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Ohne mich

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Sie ist Mitte zwanzig, gerade fertig mit dem Studium und genauso frisch verheiratet wie getrennt. Was tun, nachdem eine erste große Liebe krachend gescheitert ist? Die Erzählerin von Esther Schüttpelz’ Roman sucht. Nach dem Grund für die Trennung. Nach einem Plan für die Zukunft. Nach Freundschaft und nach Nähe und Rausch und Vergessen. Scharfzüngig, verletzlich und komisch erzählt sie von einem Jahr des Danach und Dazwischen, von der Sehnsucht nach Verbundenheit in einer distanzierten Welt.

208 pages, Hardcover

First published February 22, 2023

7 people are currently reading
414 people want to read

About the author

Esther Schüttpelz

3 books3 followers
Esther Schüttpelz, born in Werne in 1993, studied law in Münster, worked as a lawyer and is now writing full time. She plays music and writes her own songs. She lives in Berlin.

Awards
›lit.Cologne Debütpreis‹ für Ohne mich, 2023
›Tagespreis Internationales Festival Junger Literatur WORTSPIELE‹ für Ohne mich, 2023

Ratings & Reviews

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Community Reviews

5 stars
94 (26%)
4 stars
143 (40%)
3 stars
94 (26%)
2 stars
20 (5%)
1 star
2 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 46 reviews
Profile Image for Co_winterstein.
146 reviews10 followers
January 18, 2023
Achtung Lesesog: Roman über eine Trennung!

Kennt ihr das Gefühl beim Lesen, wenn man sich in den Text hineinfallen lassen kann?
Ich hab dann so ein Kribbeln und freu mich über das Lesen auch im Allgemeinen.
Befinde mich dann in einem Sog, der in die Geschichte hineinzieht, weil sie so gut ist.
So ging es mir bei "Ohne mich".
Die Ich-Erzählerin in Esther Schüttpelz Debütroman "Ohne mich" steht vor den Trümmern ihrer Ehe. Mitte Zwanzig und nach einem Jahr Beziehung hat sie ihren Freund, den Philosophiestudent Jonathan, geheiratet.
Der Roman beginnt bei der Trennung und
wir begleiten die Ich-Erzählerin durch die verschiedenen Phasen ihres Liebeskummers, eines Zusammenbruch, dem anschließenden Versuch im Haus der Eltern wieder auf die Beine zu kommen und durch die verschiedenen Stationen ihres Jurareferendariats. Mit aller Macht und keiner Ahnung wie, versucht sie über den Verlust des Ehemannes hinwegzukommen.
Immer wieder tröstet sie dabei der Alkohol
und wenn nicht Maya als Mitbewohnerin in ihre Wohnung eingezogen wäre, dann hätte es sich vielleicht auch nicht geändert.
Soweit alles nicht wahnsinnig neu. Und ja ich gebe auch zu, dass das Ende ein bißchen kitschig ist (#nospoiler).
Dennoch macht die Geschichte richtig Spaß! Sie ist in angenehm fließender Sprache verfasst, so dass ich sie an einem Abend "durchgesuchtet" habe.
Die etwas sachlich, nüchterne Hauptfigur, die manchmal überhaupt nicht weiß, wie es ihr geht, Yoga nichts abgewinnen kann und ihren konservativen Studifreunden auch gerne mal die Stirn bietet, ist erfrischend anders, alles andere als perfekt, dafür selbstironisch und humorvoll, mit Ecken und Kanten und mir sehr sympathisch.

Leseempfehlung für Herzgebrochene, aber besonders auch für Stine Pilgaard Fans!
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Frederike.
182 reviews178 followers
March 14, 2023
So many feelings about this book, but where to start. Ich mochte den Schreibstil. Sehr! GROSSGESCHRIEBEN. Dieses unüberlegt leichte, schnelle Abfeuern von Gedanken, lange Satzketten, den zynisch-verdaddelten Ton, bei dem man nicht weiß, ob man das nun ernst nehmen soll oder welche Version der Protagonistin da nun aus ihr spricht, insbesondere weil Schlagwörter immer wieder in Versalien den Schriftsatz durchbrechen, quasi GÄNSEFÜSSCHEN schreien. Sie ist halt doch auch erst Anfang zwanzig, dagegen fühlte ich mich schon fast wieder alt. Aber nein, mochte ich, hatte regelrecht das Gefühl, in ihrem Kopf zu sitzen und die Karussellpferde durch die Gegend tanzen und auf die Nase fliegen zu sehen. Oder gegen die Wand rennen. Zwar schreibt sie ACHTSAMKEIT und ENTSCHLEUNIGUNG groß, REFLEXION jedoch scheint an ihr vorbeigegangen zu sein. Da kam ich mir dann nicht nur alt vor, sondern wie eine Kindergärtnerin: "Ach, das macht man doch nicht, lass das!" Zwar scheint sie in Bezug auf ihre Gefühle reflektiert zu sein, doch was den Alkohol, die Drogen und das Feiern angeht, naja. Klar, sie ist jung, sie will vergessen, aber so... Naja. Darüber hinaus finde ich, wird sehr flapsig mit dem Thema Depression und/oder Traumabewältigung umgegangen, es als nebensächlich und mit einem Seufzen und dem Kommentar der Mutter, dass sie sich Hilfe suchen solle, und einem Yoga-Retreat abgetan. Finde ich zu wenig. Eh fehlte es mir insgesamt an Tiefe, vieles blieb oberflächlich, und nur zwischen den Zeilen ließ sich Essenz vermuten - und manches Mal auch finden -, und irgendwo auch an Stringenz. Andererseits: She acts her age and her situation. Nur ohne Kopfschutzhelm. Das letzte Drittel flog dann eher an mir vorbei, ich war müde von der Protagonistin, ihrem Gedankenmikado, da konnte mich auch der Schreibstil leider nicht mehr bei der Stange halten.
Profile Image for Nadja.
140 reviews10 followers
May 25, 2023
Gute Bücher lösen in einem was aus. Und dieses Buch hat wirklich viel in mir ausgelöst.
Wir begleiten eine Mittzwanzigerin dabei, wie sie im Verlauf eines Jahres mit einer Trennung umgeht, that’s basically it.
Es ist eine schnelle Lektüre, in einfacher Sprache, mit viel Alltäglichem, viel Banalität, aber genau das ist das Geniale an diesem Buch. Es ist unfassbar relatable. Nicht immer, aber an manchen Stellen dachte ich einfach yaaass gurl, exactlyyy. Es gibt wundervolle Passagen, die sehr zum Nachdenken anregen, sie sind bittersüss, irgendwo durch aber auch sehr tröstlich. Manchmal auch einfach witzig (ich kann endlich Frieden schliessen mit der „Sinn machen/Sinn ergeben-Thematik“, danke).
Die Protagonistin ist alles andere als perfekt, auch nicht gerade eine zuverlässige Erzählerin, aber sie reflektiert das selber, verliert den Faden, merkt es, merkt, dass es gar nie einen Faden gab und als Leser kann man bei dieser Erkenntnis nur schmunzeln.
Das Ende hat mir gut gefallen, ich könnte mir aber vorstellen, dass es manchen etwas sauer aufstösst.
„Ohne mich“ ist empfehlenswert für jeden, der schon mal eine Trennung durchgemacht hat (und sich verstanden fühlen will), Millennial- und „in-seinen-Zwanzigern-sein“ -Themen* interessant findet oder einfach gerne kantige, imperfekte, selbstironische Protagonistinnen hat.

*Sorry für diese hässliche Konstruktion, lol
Profile Image for Verena.
17 reviews6 followers
July 23, 2025
Mit circa 200 Seiten eine schnelle Lektüre. Eine ICE Fahrt von Ulm nach Leipzig hat mich das Buch begleitet und dann war es auch schon ausgelesen. Durch das Buch wandert man im Kopf der Protagonistin, Mitte 20, frisch getrennt und im Versuch ihr Leben zu sortieren. Es hat sich für mich tatsächlich so angefühlt, als würde ich als kleines Mäuschen auf ihrer Schulter sitzen und ihren Alltag und ihr Erleben hautnah mitbekommen. Durch den ewigen inneren Monolog, der sehr humorvoll ist, packte mich das Buch schnell. Dass die Geschichte in Münster spielt, war für mich persönlich ein Plus. Viele der Orte kannte ich aus meiner Studienzeiten und erinnerte mich auch an meine wirren Jahre Anfang zwanzig in Münster. Ein leichtes, nettes, unterhaltsames, lustiges Buch.
Profile Image for Julie J..
608 reviews36 followers
May 2, 2023
ENGLISH VERSION BELOW
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Dafür, dass es ein dünnes Buch war, habe ich relativ lange gebraucht. Natürlich muss man die Ich-Erzählerin nicht mögen oder sympathisch finden oder sich dafür interessieren, wie ihre Geschichte weitergeht. Wenn man die Hauptfigur jedoch als unsympathisch empfindet und sich regelmäßig denkt, zum Glück bist du nicht Teil meines Bekanntenkreises, hilft das halt nicht unbedingt beim Lesen weiterzukommen.

Der Stil, oftmals kurz und abgehackt, modern, teilweise sehr frech, zynisch, hat gut zu dieser Geschichte und dieser Hauptfigur gepasst und hat mir auch gefallen.

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Considering that it was a thin book, it took me a relatively long time. Of course, you don't have to like or sympathise with the first-person narrator or be interested in how her story continues. But if you find the main character unsympathetic and regularly think to yourself, thank goodness you're not part of my circle of acquaintances, that doesn't necessarily help you to get on with reading.

The style, often short and choppy, modern, sometimes very cheeky, suited this story and this main character well and I also liked it.

Profile Image for Gina Carlotta.
101 reviews
October 18, 2023
Hat mir im allgemeinen sehr gut gefallen und ich habe mehrmals gelacht, aber ich komme nicht darauf klar, dass die Protagonistin auf Seite 173 ihre Zimmertür offen lässt, um sie dann zwei Seiten später wieder zu öffnen?!!
1 review
August 14, 2023
3,5
Die Protagonistin hat mich sehr genervt und war echt kein weltveränderndes Buch. War aber trotzdem ganz nett zu lesen.
Profile Image for Isa ◡̈ .
232 reviews40 followers
February 22, 2023
»Ganz allgemein ging es natürlich um das Gleiche wie immer, null von zwei Personen fühlten sich WERTGESCHÄTZT, zwei von zwei Personen schmissen mit gemeinen Vorwürfen um sich, du nimmst zu häufig Drogen, und du trinkst zu viel Wein, du gibst zu viel Geld aus, und du hast keine Ambitionen, […] « (S. 189)

In knackigen, kurzen Sätzen schreibt Esther Schüttpelz in ihrem Debüt »Ohne mich« über eine namenlose Protagonistin, die Jura studiert, in Münster ihr Referendariat absolviert und sich aktuell im Scheidungsjahr ihrer Ehe befindet. Auch wenn sie vordergründig hart im Nehmen wirkt und vielleicht auch vor allem hart zu sich selbst ist - was ihr auch von anderen Personen unterstellt wird -, setzt ihr die Trennung mehr zu, als sie wahrhaben möchte. Innerhalb dieses Jahres passieren natürlich einige Dinge, die ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen möchte. So viel sei aber gesagt: Stellenweise erinnerte es mich an die Lektüre »HAHA HEARTBREAK« (Spoiler: Ein fulminanter Roman!💖).

Der Mix aus Ich-Perspektive, knackige Sätzen, fehlender Interpunktion bei wörtlicher Rede, gezielter Einsatz von Versalienschrift bei einzelnen Wörtern machen diesen Schreibstil und das Buch aus. Als lesende Person fühlt man sich so, als teile man Gedankenwelt der Protagonistin 💭

Ich habe bei einigen Passagen lachen müssen und den Sarkasmus bzw. Zynismus der Protagonistin sehr gefeiert. 🤝🏼 Was mich an der Lektüre etwas irritiert, ist dass der beschriebene Alkohol- und Drogenkonsum 🍸 nicht kritisch hinterfragt und teilweise sehr exzessiv wird … Zudem hätte ich mir noch mehr mehr Fokus auf die Innenwelt der Protagonistin bzw. Selbstreflexion gewünscht. Sie analysiert ihre ihre Mitmenschen sehr genau und ist ingesamt eine sehr intelligente und sachliche Person. Die Selbstreflexion und auch ihre Gefühlswelt lassen sich dabei aber vor allem zwischen den Zeilen herauslesen. Ob die Autorin dies bewusst so geschrieben hat, ist dabei natürlich Interpretationsspielraum - den ich hier ingesamt als sehr hoch ansehe. Ebenso, wie die Tatsache, dass es doch einige Parallelen zum Leben der Autorin selbst gibt, was mich als Lesende fragen lässt, wie autobiografisch oder wie fiktiv das Buch ist. To sum it up: A LOT OF Interpretationsspielraum.

Von mir gibt es definitiv eine LESEEMPFEHLUNG 🤍

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»In general, of course, it was the same as always, zero out of two people felt VALUED, two out of two people threw mean accusations around, you take drugs too often, and you drink too much wine, you spend too much money, and you have no ambitions, [...]« (own translation; p. 189).

In crisp, short sentences, Esther Schüttpelz writes in her debut »Ohne mich« (»Without me«) about a nameless protagonist who is studying law, doing her legal traineeship in Münster and is currently in the divorce year of her marriage. Even though she seems hard-headed on the surface and is perhaps hard on herself above all - which is also what other people accuse her of - the separation is taking more of a toll on her than she would like to admit. Within this year, of course, a number of things happen that I don't want to anticipate here. But this much can be said: In places it reminded me of reading »HAHA HEARTBREAK« (spoiler: A brilliant novel!💖).

The mix of first person perspective, crisp sentences, lack of punctuation in literal speech, purposeful use of capital letters in individual words make this writing style and book stand out. As a reader, you feel as if you share the protagonist's world of thoughts 💭

I had to laugh at some passages and really celebrated the sarcasm or cynicism of the protagonist. 🤝🏼 What irritates me a little about the reading is that the described alcohol and drug consumption 🍸 is not critically questioned and is sometimes very excessive ... I would also have liked more focus on the protagonist's inner world or self-reflection. She analyses her fellow human beings very precisely and is overall a very intelligent and objective person. The self-reflection and also her emotional world can be read mainly between the lines. Whether the author deliberately wrote it this way is, of course, open to interpretation - which I consider to be very high overall here. Just like the fact that there are some parallels to the life of the author herself, which makes me as a reader wonder how autobiographical or how fictitious the book is. To sum it up: A LOT OF room for interpretation.
85 reviews2 followers
February 26, 2023
Ohne mich ist ein Buch, dass die Lesenden spalten wird. Ich kann mir alle Meinungen zwischen Hä, wie öde und Wow, was ein Meisterwerrk vorstellen und irgendwo kann ich sie alle verstehen. Für mich ging es mehr in Richtung Wow und ich freue mich sehr über alles, was ich hier mitnehmen konnte.

Die namenlose Protagonistin ist am Anfang ihrer 20er. Die Welt steht ihr offen, aber sie scheint nirgendwo wirklich hinzuwollen. Mal taff und zu cool, mal am Rande des Nervenzusammenbruchs stolpert sie durchs Leben. Sie ist frisch single, das mit der Ehe hat nicht funktioniert, dabei klang doch alles so vernünftig. Auch ihr Jura Studium erfüllt sie nicht wirklich. Freundschaften entwickeln sich auseinander, oder werden räumlich getrennt. Während alles um sie herum zusammenzubrechen droht, verliert sie auch immer mehr sich selbst.
Dabei ist sie wirklich bemüht. Sie lässt den Alkohol immer mal wieder weg, geht offen auf neue Leute zu und probiert es sogar mit einem Yoga Retreat, aber Besserung gibt es für sie immer nur kurzfristig.

“Auf eine Art hatte der Ehemann sehr wohl zu mir gepasst. Leider war es genau die Art, mit der man sich in die Scheiße reitet.”

Wir beobachten sie lange dabei, wie sie durchs Leben stolpert. Wie sie Halt sucht und immer wieder abrutscht. Sie feiert den Schmerz weg und eine Entwicklung, ein richtiger Schritt da raus, lässt lange auf sich warten. Es ist frustrierend, es tut weh und damn, es ist realistisch! Wir alle kennen die großen Held*innen Geschichten, die sympathischen Entwicklungen, leidender Charaktere. Das bekommen wir hier nicht. Die Protagonistin steht auf der Stelle, macht Ansätze in verschiedene Richtungen, aber bleibt doch erstmal gefangen.

Ihr Selbstbild ist fragil und so ist es auch beim Lesen nicht immer leicht, alles direkt zu verstehen. Weder Sie noch ‚der Ehemann‘ bekommen einen Namen und bleiben so irgendwo auf Distanz, obwohl wir so tiefe Einblicke in ihre Gedanken bekommen. Die Sprunghaftigkeit der Erzählung spiegelt die Orientierungslosigkeit der Protagonistin wieder und so könnte ich den ganzen Tag weiter machen. In diesem Werk stecken so viele interessante Gedanken und kluge Beobachtungen, es arbeitet auch nach Tagen noch in mir.

„Die nächsten Wochen bin ich viel unterwegs. Ich bilde mir ein, dass ich dadurch seltener traurig bin, ich bin dann eigentlich gar nichts mehr, nichts außer unterwegs eben“

Obwohl das Buch sehr ernst sein kann und krasse Themen aufgreift, fehlt es nicht am Humor. Ich find die Protagonistin ziemlich witzig und einige Situationen sind sehr amüsant. Das bringt die dringend benötigte Aufheiterung zwischendurch und macht Ohne mich zu einem besonderen Lesegenuss. Einmal angefangen, wollte ich es kaum aus der Hand legen, vor allem zum Ende sind die Seiten nur so dahingeflogen.

In ohne mich sehen wir, wie schnell und tragisch 1 Jahr verlaufen kann, wenn im Leben, oberflächlich betrachtet, eigentlich alles da ist, außer man selbst. Es sprudelt nicht vor Lebensfreude, aber bringt einige Weisheiten mit. Für mich ein besonderes Buch, das ich gerne empfehle, wenn es euch anspricht.
Profile Image for Marimirl.
227 reviews3 followers
January 31, 2023
Liebe, Freundschaft, Erwachsenwerden - Themen, die alle auf ihre eigene Art und Weise betreffen - werden in diesem Buch thematisiert ohne so richtig behandelt zu werden. Die Erzählerin, die Protagonistin, deren Namen die Leser tatsächlich nie erfahren, erzählt aus ihrem Leben als junge Anwaltsanwärterin in ihren 20ern.

Beginnend bei der Trennung von ihrem Ehemann (er wird auch der Ehemann genannt) erzählt sie rasant was sie erlebt, was sie beschäftigt, was sie denkt. Es gibt keine Dialoge, nur solche von denen sie erzählt. Die Seiten fliegen nur so dahin - einerseits weil das Buch nicht sonderlich dick ist, andererseits weil die Erzählart für mich ein gewisses Tempo vorgibt. Mal werden ganz kurze Sätze gebildet oder nur einzelne Worte geschrieben, mal sehr lange Sätze, die meistens etwas abgehackt klingen (zumindest in meinem Kopf). Bei diesem Buch habe ich mir unbewusst alles laut im Kopf vorgelesen, weil das für mich einfach so gepasst hat. Manche Worte werden in Großbuchstaben geschrieben, um wohl deutlich zu machen, dass die Erzählerin hier lauter wird. Das war nicht immer ganz nachvollziehbar für mich. Manchmal war ich mir nicht sicher, ob ich diesen Stil mag, dann wieder fand ich ihn super.

Die Erzählerin führt ein turbulentes Leben, dass trotzdem langweilig und einsam ist. Sie macht ihre Ausbildung, feiert Parties, hat Freunde, die kommen und gehen. Man könnte meinen, dass sie ihr Leben nicht im Griff hat. Den Gedanken hatte ich oft: sie hat ihr Leben nicht im Griff und sie ist richtig unsympathisch. Aber dann, wenn ich so drüber nachgedacht habe, habe ich doch vieles verstanden und in der ein oder anderen Sache habe ich mich auch wiedererkannt.

Nachdem ich das Buch beendet hatte (und auch schon währenddessen), gab es so einiges zum Grübeln für mich. Es ist ein Buch, das beschäftigt. Und ich glaube, dass fast jeder eine Stelle finden wird, die ihn beschäftigt und nachdenklich macht. Es steckt so viel Wahrheit in dieser Erzählung, die oberflächlich betrachtet nur die Gedanken einer Frau wiedergibt.
Profile Image for Frl.Fernsucht.
198 reviews
February 24, 2023
In dem Buch begleiten wir für einen Zeitraum von einem Jahr die junge, namenlose Protagonistin, die in Münster lebt und Jura studiert. Sie befindet sich gerade in der Zeit vor dem zweiten Staatsexamen. Sie ist klug, feministisch, trinkt streckenweise zu viel Wein, lässt sich treiben („Es geht darum DA zu sein!“ S. 100) und hat sich gerade von ihrem Ehemann getrennt.

In dem Buch geht es um Gefühle, um Zugehörigkeitsgefühle, Freundschaften, die Frage nach dem Sinn des Lebens, was man mit seinem Leben anfangen will oder eben auch nicht. Wie man sich seine Zukunft vorstellt und ob man die richtigen Entscheidungen getroffen hat und treffen wird.

Besonders besticht das Buch durch eine schnelle, moderne Sprache. Typische Phrasen, die man im Alltag benutzt und auch schon von seinen Eltern übernommen hat, sind in Großbuchstaben geschrieben. Sie werden als ironisches Stilmittel genutzt um Situationen einzuordnen und zu bewerten. Das Buch entwickelt ein hohes Lesetempo und hat keine Längen.

Ich finde der Autorin ist es gelungen einen sehr lebendigen, zeitgemäßen und authentischen Eindruck von diesem typischen Lebensabschnitt in den Zwanzigern zu beschreiben. Ich habe mich auch häufig selbst wiedererkannt. Mit der Protagonistin geht sie nicht sanft um, sie lässt sie scheitern, nicht immer gut dastehen, sie ist streckenweise sehr zynisch, aber als Leser kann man sich immer gut in sie hineinversetzen, versteht ihre Gedanken und ihr Handeln. Gerade hinsichtlich der Gefühle kommt der Roman sehr ehrlich bei mir an, denn Gefühle sind nicht geradlinig. Auch die viele zeitgemäßen Aspekte, die in die laufende Handlung eingestrickt sind (Klimawandel, Feminismus, Seenotrettung, etc.), haben mir gefallen und machten das Buch so für mich noch authentischer. Ganz klare Leseempfehlung von mir; habe lange nicht mehr einen so lebensnahen Roman gelesen.
Profile Image for Alina_liest07.
132 reviews6 followers
January 22, 2023
Tolles Debüt voller Humor und Tiefgang
Esther Schüttpelz nimmt uns in ihrem humorvollen und berührenden Debütroman „Ohne mich“ mit durch das chaotische Trennungsjahr der namenlosen Protagonistin. Noch mitten im Referendariat und Studium haben sie und ihr Ehemann sich nach nur kurzer Ehe und Beziehung getrennt.
Während ihre Freunde Auslandsaufenthalte absolvieren oder nach Berlin ziehen, versucht sie in Münster, nun alleine, in der ehemaligen Ehe-Wohnung wieder in die Spur zu kommen und ihre Examen zu beenden.

Esther Schüttpelz hat einen wirklich tollen, flotten und dichten Schreibstil, voller Humor und Ironie, der ganz viel Spaß macht und mich durch den recht schmalen Roman regelrecht hat fliegen lassen.
Aus der Ich-Sicht erzählt, sind die Gedankengänge der Hauptfigur sowohl herrlich komisch, als auch authentisch und berührend. Und obwohl die Protagonistin eine gewisse Distanz wahrt, so erfahren wir beispielsweise nie ihren Namen, so ist es eine sehr sympathischen Hauptfigur, der ich wahnsinnig gerne durch ihr Jahr zwischen Trennung, Referendariat, Examen, Musik und Partyexzessen gefolgt bin.

Die Autorin hat es für mich in "Ohne mich“ geschafft ein ganz bestimmtes Gefühl einzufangen: Irgendwas und irgendwo zwischen Verloren sein, Selbstfindung und Weitermachen. Dieses Gefühl ist gewiss nicht auf die Mitt-Zwanziger beschränkt, wird hier aber durch das Ende des Studiums, die Trennung und sich in die Welt verteilende Freundeskreise sehr schön eingefangen.

Mich hat Esther Schüttpelz mit ihrem schmalen, aber humor- und gefühlvollen Debüt voll überzeugt und ich bin jetzt schon neugierig auf ihre weiteren Werke. Klare Leseempfehlung!
Profile Image for chan.
28 reviews
January 18, 2023
Eine wahnsinnig tolle Sprache!
Ich bin von Seite zu Seite geflogen, konnte bzw. wollte aufgrund des (flotten) Sprach-/Schreibstils das Buch fast gar nicht zur Seite legen, sondern in einem Rutsch durchlesen.
Mich hat die Erzählerin sehr beschäftigt. Auch wenn man ihren Namen nicht erfährt, also trotz der von ihr geschilderten Gedanken und Gefühle eine Distanz bewahrt, habe ich mit ihr gefühlt, wollte, dass sie ihren Weg findet.
Sie durchläuft keine großen Entwicklung im Buch, erst ganz am Ende schimmert ein wenig Hoffnung auf eine bessere Zukunft, auch wenn es nicht gewiss ist - Hoffnung, die man das ganze Buch über immer mal wieder gefühlt, aber dann wieder verloren hat, wenn sie wieder und immer wieder in ein weiteres Loch gefallen ist.
Der Plottwist, dass nicht SIE Ihren Mann verlassen hat, sondern diejenige war, die VERLASSEN wurde, hat mich erschüttert, war SIE doch immer die dominante, toughe Frau.
Ein unfassbares Buch, das ich mit Freude gelesen habe und mit noch mehr Freude verkaufen werde.
Ich freue mich auf mehr Literatur von Esther Schüttpelz!
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Marie.
67 reviews2 followers
February 25, 2023

Ein Buch, das einfach ein bisschen anders ist. Ein Buch, das unterhält, kurzweilig ist und trotzdem irgendwie auf der Stelle tritt. Doch genau das ist die Geschichte: die Geschichte einer jungen Frau auf der Suche nach sich selbst und dem Sinn des Lebens. Die Protagonistin, deren Namen wir nicht erfahren, irrt durchs Leben: von einer Party zur nächsten, eine Sinnkrise nach der anderen durchlebend. Eine wirkliche Handlung gibt es nicht, das tut dem Lesegenuss aber keinen Abbruch. Ein starker, schnell erzählter und eigenwilliger Roman über das Erwachsenwerden und die Suche nach dem großen Ganzen. Esther Schüttelpelz hat mit ihrer namenlosen Protagonistin für mich eine eine Figur geschaffen, wie sie sinnbildlich für "die Jugend von heute" steht, auch wenn sie selbst sich eher distanziert zeigt und gerade nicht dazu gehören will oder kann.

Fazit: Ein insgesamt sehr lesenswerter Debütroman!
313 reviews
April 28, 2024
Hat mir ziemlich gut gefallen. Kann der Tatsache geschuldet sein, dass meine Lebenssituation Wesentliches mit der der Protagonistin gemein hat und ich mich an vielen Stellen wiedererkenne. Fand nur teilweise die Sprache etwas anstrengend; zwar authentisch und zeitgenössisch aber die Hervorhebungen konkreter Wörter war irgendwie verwirrend.
Profile Image for Henny.
146 reviews24 followers
April 12, 2023
3,5 - Nachbar und selbstironisch geschrieben aber kaum hab ich das Buch zugeklappt hab ich mich gefragt warum die Protagonistin sich eig nur um dich selbst gedreht hat…. Naja und niemand kann so leben und viel feiern dann ein gutes 2. Staatsexamen schreiben. Das war dann eher Fantasy Roman
52 reviews
November 13, 2023
>Wieso glauben eigentlich immer alle, dass schlechte Entscheidungen nur solche sein können, die man nicht aus freien Stücken getroffen hat?<
688 reviews10 followers
February 22, 2023
Gen Z und die Beliebigkeit des Seins

Für eine Coming of Age Geschichte ist die namenlose Ich-Erzählerin aus "Ohne mich" von Esther Schüttpelz mit Mitte 20 bereits zu alt. Das Studium der Rechtswissenschaften steht vor dem Abschluss, die kurze, eher spontan eingegangene Ehe ist sehr schnell gescheitert. Die Protagonistin hadert mit ihrem Leben, kifft, kokst, feiert und geht die praktische Arbeit im Referendariat eher entspannt an. Das Leben muss nicht zu ernst genommen werden. Im Zweifelsfall geht es zur Herkunftsfamilie und lässt sich von Mama aufpäppeln, weil das Verwaltungspraktikum langweilig ist und man sich lieber krank meldet.

Ich gebe zu - mit diesem Buch und seiner Protagonistin wurde ich einfach nicht warm. Vermutlich gehöre ich auch nicht zur Zielgruppe, vielleicht ist es für Gen Z-Leserinnen eine Offenbarung. Ich sah da nur die Luxusprobleme unreifer Bürgerskinder, die nie um etwas kämpfen mussten - außer vielleicht um die Beziehung, aber auch da schien die Protagonistin nicht so wirklich zu wissen, was sie eigentlich wollte.

Ja, Erwachsen werden ist schwer. Für eine Menge Menschen beginnt dieser Prozess deutlich früher und ist wesentlich härter. Ich muss Buchfiguren nicht sympathisch finden, aber ich will sie interessant haben, und hier plätscherten Handlung, Persönlichkeitsentwicklung, Innensichten irgendwie vor sich hin. Meine Motivation, die Hauptfigur näher kennenzulernen, ist beim Lesen nicht gestiegen. Immerhin habe ich erkannt, dass sie eine Vorliebe für Kleidung mit Raubtierprint hat, stammte wohl noch aus der Femme fatale Phase.

Von den Figuren dieses Buches auf die Gen Z zu schließen, wäre jetzt natürlich unfair und gemein. Zum Glück gibt viele junge Menschen dieser Altersgruppe, die sich für das Klima, Gendergerechtigkeit oder Nachhaltigkeit engagieren. Wenn sie so tun, als seien sie die ersten, die diese Themen entdeckt haben, ist das zwar manchmal ein wenig nervig, aber sie plätschern nicht in gleichgültiger Beliebigkeit dahin.

Am Ende des Buches habe ich mich gefragt, was die Autorin eigentlich mitteilen wollte. Sinn- und Orientierungssuche? Die Schwierigkeit des Loslassens? Langer Weg zu mehr Selbsterkenntnis? Hier ist eine junge Frau, die irgendwie für überhaupt nichts zu brennen scheint. Und das finde ich schade.

Profile Image for herrzett.
100 reviews5 followers
April 17, 2023
"Wieso glauben eigentlich immer alle, dass schlechte Entscheidungen nur solche sein können, die man nicht aus freien Stücken getroffen hat?"

Wenn man der Ich-Erzählerin in Esther Schüttpelz Roman "Ohne mich" glaubt, kann man sich auch sehr gut mit eigenen Handlungen ins Unglück stürzen. Erst vor kurzem hat sie geheiratet, sich für ein Jura-Studium entschieden, und sich ausgemalt verwegen und glücklich ins Leben zu stürzen. Sie ist erst Mitte zwanzig und doch fühlt es sich bereits jetzt so an, als hätte sie gehörig verkackt. Ihre Ehe, deren Grund sie kaum noch nachvollziehen kann, ist bereits gescheitert und befindet sich in den Endzügen. Kurz nach ihrer Trennung, schließt sie ihr Studium und Referendariat ab, doch so wirklich überzeugt ist sie nach wie vor nicht davon. Sie möchte weder das lernen müssen, das sie nicht interessiert, noch einem stupiden Schreibtischjob nachgehen und fragt sich wie sie so blöd sein konnte, ausgerechnet Jura zu studieren. "...na gut, eigentlich [ist] schon vieles daran, interessant, doch dass ich die Dinge nur begreifen, sie aber nicht anwenden will. Ich möchte nichts davon sein, nicht mitmachen, nur zusehen, verstehen. Und auch das nicht unbedingt." Und genau das wird ihr eben erst jetzt klar, so kurz vor dem Ende. Aber ist es nicht genau das, was das noch junge Leben prägt? Dinge, in die man sich hineinstürzt, mit der Hoffnung das Richtige gefunden zu haben und dann doch enttäuscht zu sein? Und während sie noch in der Heimat, im beschaulichen Münster geblieben ist und sich nun manchmal etwas einsam fühlt, sind ihre Freunde bereits in andere Städte aufgebrochen. Doch wird es ihnen dort wirklich anders ergehen?

"Da sitzen sie jetzt, meine Freunde, in ihren WGs oder in ihren ersten gemeinsamen Wohnungen, und was uns heute verbindet, ist, neben längst auserzählten Erinnerungen an die Schulzeit, nur noch das Gefühl, im eigenen Leben ersetzbar zu sein. Warum diese Stadt, warum dieser Job, warum dieser Partner. Fragt sich jeder für sich, ganz allein. Es könnte auch alles ganz anders sein, aber wäre das besser?"

Ich kann mich noch genau an meine Zeit nach dem Studium erinnern, gefangen in so einem Gefühl zwischen Euphorie, dem großen Drang endlich etwas bewegen zu können, dem Abschied von Schul- und Studienfreunden und der verzweifelten Suche nach sich selbst und seinen Wünschen und dem Korrigieren von früheren Entscheidungen. Und irgendwie hat Esther Schüttpelz es geschafft genau diese Ungewissheit und den Aufbruch bzw. das Befreien von naiven, fast schon jugendlichen, unüberlegten Impulsen und Gedanken einzufangen. Es ist keine Geschichte, die plotgetrieben auf ein großes Ahhh-Erlebnis zusteuert, für mich ist es mehr so ein Zustandsroman. Eine Suche nach dem Ziel, dem Weg und irgendwie auch dem eigenen Platz in der Gesellschaft. Es ist eine beispielhafte Auseinandersetzung mit dem anfänglichen, eigenständigen Leben und den vorherrschenden Themen des frühen Erwachsenenalters. Was fange ich mit mir an? Wo will ich hin? Ist das alles wirklich so richtig? Und da glaube ich, dass dieser Roman sehr von Esther Schüttpelzs eigenen Gedanken und Erlebnissen geprägt wurde. Die Parallelen im Lebenslauf könnten zumindest auf dies hindeuten.
Und auch wenn ich das schon wieder sehr faszinierend finde, fehlten mir im Roman selbst manchmal so ein bisschen Nähe und Tiefe. Ich konnte die Protagonistin nicht immer greifen bzw. hatte häufig das Gefühl, dass auch sie eher ein austauschbarer Charakter ist... was einerseits natürlich diese Allgemeingültigkeit zusätzlich verstärkt, aber leider auch so ein bisschen Distanz und Kühle aufbaut, wenn nicht sogar Begeisterung für das Gelesene raubt. "Ohne mich" umkreist das Ende der ersten großen Liebe, den Beginn des 'richtigen' Lebens und irgendwie auch das Verlassen von alten Wegen... sehr gewichtige Themen und doch so leicht verpackt. Und auch wenn dieser Roman mich nicht vollends begeistert mitgerissen hat, so bin ich für diesen gedanklichen Rückblick und diese Geschichte, die zeigt, dass niemandem das Leben einfach so in den Schoß fällt, sehr dankbar.

"Ich [...] schließe die Wohnungstür hinter mir, drehe mich nicht noch mal um und gehe. Mit jedem schritt, den ich mich entferne, spüre ich, wie ich leichter werde. Nichts ist weg von dem, was mich unter die Wasseroberfläche zieht, doch verstaut ist es, zurückgelassen und eingesperrt in den vermüllten Zimmern, denen es entsprang."
Profile Image for Lili.
170 reviews5 followers
March 5, 2023
Tagebuch zum Drüberstolpern

In diesem eigentlich zeitgenössischen Roman ist die Protagonistin Mitte 20 und damit generationstechnisch hinter mir angesiedelt, aber ich habe „Ohne mich“ tatsächlich als insofern zeitlos empfunden als dass die Erzählung mich durchaus auch an den Millenniumswechsel zurückzuversetzen vermochte: Da ich bei Münster großgeworden bin und einige Mitschüler*innen doch auch dort studiert haben, ehe es sie mal weniger mal deutlich entfernter weit verstreut hat, hatte ich ohnehin eine breitere Identifikationsbasis und ich bin mir wirklich unsicher, ob diese Novelle für mich ansonsten überhaupt fassbar gewesen wäre, ganz egal, ob ich die Gedankenspiele der Erzählerin habe nachempfinden können.
Prinzipiell ist „Ohne mich“ ein einziges Gedankenspiel: die Erzählerin gibt, ohne auch nur einmal ins Zaudern zu geraten, direkt wieder, was in ihrem Kopf vor sich geht, erzählt dabei von aktuellen Begebenheiten…. es ist als läse man ein schnell heruntergerattertes Tagebuch. Nicht nur dass ihre Kurzzeitehe bereits geendet ist, neigt sich nun auch das Studium der erzählenden Figur dem Ende zu und symptomatisch wird letztlich nur gefragt, was der Eine mit dem abgeschlossenen Philosophiestudium mit diesem denn nun überhaupt anfangen wolle, während sowohl Protagonistin als auch ihre Jura-Kommiliton*innen zuvor diskutieren, welche berufliche Richtungen sie nun eigentlich mit ihren Jura-Abschlüssen einschlagen wollen, ehe der Erzählerin auffällt, wie „unfertig“ die eben zu Ende studiert Habenden wirken, wenn man sie mit denen vergleicht, die nach der Schule im Heimatort ansässig geblieben sind, eine Ausbildung begonnen haben, teils bereits geheiratet und Kinder bekommen, und deren Umfeld immer weitgehend gleich geblieben ist. Partiell wirkte die Erzählerin für mich wie am Rande einer Depression stehend, teilweise befürchtete ich ein Alkoholproblem und war erleichtert, als an einer Stelle bekundet wurde, dass sie nun drei Monate keinen Alkohol getrunken habe (was ihr offensichtlich nicht schwergefallen war), aber im Großen und Ganzen lebte man hier ein Jahr lang mit einer Figur mit, die alles mit sich selbst auszumachen versuchte bzw. alle Belastungen vor sich hin- und weiterzusammenschob, dass man erahnte: Irgendwann würde sie ins Stolpern geraten.
Da war ich zwischendurch tatsächlich versucht, ans Ende zu linsen, um zu erfahren, ob die Erzählerin ihre eigene Geschichte überhaupt überleben würde oder ob der Titel „Ohne mich“ womöglich einfach nur auf das Romanende anspielen würde. Ferner habe ich ein paar Mal zum Buch gegriffen und es direkt wieder beiseitegelegt, weil ich mich in jenen Momenten kaum auf die irgendwie träge, irgendwie überdrehte Erzählung einlassen konnte, zu erdrückend fand ich die Wucht, mit der die Geschichte da auf mich zukam. Letztlich habe ich, um dieser greifbaren Beklemmung zu entgehen, einen sonnigen Tag abgewartet, an dem ich mich nachmittags nach draußen auf den Balkon setzen und mir die Sonne während des Lesens ins Gesicht scheinen lassen konnte. So, zwar im sicheren Zuhause, aber ohne vier Wände direkt um mich herum, habe ich „Ohne mich“ dann, und zwar sehr gefesselt, am Stück gelesen.

Letztlich weiß ich gar nicht so recht, was ich mit diesem Werk anfangen soll: eine echte Geschichte erzählt es nicht, für mich war es aber ein Buch, das leise „Du bist nicht alleine, Anderen geht es auch so, diese Gedanken sind normal“ schrie. Am Ende habe ich es wirklich gerne gelesen, aber ich habe keine Ahnung, wem ich diese Lektüre weiterempfehlen wollen würde, zu welchem Anlass (und wiederum: an wen) ich ein Exemplar hiervon verschenken würde. Ich glaube, das ist ein Roman, über den man im besten Falle einfach von sich aus stolpert, so wie die Erzählerin über ihren weiteren Lebensentwurf stolpert.
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February 25, 2023
Gerade erst hatten sie ihre Hochzeit gefeiert und jetzt schon trennen sich ihre Wege. Die namenlose Erzählerin hängt fest im juristischen Referendariat in Münster, das sie nicht im Geringsten interessiert. Der Ehemann hat sein Studium auch endlich beendet und zieht nach Berlin. Mit Mitte zwanzig in der Mid-Life Crisis - Alkohol, Partys, Koks: nichts kann wirklich über die Frustration und die Leere und Sinnlosigkeit hinweghelfen, die die Erzählerin in sich spürt. Wenn man gerade ins Leben starten will und plötzlich vor einem Scherbenhaufen steht, wie soll man damit umgehen?

Esther Schüttpelz hat in ihrem Roman „Ohne mich“ viele autobiografische Elemente verarbeitet und eine Protagonistin erschaffen, die typisch für ihre Generation in ihrer Zeit ist. Man folgt ihrem Gedankenfluss und durchlebt mit ihr Wochen und Monate der Sinnsuche, die auf äußere Impulse angewiesen ist, da aus der Protagonistin heraus kaum mehr eine Entwicklung beginnen kann. Es ist ein sehr persönliches Leiden, dass von der Außenwelt kaum wahrgenommen wird, da sie weiterhin noch funktioniert, obwohl innerlich die Leere immer mehr Raum einnimmt.

Die Erzählperspektive macht es leicht sich in die Erzählerin einzufinden. Sie bleibt namenlos, könnte also jede sein und einige ihrer Gedanken sind sicher jedem Leser bekannt. Motiviert ist sie in ihr Studium gestartet, wollte Karriere machen und sich ein schönes Leben einrichten. Doch dann haben irgendwann die Ziele ihren Sinn verloren. Mit dem Ende der Ehe kommt die vollständige Sinnlosigkeit über sie. Es folgt das tiefe Loch, das nur noch minimales Funktionieren erlaubt.

Es ist keine pathologische Depression, die sie durchlebt, sondern eine Phase der Orientierungslosigkeit, in der sich Fixpunkte auflösen und die Halt gebenden Parameter des Lebens plötzlich fehlen. Was zuvor noch gewiss und leitend war, wird infrage gestellt und durch ein suchendes Hin und Her abgelöst.

Man fragt sich, ob das Empfinden der Erzählerin symptomatisch für eine Generation, eine Lebensphase oder doch mehr eine individuelle Erfahrung ist. Zeiten des Umbruchs, die mit einer gewissen Desorientierung einhergehen, sind menschlich, das Ausmaß jedoch verschieden. Es mag unserer Leistungsgesellschaft geschuldet sein, die durch den schönen Schein der Social Media Kanäle, auf denen sich jeder im besten und glücklichsten Licht darstellt, nochmals in den Erwartungen an das eigene Leben im Vergleich zu anderen intensiviert wurde. Im Umkehrschluss reißt es jedoch auch die Fragen auf: nehmen wir das Empfinden unser Mitmenschen, ja unserer besten Freunde überhaupt noch wahr und wie viel Schein tut uns allen eigentlich gut?

Ein Roman seiner Zeit, der zwar ein versöhnliches Ende bietet, jedoch durchaus wichtige Fragen anreißt.
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February 23, 2023
„Ohne mich“ ist Esther Schüttpelz überaus gelungenes Debüt. Über ein Jahr begleiten wir die Erzählerin. Dieses Jahr ist besonders, denn es ist ihr Trennungsjahr. Den Ehemann hatte sie eher aus einer Laune heraus geheiratet und jetzt, wo sie wieder allein ist, weiß sie nicht so recht, wohin. Nebenher macht sie ihr Referendariat, denn sie studiert Jura. Das hält sie nicht davon ab, feiern zu gehen und jede nur mögliche Ablenkung mitzunehmen. Natürlich bleibt da das ein oder andere emotionale Loch nicht aus und am Ende steht eine Erkenntnis - wie es sich für einen guten Roman gehört.
Mir hat „Ohne mich“ außerordentlich gut gefallen, denn ich konnte mich oft mit der Erzählerin identifizieren. Zwar bin ich etwas älter, glücklich verheiratet und keine Juristin, aber das Gefühl „lost“ zu sein, kenne ich sehr gut (davor ist wohl auch niemand gefeit). Oft habe ich gedacht, dass Esther Schüttpelz genau die Worte gefunden hat, die mir so oft fehlen. Und hat mir gleich noch einen neuen Liebesbegriff beigebracht, die „Welpenliebe“.
Der Roman spielt im Hier und Jetzt; er ist mit den neuen Generationen verhaftet, das macht ihn nahbar, spürbar. Das wird wohl nicht nur mir so gehen. Zudem enthält er Themen wie Feminismus und Sinnsuche, aber fast wie nebenbei und nicht aufdringlich, was auch vielen gefallen könnte, die mit diesen Dingen eher Schwierigkeiten haben.
Zentral ist die Erzähltechnik des Gedankenstroms, die ich sehr mag und die Esther Schüttpelz hervorragend beherrscht. Natürlich kann das auch anstrengend sein, aber diese moderne Interpretation hat nichts altbackenes oder mühsames. Es ist unvermittelt und ich hatte das Gefühl, dass manche Gedanken auch meinem Gehirn hätten entsprungen sein können.
Am Ende hält sie noch eine kleine Wendung parat, die man so nicht hat voraus ahnen können.
Alles in Allem, ist es wirklich ein wunderbares Debüt, das man mit seinen 206 schnell zur Hand nehmen kann. Ich hoffe, es ist erst der Anfang von Esther Schüttpelz als Schriftstellerin.
Profile Image for Lisa_V.
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January 17, 2023
Ruhiger Roman, über die Geschichte einer Trennung

Die Bewertung des Romans „Ohne mich“ von Esther Schüttpelz, fällt mir ehrlich gesagt nicht leicht. Die Geschichte konnte mich nämlich durchaus fesseln und las sich zudem noch angenehm. Dennoch lies mich die Handlung am Ende doch etwas ratlos zurück, dies liegt aber vielleicht auch daran, dass ich einfach kein Fan von offenen Enden bin. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive, doch trotz der sehr detaillierten Gedankenschilderungen blieb die Erzählerin mir als Leserin bis zum Ende hin doch fremd. Das geschickte Spiel zwischen Distanz und Nähe, soll aber vielleicht genau das bewirken. Man erfährt noch nicht mal nicht ihren Namen, genau wie den des Ehemannes, welcher doch noch häufiger präsent ist als anfänglich vermutet. Dennoch geht es im Wesentlichen um eine Trennung, die Handlung erstreckt sich dabei über ein gesamtes Jahr. Dies auf nur knapp 200 Seiten abzubilden, ist durchaus hohe Kunst wie ich finde. Handlungsort ist Münster wo die Hauptprotagonistin (übrigens genau wie die Autorin früher auch), Jura studiert. Die Stimmung ist nicht nur aufgrund der Trennung im gesamten Buch gedrückt, die Erzählerin hadert des Weiteren mit ihrem beruflichen Leben und findet darüber hinaus auch in anderen Beziehungen keinen rechten Halt. Hier bieten sich denke ich durchaus Identifikationsmöglichkeiten, nicht nur für Mitte 20-Jährige. Von meiner Lebensrealität war die Handlung allerdings soweit entfernt, das mich manches doch irritierte und ich auch nicht alle Verhaltensweisen der Hauptprotagonistin nachvollziehen konnte. Dennoch sind die teils langen Gedankenmonologe interessant zu lesen und wirkten soweit authentisch. Im Gesamten gefiel mir der Roman schlussendlich doch so gut, das ich 4 Sterne vergeben kann.
Profile Image for Maria.
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January 19, 2023
An diesem Buch hat mich die Kombination aus Artwork auf dem Cover und Titel sofort neugierig gemacht. Der Klappentext las sich interessant, modern, aktuell. Dies ist das Debüt von Autorin Esther Schüttpelz. Die namenlose Protagonistin erzählt schonungslos von einem Jahr der Selbstfindung - des Zweifels, der Nicht-Wissens, des Trotzdem-Weitermachens, des Suchens und vielleicht sogar des Findens. Der Ehemann - und auch sonst vieles - seltsam entfernt, immer wieder schafft es die Autorin eine gewissen Distanz zu Themen zu gestalten, ein gelungenes Stilmittel. Dabei wirkt die geschaffene Kulisse sehr real, könnte mitten aus dem Leben gegriffen sein. Das gefällt mir sehr. Der Schreibstil ist zuweilen sehr direkt, sehr forsch und das Tempo mitunter sehr zügig. All das passt jedoch gut ins Gesamtsetting, in eine schnellebige Welt, in der die Protagonistin lebt.
Der angenehme Stil des Buches lässt sich sehr leicht lesen, auch, weil das Buch thematisch häufig oberflächlich bleibt - an einigen Stellen gibt es jedoch auch den nötigen Tiefgang. Die Zügigkeit der Erzählung spiegelt womöglich die Rastlosigkeit der Protagonistin wieder, lässt mich als Leserin jedoch auch rastlos zurück.
Insgesamt ist dies ein gelungenes Debüt, ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin!
Profile Image for Carla.
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February 23, 2023
"Was bin ich für euch, frage ich mich, kennt ihr mich überhaupt? Wollt ihr mich überhaupt kennen? Und will ich euch überhaupt kennen?" (Seite 45)

Ohne Mich von Esther Schüttpelz ist ein eindrucksvoller Debütroman, der sich mit den Themen Selbstfindung und Distanz beschäftigt. Die junge Ehe der namenlose Protagonistin "scheitert". Sie und ihr Ehemann trennen sich, und damit gehen viele Veränderungen einher.

Das Buch ließt sich ein bisschen wie eine Art Gedankenstrom/Monolog und man begleitet die Protagonistin in dieser schwierigen Phase. Sie versucht auf unterschiedliche Art und Weise, mit ihrem Trennungsschmerz umzugehen und fällt immer wieder in bekannte Verhaltensmuster.

Ich mochte es ganz gerne! Besonders interessant fand ich, dass das Buch im Kreis Münster spielt (was nicht allzu weit weg ist) und das Jurastudium der Protagonistin. Ich fand es sehr authentisch und konnte viele innere Fragestellungen gut nachvollziehen.

Viele Dinge werden nicht direkt angesprochen, eigentlich bleibt die Protagonistin eher distanziert gegenüber dem/der Leser*in. Fand ich aber gut gemacht, weil sie sich erst im Laufe der Geschichte wieder näher kommt und sich vor ihren eigenen Gefühlen versteckt.

Daumen hoch auch für das Interview, das fand ich sehr spannend und aufschlussreich.
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February 27, 2023
Leseempfehlung vor allem für jüngere Frauen um die 30.

Der Grund für die Trennung in der kurzlebigen Ehe der jungen Hauptperson bleibt eigentlich unklar. Inhaltlich scheint es um die Suche nach dem Sinn des Lebens, nach Freundschaft und nach einem Plan für eine erfüllte Zukunft zu gehen. Eine gewisse Desorientierung in einer jungen beruflichen, hier juristisch ausgerichteten Lebensphase offenbart auch eine anscheinend schöne Scheinwelt in den Social Media Kanälen, die mit der Realität in unserer Leistungsgesellschaft nichts zu tun hat. Gequält von Trennungsschmerz, Alkohol- und Drogenexzessen, unklaren Zukunftsplänen, Rastlosigkeit auch im Umgang mit Freundschaften greift eine Gefühlswelt voller Einsamkeit und Verzweiflung in einem besonderen Schreibstil um sich, scharfzüngig, verletzlich bis witzig, komisch. Für manchen Leser mag der Inhalt oberflächlich und belanglos sein, dieser innere Konflikt der Rechtsreferendarin, aufgewachsen in einer privilegierten Welt der Gen-Z, offenbare nur ihre Unreife ohne Selbsterkenntnis. Die teils drastisch derbe Wortwahl regt aber auch zum Nachdenken über unser distanziertes Miteinander an.
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May 21, 2023
Ohne Mich von Esther Schüttpelz ist für mich so ein Roman bei dem ich mir nach dem Lesen erst mal eigentlich gar nicht so sicher bin, ob er mir denn jetzt gefallen hat oder nicht.
Aber ich denke: Ja!

Der Klappentext hatte mich sofort angesprochen, die Autorin ist im gleichen Alter wie ich und scheint etwas ähnliches erlebt beziehungsweise durchgemacht zu haben wie ich. Großteils stimmt das auch und ich habe mich an vielen Stellen sehr angesprochen gefühlt. Im Großen und Ganzen hat mir der Roman jedoch wegen dem Witz und der Selbstironie der Autorin am Ende wirklich gut gefallen. Es war zwar lange Zeit etwas schwierig in ihren etwas konfusen Schreibstil hineinzufinden, doch als ich mich daran gewöhnt hatte, hatte mich der Roman dann schon gepackt. Der Schreibtstil passt außerdem auch stilistisch gut zu der Erzählung und lässt alles noch authenthischer und ungefilterter wirken.

Ich fand nach einiger Überlegung auch das Ende, dass ich so nicht ganz erwartet hätte, sehr schön und stimmig.
23 reviews
January 22, 2023
Den Debütroman von Esther Schüttzpelz habe ich fast in einem Rutsch durchgelesen, ich denke das sagt schon mal einiges! Durch den schnellen und rasanten Schreibstil rast man durch das Buch und das Leben der Mitte zwanzig jährigen Erzählerin. Anfangs herrscht eine Distanz zwischen der Hauptfigur und ihrem Leben und ihren Gefühlen, weshalb es sich etwas oberflächlich angefühlt hat. Dann ging der Roman aber doch tiefergehend als ich erst dachte, als Spuren von Selbstreflexion bei der Protagonistin erkennbar wurden.
Unterhaltsam fand ich auch die Schilderungen vom Jurastudium und Referendariat, genau wie die Bezüge zur Stadt Münster.
Ich habe mich so eingedacht, dass ich mir eine Fortsetzung wünschen würde!
Insgesamt empfehle ich das Buch gerne weiter, besonders an Personen im gleichen Alter, da es einfach gut einfängt, wie sich das Leben Mitte zwanzig nach Abschluss des Studiums und bei der Selbstfindung anfühlt.
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January 30, 2023
Eine Trennung in jungen Jahren

Esther Schüttpelz schreibt eine Geschichte, die eine junge Ehe in die Brüche gehen lässt um dann dem Leben der Protagonistin zu folgen. Sie heirateten jung, sie steckt mitten in ihrem Jura-Referendariat und nun am Umbruch ihres Arbeitslebens raus aus dem Referendariat trennt sie sich von ihrem Mann. Ihre Sichtweise, ihre Tätigkeiten, ihre Gedanken, ihre Reflektionen. Das ist der rote Faden – ihr „Flow“, aber ohne Ziel.
Esther Schüttpelz Schreibstil ist interessant, eine andere Art der Erzählung und vor allem, weil das Buch sehr kurz ist, ist es auch erträglich und verdaubar. Aus meiner Sicht das interessanteste an diesem Buch ist dieser Erzählstil. Die namenlose Protagonistin, Mitte 20, ist Dreh- und Angelpunkt und der zentrale Ausgangs- und Endpunkt der Sinnsuche.
Für ein Debüt sprachlich stark und ich wäre auch gespannt was die Autorin als nächstes vorlegt.
Interessantes Debüt, aber kein Highlight.
113 reviews
January 29, 2023
Esther Schüttpelz beschreibt in ihrem Debütroman eine junge Frau die etwas orientierungslos in den Anfängen ihrer 20er Jahre lebt. Beeindruckt von der Leseprobe hatte ich etwas mehr und tiefgründigeres erwartet. Sprachlich fand ich das Buch sehr ansprechend. Inhaltlich durchaus interessant und informativ. Auch stellt sie alles sehr bildlich dar und überzeugt durch ihre Ausdrucksweise. Was mir irgendwie etwas zu kurz kommt ist das große Ganze. Sie erzähtl und erzählt und erzählt. Vielleicht bekomme ich es auch einfach nur nicht zu greifen. Daher einen Punkt abzug. Dennoch sind die Bücher aus dem Diogenes Verlag immer wieder ein Hingucker und auch ihre Autorenauswahl finde ich immer ganz besonders. Damit macht man meiner Meinung nach bei diesem Verlag nie etwas falsch. Ob dieses Buch nun für jedermann geeignet ist muss jeder für sich selbst herausfinden.
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