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Ähnlich wie bei Franzen geht es um Familienbande, Generationenkonflikte, um amerikanische Träume und Albträume. Außerdem ist Middlesex ein Roman über ethnische Identität und kulturelle Prägungen, weil Callies "kriminell verknallte Großeltern" vor Jahrzehnten aus dem damals griechischen Izmir in die USA geflüchtet sind. Desdemona und Lefty nutzen die Auswanderung, "um sich neu zu erfinden". Das hat für Callie dramatische Konsequenzen, denn "was die Menschen vergessen, bewahren die Zellen".
Zunächst jedoch deutet nichts darauf hin, dass es das Mädchen als "genetischer Kaspar Hauser" zu leidvoller Berühmtheit bringen wird. Nachdem die Familie sich im Detroit der Nachkriegszeit schlecht und recht durchgeschlagen hat, gerät sie ausgerechnet durch den "Krieg in meiner Heimatstadt" -- die blutigen Rassenunruhen Ende der 1960er-Jahre -- über Nacht auf die Sonnenseite.
Das ist einer der eleganteren Kurzschlüsse zwischen globaler Geschichte und persönlichen Geschichten, während das Türkei-Kapitel zuweilen zum historischen Bilderbogen verkommt. Und manch hübsche Ironie wird dadurch getrübt, dass man uns wie begriffsstutzige Schüler mit der Nase darauf stößt. Aber dank dieser kleinen Schnitzer ahnen wir die genialische Kraftanstrengung, mit der Eugenides seine Saga komponiert hat.
Alles in allem wirken die Odysseen vom bäuerlich-frommen Kleinasien ins hippie-hedonistische San Francisco, vom multikulturellen Handelsplatz Smyrna in die Industriemetropole Detroit wie Desdemonas Seidenfäden -- von zarter Hand gesponnen, schwerelos, doch reißfest. Das Spiel mit geschichtsmächtigen Mythen erinnert an Salman Rushdies Mitternachtskinder, die verschlungene, detailfreudige Familienchronik (mit teils hanebüchenen Zufällen) liest sich -- famos übersetzt -- ebenso glatt wie die eines John Irving. Gebannt begleitet man die "zutiefst historische Großmutter" auf ihren Abenteuern im modernen Amerika, verfolgt Callies Romanze ("Sandkastensex") mit einer Schulkameradin.
Das Buch stimuliert Herz und Hirn gleichermaßen: eine Zeitreise aus der mythischen Landschaft Homers in die schöne neue Welt der Genetik; eine anrührende Schilderung pubertärer Irrungen und Wirrungen; eine Studie über Menschen zwischen den Kulturen und eine zwischen den Geschlechtern. Sagenhaft! --Patrick Fischer
734 pages, Paperback
First published September 4, 2002
“I was born twice: first, as a baby girl, on a remarkably smogless Detroit day in January of 1960; and then again, as a teenage boy, in an emergency room near Petoskey, Michigan, in August of 1974.”
If both parents are phenotypically “normal,” the only way they would be able to have any offspring with this disease is if they were both carriers, meaning they each have one dominant and one recessive allele. In this way, they are said to be heterozygous for this trait, the genotype of which is represented as “Bb.” For any child they conceive, there would exist a 25% chance of that child inheriting two recessive alleles. This is referred to as being homozygous recessive, the genotype of which is represented as “bb.” Only homozygous recessive children will express the disease.![]()
Each form of the gene is called an allele: “B” represents the dominant allele, or the healthy gene form; “b” represents the recessive allele.



“Yo poseo un cerebro masculino. Pero me educaron en sentido femenino. Si hubiera que concebir un experimento para evaluar las respectivas influencias de la naturaleza y la educación, no podría encontrarse nada mejor que mi vida.”No me gustó la solución. Siempre he mantenido que las novelas están más para preguntar que para responder, pero si aun así alguien se aventura a dar su opinión no me parece correcta la indefinición. Eugenides resume su postura en una sola frase a cien páginas del final con “una nueva y extraña posibilidad” que aleja la cuestión de determinismos sociales o genéticos: el libre albedrío. Una tercera vía que el propio autor califica de debilitada, indefinida y desdibujada. Porque, vamos a ver, ¿qué coño es el libre albedrío?






