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Dalee

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Es ist ein großes Wagnis. Ein rostiger Dampfer mit einer ganzen Elefantenherde im Bauch sticht in Kalkutta in See und nimmt Kurs auf die Andamaneninseln. An Bord sind auch der junge Bellini, seine Familie und ihr Arbeitselefant, Dalee. Indien ist gerade unabhängig geworden, und die Familie lässt alles hinter sich, um auf dem fernen Archipel ein neues Leben zu beginnen. Keiner von ihnen ahnt, was sie dort erwartet. Nicht nur undurchdringlicher Dschungel, sondern auch schwer berechenbare ehemalige Häftlinge eines britischen Kolonialgefängnisses und ein reicher Unternehmer, der nicht hält, was er verspricht. Mittendrin soll Bellini das altehrwürdige Handwerk des Mahuts, des Elefantenführers erlernen. Der große Graue wird bald zu seinem engsten Gefährten, der Junge reitet sogar auf dem Rücken des Elefanten durchs Meer. Doch Dalee wird mit dem Alter launenhaft und gefährlich. Er scheint das Gedächtnis zu verlieren – eine Katastrophe für die Familie. Man sagt, ein Elefant vergisst nie, aber was, wenn doch?
Opulent und bildreich erzählt Dennis Gastmann von einem Neuanfang im Unbekannten, von lebenslanger Freundschaft und vom Abschiednehmen. Ein außergewöhnliches Abenteuer, inspiriert von einer wahren Geschichte.

416 pages, Hardcover

Published March 14, 2023

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Dennis Gastmann

12 books3 followers

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Displaying 1 - 16 of 16 reviews
Profile Image for Buchdoktor.
2,363 reviews188 followers
March 12, 2023
Bellinis (d. i. Lakshman Balachandra) Vater arbeitet als Mahut, als Führer seines Arbeitselefanten Dalee, wie jahrtausendelang seine Vorfahren vor ihm. Die Papiere des Großen Grauen weisen nach, dass er 1899 geboren ist und zur Zeit der Handlung 50 Jahre alt sein muss. Der Vater braucht keine Papiere, um zu wissen, dass seinem Gefährten die letzte Zahnreihe gewachsen ist und er nicht mehr fressen kann, wenn diese Zähne verbraucht sind. Da Dalee praktisch ständig Pflanzen fressen muss, wenn er gerade nicht arbeitet, hat der Vater vermutlich das Angebot angenommen, Kalkutta samt Frau und Söhnen zu verlassen und Dalee beim Holzrücken auf einer kleinen Andamanen-Insel arbeiten zu lassen. Bellini ist heute ein alter Mann, der sich erinnert, wie er als Elfjähriger beim Verladen der Elefanten auf einen rostigen Seelenverkäufer zusah und welche Ängste die Mahuts ausstanden, dass ihre Gefährten auf See unruhig werden könnten.

Auf der Insel gehen der erfahrene Mahut und sein Elefant der gewohnten Routine nach: Transport des ungeheuer wertvollen Tropenholzes aus dem Wald und sehr viel Fressen für Dalee, jeden Zentimeter der Elefantenhaut peinlich sorgfältig vom Mahut gepflegt bekommen und sehr wenig Schlaf für Mensch und Tier. Während der Arbeit wird „Bellini“ als Vaters Nachfolger angelernt. Sonst strolcht er im Dorf Maya Bandar herum und hängt Geschichtenerzählern an den Lippen, von denen er hört, dass die Insel einmal eine Strafkolonie für 700 Gefangene und einige Jahre japanisch besetzt war. Dalee ist so gut trainiert, dass der Vater ihm den Namen einer Insel nennen kann, zu der das Tier dann mitsamt dem Führer oder seiner Last durch die Andamanische See schwimmt. Als der Junge entdeckt, dass Dalee rapide altert, die Orientierung verliert und aggressiver wird, kann er sich nicht vorstellen, ohne Dalee zu sein. „Er ist ich, ich bin er“, hatte der Vater die Symbiose erklärt.

Dennis Gastmann versammelt in seinem berührenden Roman eine Menge Elefantenwissen, das Bellini durch die Erzählungen der Erwachsenen aufsaugen konnte. Die Perspektive des jungen Icherzählers beschränkt sich auf Gehörtes und Erlebtes, von den Hintergründen des Holzabbaus durch ausländische Konzerne kann er nichts wissen. Die Handlung wirkte auf mich anfangs wie in der Strömung bewegte Wasserpflanzen, die wie verwunschene Fabelwesen mal hierhin mal dorthin trieben, ehe sich die Geschichte zusammenfügte. Natürlich bekommt auch das weiße, deutsche Ehepaar Frisch sein Fett weg, das mit Möbeln, einer Badewanne und allerlei dschungeluntauglichem Besitz eintrifft, als Kurt Frisch den Direktorenposten übernimmt und die indischen Mahuts deutsche Gründlichkeit lehren will. Die armen Leute haben nur einen einzigen Gott, stellt Bellini mitfühlend fest ...

Die Abholzung des wertvollen Baumbestandes auf der Insel hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen. Die Reichtümer der Welt pflegen und schätzen können Menschen offenbar nicht, wenn sie gleichzeitig reich werden wollen. Ein wunderbares Buch, das ich betont langsam gelesen habe, um länger etwas davon zu haben.
Profile Image for Jens.
204 reviews6 followers
January 8, 2025
Wie der Indische Ozean an die Strände der Andamaneninseln, so plätschert dieser Roman scheinbar endlos vor sich hin. Eine Welle, eine Episode nach der nächsten rollt sanft heran, wir betrachten sie - und dann ist sie wieder weg.
Anders als sanfte Wellen sind viele Themen des Buches - Heimat und Verlust, Jugend und Gemeinschaft, Familie und die Beziehung zu Tieren. Wirklich berührt haben mich die Erlebnisse unseres jugendlichen Erzählers nur selten, aber ich habe die Erzählweise genossen: unaufgeregt, eindrücklich, bildhaft - ich glaube zu bemerken, dass der Autor oft als Reisejournalist in Erscheinung tritt.
Den Trick, etwas erst zu beschreiben, aber erst am Ende zu benennen, um welchen Gegenstand es sich handelt, hätte der Autor allerdings aus meiner sich gern ein paar mal weniger einsetzen dürfen.

Unzufrieden bin ich mit dem Klappentext: Ich hatte eine andere Art Buch erwartet, nachdem ich ihn gelesen hatte.

Alles in allem für mich ein schönes Buch mit interessanten Einblicken in eine für mich weitgehend unbekannte Region und Periode. Starke Erinnerungen werde ich vermutlich nicht zurückbehalten - das muss allerdings auch nicht immer sein. Ein schönes literarisches Intermezzo hatte ich mit "Dalee" auf jeden Fall.
79 reviews
March 7, 2023
Auch in Indien hält die Industrialisierung ihren Einzug und macht mit all den neuartigen Maschinen die Elefanten nach und nach überflüssig. Als Bellinis Vater irgendwann verzweifelt genug ist, lässt er sich anheuern mit seinem Elefanten und seiner Familie mit einem überfüllten Schiff auf die Andamanen-Inseln 700 Meilen entfernt umzusiedeln. Dort entsteht mitten im Dschungel eine neue Siedlung aus bunt zusammengewürfelten Siedlern aller möglichen Nationen, Religionen und Ansichten. Mithilfe ihrer Arbeitselefanten schlagen sie das Tropenholz, was ein harter Alltag ist. Bellinis Familie hängt ganz von ihrem Elefanten Dalee ab, den sie liebevoll umsorgen und als Teil der Familie betrachten. Aber leider ist Dalee nicht mehr der Jüngste und schließlich fängt sein Gehirn an ihm Streiche zu spielen.

Gastmann erzählt liebevoll von der gemischt-indischen Kultur mit einfühlsamen Details in Religion, Weltsichten, Alltagsleben und Kultur. Durch Bellinis Augen lernt man seine zahlreichen Nachbarn kennen sowie das Leben in Indien und im Andamanischen Dschungel.
Bellinis Leben und das seiner Familie wird durch ihren Elefanten Dalee gelenkt - er bestimmt indirekt wo sie leben und wonach sich ihr Alltag richtet. Allerdings befasst sich haupstächlich Bellinis Vater mit Dalee - Bellini selbst geht ihm dabei zwar zur Hand, sein Fokus in seinem jungen Leben liegt aber eher daruf sich an das neue Dschungel-Leben zu gewöhnen und die Inseln zu entdecken. Erst als er gegen Ende 12 Jahre alt wird, darf er allein mit Dalee losziehen.
Bellini vergöttert Dalee, sieht in ihm nicht nur das praktische Arbeitstier, sondern einen Bruder, einen Freund, engsten Verwandten und Superheld. Doch seine Kraft und Größe wird plötzlich zum Problem, als Dalee durch sein Alter beginnt zu vergessen - nicht nur Befehle und seine umgebung sondern auch die Menschen, die ihn schon sein ganzes Leben umsorgen.

Insgesamt ein sehr gut geschriebenes Buch, indem man durch Bellinis Augen das Leben der gemischt-indischen Dschungelsiedlung auf den Andamanen-Inseln liebevoll kennenlernt.
Mir kam im Hauptteil des Buches nur leider die Verbindung zwischen den Hauptcharakteren Bellini und den Elefanten Dalee etwas zu kurz.
Nichts desto trotz ein empfehlenswertes Buch!

Lieblingszitate:
"Von hier oben waren alle Reisenden gleich. […] Jeder fuhr über dieselbe See zu denselben Inseln, erfüllt von derselben, tröstenden Hoffnung."

"Immer menschlicher kamen mir die Elefanten vor, wenn ich sie betrachtete. Es waren Erwachsene und Kindsköpfe, Heißsporne und Weise, Geschicklichkeitskünstler und Tölpel, die von den reiferen Tieren lernten."

"Seine Augen sind meine, Junge, seine Ohren sind meine. Der Elefant ist ich, und ich bin er. Wir sehen dasselbe, wir hören dasselbe, wir fühlen dasselbe tief in unserem Herzen. Er dient mir, und ich diene ihm. Ein ganzes Leben schon. Glaubst du, ich sehe nicht, was mit ihm geschieht? Junge, er vergisst. […] Es kommt vielleicht der Tag an dem er uns nicht mehr erkennt."
Profile Image for DoomKitty.
61 reviews23 followers
March 15, 2023
'Dalee' nimmt uns mit in die Kindheit von "Bellini", ein indischer Junge, der seinen Eltern, seinem Bruder und dem Elefanten seines Vaters dem Versprechen von einem Neuanfang auf den Adamaneninseln folgt. Er soll ein Mahut werden, ein Elefantenführer, wie alle Männer seiner Familie in den letzten 4000 Jahren. Aber der Neuanfang ist schwer und der Elefant vielleicht einfach nicht mehr jung genug.

Mit einer tragenden, poetischen Schreibweise, die mit vielen Metaphern angereichert wurde, erzählt uns Dennis Gastmann aus Sicht des Jungen "Bellini" dessen Kindheit auf den Adamaneninseln. Er verleiht dem ganzen ein traum- oder auch märchengleiches Gefühl, auch wenn die sich langsam entwickelnde Geschichte und ihre Geschehnisse für die Beteiligten oftmals alles andere als märchenhaft waren.

Der Einstieg erfolgt sehr sanft mit einer Erinnerung aus der Kindheit, umwoben von ersten Eindrücken der Familie, des Landes und der Kultur, aber auch von Elefanten und dem Tier der Familie im Besonderen.
Die Geschichte der Familie aus Kalkutta wird hautnah und berührend erzählt, die Hoffnung auf einen Neuanfang auf den Andamaneninseln, aber auch der Verlust der Heimat und der Familie, die zurückgelassen werden muss. Es ist ein sehr hartes Leben in der Mitte des 20. Jahrhunderts, die Mahuts werden immer weniger benötigt, aber "Bellinis" Familie lebt davon.

Der Autor schafft es dieses harte und teilweise grausame Leben aus träumenden Kinderaugen darzustellen. Eine Kindheit voller Staunen, Wunder und Urvertrauen. Das macht den Kontrast aber manchmal fast noch schwerer zu ertragen. Für mich wurde ein starkes Band zu dem Jungen, dem Elefanten und seiner Familie geknüpft.
Es macht fassungslos und ist traurig, fast schon schmerzhaft mitzuerleben, wie das bekannte Leben durch den industriellen Fortschritt, aber auch durch die Gier des "Weißen Mannes" eklatant zum Schlechteren gewendet wird.

Die Geschichte vermittelte mir tiefgründig, nah und emotional wie sich die Bindung zwischen Junge und Elefant knüpft und festigt. Aber auch zur Familie und zum Leben und dem Fortgang auf der Insel, wird große Anteilnahme geweckt.
Ich habe sehr viele unbekannte Eindrücke aus unbekannten Blickwinkeln erleben dürfen und habe mich selbst fast gefühlt wie ein Kind, das Neues erfährt.

Inspiriert von wahren Ereignissen, bin ich dankbar für die Erfahrung, die mir der Roman verschafft hat und die tiefberührende Geschichte, an der er mich teilhaben ließ. Ich kann ihn nur jedem empfehlen, der offen dafür ist, eine vergangene Zeit aus Sicht einer (zumindest mir) relativ fremden Kultur gefühlvoll mitzuerleben.


Das Rezensionsexemplar zu #Dalee gab es wieder von #NetGalleyDE, diesmal in Zusammenarbeit mit dem Rowohlt Verlag. Dies hat meine Meinung nicht beeinflusst.
79 reviews
April 2, 2023
In meiner Kindheit konnte ich mich stundenlang in einen Atlas vertiefen. Am spannendsten waren für mich die fernsten, unbekannten Orte, besonders Inseln: z.B. Diego Garcia, Tristan da Cunha, Kiribati, die Weihnachtsinsel und - die Andamanen. Und genau auf dieser abgelegenen und zu Indien gehörenden Inselgruppe spielt der Roman Dalee von Dennis Gastmann.

Der Junge Bellini (sein Geburtsname ist furchtbar kompliziert) zieht kurz nach der Unabhängigkeit 1949 mit seiner Familie und anderen Glücksuchern vom Subkontinent in ein neugebautes Dorf auf dem Archipel, um für die Firma des reichen Mr Ray Holz zu ernten. Denn sein Vater ist Mahut, also Elefantenführer, und Dalee, so der Name ihres großen Grauen, soll beim Transport der Stämme zum Einsatz kommen.

Die zuvor als koloniale Strafkolonie genutzte Insel ist von Anfang an Paradies und Hölle zu gleich. Die traumhafte Schönheit blühenden Urwalds - voller Duft nach Hibiskus und kletternder Vanille - geht einher mit tödlichen Gefahren, die von Tausenfüßlern und Kobras ausgehen.

Der Roman erzählt eine fantastische Abenteuergeschichte, bei der man tief und kenntnisreich in die Welt der Mahuts und der besonderen Beziehung zu ihren Dickhäutern eintaucht. Das Ganze ist fesselnd geschrieben und die knapp 400 Seiten ziehen wie im Flug am Leser vorbei. Ich konnte mich dabei in eine ganz andere Welt, mitten im tiefsten Indischen Ozean träumen und die schwimmenden Elefanten vor meinen Augen sehen.

Daher eine klare Empfehlung für diesen sehr schönen Roman.

Das Buch basiert teilweise auf echten Ereignissen. Die Nachfahren der zur Arbeit importierten - nunmehr wild lebenden - Elefanten kann man bis heute auf Interview Island antreffen, wo die Waldarbeiten bereits in den 60er Jahren eingestellt wurden.
Profile Image for yellowdog.
850 reviews
March 13, 2023

Der Große Graue

Dalee von Dennis Gastmann ist nicht nur ein Roman über einen indischen Elefanten sondern auch der einer Zeit und einer Umgebung.
Entscheidend für das Buch ist die Erzählperspektive. Der Icherzähler ist ein 11jähriger Junge, der erstaunlich genau beobachtet, was um ihn herum passiert. Seine Liebe gilt dem Elefanten Dalee, der große Graue, der schon 50 Jahre alt ist, und auch seinem Vater, der als Mahut den Elefanten betreut.. Es ist auch eine Familiengeschichte. Eine Familie, die unmittelbar nach Indiens Unabhängigkeit einen Neuanfang sucht.

Der Junge heißt Omvishnu Nihar Anup Shivaraju Ravi Laksman Blachandra, genannt Bellini. Seine jungenhafte lebhaftigkeit und warmherzigkeit überträgt sich auf den text.

Dennis Gastmann erzählt sprachmächtig mit eindrucksvollen Bildern, wie es vielleicht ein indischer Autor auch tun würde.
Gastmann ist ein erfahrener Auslandsreporter, der die Welt bereiste und viel kennt. Daher wirken seine Beschreibungen wirklich glaubwürdig.

Zwar hält Dalee den direkten Vergleich unter den Elefantenbüchern mit Saramagos „Die Reise des Elefanten“ nicht stand, aber das musste man ja auch nicht erwarten und es bleibt ein gutes, emotionales Buch.
Profile Image for Linda Neubauer.
50 reviews
April 7, 2023
Dennis Gastmann ist mit "Dalee" ein berührender Roman gelungen, der von der lebenslangen Freundschaften zwischen einem Mahut und seinem Elefanten erzählt. Der Junge mit den vielen Namen, kurz auch Bellini genannt, und seine Familie wagen sich in das Abenteuer und wandern zusammen mit anderen Arbeitern und deren Arbeitselefanten von Kalkutta auf die Andameneninseln aus, weil ihnen dort ein besseres Leben versprochen worden ist. Sie landen auf Maya Bandar, wo sie tropische Hölzer für den Transport vorbereiten sollen. Gleichzeitig soll Bellini das Handwerk eines Mahut, eines Elefantenführers erlernen - eine Tradition, die in seiner Familie angeblich seit viertausend Jahren gelebt wird.
Sowohl Bellini als auch Dalee werden beide als sehr einfühlsam beschrieben. So tut sich der Junge etwa schwer damit, den Elefantenhaken einzusetzen; es gibt mehrere berührende Szenen im Buch, in denen er versucht, Dalee mittels Gedankenkraft zu lenken. Der Elefant wiederum ist nicht einfach nur ein Arbeitstier, er ist ein Mitglied der Familie und ein begeisterter Maler. Der Schreibstil des Autors ist sehr poetisch und stellenweise philosophisch, so dass der Roman durchaus auch zum Nachdenken einlädt. Die Schilderungen machen einen glauben, dass man direkt auf der Insel dabei ist und die Abenteuer von Bellini und dem "großen Grauen" direkt miterlebt. Das Ende kam für meinen Geschmack dann aber doch zu plötzlich - was wurde aus dem verletzten Vater? Wie ging es mit der Familie weiter? Dennis Gastmann lässt seinen Lesern hier - leider - sehr viel Spielraum für eigene Gedanken. Dennoch ist das Werk absolut gelungen!
33 reviews
March 12, 2023
Ein sehr ruhig erzählter Roman, in dem Bellini seine Erlebniss als 11 jähriger indischer Junge mit seiner Familie, dem Umgebung vorallem mit dem großen grauen Elefant seines Vaters Dalee geschildert hat. Viele Abenteuer, schwierige Situationen beschreibt er in einer sehr wortreichen und bildhaften Sprache, sodass das schwierige Leben gemeinsam mit den Arbeitselefanten auf der einsamen Andamaneninsel sehr anschaulich mitgefühlt werden kann. Der Einklang mit der Natur, den gewaltigen Elefanten, den Göttern, aber auch den weißen Arbeitsgebern und den eigenartigen Häftlingen auf der Insel ist nur schwer zuerreichen, sodass immer wieder Probleme auftauchen, die gelöst werden müssen, oft hilft Dalee dabei.
Wunderbar waren die Schilderungen, in denen Bellini intim und vertraut mit Dalee war, z.B. beim Schwimmen durch das weite Meer zu einer anderen Insel - das Coverbild veranschaulicht dies auch eindrucksvoll.

ein sehr schönes Leseerlebnis in der sehr fernen, weiten Welt!
197 reviews
March 26, 2023
Ein Elefant und ein Junge


Ein Buch von einem Jungen, und seiner Freundschaft zu einem Elefanten.
Die Familie von Bellini ist mit dem Arbeitselefanten Dalee an Board eines Frachters - sie wollen neu anfangen. Angekommen bei den Inseln, werden Bellini und Dalee eine Einheit - gemeinsam reiten sie durchs Wasser. Das Cover passt daher auch hervorragend zum Buch - ein wirklich tolles Gesamtpaket mit einer berührenden Geschichte.

Ein wirklich tolles Buch - man lernt sehr viel über die Elefantenwelt, und Dalee ist wahrlich ein besonderer Elefant. Die Erzählung basiert auf einer wahren Geschichte, das macht es gleich noch besonderer für mich. Das Buch wird aus der Sicht von Bellini erzählt.

Ich habe immer noch Gänsehaut, ich bin absolut überzeugt von diesem Buch, es hat mich zutiefst berührt.
Schön fand ich auch, dass man viel neues über indische Bräuche und auch über indische Götter erfahren hat.
297 reviews
April 22, 2023
Meinung:
Dieses Buch hat mich sofort aufgrund seines Covers angesprochen und als ich dann las, worum es hierbei geht, war ich Feuer und Flamme.

Dieses Buch ist mein Highlight des ersten Quartals des Jahres 2023 und das nicht ohne Grund. Zum einen fängt das Buch mit einer solch atmosphärischen Szene bzw. Szenerie an, die für mich zu einer der ausdrucksstärksten Anfangsszenen in der Literatur gehört. In diesem Buch wird die Freundschaft zwischen Mensch und Tier, eigentlich sogar einem grauen Riesen, dem Elefanten auf so magische Art dargestellt, wie ich es selten lesen durfte. Bereits diese Szene macht deutlich, welche Wertschätzung, Magie und Poetik in diesem symbiotischen Freundschaft steckt und wie der Leser eine Geschichte aus Alltag, Arbeit als Lastentier und dennoch stetiger Anmut zu schreiben vermag. Für mich ein Buch, das von Beginn an, eine moralische Überlegenheit, eine Detailliebe und unfassbares literarisches Können verpackte. Ein wunderbarer Roman !!!
Profile Image for Elke.
1,893 reviews42 followers
March 16, 2023
Das Buch entführt uns in die exotischen Gefilde Indiens und der Andamanen und bringt uns die grössten noch lebenden Landtiere näher. Erzählt aus der Perspektive von Bellini erfahren wir, wie es dazu kam dass seine Familie mitsamt dem Elefanten Dalee eine beschwerliche Schiffsreise unternahm, um auf den andamanischen Inseln Arbeit und ein besseres Leben zu finden.
Dabei entdeckt man auf jeder Seite neue fremdartige Dinge und lernt vieles über den Umgang mit Elefanten, die von ihren Mahuts gehegt und gepflegt werden müssen, um Tag für Tag mit ihrer Arbeit die Familie zu ernähren.
Leider hat es über die Hälfte des Buches gedauert, bis mich die Geschichte so richtig mitnehmen konnte. Bis dahin wirkte sie auf mich eher wie ein Bericht, den der Autor mit möglichst vielen exotischen Details vollstopfen wollte. Erst mit der Ankunft auf den Andamanen bin ich Dalee und Bellini dann wirklich nähergekommen und konnte mich auf ihre Geschichte einlassen.
Ein überaus faszinierendes Buch, das für mich aber leider etwas zu lange gebraucht hat bis es seine Magie entfalten konnte.
Profile Image for Marie.
99 reviews
July 10, 2024
Der Schreibstil war schoen, die Geschichte hat sich aber etwas richtungslos angefuehlt. Ich dachte es geht um Dalee und, dass er vergisst, aber so wirklich war das nicht der Punkt.
Ich weiss auch nicht wieso Bellini manchmal als sein zukuenftiges ich gesprochen hat.
Im Grossen und Ganzen hatte das Buch ein kleines Problem mit Pacing und das Ende laesst einen in der Luft haengen.
Der Schreibstil hat mir aber sehr gefallen auch wenn die Elefantenfakten und andere eingebaute Infos manchmal etwas ueberfluessig waren.
Der Autor hat Potential und ich wuerde seinem naechsten fiktiven Werk eine Chance geben.
Profile Image for Julia.
158 reviews8 followers
April 1, 2025
Die Sprache ist schön, die Naturbeschreibungen ebenfalls und das Cover sowieso, trotzdem fehlt irgendetwas. Die Inhaltsangabe trifft den Inhalt nicht so gut leider. Dalee spielt zum Teil gar keine so große Rolle hatte ich das Gefühl. Ich bin irgendwie verwirrt was eigentlich die Geschichte war.
Genervt hat mich leider 100 Millionen mal die Begriffe "der große graue" oder der "Angloamerikaner" lesen zu müssen. War schnell ausgelutscht und passte nicht zu der sonst so schönen Sprache.
Und dann bleibt da noch die große Frage warum weisse Europäer Geschichten über indische Jungen schreiben müssen und wir nicht bei Verlagen stattdessen mehr internationale und übersetzte Romane finden können. :/
24 reviews
June 6, 2023
Es ist die Geschichte einer Mahut-Familie und ihres Elephanten "der grosse Graue". Dennis Gastmann versucht die Situation sehr anschaulich zu beschreiben. "Aber Buchstaben, Silben, Worte , Sätze und Zeilen auf Papier blieben für mich genauso schleierhaft, wie für meine Eltern". Am Anfang fällt es etwas schwer sich reinzulesen, dann entwickelt die Geschichte ihren Sog.
Profile Image for Rike.
32 reviews
November 29, 2023
Das Buch malt tolle Bilder, die Geschichte und die Stimmung lassen das Geschehen sehr real wirken. Alle Schattenseiten des Lebens von Bellini und seiner Familie werden beleuchtet, teilweise auch brutal, aber nie übertrieben. Zwischenzeitlich tat ich mich ein bisschen schwer am Buch dranzubleiben, da sich die Geschichte sehr langsam entwickelt und auch der Schreibstiel teilweise ein wenig anstrengend war. Aber es lohnt sich dranzubleiben!
1 review
January 15, 2024
Das Buch ist wundervoll geschrieben. Es beschreibt in einer einzigartigen Sprache Freundschaft, Krankheit und Familie. Nebenbei zeichnet es noch ein Bild über Indien im Wandel.
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