Parabel von der Hoffnung, dass eines Tages alle Menschen friedlich miteinander leben
Jabu und seine Mutter, die Gute Königin, leben im Glücklichen Land in der königlichen Kate. Wenn es Entscheidungen zu treffen gilt, kommt das ganze Volk in ihren Garten und berät sich beim Kuchenessen. Eines Tages aber werden viele unter ihnen zänkisch und missgünstig, und die Menschen helfen einander nicht mehr. Bald wird klar: Der Hoffnungsvogel singt nicht mehr über dem Glücklichen Land. Jetzt ist es an Jabu, ihn zurückzubringen. Doch die große Aufgabe macht ihm Angst und er ist froh, dass Alva, die Tochter der Leuchtturmwärterin, ihn begleitet. Mit der Heldenhaften Helene, dem alten Schiff des Kühnen Kapitäns, machen sie sich zu zweit auf den Weg. Waffen können ihnen ihre Mütter nicht mitgeben, aber eine tröstende Melodie.
Kirsten Boie erzählt in diesem Märchen zum Vorlesen und Selberlesen von der Bedeutung von Trost und Güte und von der Hoffnung, dass wir eines Tages alle friedlich miteinander leben können.
Kirsten Boie was born in Hamburg in 1950. She studied German and English literature and wrote a doctoral thesis on a topic in the field of literary research. She worked as a secondary school teacher in Hamburg from 1978 until 1983. When she adopted a child she had to stop teaching and began to write. Her first book "Paule ist ein Glücksgriff" (1985) was very well received and won several awards.
Since then she has published more than 60 books for children and teens that have been translated into many languages. Special mention must be made of her novels for young adults that critically examine social issues and display literary innovation. In addition to the many awards she has won, her complete works have been nominated for the Hans Christian Andersen Award three times (in 1999, 2001 and 2003). Kirsten Boie lives with her family near Hamburg.
Ich mochte die Geschichte und die Botschaft, die sie vermittelt. Es geht um ein Land, in dem alle Menschen glücklich sind und friedlich miteinander leben. Selbst die Königin des Landes erhebt sich nicht über ihr Volk, sondern behandelt alle Menschen auf Augenhöhe und lässt sie mitentscheiden. Doch dann ändert sich alles. Der Hoffnungsvogel ist fort, und sofort werden die Menschen unzufriedener. Prinz Jabu und Alva, die Tochter der Leuchtturmwärterin, machen sich auf die Suche nach dem Hoffnungsvogel. 💜 Ein sehr schönes Kinderbuch für Leser ab sechs mit wunderschönen Illustrationen!
Meine Zweitklässler*innen fanden das Buch überwiegend toll! Ich habe es ihnen vorgelesen.
Ich fand es recht langweilig, auch weil in den Kapitelüberschriften schon der Plot des jeweiligen Kapitels vorweggenommen wird (was für eine Unart!?). Ich habe die Kapitelüberschriften irgendwann weggelassen.
Dieses moderne Märchen hat eine schöne Botschaft, die die Kinder in der 2. Klasse auch schon verstanden haben. Ausgehend von dem Buch hatten wir schöne Gespräche.
Trotzdem fehlte mir persönlich etwas… Spannung und auch eine konsequentere Behandlung der Themen. Ich würde es nicht zwingend wieder vorlesen, geschweigedenn weiterempfehlen.
„Das Glückliche Land heißt natürlich, wie es heißt, weil die Menschen dort glücklich sind und weil sie alle immerzu alles dafür tun, dass es nicht nur ihnen selbst, sondern auch allen anderen gut geht. “
Eigentlich sind es die Menschen im Glücklichen Land gewohnt, glücklich zu sein. Doch plötzlich werden die Bewohner des Landes unfreundlich zueinander und scheinen unzufrieden. Der Hoffnungsvogel, der stets für gute Stimmung sorgte, ist verschwunden. Jabu, Sohn der Guten Königin des Glücklichen Landes, macht sich auf die Suche nach dem Hoffnungsvogel. Bald schon ist er nicht mehr allein auf seiner Mission. Alva, Tochter der Leuchtturmwärterin, beschließt, ihn zu begleiten. Ob die beiden das Glück in das Glückliche Land zurückbringen können?
Kirsten Boies erzählt unterhaltsam, abwechslungsreich und lebendig in kindgemäßer Sprache. Sie spricht ihre Leser immer wieder direkt mit „Du“ an, bezieht sie in die Geschichte mit ein, mischt sich aber auch als Erzählerin ins Geschehen ein und kommentiert dann in Ich-Form das Verhalten der Figuren. Jedem Kapitel ist eine Überschrift vorangestellt, die zusammenfasst, was im Kapitel passiert. Die Überschrift verrät dabei manchmal etwas viel. Katrin Engelkings bunte, detaillierte, hübsche Illustrationen passen wunderbar zur Geschichte, unterstützen die Vorstellungskraft und motivieren. Die Geschichte eignet sich für Kinder ab neun Jahren zum Selberlesen, zum Vorlesen auch für jüngere Kinder.
Hauptfigur Jabu ist zwar ein Prinz, aber in erster Linie ein ganz normales Kind. Er fühlt sich nicht immer mutig und stark, ist aber besonders pflichtbewusst, sieht es als seine Aufgabe an, seine Heimat zu retten. Jabu hat ein klares Gespür, was richtig und falsch ist, hat das Herz am rechten Fleck und wird nicht umsonst der Gute Prinz genannt. Die selbstbewusste, zupackende, direkte und ehrliche Alva weiß, was getan werden muss und steht tapfer an Jabus Seite. Von der Tatkraft der beiden beeindruckenden kleinen Protagonisten können sich auch so manche Erwachsene noch eine Scheibe abschneiden. Kirsten Boie hat zwar keine märchenhaften, phantastischen, aber dafür einige charmante Figuren entwickelt, die viel Spaß machen.
Jabu und Alva erleben auf der Suche nach dem Hoffnungsvogel ein aufregendes Abenteuer und treffen viele interessante Menschen. Kirsten Boie erzählt ein modernes Märchen, in dem es keine klassischen Geschlechterklischees gibt, aber auch keine technische Medien. Sie schreibt über das, was ein zufriedenes Leben ausmacht, Hoffnung und Glück. Vielleicht hat sie recht, wenn sie fragt, ob ein bisschen Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Zusammensein schon reichen können, um Hoffnung zu haben? Ein schönes, zuversichtliches Buch, das zeigt, dass manchmal auch kleine Menschen und kleine Dinge die Welt zu einem besseren Ort machen können.
Seit einiger Zeit scheint das Glückliche Land seinen Namen nicht mehr verdient zu haben. Unzufrieden und streitsüchtig sind seine Bewohner geworden. Die gute Königin ist sich sicher, das kann nur daran liegen, dass der Hoffnungsvogel verschwunden ist. Sein Gesang hatte immer für Fröhlichkeit und Freundlichkeit gesorgt und den Trauernden Trost gebracht. Um ihr Land vor Zorn und Zwietracht zu schützen, schickt die gute Königin ihren Sohn, den freundlichen Prinzen Jabu, los, den Hoffnungsvogel zu finden. Jabu ist zuerst nicht so überzeugt von dieser Aufgabe. Schließlich ist er noch ein Kind und ein Schwert will ihm seine Mutter auch nicht mitgeben. Aber zum Glück erklärt sich Alva, die Tochter der Leuchtturmwärterin, bereit, ihn zu begleiten. Die hat zwar auch kein Schwert, aber Mut und viele Ideen. Und außerdem sind schwere Aufgaben ja eh leichter, wenn man sie nicht alleine bewältigen muss. Wie schwer die Aufgaben dann tatsächlich werden, hätten sich die beiden allerdings auch nicht träumen lassen…
Auch wenn meine Kindheit seit ein oder zwei Jahren vorbei ist, lese ich Kirsten Boie immer wieder gerne. Mich beeindruckt, wie viele Genres und Altersklassen sie umspannt, und dabei immer ganz unverwechselbar bleibt. Und wie sie wichtige Themen aufgreift, die viele Kinder betreffen, in der Kinderliteratur aber eher stiefmütterlich behandelt werden. Aber vor allem liebe ich, dass sie das Talent hat, diese Atmosphäre zu schaffen, die ich hier mal aus Mangel eines besseren Begriffs den Bullerbü-Faktor nennen will. Eine Welt zu kreieren, die, ohne Probleme zu ignorieren, die schönste Zeit der Kindheit heraufbeschwören kann. Dieses Gefühl von Freiheit, Sommerferien, Abenteuer und Sorglosigkeit.
Als Vielschreiberin hat Boie aber auch den kleinen Nachteil, dass ihre Bücher in Konkurrenz zueinander stehen. Und in diesem Kontext habe ich “Der Hoffnungsvogel” - ungefähr mein 57. Buch von ihr - eher im Mittelfeld gesehen. Das liegt vor allem an meinem ganz persönlichen Geschmack. Ich konnte noch nie allzu viel mit Märchen und Abenteuergeschichten anfangen, und “Der Hoffungsvogel” ist beides zu großen Anteilen. Es mag an dieser Grundeinstellung gelegen haben, dass ich die Geschichte öfter unausgegoren bis unlogisch fand und mich nicht richtig hineinfühlen konnte.
Was mir davon abgesehen ins Auge gesprungen ist, ist die “politische Korrektheit” des Buches, die sich vor allem in einer Vielzahl an Hautfarben und Frauen in typischen Männerberufen niedergeschlagen, sich für mich aber nicht immer komplett natürlich angefühlt hat. Was durchaus daran liegen kann, dass in meiner Kindheit kulturelle Vielfalt und Emanzipation eher seltener Eingang in Kinderbücher fanden. Sehr gut gefallen hat mir, dass diese Themen gar nicht thematisiert werden, sondern einfach sind. Die Vorstellung, dass heutige und zukünftige Generationen mit Büchern aufwachsen, in denen die Dinge einfach so sind, wie sie sein sollten, ohne dass man sie diskutieren müsste, finde ich eigentlich sehr schön. Mein besonderes Highlight war diesbezüglich die Stelle (unwesentlicher Minispoiler), an der Alva Jabu ihre schweren Sachen tragen lässt, eben WEIL sie niemandem etwas beweisen muss. Da ist Boie der Realität schon ein Stück voraus. In die richtige Richtung.
Auf keinen Fall sollten die wunderbaren Bilder von Katrin Engelking unterschlagen werden. Sie hat zwar nicht alle, aber so viele Bücher von Boie großartig illustriert, dass für mich die Werke beider Frauen untrennbar zusammengehören.. Und ihre Bilder für den “Hoffnungsvogel sind so schön, dass ich einige Zeit damit verbracht habe, in sie hineinzuzoomen und mich an den Details zu erfreuen. Ehrlich gesagt würde ich sie mir auch gerahmt an die Wand hängen.
Zusammengefasst war “Der Hoffnungsvogel” also nicht das Boie-Buch, das mir als erstes einfallen würde, wenn ich eins empfehlen sollte, aber es ist ein echter Boie und somit schon lesenswert genug. Es macht Spaß, wie sie sich immer wieder direkt an ihren Leser wendet (auch wenn ich mich ein oder zweimal gefragt habe, ob sich das angesprochene Kind nicht eventuell ausgeschlossen fühlen könnte, wenn ihm Kenntnisse oder Erlebnisse unterstellt werden, die es eventuell gar nicht hat), und ich kann es mir gut zum Vorlesen, aber auch für Erstleser vorstellen. Was soll ich sagen, Boie ist es eigentlich immer wert.
"Der Hoffnungsvogel" ist ein Buch von Kirsten Boie, das wie ein Märchen geschrieben ist. Allein das hat mir schon sehr gut gefallen, denn ich liebe Märchen sehr und finde es immer wieder schön, wenn mir ein modernes Märchen begegnet.
Es geht darum, dass dem glücklichen Land der Hoffnungsvogel gestohlen wurde, der bisher mit seinem Gesang für den Frieden und das Glück der Menschen gesorgt hat. Um ihn zu finden, machen sich der Prinz und die Tochter der Leuchtturmwärterin gemeinsam auf die Reise und erleben dabei so einige Abenteuer.
Was mir gut gefällt ist die Tatsache, dass die Autorin bewusst Klischees gebrochen hat. Der Prinz ist nicht mutig und tapfer und versessen auf Abenteuer. Er und seine Mutter, die Königin, sind den anderen Bewohner des Landes nicht finanziell überlegen, leben nicht in einem Schloß und sich PoC. Frauen haben de gleichen Stellungen, Rechte und Berufe wie Männer. Die Leuchtturmwärterin und ihre Tochter sind z.B. viel mutiger als der vermeintlich verwegene Kapitän uvm. Das finde ich klasse!
Ein bißchen schwierig finde ich das Ende der Geschichte, in dem die Bösewichte von den Kindern (und mit Hilfe der Erwachsenen) betrunken gemacht werden, um sie zu überwältigen. Da wäre mir ein anderer Weg lieber gewesen, weil es mich sehr an K.O. Tropfen erinnert hat und ich es nicht gut finde, dass dies als guter Weg dargestellt wurde. Aber wahrscheinlich werden Kinder das anders empfinden.
Im Großen und Ganzen mögen wir das Buch, es kommt aber in meinen Augen nicht an Boies letzte Jugendbücher heran.
Meinem sechsjährigen Enkel scheint es zu gefallen, und für ihn habe ich das Buch ja auch gekauft. Mir ging das Belehrende, der erhobene Zeigefinger der sich durch das ganze Buch zieht gehörig auf die Nerven. Die Illustrationen sind wunderschön, und insgesamt ist die Geschichte nett und auch spannend, wäre aber ohne die ständigen Belehrungen netter gewesen.
Wunderschön, wie Kirsten Boie die Themen Hoffnung, Toleranz und Nächstenliebe in dieser zauberhaften Geschichte für Kinder verständlich vereint hat. Ein Buch, das aktueller nicht sein könnte, mit einer Message, die uns alle angeht: In einem Land glücklichen Land können auch aus Räubern nette Menschen werden.