihn zutiefst, wie unwürdig das Sterben heute sei. Liv sieht in ihm eher einen von Todessehnsucht geplagten Neurotiker und bietet ihm therapeutische Hilfe an. Bei ihrem lebhaften Austausch stellt sich heraus, dass Livs neuer Klient tatsächlich der Sensenmann ist – und sich nicht in der Tür geirrt hat.
Hans Rath, Jahrgang 1965, studierte Philosophie, Germanistik und Psychologie in Bonn. Er lebt mit seiner Familie in Berlin, wo er unter anderem als Drehbuchautor tätig ist. Mit der Romantrilogie «Man tut, was man kann», «Da muss man durch» und «Was will man mehr» hat Rath sich eine große Fangemeinde geschaffen. Zwei der Bücher wurden bereits fürs Kino verfilmt. «Und Gott sprach: Wir müssen reden» sowie «Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch» wurden ebenfalls zu Bestsellern.
„Diese ganze Welt ist ein einziges Fressen–und–gefressen–Werden. Du kannst behaupten, dass es ein Unterschied ist, ob du eine Waffe gegen jemanden richtest, oder ob du Waffen herstellst und verkaufst. Aber du kannst nicht leugnen, dass alle schuldig sind.”
Zum 50. Geburtstag erhält die Psychologin Olivia Bentele einen unerwarteten Besuch von Thanatos, dem Gott des sanften Todes. Plötzlich steht er vor ihrer Tür und erklärt, dass er sich geirrt hat und eigentlich woanders hin wollte. War es wirklich nur ein Irrtum? Kann sich ein Gott, ein höheres Wesen, tatsächlich irren?
In seinem neuen Roman "Jetzt ist Sense" beschäftigt sich der Autor Hans Rath mit der griechischen Mythologie und vor allem mit dem Tod - oder doch mit dem Sinn des Lebens? Kann der Tod auch erschöpft sein? Für Hans ist deutlich, dass das Buch die Menschen dazu anregen soll, mehr zu leben und nicht ihre Zeit mit Dingen zu vergeuden, die keine Freude bringen.
Was Hans mit diesem skurrilen Buch erreicht, sind die vielen philosophischen Fragen, die einen zum Nachdenken anregen. Er zeigt auch deutlich, dass "jede Kultur ihren eigenen Tod hat". Wir in Westeuropa betrachten den Tod als etwas Schlechtes, aber im Buch geht es eigentlich mehr darum, dass Thanatos, auch bekannt als Zino, erschöpft ist und Therapie braucht.
Die Dialoge waren größtenteils witzig und hatten etwas von Hollywood-Style. Es war interessant zu sehen, wie ein Buch fast ausschließlich aus Dialogen bestehen kann.
Ich hatte zwar mehr zum Thema Tod oder Sterben erwartet, aber das Buch beschäftigt sich vorrangig mit dem Leben. Die philosophischen Gedanken waren jedoch sehr stark und zielführend. Hans versucht hier zu zeigen, dass der Tod plötzlich den ersten Schritt wagt und sein eigenes Schicksal ändert, anstatt sich nur über die Menschheit zu ärgern. Dass Olivia ihn darauf aufmerksam macht, dass sein Boss Hades ihn dafür bestrafen wird, zeigt, wie sehr wir auf Arbeit ausgerichtet sind. Dabei muss man auch sagen, dass privilegierte Menschen mehr Möglichkeiten haben, ihr Leben zu verändern und es zu hinterfragen, wie sie leben wollen.
Fragwürdig finde ich die Erwähnung des Z-Wortes. Auch wenn es im Zusammenhang des Satzes als diskriminierend benannt wird, frage ich mich, ob man es überhaupt ausschreiben und in einem Live-Stream aussprechen muss. Das Wort "Junkie" finde ich in einem anderen Kontext auch fragwürdig, da es abwertend verwendet wird. "Junkie" kommt aus dem Englischen "to junk" und bedeutet so viel wie "Müll". Es wird oft benutzt, um drogenabhängige Menschen abzuwerten, die keinesfalls Müll sind.
Trotz dieser Kritikpunkte fand ich das Buch unterhaltsam.
„Wenn das Schicksal wirklich vorherbestimmt ist, warum wissen wir dann nicht, dass wir keine Wahl haben? Ich meine, ist es nicht völlig sinnlos, dass die Menschen glauben, frei zu sein? Und warum kennen wir das Gefühl der Freiheit, wenn sowieso alles vorherbestimmt ist?“
Liv ist genau einen Tag weniger als ein Jahr älter als ich. Das Buch erschien einen Tag nach meinem 49. Geburtstag. Nicht nur deswegen fand ich sie sehr sympathisch und als Charakter glaubwürdig. Ich fühlte mich bei dieser Geschichte ausgezeichnet unterhalten. Ich hörte das meiste beim spazieren und manche mir entgegen kommende Spaziergänger schauten mich irritiert an, als ich plötzlich schmunzeln und in einem Fall sogar laut lachen musste. Ein Buch in dem Rocky Balboa zitiert wird, ein Buch, das an einem Tag gelesen bzw. gehört wurde -5 Sterne. Sandra Borgmann ist eine hervorragende Sprecherin mit einer tollen Stimme. Über eine Fortsetzung würde ich mich zwar freuen, aber das Ende war auch ok so wie es war.
ENGLISH VERSION BELOW ----------------------------------
Ich hab das Hörbuch beim Autofahren gehört. Dafür hat es perfekt gepasst. Das Buch war unterhaltsam, es arbeitet viel mit Situationskomik. Es ist kein literarisches Meisterwerk, den Anspruch hat es aber auch nicht. Obwohl es um das Thema Tod geht, steht der Humor im Vordergrund. Die Handlung ist spannend aufgebaut, die Charaktere gut getroffen und auch mit dem Ende bin ich zufrieden (es war doch spannend mitzufiebern, wie Hans Rath die Geschichte enden lässt).
Wer eine locker-leichte-unterhaltsame Lektüre sucht, die mal nicht auf einer Liebesgeschichte aufbaut, die ein wenig zum Nachdenken anregt und dem*der Ironie kein Fremdwort ist, wird viel Spaß mit dem Buch (oder dem Hörbuch – klare Empfehlung) haben. ----------------------------- ----------------------------- I listened to the audio book while driving. It was perfect for that. The book was entertaining, it works a lot with situation comedy. It is not a literary masterpiece, but it doesn't claim to be. Although it is about death, the humour is in the front. The plot is excitingly constructed, the characters well met and I am also satisfied with the ending (it was exciting to see how Hans Rath would end the story).
If you are looking for a light and entertaining read that is not based on a love story, that makes you think a little and irony is not a foreign word to you, you will have a lot of fun with the book (or the (german) audio book).
Wer einen kleinen Anstoß braucht, um etwas zu tun, was er schon lange wollte, für den ist Jetzt ist Sense von Hans Rath, gelesen von Sandra Borgmann eine gelungene und humorvolle Erinnerung, wenn es um motivierende Worte geht.
Mit viel Humor, verpackt in eine fesselnde Handlung, der man leicht folgen kann, und mit liebenswerten und schrulligen Charakteren wird der Hörer daran erinnert, dass niemand ewig lebet (mit Ausnahme einiger Götter).Deshalb sollten wir Störfaktoren ändern und die glücklichen Momente schätzen, denn man weiß nie, wann jemand in einem schwarzen Kapuzenumhang und mit einer Sense an unserer Tür klingelt.
Vielen Dank an Netgalley, Argon Verlag AVE GmbH und dem Autor Hans Rath für die Möglichkeit, dieses Buch als eARC im Austausch für eine ehrliche Rezension zu hören.
Sehr gute 3,5 Sterne. Nette Unterhaltung, die Story plätschert vor sich hin, zwischendurch einige Schmunzler dabei. Also definitiv nett für zwischendurch.
Pünktlich zu ihrem 50. Geburtstag schneit ein gutaussehender Mann im schwarzen Umhang bei der Psychologin Liv Bentele herein. Dummerweise hat er sich nur in der Tür vertan. Doch dann ist auf einmal eine alte Dame mausetot, nach der er gefragt hatte, und Liv konfrontiert ihn damit. Er entgegnet freundlich, dass er in Wirklichkeit Thanatos, der griechische Gott des sanften Ablebens, sei und es ihn ziemlich runterziehe, wie unwürdig das Sterben heutzutage ist.
Liv hält ihn eher für einen von Todessehnsucht gepeinigten Nervenbündel und offeriert ihm therapeutische Unterstützung. Im Laufe der Sitzungen zeigt sich, dass ihr neuer Schützling tatsächlich ein höheres Wesen ist – und immer zur Stelle, wenn es darum geht, skrupellosen Immobilienhaien oder prügelnden Gatten eins auszuwischen.
Für mich hat das nach herrlicher Unterhaltung für zwischendurch geklungen. Ich dachte mir, wenn der Tod persönlich auf der Couch liegt, dann gibt es zweifelsfrei eine interessante Entwicklung im Roman, die mit schwarzem Humor und heiteren Charme für wohlige Lesestunden sorgt.
Es ist eine eher flapsige Erzählung, die mich an diese deutschen Romantikkomödien aus dem Fernsehen denken lässt. Livs Begegnung mit dem griechischen Sensenmann, der sofort an Adonis erinnert, hat wenig Tiefe, die Dialoge sind eher aufgelegt und die Entwicklung ist meiner Meinung nach vorhersehbar.
Zur Handlung habe ich wenig zu sagen, weil sie keinen fassbaren Strang folgt. Insgesamt geht es eher um das Leben von Frauen um die 50, und darum, dass man es sich gut gehen lassen soll.
Erzählt wird in witzigem Tonfall, der mit Spitzen aus Ironie und Sarkasmus für das eine oder andere Lächeln sorgt.
Trotzdem hüllt der Autor schwermütige Themen in die banale Leichtigkeit, weil sich Liv und Thanatos Gedanken über das Sterben machen und Fragen dazu stellen. Wann ist die richtige Zeit, um zu gehen? Gibt es das Schicksal oder liegt das Glück in der eigenen Hand?
Für mich war ein Knackpunkt, dass die Inhaltsbeschreibung etwas anderes ankündigt, als es im Buch umgesetzt wird. Denn der Tod oder Thanatos macht keine Therapie, sondern schäkert eher mit Psychologin Liv zwischen Tür und Angel, wodurch sie seiner wahren Identität auf die Schliche kommt.
Obwohl „Jetzt ist Sense“ an meinen Erwartungen vorbei schrammte, hatte ich eine feine Lesezeit. Es war heiter und im kecken Ton geschrieben, die Einstellung des Todes zum Leben und den Blick auf die Systematik und Mythen dahinter, fand ich charmant aufbereitet. Gefallen hat mir, dass sich die alten Götter in unserer modernen Zeit blicken lassen und ein bisschen Esprit zeigten.
Unterm Strich ist es ein nettes Buch mit witzigen Überlegungen und skurrilem Geschäker, welches sich zwischendurch gut lesen lässt.
Kommt der Tod zum Psychiater... Was normalerweise einen platten Witz ankündigen würde, funktioniert in diesem Roman auf eine sehr eigene Art und Weise perfekt.
Ich durfte im Vorfeld schon in das Buch rein lesen. Danke an Vorablesen und dem dtv für die Zusendung eines Leseexemplares. Dies wird meine Bewertung für dieses Buch in keinster Weise beeinflussen.
Das Cover an sich ist schon ein echter Blickfang und zog mich magisch an. Auf der einen Seite wirkt der Anblick des Sensenmannes an der Bar schon sehr surreal. Andererseits stimmte es mich unendlich traurig, ihn dort ganz allein sitzen zusehen.
Der Tod gehört zu unserem Leben dazu, auch wenn wir davor gern die Augen verschließen. Hier begegnet er uns in Gestalt eines griechischen Gottes, der nicht nur verdammt gut aussieht, sondern auch noch äußerst charmant zu sein scheint. Kein Wunder also, dass die Psychiaterin Olivia ihn für einen Stripper hält, als dieser rein zufällig an ihrem 50.Geburtstag auf der Matte steht. Da er nebenbei in einer Sinnkrise steckt, nutzt der Tod, hier Zino genannt, die Gelegenheit und besucht Olivia nun häufiger, um in Therapie zu gehen. An der wahren Identität hat Olivia zunächst Zweifel. Doch einige Zufälle später, ist sie sich da nicht mehr so sicher.
Schon nach den ersten Seiten hatte mich die Geschichte. Der locker leichte Schreibstil, in Verbindung mit einem ganz eigenen Humor, bescherte mir reines Lesevergnügen. Es herrschte eine Situationskomik, die für mich auf den Punkt genau richtig war und nie peinlich oder zu gewollt wirkte. Deshalb mochte ich die Charaktere, da sie auf mich verdreht aber deswegen so authentisch wirkten. Manchmal fragte ich mich, wie Olivia es mit all den skurrilen Charakteren in ihrem Umfeld überhaupt aushält, ohne selbst in Therapie zu müssen.
Und genau dieser Humor nimmt dem Thema Tod seine erdrückende Schwere ohne respektlos zu werden. Denn neben all der Ironie und dem Wortwitz tauchen auch viele leise Töne auf, die zum Philosophieren und Nachdenken anregen. Es treten tiefgründige Fragen und Sichtweisen auf, die noch lange nachklingen. Zum Glück passiert das Ganze ohne esoterisch zu werden. Was ist der Sinn des Lebens? Ist das Schicksal unausweichlich? Habe ich erfüllt gelebt? Ist man irgendwann bereit zu gehen?
Viel zu oft denkt man, dass man noch ewig Zeit hätte oder man vergisst zu leben, aus Angst Fehler zu machen.
Den Tod zu personifizieren, dem Unbekannten ein Gesicht zu geben, um einem die Angst davor zu nehmen, gefiel mir sehr gut. Für mich hatte er viel menschliches an sich. Leben und Tod sind halt untrennbar miteinander verbunden. Die Einbettung der griechischen Mythologie, ist in meinen Augen das Sahnetüpfelchen.
Genau wie der Tod, kam das Ende leider viel zu überraschend. Gern hätte ich noch länger in der Geschichte verweilt. Für mich gehört dieser Roman jetzt schon zum meinen Jahreshighlights.
Und wenn der Tod eines Tages vor eurer Schwelle steht, dann hadert nicht mit eurem Schicksal. Ladet ihn einfach auf einen Ouzo ein.
Worum geht’s? Olivia arbeitet als Psychologin. Als es an ihrer Tür klingelt, öffnet sie in Erwartung ihrer neuen Klientin – doch davor steht ein gutaussehender Grieche im Kostüm des Sensenmannes. Dieser hat sich angeblich in der Tür geirrt und will zu ihrer Nachbarin, die kurz darauf tot aufgefunden wird. Was hat er mit deren Tod zu tun? Und hat er sich wirklich in der Tür geirrt?
Meine Meinung: „Jetzt ist Sense“ (dtv, Februar 2023) ist mein erstes Buch von Hans Rath. Und ich muss sagen: Es war definitiv kurzweilig und sehr unterhaltsam. Der lockere Schreibstil lies die Seiten nur so dahinfliegen und der Autor hat den Roman sowohl humorvoll als auch tiefgründig gestaltet, denn obwohl es immer wieder Szenen gab, die zum Schmunzeln waren und einen gewissen Sarkasmus enthielten, so war das Buch doch auch philosophisch und nachdenklich stimmend.
Hauptsächlich begleiten wir die Psychologin Olivia und ihre beste Freundin Conny, zwei Frauen in der Mitte ihres Lebens, die schon einiges erlebt und noch viel vorhaben. Dann haben wir noch den Tod Thanatos, der als griechischer Schönling Zeno unter den irdischen Bewohnern wandelt. Alle diese Charaktere sind wirklich originell und gewählt und passen perfekt in den Roman.
Die Story selbst setzt sich zusammen aus einer Basis aus komischen und sarkastischen Anekdoten, einer Prise griechischem Mythos und einem Schuss Philosophie. Und daraus mixt Hans Rath einen Cocktail, der unterhaltsam ist, kurzweilig und einen dem Alltag entfliehen lässt. Was, wenn ich nur noch drei Tage zu Leben hätte? Welche Ziele habe ich im Leben? Was will ich noch erreichen? Was erleben? Diese Fragen beschäftigen einen immer wieder. Und das hat mir an diesem Buch eben besonders gefallen, dass der Autor das Leben und den Tod auf die Schippe nimmt und trotzdem auch ein bisschen Ernst mit dabei ist. An einigen Stellen hätte ich mir das Ganze noch ausführlicher und lustiger gewünscht, das Buch ist ja sehr kurz und hätte noch einige Seiten mehr vertragen können. Dies aber auch deshalb, weil ich zu gerne noch mehr Geschichten mit den Protagonisten miterlebt hätte, noch ewig hätte weiterlesen können und Zeno und die anderen gerne noch besser kennengelernt hätte. Auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung von mir und ich werde definitiv noch viele weitere Bücher des Autors lesen!
Fazit: In „Jetzt ist Sense“ kreiert Hans Rath mit Zeno/Thanatos, Olivia und Conny Charaktere, die dem Buch ein Eigenleben verleihen. Besonders gut hat mir die Mischung aus sarkastischem Humor und Herumphilosophieren über das Leben gefallen. Der Autor reiht in seinem Roman mehrere Anekdoten aneinander, die das Buch kurzweilig und unterhaltsam gestalten und die Seiten nur so dahinfliegen lassen. Teilweise wäre ich gerne noch tiefer und ausführlicher in die einzelnen Szenen eingetaucht und hätte mir vom Klappentext her doch noch eine Prise mehr Humor vorstellen können. Aber ich habe die Lektüre genossen und freue mich schon auf viele weitere Bücher des Autors.
4 Sterne von mir für diese wirklich unterhaltsame Lektüre!
Am 50.Geburtstag blickt man schon mal zurück auf ein ganzes Stück Leben und ahnt: fünf Jahrzehnte Lebenszeit bleiben nicht mehr. Aber muss deshalb gleich der Sensenmann an der Tür klopfen?`Die Berliner Psychotherapeutin Liv ist jedenfalls ziemlich irritiert angesichts des gutaussehenden Mannes, der mit Flattercape und Sense an ihrer Tür klopft. Falsche Adresse, er wollte zu der alten Dame ein paar Stockwerke über Livs Praxis - und die ist kurz darauf tot. Da kommt frau schon mal ins Grübeln, zumal der Mann auch wenig später in einem Biergarten ausgerechnet auftaucht, während ein Besucher einen tödlichen Schlaganfall erleidet.
Kein Zufall, versichert Zino, der nicht nur wie ein griechischer Gott aussieht, sondern auch einer ist. Hinter der Fassade des fröhlichen Griechen steckt eigentlich der Gott Thanatos, zuständig für einen leichten Tod und verwandt mit Hades und all den anderen für die antike Unterwelt zuständigen Göttern. Anfangs fällt es Liv schwer, seine Behauptungen ernst zu nehmen, dann wird sie besorgt: Was, wenn Zino/Thanatos sich bei seinem ersten Besuch gar nicht in der Tür geirrt hat? Was, wenn ihre Lebenszeit schneller abläuft, als sie gedacht hätte? Und wie lässt sich dem Tod beziehungsweise dem eigenen Schicksal ein Schnippchen schlagen?
In "Jetzt ist Sense" von Hans Rath geht es buchstäblich um Leben und Tod - mit Humor und einer Leichtigkeit, die bei diesem Thema eher selten ist, aber durchaus auch nachdenklich. Dass es bei aller Philosophie und dem Nachdenken über das Jenseits nicht doch noch schwer wid, dafür sorgt das Peronenkarussell dieses Buches. Denn Livs beste Freundin Connie und die Familien der beiden, aber auch der eine oder andere von Livs Klienten müssen Lebens- und Liebeskrisen bewältigen, Öko-Hipster müssen sich in der Uckermark integrieren und Liv sich die Frage beantworten, ob irgendjemand denn wirklich den Tod verdient.
Selten wird in Büchern mit so leichter Hand dahingestorben, aber auch das Leben wird gefeiert. Dass der Tod als Charakter hohe Beliebtheitswerte erreichen kann, hat der Sensenmann in Terry Pratchetts Scheibenwelt-Romanen bereits vorgemacht. Zino ist mehr der Typ für das 21. Jahrhundert, bietet zudem mehr fürs Auge, hat aber ebenfalls den Hang zur Philosophie, der angesichts seiner Tätigkeit vielleicht unvermeidbar ist.
"Jetzt ist Sense" mag mit leichter Hand geschrieben werden, es gibt viel zu schmunzeln, doch niemals ist der Humor platt. Wann gibt es schon mal eine Chance, den Tod auf der Therapiecouch zu haben? Liv jedenfalls gewinnt nicht nur manche Erkenntnis über Leben und Tod, sondern auch Einsichten, die gewissermaßen für die Ewigkeit sind.
Seit „Saufen nur in Zimmerlautstärke“ (gegenwärtiger Titel: „Halb so wild“) warte ich darauf, dass Hans Rath einen ähnlichen Kracher vorlegt; in „Jetzt ist Sense“ habe ich nicht einfach nur deswegen all meine Hoffnungen gesetzt, sondern auch, weil Sebastian Niedlich mit seinen Büchern rund um den Tod als eine tragende Romanfigur längst bewiesen hat, dass „der“ Tod durchaus für amüsante Unterhaltungsliteratur geeignet ist – und von Pratchetts Scheibenwelt-TOD will ich gar nicht erst groß anfangen. Leider hinkt „Jetzt ist Sense“ da doch sehr hinterher und ist deutlich mehr Dora Heldt als Sebastian Niedlich. Den in der Beschreibung erwähnten „lebhaften Austausch“ sowie die „therapeutische Hilfe“ habe ich auch gar nicht so wahrgenommen; für mich war das hier ein Roman rund um eine alleinstehende Frau, die ab ihrem 50. Geburtstag eine mehr oder weniger lockere Bekanntschaft mit dem Tod entwickelt hat. Selbst das Thema „Tod“ an sich ist für mich eher abgefrühstückt worden; zwischendurch wurde mal erwähnt, dass man Thanatos‘ Schwestern, den Göttinnen eines eher brutalen Todes, besser aus dem Weg gehen solle, aber ansonsten wirkte es eher so „na, wenn Thanatos kommt, ist das schon okay, aber wäre schon besser, wenn er einfach später nochmal wiederkommt“. Der Tod, der in seinem Job gerne abgelöst werden würde, kommt bei Sebastian Niedlich definitiv auch sehr viel besser rüber; hier war das in meinen Augen eher unterschwellig. Generell waren mir die Figuren hier zu wenig prägnant; selbst Olivia stand meinem Gefühl nach kaum deutlicher im Mittelpunkt als die Nebenfiguren. Ferner gab es einfach absolut keine Person, bei der ich gebibbert haben würde, dass Thanatos sie bitte (noch) nicht holen würde – und das, obschon man grad im weiteren Verlauf ständig damit rechnen musste, dass nun irgendwer sterben würde.
Letztlich habe ich „Jetzt ist Sense“ als Unterhaltungsroman empfunden, der die typischen Anforderungen an einen solchen erfüllt, dabei aber kaum mehr als das Minimum erreicht. Ich habe auch vergleichsweise lang an diesem Buch gelesen; das war eher gemütlich kapitelweise weglesen, aber definitiv weit von quasi gefressen und am Stück eingesogen entfernt. Ich hoffe also weiter, dass Hans Raths nächstes Buch nun das sein wird, das mich ähnlich zu begeistern vermag wie dereinst “Saufen nur in Zimmerlautstärke“.
Jetzt ist Sense hat mich unerwartet gut unterhalten. Der Tod, der sich in Therapie begibt, erinnert inhaltlich und auch vom Titel her ein wenig an Terry Pratchett, und verspricht schon vom Klappentext her ein kurioses Lesevergnügen zu werden. Dass ich aber so mitfiebern würde, dass mich das Buch so einnehmen könnte, hatte ich nicht erwartet und freute mich natürlich.
Die Protagonistin Liv ist zwar bereits 50 und damit deutlich älter als die Protagonisten, mit denen ich mich sonst umgebe, aber ich finde, man hat es ihr kaum angemerkt. Sie denkt und verhält sich junggeblieben, auch wenn es natürlich hin und wieder Anspielungen auf ihr Alter gibt, und somit konnte ich mich recht gut in ihr Denken und Handeln einfühlen. Sie ist eine sehr reflektierte und besonnene Person, das gefiel mir. Ich mag es, wenn weibliche Protagonisten so eine Stärke und Geduld innehaben wie Liv.
Auch Thanatos ist ein spannender Geselle. Abgesehen davon, dass er natürlich allein deshalb interessant ist, weil er der Tod ist, mochte ich seine Art, seinen Humor, sein Mitgefühl, was man vom Tod auf den ersten Blick gar nicht erwarten würde. Er und Liv haben eine fesselnde Dynamik inne, ich mochte ihre Wortwechsel sehr gern und habe es genossen, ihnen bei ihrer gemeinsamen Reise über die Schulter zu schauen.
Was ich am liebsten verfolgt habe, war die Arbeit von Thanatos. Seine Ausführungen zum Sterben, zum Tod allgemein, sein Wissen darüber, wann wer woran stirbt. Das fand ich extrem cool und hätte gern ewig davon weitergelesen.
Gerade zum Ende spitzt sich die Situation deutlich zu. Anfangs dachte ich noch, es ginge nur darum, Thanatos' Sorgen zu therapieren, ihn in Liz jemanden finden zu lassen, der zuhört, ihn aufmuntert, ihm den Rücken stärkt. Aber dass es auch Liz an den Kragen gehen könnte, habe ich beim Lesen des Klappentextes geflissentlich übersehen. Ich mochte das letzte Drittel überhaupt nicht unterbrechen und hätte am liebsten alles am Stück verschlungen, wenn das zeitlich unterzubringen gewesen wäre. Der locker-leichte Schreibstil hätte es auf jeden Fall hergegeben.
Mein Fazit: Ein unheimlich unterhaltsames Buch mit einer scharfsinnigen Protagonistin, dem Tod höchstpersönlich und einer Portion Spannung, die ich so nicht erwartet hatte. Ganz großes Kino!
Wenn der Sensenmann an der Theke in einer Bar steht, dann ist so ein Covermotiv alles andere als unauffällig. Der Titel machte mich neugierig und der Klappentext ließ mich schmunzeln. So freute ich mich sehr, als ich das Hörbuch zum Roman "Jetzt ist Sense" von Hans Rath zur Rezension erhielt.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Sehr angenehm und unterhaltsam von Sandra Borgmann gesprochen amüsierte ich mich von Anfang an über die Psychologin Olivia Bentele, der es an wohl dosiertem Humor und Sarkasmus nicht fehlte. Im Grunde deckte die Geschichte nur wenige Tage ab. Allerdings Tage, die es auf jeden Fall in sich hatten. Ganz unverfänglich fing das Geschehen an, als zufällig der Tod höchstpersönlich an Livs Tür klingelte. Dem ruhigen Erzähltempo nach plätscherte die Geschichte einerseits ganz subtil voran. Andererseits allerdings mit der Zeit mit so viel Tiefe, dass man gar nicht anderst konnte, als aufmerksam zuzuhören.
Die überschaubare Anzahl der Charaktere war eine interessante Mischung von sympathisch, weniger sympathisch, nett, unkompliziert, schwierig und allerlei unterschiedlicher Facetten. Ich kann nicht leugnen, dass es in gewisser Form ein wenig lehrreich war zu "beobachten", wie eine Psychologin mit diesen unterschiedlichen Charakteren umging. Zudem war die Geschichte absolut unterhaltsam, humorvoll, einfallsreich und stellenweise ziemlich tiefgründig, was mich manchmal ein wenig innehalten und ein paar Dinge über das Gehörte nachdenken ließ. Bei all den Ereignissen war ich schließlich sehr gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln würde und in gewisser Weise blieb das Ende ziemlich unvorhersehbar, denn es hätte durchaus mehrere Möglichkeiten geben können.
Alles in allem kann ich sagen, dass mir das Hörbuch sehr gut gefiel, ich den Autor weiter im Auge behalten werde und ich das Buch/Hörbuch sehr gerne weiter empfehlen werde. ~~~~~ {Rezensionsexemplar; persönliche Meinung zum Buch} Das Rezensionsexemplar wurde mir vom Verlag und #NetGalleyDE zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Die Rezension spiegelt meine persönliche Meinung wider.
Wenn der Tod an deine Tür klopft Als es an der Tür der Psychologin Olivia Bentele klopft, steht ein attraktiver Mann mit schwarzem Umhang vor ihr. Dieser hat sich jedoch in der Tür geirrt und erkundigt sich nach Frau Keller. Sie denkt sich zunächst nichts bei dieser merkwürdigen Begegnung, doch als ihre nette alte Nachbarin plötzlich tot ist kommen Liv doch Zweifel an dem Mann. Sie konfrontiert ihn mit ihrem Verdacht und er gibt zu, er wäre in Wahrheit Thanatos, der Gott des Todes. Ihre Begegnung wäre weniger ein Zufall gewesen, ihn deprimiere das unwürdige Sterben dieser Tage. Als Liv diesem (offensichtlich verwirrten) Mann ihre professionelle Hilfe anbietet ahnt sie nicht, dass sie bald alle Seiten des Todes kennen lernen wird.
Hans Rath stellt in seiner Geschichte einen wirklich ungewöhnlichen Akteur dar. Der Tod höchst persönlich darf sich in sehr vielseitigen Facetten zeigen. Dabei schafft er es eines der ernsthaftesten Themen unseres Daseins ein Gesicht zu geben, ohne dass die Geschichte ins Schwermütige abkippt. Denn Thanatos hat trotz seines todernsten Berufes auch andere Seiten. Verständnis, Humor und Wut machen ihn den Menschen sehr ähnlich, doch was ihn plagt sind ein ums andere Jahrhundert die gleichen Beschwerden. Die Menschen wären noch nicht bereit, hatten noch so viel zu erledigen oder ärgerten sich über ihr ungenutztes Leben, dabei wissen sie doch alle um ihre Sterblichkeit. Ich mochte den sehr würdevollen Mix aus ernstem Thema und auflockerndem Humor. Hans Rath hat das in meinen Augen gut hinbekommen, ohne despektierlich der Angelegenheit gegenüber zu werden. Trotz der schönen Story und der stellenweisen Vergnügtheit verliert sich die Kernaussage des Buches nie. Das Leben und den Augenblick zu schätzen und zu genießen, wird einem wieder ins Gedächtnis gerufen. Die lebhafte Umsetzung in ein Hörbuch ist gut gelungen. Sandra Borgmann hat eine angenehme Stimme, ein gutes Sprachtempo und konnte die Charaktere gut unterscheidbar verkörpern.
Fazit: trotz des ernsten Themas, eine kurzweilige, liebenswerte Geschichte mit wichtigem Statement.
Gelesen von Sandra Borgmann (22 Ergebnisse auf audible; Patricia Cornwell, Elisabeth Herrmann, Simone Buchholz, Ashley Audrain; tiefere, gesetzte Stimme, die sehr gut zum Alter der Protagonistin gepasst und alles sehr lebendig gelesen hat)
Ich fand es sehr unterhaltsam, aber auch nachdenklich stimmend - genau das, was ich mir erhofft hatte.
Protagonistin Olivia wird 50, als die Nachbarin über ihr stirbt, nachdem ein mysteriöser, wie ein Sensenmann verkleideter Mann zu besuch kam. Der hatte sich erst in der Tür geirrt und hatte bei Olivia geklingelt. Fortan läuft Olivia der gut aussehende Sino alle Nase lang über den Weg, und erstaunlich viele Personen im Umfeld segnen hinterher das Zeitliche. Er ist doch nicht etwa...?
Das Buch lebt von den liebenswert-skurrilen Nebencharakteren, und eben von der unterhaltsamen Tiefgründigkeit. Es werden Fragen rund ums Sterben gestellt und erörtert, zum Beispiel, warum selbst alte Menschen beim Sterben nur sehen, wie wenig Zeit ihnen noch bleibt und nicht, wie viele tolle Erfahrungen sie bereits gemacht haben und wie viele Jahre ihr Leben nun schon währt; ob wir beim Sterben die Wahrheit erfahren über Dinge, die uns vorher verborgen waren; ob es Gott bzw. Götter gibt; ob man jemand anderen an seiner Stelle in den Tod schicken könnte, wenn man verhandeln könnte usw.
Was die Nebencharaktere angeht: Da gibt es Livs Exmann, der eine On-Off-Beziehung mit Uschi führt und sie weil die Beziehung bröckelt heiraten möchte; Livs beste Freundin Conny wird von ihrem Mann immer wieder mit Jüngeren betrogen; Connys schwangere Tochter Camilla ist auf dem Ökotrip und hat sich mit ihrem Mann beim Kauf eines Anwesens in der Uckermark über den Tisch ziehen lassen, und auch der neuste Therapiefall in Livs Praxis stellt sie auf eine harte Geduldsprobe.
Es hat mir echt gut gefallen. Wer Unterhaltung UND Nachdenken/Philosophisches möchte, ist hier an der richtigen Adresse.
Das Buch geht um den Gott des sanften Todes, Thanatos, der mit einem Decknamen unter den Menschen weilt und diese in den Hades bringt. Als er auf die Psychotherapeutin Liv trifft, beschließt er kurzerhand, in eine Gesprächstherapie zu gehen; und hier beginnt der Spaß der Geschichte.
Das Cover ist gut gewählt (mit haptischer Schrift!), zumal Thanatos (oder wie sie ihn im Buch nennen: Zino) ein kleines Suchtproblemchen hat und eine Taverne im Buch eine Rolle spielen wird.
Das Thema mit mystischen Wesen finde ich immer interessant. Hier geht es eben darum, dass Zino/Thanatos (der Sensenmann) in Therapie geht (verständlich, wenn man Jahrtausende lang Verstorbene in den Hades bringt). Der Plot ist simpel und ab und an vorhersehbar, was nicht so schlimm ist, da es nicht kompliziert sein soll, sondern die Idee zählt. Und lustig ist es allemal.
Auch der Schreibstil ist simpel (was nichts schlechtes ist), sodass man ziemlich schnell fertig wird, was gut ist, da man das Buch beim Lesen nicht aus der Hand legen kann. Und auch hier: zwei-drei kleine Flüchtigkeitsfehler in der Rechtschreibung (ein Buch ist in der ersten Version selten perfekt :)).
Die Charaktere sind größtenteils interessant. Sie gehen zwar nicht viel in die Tiefe, haben dafür aber ordentliche Gespräche. Bei Conny stört es mich, dass sie scheinbar so stereotypisch ist, was das mit Crushes und "heißen Männern" angeht. Die restlichen Charaktere (außer der Makler) sind voll in Ordnung so.
Das Buch (bzw. das Thema) ist, wie gesagt, interessant, da ich selber eine eigene Version eines Todesgottes habe und es immer schön zu sehen ist, wie ähnlich oder verschieden andere Versionen sind.
Für einen kleinen Spaß zwischendruch ist das Buch empfehlenswert (eventuell eine Triggerwarnung für Suizidgefährdete und sexual Belästigte/Vergewaltigte). Ansonsten steht dem Lesen nichts im Weg.
Mit 50 Jahren ist Psychologin Olivia Bentele wohl oder übel schon in der zweiten Hälfte ihres Lebens angekommen. Eigentlich vermeidet sie es, daran zu denken doch an ihrem Geburtstag wird sie auf ungewöhnliche Weise daran erinnert. Vor ihrer Türe steht nicht etwa ihre beste Freundin oder ein Geburtstagsgeschenk in Form eines Strippers, sondern der Sensenmann höchst persönlich. Anfangs denkt sie noch, dass es sich bei dem attraktiven Fremden um einen von Todessehnsucht geplagten Neurotiker handelt, doch schon bald wird ihr klar, dass ihr neuer Klient tatsächlich niemand geringerer als der Totengott Thanatos ist.
Das Cover finde ich sehr gelungen, der Titel in Leuchtbuchstaben wirkt fast schon provokant. Die düstere Farbe der Bar in Kombination mit der grellen Schrift geben einem bereits eine erste Idee für die Stimmung der Geschichte.
Die Handlung beinhaltet nicht nur die Geschichte von Olivia, sondern setzt sich aus vielen geschickt platzierten Subplots zusammen. Wie im echten Leben auch wird immer wieder klar gemacht, dass unsere Taten nicht nur Auswirkungen auf uns selbst, sondern auch auf unser Umfeld haben.
Hans Rath hat in "Jetzt ist Sense" zahlreiche liebenswerte Charaktere erschaffen. Zino, der Sensenmann, mag zwar ein notorischer Lügner sein aber dank seinem Charme verzeiht man ihm die Flunkereien gerne. Olivias beste Freundin Conny hat mich besonders berührt, wer wünscht sich schließlich keine Freundin, die mit einem nicht nur durch Dick und Dünn, sondern sogar durch Leben und Tod gehen würde?
Obwohl man anfangs denken könnte, dass "Jetzt ist Sense" ein Buch über den Tod ist, hinterlässt die Geschichte doch eine ausdrückliche Aufforderung zum Leben. Das Leitmotiv "Nutze die Lebenszeit die du hast, denn du weißt nie, wann es vorbei sein könnte." wird dem Lesenden immer wieder subtil und völlig unverkitscht präsentiert.
Fazit: Jetzt ist Sense ist eine augenscheinlich leichte Lektüre für zwischendurch, die dann aber doch mit ordentlich Tiefgang daherkommt. Ein Buch, für alle Philosoph*innen mit Humor. Ein Buch, das JA zum Leben sagt.
Ausgerechnet an ihrem 50. Geburtstag klopft ein attraktiver Mann im schwarzen Cape an die Tür der Psychologin Liv Bentele. Doch der Mann hat sich nur in der Tür geirrt. Plötzlich ist jedoch die alte Dame tot, nach der sich der Unbekannte erkundigt hat und Liv stellt ihn zur Rede. In Wahrheit sei er Thanatos, der griechische Gott des sanften Todes. Liv sieht in ihm eher einen Neurotiker und bietet ihm therapeutische Hilfe an...
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Anfangs keine Ahnung hatte wohin diese Geschichte gehen würde. Sollte es ein Krimi sein, oder eher eine heitere Geschichte im Sinne von "Der Tod liebt mich"? Schlussendlich kann ich sagen das ich diese Geschichte sehr ungewöhnlich aber auch wirklich unterhaltsam gefunden habe- es war etwas fürs Herz und fürs Hirn.
Der Schreibstil war leicht verständlich und schwankte etwas zwischen humorvollen Passagen und tiefgründigeren Themen hin-und her. Anfangs hatte ich Sorge ob das überhaupt funktionieren könnte, aber dies war unbegründet- es wurde wirklich eine sehr schöne und unterhaltsame Geschichte! Mit Protagonistin Liv brauchte ich eine ganze Weile um wirklich warm zu werden, dafür war mir Thanatos gleich sehr sympathisch. Zusammen haben die beiden wirklich amüsante und dann aber auch wieder sehr tiefgründige Gespräche geführt die es großen Spaß gemacht hat zu verfolgen. Das Ende war sehr passend für die ganze Handlung und deshalb fand ich es auch gelungen und gut gemacht.
Der Erzähler hat das Hörbuch in einer angenehmen Stimme gelesen und konnte die Geschichte lebendig wiedergeben. Mir hat das Hörbuch deshalb wirklich gut gefallen.
Fazit: Unterhaltsame und ungewöhnliche Geschichte-mal humorvoll und dann wieder tiefgründig.
Lebe jetzt Olivia trifft an ihrem fünfzigsten Geburtstag Zino, er ist verkleidet als Sensenmann und besucht eine Nachbarin von ihr. Diese ist kurze Zeit später tot, ein Zufall? Sie trifft ihn öfter zufällig, immer gibt es bei diesen Gelegenheiten Tote, eigenartig? Olivas Leben verläuft nicht gerade rund, aber den Tod wünscht sie sich noch nicht herbei. Trotzdem findet sie Zino, beziehungsweise Thanatos der Gott des sanften Todes aus der griechischen Mythologie, interessant. Als Psychologin hat sie schon Menschen mit schwierigeren Problemen geholfen, als sich für den Sensenmann zu halten. Bei ihren Gesprächen kommt allerdings heraus, das Zino sich nichts einbildet und das er die Aufgabe hat sie zu ihrem Ende hin zu begleiten. Ein großartiges Buch voller schrägen Humor, denn eigentlich ist der Tod eine ernste Angelegenheit. Die Diskussionen der beiden haben teils philosophischen Charakter. Die Hetze der Zeit, kein Respekt für andere, der Herdentrieb von uns Menschen, wann ist der beste Zeitpunkt zu sterben. Wer hat das Sterben eher verdient und haben diejenigen die wir anderen als schlecht bezeichnen vielleicht doch irgendwo eine gute Seite. Vor allem gibt es immer wieder Stellen an denen ich herzlich gelacht habe, denn die Charaktere sind so treffend beschrieben, das man immer jemanden kennt, sei es aus dem eigenen Umkreis oder eine bekannte Persönlichkeit aus der Welt der Reichen und Schönen. Genau wie es ausreichend Situationskomik gibt, oder es wird der Mainstream etwas überzogener in Augenschein genommen. Treffsicher kommentiert der Autor unsere heutigen Einstellungen und Meinungen, seine Pointen sind sehr liebevoll gesetzt.
Unterhaltsam, witzig und zugleich tiefgründig zugleich. Was passiert, wenn der jahrtausende alte humorvolle Todes-Gott Thanatos auf eine aufgeweckte Berliner Psychologin trifft? Was wenn der Tod keine Lust mehr auf seinen Job hat und ohnehin keiner so recht freiwillig aus dem Leben treten will? Was wenn man sich mit einer ordentlichen Portion Humor fragt, warum sich beim Sterben alle noch ein bisschen extra Lebenszeit wünschen, um all das zu tun was sie in den letzten 80 Jahren aus irgendweöchen Gründen nicht geschafft haben?
Durch das ganze Buch hatte ich ein Lächeln im Gesicht, obwohl es dann doch um die menschliche Sterblichkeit geht. Wunderbar, wie Rath es schafft mit Witz die großen Fragen der Menschheit aufzurollen und zum Grübeln anzuregen. Seine schrulligen, ur-originellen, ungefilterten Charactere nehmen einen mit auf eine völlig unwahrscheinliche und gleichzeitig liebevoll und berührende Reise ins menschliche Dasein.
Rundum ein schönes, kurzweiliges Buch. Für meinen Geschmack treffen die Charactere ein wenig zu oft "rein zufällig" aufeinander - aber solide 4 von 5 Sterne!
Lieblingszitate: "„Sagten Sie gerade, dass Sie der Gott des Todes sind? […] Faszinierend.“ Sagte Olivia und fragte sich, ob die Therapie eines psychopathischen Serienkillers nicht doch einfacher gewesen wäre."
"Wenn man sich klarmachte, dass alles jederzeit vorbei sein konnte, weil das Leben jederzeit vorbei sein konnte, dann war es einfach nur lächerlich, womit Menschen ihre Zeit verplemperten."
Das Buch hat mich schon allein wegen des Covers neugierig gemacht. Der Sensenmann an einer Bar? Das wirkt schon sehr skurril. Dazu der Titel „Jetzt ist Sense“ in Neonschrift. Das musste ich mir einfach ansehen. Der Klappentext klang dann auch so verrückt, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Zu Beginn der Geschichte klingelt der Sensenmann an der Tür von Psychologin Olivia Bentele. An ihrem 50.Geburtstag! Diese scheint das aber gar nicht zu schockieren. Sie findet den Mann, in seinem schwarzen Cape, auch noch attraktiv! Der Mann, der sich später als Thanatos, den griechischen Gott des sanften Todes, vorstellt, hat sich aber nur in der Tür geirrt. Er wollte zu Livs älterer Nachbarin. Kurze Zeit später ist diese dann tot. Anfangs dachte ich, dass das Buch eine humorvolle Geschichte für mich bereits hält – was sie auch tat – dass das Ganze aber auch sehr tiefgründig wurde, damit hatte ich nicht gerechnet. Thanatos ist ein sehr sympathischer Charakter, der überhaupt nicht gruselig ist, so wie man sich den Sensenmann vermutlich vorstellen würde. Und auch Liv und ihre Freundin Conny sind authentische Personen, die man gerne in der Geschichte begleitet. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte lies sich flüssig lesen und es hat einfach Spaß gemacht in die Geschichte einzutauchen. Von Hans Rath hatte ich vorher noch nichts gelesen, sein Humor ist aber ganz nach meinem Geschmack, so dass ich mir weitere Bücher von ihm ansehen werde. Ein tolles Buch mit vielen Schmunzel-Momenten und Tiefgang.
Das Buch hat mir wirklich gut gefallen - ich hab selten so gelacht.
Olivia beginnt ihren 50. Geburtstag in ihrer Praxis und wartet auf ihren ersten Kunden. Doch viel zu früh klingelt es an der Tür und als sie öffnet steht ein Mann mit einem Cap und einer Sense vor ihrer Tür. Das muss ein Stripper sein, den ihr ihre beste Freundin schickt - zwar ein seltsames Kostüm aber gut sie freut sich trotzdem. Doch der attraktive junge Mann hat sich in der Tür geirrt und wollte zu einer älteren Nachbarin, welche kurze Zeit später tot aufgefunden wird.
Die Charaktere sind gut getroffen und oftmals wird der Alltag und das aktuelle Zeitgeschehen überspitzt aber treffend dargestellt. Dadurch ist die Geschichte mit viel Humor und Unterhaltungswert gespickt. Die Parallelen zum Sensenmann, der griechischen Götterwelt und den Mythen runden das Bild ab und bringen einen ganz eigenen Charme mit.
Trotz all der guten Laune, regt das Buch zum Nachdenken an, denn die Themen Leben, Tod, Freundschaft und das Schicksal haben einen besonderen Einfluss.
Ausgerechnet an ihrem fünfzigsten Geburtstag klopf ein schwarz gekleideter Herr an der Tür der Psychologin Olivia, genannt Liv. Aber er hat sich in der Tür geirrt und wollte zu ihrer älteren Nachbarin. Als diese dann kurz darauf tot ist, denkt Liv, ob es wohl doch der Sensemann war?
Eigentlich ist das so gar nicht mein Genre, aber frau muss auch mal über den Tellerrand schauen. Und ich habe es nicht bereut. Eine sehr humorvoll erzählte Geschichte über ein ernstes Thema. Olivia lernt den Tod kennen, hält ihn aber für einen gefrusteten, ausgebrannten Charmeur und will ihm helfen, nur um festzustellen dass es eben doch der Sensemann ist. Ein lockerer Schreibstil, den man gerne liest, sehr vielfältige, interessante Charaktere im alter meiner Eltern. Fand ich ganz lustig und unterhaltsam zu lesen. Ich mochte die kurzweiligen, teilweise echt witzige Episoden aus dem Leben des Sensemannes, es ist abwechslungsreich und sehr unterhaltsam erzählt und macht doch nachdenklich.
Zum Inhalt: Die Psychologin Olivia Bentele hätte nie gedacht, das an Ihrem 50. Geburtstag ein attraktiver Südländer an Ihre Wohnungstür klopft. Leider hat sich dieser Mann nur in der Tür geirrt und ist kein Geburtstagsgeschenk von Ihrer besten Freundin Conny. Dann wird eine Nachbarin von Oliva tot aufgefunden und Olivia stellt sich die Frage, wer dieser unbekannte Mann wirklich war. Die Frage wird dann schneller beantwortet, wie erwartet, nachdem Zino, der attraktive Südländer, wieder bei Olivia auftaucht. Jetzt behauptet er, in Wahrheit heiße er Thanatos und sei der griechische Gott des sanften Todes. Und ein Gott, irrt sich nie! Meine Meinung: Diese Story hat mich echt begeistert. Ich mag den Schreibstil des Autors und diesen trockenen Humor. Die Charaktere sind sehr interessant und gut ausgearbeitet. Besonders Thanatos und auch Conny konnten mich überzeugen. Auch Olivia werde ich in guter Erinnerung behalten. Das Buchcover finde ich sehr ansprechend. Es ist mir sofort positiv aufgefallen durch seine Farbgestaltung.
Zuerst muss ich erwähnen das ich das Buch in fast einem Rutsch durchgelesen habe, was mir schon seit längerem nicht mehr passiert ist. Es war ein mehr als schönes Leseerlebnis und es fühlte sich fast an als ob man sich einen Gilm anschaut. Ich bin mir auch sicher das ,das Buch eine super Filmvorlage wäre. Der Schreibstil war dementsprechend bildhaft und flüssig. Die Charaktere haben alle ihre Ecken und Kanten was sie sehr nachbar machte. Trotz der doch eigentlich ersteren Thematik des Todes war das Buch sehr humorvoll und ich musste oft lauthals lachen. Ich denke das ist auch der richtige Ansatz ,denn das Leben ist oftmals ernst genug.Aber auch der philosophische Aspekt kam nicht zu kurz und ich musste öfter beim Lesen innehalten und auch mal über mein eigenes Leben nachdenken. Ich würde mir wünschen das es noch weitere Bücher mit Thanatos geben wird ,denn ich denke da gebe es noch viele Geschichten die erzählt werden können.
Jetzt ist Sinn ist ein humorvoller Roman von Hans Rath, der auf fast 300 Seiten die Geschichte des Todes und einer Psychologin erzählt.
Liv ist Psychologin in Berlin. An ihrem 50. Geburtstag stand ein gutaussehender Mann in einem schwarzen Cape und mit einer Sense in der Hand vor ihrer Tür. Zuerst dachte Liv, es sei einen Stripper, die ihren Geburtstag feiern würde. Doch die Wahrheit der Sache ist unglaublich: Dieser Mann entpuppte sich als Thanatos, der griechische Gott des Todes für Jahrtausende!
Dieses Buch behandelt das ernste Thema Tod in einer sehr humorvollen und leicht ironischen Sprache, die unterhaltsam und nachdenklich zugleich ist. Was genau ist der Tod? Hast du alles erreicht, was du tun wolltest, bevor der Tod kam? Ich mag auch das Cover dieses Buches, sehr modern, aber etwas schräg. Ich habe dieses Buch an nur einem Nachmittag verschlungen und es hat mir so viel Lesespaß gebracht!
Hier haben mich Titel, Cover und der Klappentext echt neugierig gemacht. Und so habe ich mal was gelesen was ich selten lesen, da ich einfach wissen wollte was mich hier erwartet. Die Geschichte ist skurril, reflektierend, humorvoll und interessant. Die Handlung wird locker und leicht erzählt und man ist irgendwie gefesselt, denn Olivia lernt den besagten Tod recht schnell kennen. Irgendwie ist es schon witzig wenn der Sensenmann beim Psychologen vorstellig wird. Neben Olivia gibt es dann noch ihre Freundin Conny, die auch ein Teil der Handlung mit bestreitet. Zusammen sind sie ein erfrischendes Duo. Besagter Sensenmann oder auch Zino genannt ist richtig charmant und gibt auch dem Leser einige Fragen auf. Man sollte sein Leben schon in vollen Zügen genießen, denn man weiß ja einfach nicht wann einen der Tod abholt.
Es war mal was ganz anderes für mich, aber ich habe es nicht bereut.