Aces in Space - Ein Fate-Rollenspiel über eine Gang von Raumjägerpiloten – halb Battlestar Galactica, halb Sons of Anarchy, ganz Social-Media-Star! Ein gesetzloser Teil des Weltraums, der der Kobenigürtel genannt wird, gehört den die sich zusammenrotten wie die Motorradclubs lange vergangener Zeiten. Tattoos und Kutten wurden von Cyberware und Druckanzügen abgelöst. Die Raumjäger werden liebevoll Chopper genannt, Jockeys nennen sich ihre Pilotinnen, und auf Highways fliegt man Mit Hilfe der Droge Minkowskium ist es möglich, Wurmlöcher zu passieren, um die weiten Distanzen des Alls zu durchkreuzen. Doch anders als in der Vergangenheit scheuen die Kleinkriminellen das Rampenlicht nicht. Jedes waghalsige Manöver, jeder Kurvenkampf und jeder Coup werden live im Datanet übertragen und entscheiden über die Social-Media-Stars der Zukunft. Der dadurch entstandene Fankult sorgt dafür, dass einige Konzerne bei den Machenschaften der Staffeln nicht nur häufig ein Auge zudrücken, sondern sie sogar mit Sponsorengeldern unterstützen. In diesem Fate-Setting spielt ihr Jockeys, verwegene Fliegerasse, die in eine dieser Gangs gehören. Ihr werdet Bandits in waghalsigem Kurvenkampf fertigmachen, ehrgeizige Coups durchführen und live auf euren Social Media davon erzählen. Erlebt Abenteuer im Spannungsfeld von toxischem Einzelgängertum und Teamgeist. Dare to fly!
Rasantes Weltraumabenteuer mit tollen Fights, liebenswerten Charakteren und einer Welt, die zwar etwas störrisch daher kam, die ich aber dennoch ins Herz geschlossen habe. Große Leseempfehlung, ausführliche Rezi folgt :)
Es sit ein ok-isches Buch mit Raumschlachten in Jägen ala "Wingcommander". Angehaucht mit Motoradgangromantik, dem Look von "Suizide Squad" und Influencer-Realität.
Sprache: gewönungsbedürftig, Weltenbau: durchwachsen, Sexszenen: Phantasyporn. Garniert mit Youtube Kommenaren.
Drei Sterne weil das buch zumindest so wirkt als wäre es auch einen Guss und weil es keine offensichtliche Stielbrüche und zu große Plotholes gibt.
Kurzmeinung: Progressives Setting, spannende Handlung, queere Figuren, interessanter neuer Take für fiktive moderne Sprache - alles, was ein Buch braucht, damit ich es liebe. Und dann noch ein guter Hauch Firefly-/ Battlestar-Galactica-Feeling. Außerdem aktive Solidarität mit Rojava. Wieder einmal gewonnene Energie beim Lesen, und vollends erfüllte Hoffnungen - und die waren hoch.
Wenn ich zu einem Buch von Judith und Christian Vogt greife – besonders zu einem aus den letzten Jahren – dann habe ich inzwischen Erwartungen. An Diversität unter den Figuren, voll ausgestaltete und dreidimensionale Figuren, gutes Worldbuilding mit Tiefe – und eigentlich auch noch an referenzierte, ironisch betrachtete und überwundene Genre-Grenzen (wo ich schon mal dabei bin). Nicht jedes Buch bisher erfüllte diese Erwartungen sofort, aber alle definitiv irgendwann.
„Ace in Space“ erfüllte meine Erwartungen und Hoffnungen sofort. Eine Antiheldin mit der Selbstdisziplin einer Soldatin und dem Selbstwert einer gescheiterten Idolfigur, wie ich sie seit den Hunger Games vermisst habe (und ja, Vergleiche sind uncool, aber das ist meine Herzensfigur, die muss manchmal herhalten). Wieder ein Entwurf von spannender Sprache, der gleichzeitig vorhandene Sprache referenzierte, aber dabei nicht etwa vorhandene Sprachen oder Sprachformen aus unserer Gesellschaft abwertete. Und genauso setzte sich die Gruppe der Aussätzigen zusammen, die zentral für die Geschichte ist. Eine Mischung mit Vibes aus den Rebellen von Star Wars, einer Flieger*innenstaffel aus Battlestar Galactica, der Crew der Firefly – und einer Gruppe queerer Menschen im Hier und Jetzt.
Und Hopepunk. So viel Hopepunk. Das Konzept einer Zukunft mit Hoffnung, die inklusiver und verständnisvoller wird, selbst am gefühlten Ende des Universums im Äquivalent einer Rockerkneipe. So eine unmöglich erscheinende Kombination, und hier geht die Geschichte schon einfach so los, ohne dass sie oder eine Figur sich dafür irgendwie erklären muss. Queere Figuren sind mal unsicher. Aber erklären muss sich hier niemand, auch nicht vor unsympathischen Figuren, denn der gesellschaftliche Konsens ist hier ein utopischer, völlig anderer, und das zu lesen, tat mir wirklich gut.
Und dazwischen entwickelt sich eine der besten Storylines, die ich dieses Jahr in irgendeinem Medium gelesen, gesehen oder gehört habe. Mit Tiefe, mit Parallelen, mit Verweisen auf Konflikte unseres Jahrzehnts (und expliziter Stellungnahme dazu) – und dem üblichen, wunderbaren Erzählstil, der seitenlang mitreißt und dann auf dem Höhepunkt der Erzählung Lesende plötzlich in ein Vakuum einer faszinierenden und langsamen Szene zieht, immer wieder. Die zentrale langsame Szene hat mich so umgehauen, dass ich das Buch weglegen musste (ich weiß nicht, wann mir das zuletzt passiert ist, vielleicht mit 15). Und ich musste es sofort noch einmal lesen, weil es mich so abgeholt und mitgenommen hat.
Die Story ist toll, die Umsetzung ist noch besser – Ich weiß nicht, was es Besseres gibt, um sich gerade eine Pause vom Jetzt zu erlauben. Auch wenn ihr, wie ich, kaum Science Fiction lest: Probiert es mit diesem Buch. So eine eindrucksvolle Vorstellung davon, wie dieses Genre sein könnte. Keine Final Frontier, sondern selbst in dystopischen Vorzeichen eine Welt voller Partikel, Richtungen und Raum. Für alle.
Ein Weltraumabenteuer mit Tiefgang. Was wir auf den ersten Blick bekommen, ist eine actiongeladene Story in der Welt der Chokey Gangs, die auf Ruhm und Likes aus sind. Was sich durch Flugchallenges und ähnliches bewerkstelligen lässt. Dabei finde ich die Slangausdrücke, die sich die Vögte überlegt haben, innovativ und sehr passend. Sie haben diese Gangs außerdem als protzig und toxisch dargestellt, ohne auf allzu diskriminierende Klischees zurückzugreifen. Ein Konzept ist die No-Fomo Mentalität (Fomo steht hier für Fear of Making out und belächelt heteronormative monogame Beziehungen). Toller Move, etwas gesellschaftlich Vorherrschendes zu wählen, um die toxischen Strukturen innerhalb der Gangs aufzuzeigen. Das funktioniert super und es werden keine Minderheiten beleidigt. Als weiteren wichtigen Handlungsstrang gibt es eine Siedlung auf Valoun II, die sowohl von einer Sekte als auch von einem großen Konzern bedroht wird - alles aufgrund eines wertvollen Rohstoffvorkommens. Hier ziehen die Vögte teilweise Parallelen zu Rojava, was auch im Schlusswort explizit erwähnt wird. Mehr möchte ich nicht verraten, aber es lohnt sich, auch wenn ihr nicht so Social Media affin seid und manche Anspielungen und Witze nicht versteht, trotzdem weiterzulesen, weil es ein weit komplexerer Roman ist als es auf den ersten Blick scheint. Action, Liebe, politischer Aktivismus, Diversität sind nur einige Schlagworte, die den Roman beschreiben. Das Buch bewegt sich auf so vielen Ebenen, die mich nachhaltig beeindruckt haben.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Eine geflohene Corp-Pilotin, ein Space-Jockey in einer Gang und eine Menschenrechtsaktivistin auf einem Minen-Mond, das Leben bestimmende Social Media, dazu eine pseudoreligiöse Gruppierung, Wirtschafts-Corporations mit Machtansprüchen und eine vertriebene Zivilgesellschaft - das sind die Zutaten zum Sci-Fi-Roman "Ace in Space" des Autor:innenduos Judith und Christian Vogt und erwartungsgemäß liefern sie wieder etwas ganz Großartiges ab. Als "eine Mischung aus Battlestar Galactica und Sons of Anarchy" wird das zugehörige Rollenspiel beschrieben und das trifft auch auf den Roman zu, in dem die Vögte eine gewohnt bunte, diverse und vielfältige Zukunft entwerfen, die aber auch genug dunkle Flecken aufweist. Sehr viele Anspielungen finden sich in der Geschichte, die somit Parallelen zur heutigen Zeit gut nachvollziehbar wird, sei es die Geltungssucht in den Social Media, oder das Schicksal der Rojava. In den Jockey-Sprech kommt man dank der beigefügten Liste sehr gut rein, herauszuheben sind auch die Content Notes, die sich auf der letzten Seite des Buches finden. Auch N00bs werden boots Spaß mit den Bros haben. Smash ist. No yolo.
Science-Fiction ist eines der Genres, die ich wirklich gerne lese. Trotzdem ist mein letzter Ausflug in ferne Welten schon Lichtjahre her. „Ace in Space“, die neueste Veröffentlichung des Autorenduos Vogt, hat mich dann doch so neugierig gemacht, dass ich nicht daran vorbeigekommen bin. Der Grund – ihre Storys bringen oftmals queeren Content und Diversität mit.
Der erste Satz: – //LOGGTUBE KoCoCo – KobeniCorpCombat – Wähle deinen Lieblingscorp! –
Danai Zustand könnte man glatt als schwebend bezeichnen. Ihr altes Leben hat sie hinter sich gelassen. Sie ist geflohen, vor den fragwürdigen Geschäftsmethoden ihres Arbeitgebers, der bis dahin ihr ganzes Leben beeinflusst hat, und vor ihren Schuldgefühlen. Angekommen ist sie in ihrem neuen Leben aber noch nicht, ist das doch völlig konträr zu dem, was sie eigentlich will - unsichtbar werden, möglichst lange unterm Radar von Hadronic durchzuschlüpfen. Die Welt der Jockeys besteht allerdings aus einem Höher, Schneller, Weiter und jeder ist darauf aus, sich zu profilieren, gesehen zu werden, möglichst viele Likes im Datanet zu generieren. Likes sind gleichzusetzen mit Anerkennung, Erfolg und letzten Endes auch mit Geld. So ist die Gang auch nicht sonderlich erfreut, dass Danai, als Tochter der Präsident, sofort zum Vollmitglied aufsteigt, ohne je etwas dafür geleistet zu haben. Sie muss zeigen, was in ihr steckt, muss sich entscheiden zwischen Angriff und Rückzug, zwischen einem Kampf mit offenem Visier oder der ständigen Flucht vor dem eigenen Gewissen.
– »Weißt du, mir ist aufgefallen, dass Quetzal unsere Wertung anführt – wenn Quetzal nicht wär, wärt ihr schon so was von abgeschmiert, aber er hält euch im Rennen. Wird er, sie, xier oder was auch immer das Cockpit verlassen, wenn wir ihm den goldenen Anstecktotenkopf der Woche verleihen oder so was?« – (S. 348)
Ich muss zugeben, dass ich die ersten ein, zwei Kapitel leichte Schwierigkeiten hatte, im Buch anzukommen. Zum einen steckt man gleicht bis zum Anschlag in der Welt des Datanets und der Jockey-Gangs des Kobeni-Gürtels, ist mit Slangausdrücken und relativ viel Information konfrontiert. Zum anderen setzten die Vögte auf eine genderneutrale Schreibweise und auch bei Pronomen wird non-binary mit bedacht (sie/ihr, er/ihm, xier/xiem). Diversität wird generell großgeschrieben. Neben queeren Figuren, People of Color und Menschen mit Handicap werden auch traditionelle Beziehungsformen aufgebrochen, Polyamorie oder auch rein körperlichen Verbindungen haben in dieser Zukunft nichts anrüchiges mehr – man ist offen für alles. Das Autorenduo verpackt diese bunte Vielfalt sehr gekonnt in der Story, es wirkt nicht gewollt oder belehrend, sondern ist Teil der beschriebenen Gesellschaft. Etwas, von dem wir in der Realität leider noch sehr weit entfernt sind.
Nach dem etwas holprigen Start entwickelt sich die Story um Danai, Kian, Neval und die Jockeys der Deardevils für mich aber zu einem richtigen Pageturner. Action, emotionale Aspekte und soziale Themen vereinen sich zu einem mitreißenden Ganzen, dem, mit den Interaktion im Datanet und dem immer wieder durchblitzende Humor, meiner Meinung nach das Sahnehäubchen aufgesetzt wird. Wie sich die Erzählung, die Konflikte mit ihren unterschiedlichsten Lösungswegen, und parallel dazu die Figuren entwickeln, fand ich absolut großartig. Eine Überraschung war für mich, welche Bedeutung das Cover für die Geschichte hat. Ich finde es immer wundervoll, wenn man während des Lesens einen ganz anderen Blick darauf erhält, wenn sich die Puzzleteile zusammenfügen und klar wird, dass Optik und Inhalt perfekt zusammenpassen.
Judith und Christian Vogt haben ihre Geschichte in ein grandioses Setting eingebettet. Valoun II mit seiner kargen Schönheit, den sehr speziellen Lebensformen darauf, Asteroidenfelder, umfunktionierte oder verlassene Bohrstationen im All und natürlich der Blick aus dem Cockpit. Was ich als sehr positiv empfinde ist, dass die Technik der Zukunft zwar präsent ist, die Story aber nicht davon erdrückt wird, und somit auch nicht so affine Leser einen leichteren Zugang bekommen.
„Ace in Space“ ist in meinen Augen ein rundum gelungener Science-Fiction Roman, der mich mit seiner Mischung aus unterhaltsamer Jockey-Kultur, einer etwas ungewöhnlichen Love-Story und dem Kampf gegen einen übermächtig erscheinenden Gegner absolut abholen und begeistern konnte. Die Story ist auf geradem Weg in das Regal meiner diesjährigen Highlights eingezogen und ich möchte sie jedem ans Herz legen, der sich zutraut in eines der Cockpits zu steigen, um Princess und Prophet herauszufordern.
Es ist kein Sci-Fi Es ist kein SF Es ist kein einnehmendes Buch Es ist ein leuchtendes Fanal gegen die fortschreitende Verwässerung der Genres Es ist einfach wunderbar.
Nach der feinfühligen Vertrollung vieler dystopischer Plotlinien im Buch "Wasteland" war ich auf das neue Werk mehr als gespannt. Meine Hoffnung, dass die Autoren sich nun dem Genre Sci-Fi oder SF in vertrollender Weise nähern würden, wurde entäuscht. Es ist einfach wunderbar.
Gleich zu Anfang fällt auf, dass die Rechtschreib- und Grammatikfehler im Vergleich zu "Wasteland" deutlich subtiler und bedachter gesetzt wurden. Auch das zweidimensionale Worldbuilding, das retrograd anmutende Layout sowie die kontextqueren Temposchwankungen benötigen einiges an Einarbeitungszeit. Erst nach Stunden des Arbeitens beginnt sich das universelle Gesamtkonzept des Werkes herauszukristallisieren. Es wirkt fast so, als ob man durch einen dunklen Abwasserkanal langsam und bedächtig, ob der Umgebung jedoch voller Vorfreude und Hoffnung, auf ein helles, unbeflecktes Licht zuwatet. Es ist einfach wunderbar.
Wenn man im letzten Drittel des Werkes die Ausläufer der Lichtaura erreicht, wird man von der Klarheit der Aussage, der Message, fast übermannt. Selten kann mann heutzutage noch die ultimative Lobpreisung eines künstlerischen Werkes verwenden, doch ist sie in diesem Fall unumgänglich: Das Werk hat Gravity. Die entstehenden Emotionen erinnerten mich stark an das Jahr 1982. Grandmaster Flash & The Furious Five veröffentlichten ihr Werk "The Message". Es war bahnbrechend und gesellschaftsdefinierend, voll von Gravity, ganz wie das vorliegende Werk des Autorenteams. Es ist einfach wunderbar.
Doch was ist die Aussage, die Message, des Werkes? Das Team scheint klarstellen wollen zu möchten, dass sich die Produktions- und Vermarktungsweise von Büchern im Bezug auf die Genreklarheit und -wahrheit grundlegend ändern sollte. Es kann, will man dem Team hier folgen, nicht sein, dass Autoren in das Blattwerk immer weniger Arbeit investieren. Wenn der Inhalt letztlich auf eine angeblich neue Genredefinition reduziert wird, ist das, so scheint uns das Autorenteam mitteilen wollen zu möchten, eine künstlerische Insolvenzanmeldung mit dem Verlag als Insolvenzverwalter. Auch zeitintensive Ausarbeitungen über die Mobilisierung, manchmal auch Radikalisierung, der Ertragssichernden Zielgruppen, garantieren, so scheint uns das Autorenteam näherbringen wollen zu möchten, kein Werk mit Gravity und nur kurzfristigen monetären Erfolg. Nur aus diesen fehlgeleiteten Prozessen heraus können Genre Verwässerungen bis hin zur Bedeutungslosigkeit überhaupt erst entstehen. Nur so konnte sich der Fehlgebrauch des gesellschaftsdefinierenden Wortes "Punk" im Bestreben der Genreverwässerung festsetzen. Achje, was wird mit diesem wichtigen Wort nicht alles angestellt: Solarpunk, OchMennoPunk, Thenpunk, Atompunk, Elfpunk, MitNochAllenOhrenPunk, Nowpunk, Morkpunk, Inkapunk usw. usw. Es ist einfach erschütternd. Was das Autorenteam fast grundsätzlich strikt abzulehnen scheint. Es ist einfach wunderbar.
Ich wäre vollster Begeisterung, wenn sich das Team als nächstes dem Genre Urban Fantasy widmen würde. Es wäre einfach wunderbar.
Ace in Space ist ein Science Fiction-Roman, der sowohl durch seine Action-Szenen, als auch durch Emotionalität und Zwischenmenschliches besticht.
Danai ist Pilotin, doch als der Konzern für den sie fliegt, ihr befiehlt auf unschuldige Zivilisten zu schießen desertiert sie und schließt sich der Jockey-Gang ihrer Mutter an. Von da an geht es für sie um krasse Stunts, Videos und Likes, Likes, Likes! - Oder gibt es doch wichtigeres im Leben?
Das AutorInnen-Duo hat einen Roman geschaffen, der zwar oft leicht und spaßig wirkt, aber trotzdem wichtige Themen thematisiert, die sich auch auf die aktuelle Zeit auslegen lassen. Gleichzeitig ist der Roman wichtig für den Gender-Aspekt in der Belletristik, denn der Roman ist gegendert und spricht auch einige damit zusammenhängende Themen an, ohne, dass dies in irgendeiner Form störend auffällt.
Einen Minuspunkt gibt es dann doch, da es (für mich zumindest) am Anfang sehr lang gedauert hat, bis ich mich in der Welt und der neuen Sprache zurecht finden konnte.
Sons of Anarchy in Space. Dieser Roman macht ein unglaublichen Spaß. Statt Motorrad-Gangs haben wir hier Jockey-Gangs die im Datanet gefeiert werden und ihreAbschüße im Weltall feiern. Natürlich gibt es auch einen großen Megakonzern von diesen ist die Protagonistin Danai geflohen (wieso und warum Verrat ich mal nicht) um bei der Jockey-Gang ihrer Mutter den Daredevils zu landen. Man muss sich am Anfang ein wenig an den Slang gewöhnen, aber wenn man mit dieser Art Jugendsprache die in diesem Roman zelebriert wird warm geworden ist, hat man eine wunderbare Science-Fiction Geschichte, die mich persönlich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat.
Mein zweites Vögte Buch und letztlich bin ich begeistert! Leider habe ich mir mit den ersten 150 Seiten schwergetan und hätte fast aufgehört. Nach langer Pause habe ich dann doch weitergelesen und mich im Strudel der Ereignisse verfangen. Wegen des schwierigen ersten Viertel gebe ich nur 4 Sterne, aber lesenswert ist es unbedingt.
Ein fantastisches Werk der deutschen Sci-Fi. Obwohl ich teilweise (aus unrelevanten Gründen) wochenlange Lesepausen einlegen musste, haben sich die Figuren und der Plot so stark eingebrannt, dass ich nie Probleme hatte direkt wieder mit Lesen einzusteigen. Der hopepunkig-dystopische Weltenbau und die großartigen Wortschöpfungen des Jockey-Slangs waren für mich die Kirsche obendrauf.
Sponsoring durch Megacorps und möglichst viele Likes, das ist es, was die Gang der Daredevils antreibt. Zu dieser Gang gehören Kian und Danai, die beide (mehr oder weniger) Neulinge der Gang sind. Unterdessen sitzt Neval, Kians Ex, mitten in einem Zweifrontenkrieg zwischen den fanatischen Gatern und dem Megacorp Hadronic Inc. fest, die es auf Land und Rohstoffe der Siedler*innen abgesehen haben. Die Siedler*innen brauchen dringend Hilfe! Da kommen die Daredevils ins Spiel.
Anfangs habe durch den Slang und die eingebauten Posts der Social Media Kanäle etwas schwer in die Story hinein gefunden, nach den ersten Kapiteln war ich dann aber voll in der Geschichte. Das Buch sollte daher nicht zu schnell weggelegt werden. Als ich reinkam, bekam ich eine spannende Geschichte, super tolle Hauptcharaktere mit spannenden Hintergründen und rasanten Raumkämpfen. Auch die Sprache hat mir sehr gut gefallen. Der Slang und der Socialmedia-Talk passte gut zu der eher dreckigen Welt. Sehr gut fand ich auch die Diverse-Sprache. Mit dem Pronomen xier hat sich mein sprachlicher Horizont erweitert.
Die Geschichte hat mir große Lust auf mehr aus diesem Universum geweckt. Ich hoffe auf neue Geschichten. Inzwischen ist auch ein weiterer Band mit dem Titel Trident erschienen. Wer gerne eigene, persönliche Storys im Kobani Gürtel erleben möchte, kann es mit dem fast gleichnamigen Rollenspiel Aces in Space tun. Ich werde es mir nach dem tollen Romanauftakt auf jeden Fall anschauen.
Der Roman war auf jeden Fall einer meiner Highlight-Romane 2020. Bei LovelyBooks habe ihn sogar zu meinem Lieblingsbuch des Jahres im Bereich Fantasy und Science Fiction gekürt. Ich gebe eine klare Leseempfehlung!