1971, Provinz Henan, Zentralchina. Die Kulturrevolution hat das Land in einen blutigen Taumel gestürzt. Zusammen mit Millionen anderen wird die Studentin Guo Qiuyun zur Umerziehung auf eine Farm geschickt. Dort begegnet sie ihrer Jugendliebe Yan Zhe wieder, und gemeinsam fassen sie einen ehrgeizigen Plan: Sie wollen ein geheimes Ameisenserum an den Menschen testen, um sie kooperativer zu machen und den blutigen Wirren ein Ende zu setzen …
Diese dystopische Gedankenexperiment konnte mich total begeistern! Wir befinden uns auf einer kleinen Farm in Zentralchina während der Kulturrevolution, auf die intellektuelle Jugendliche zur Umerziehung verdonnert wurden. Das Klima ist toxisch. Alle wollen weg von dem Ort und zurück in die Stadt. Dafür ist ihnen jedes Mittel recht: Kriminalität, Denunziationen und Intrigen stehen auf der Tagesordnung.
Vor diesem Setting kommt dem Jugendlichen Yan Zhe die Idee, die Ameisenessenz, die sein Vater, ein gefeierter Entomologe, extrahiert hat, anzuwenden. Mit dieser Essenz werden die Menschen zu altruistischen Arbeiter:innen. Ob das gut gehen kann?
Das Buch ist ein Highlight, wenn man keine SF erwartet, sondern weiss, dass wir es hier vielmehr mit einem dystopischen Gedankenexperiment zu tun haben.
Es ist für mich eher ein historischer Roman als ein Sci-Fi Roman. Die politischen und sozialen Anregungen des Buches haben mir dennoch Freude bereitet und es war insgesamt sehr kurzweilig.
Das Buch spielt in China zur Zeit der Kulturrevolution, die der Autor am eigenen Leibe miterlebt hat. Diese Erlebnisse hat er in diesem Buch mit einfließen lassen.
Was wäre wenn es eine Gesellschaft frei von Selbstsucht gäbe?
Ist es überhaupt gefahrlos möglich solch eine Gesellschaft zu gründen ? Auch wenn die Idee von Grund auf gut ist, bringt sie doch einige Problematiken mit sich.
Das alles wird sehr eindrücklich in diesem Buch geschildert.
Yan Zhe und Guo Qiuyun wurden auf eine Farm beordert. Yan Zhe ist der Sohn eines Biologieprofessors und weiß unheimlich viel über Ameisen, dieses Wissen wird in mundgerechte Häppchen in den Roman eingestreut.
Wir begleiten das Liebespaar in ihrem Alltag, wie sie Farm arbeiten verrichten oder Gegner der politischen Bewegung bewachen. Eines Tages kommt ans Licht das eine Gruppe von Farm Arbeitern Yan Zhe töten wollen. Also nutzt dieser das von seinem Vater vererbte Ameisenserum um dies zu verhindern.
Mit diesem Serum schaffen die beiden eine altruistische kleine Gemeinschaft, die nur am Anfang paradiesisch wirkt und im Chaos enden soll.
Wir haben hier einen sehr gesellschaftskritischen Roman, der sich damit auseinandersetzt was passieren könnte wenn man Gott spielt. Und wenn man auch die besten Absichten hegt, alles ganz anders kommen kann als man denkt.
Hier habe ich mich schon richtig drauf gefreut laut Klappentext hat es sich nach einem sehr interessanten SciFi Roman angehört. (Das Meisterwerk des Chinesischen SciFi) Der Schreibstil war sehr gut und ich bin auch gleich in der Geschichte drin gewesen. Leider ist dann schnell die Vorfreude gewichen da die "ersten" ca. 170 Seiten nichts mit mit SciFi zu tun hatten. Danach fing dann langsam der spannende Teil an (dachte ich zumindest) leider kam der eigentliche SciFi viel zu kurz und ist mehr oder weniger in den Hintergrund getreten. In meinen Augen ist dieses Buch eher ein Historischer Roman wie es 1971 in China ausgesehen hat mit minimalen SciFi Aspekten. Es wird ausschweifend von 1971, Provinz Henan, Zentralchina geschrieben. Über die Kulturrevolution, über zwei Hauptprotagonisten " Guo Qiuyun" und "Yan Zhe" die zusammen mit Millionen Leuten zur Umerziehung auf Farmen geschickt werden. Alles in allem ist es eine gute Geschichte wenn ich einen Historischen Hintergrund um 1971 in China wissen wollte, mit SciFi wie es beschrieben und ich es mir gewünscht habe hatte es in meinen Augen leider nichts zu tun. Als SciFi Fan absolut keine Leseempfehlung...
Wang Jinkang gehört neben Cixin Liu und Han Song zu den bedeutendsten Science-Fiction-Autoren Chinas, auch wenn sich im Netz kaum Infos zu ihm finden lassen. Er ist Jahrgang 1948 und verarbeitet in seinem Roman einige eigene Erfahrungen, so dass es nicht verwundert, dass sich folgender Passus am Anfang des Buchs findet: »Figuren und Handlung dieses Romans sind frei erfunden, doch den historischen Hintergrund hat der Autor am eigenen Leib erlebt.«
Dass der Roman aus einem vollkommen anderen Kulturkreis stammt, habe ich als Leser an vielen Stellen gemerkt. Der Umgang untereinander ist anders, die Gesellschaft sowieso und da die Handlung in den 70ern spielt, wird dieser Eindruck noch verstärkt. Froh war ich in diesem Zusammenhang über die knappen Erläuterungen bestimmter historischer Personen und Ereignisse, die den Roman verständlicher machen (wer weiß schon, was unter einer »Befreiung« zu verstehen ist?). Dennoch gibt es immer wieder Wörter, die sich mir nicht erschlossen haben, wie z.B. »die sprichwörtlichen Ameisen in der heißen Pfanne« (Zitat bei ca. 9% des eBooks).
Die Andersartigkeit im Umgang miteinander gepaart mit den vielen politischen Bezügen lassen den Hauptgrund, weshalb ich mir dieses Buch ausgesucht habe, ein wenig in den Hintergrund rücken. Es geht nämlich darum, dass ein der Hauptfiguren eine “Altruismusessenz” entwickelt hat und an einer Gruppe Menschen testet, die nach den Wirren der Kulturrevolution auf eine Farm auf dem Land geschickt wurde.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die humorvollen Passagen im Buch vom Autor gewollt eingestreut wurden. Aber Sätze wie der Folgende haben mich hin und wieder schmunzeln lassen.
»Tja, so eine Königin darf eben nicht arbeiten, sie ist ja ausschließlich für die Fortpflanzung zuständig. Das ist jetzt deine Aufgabe.« (bei 46% des eBooks)
Fazit Wer sich der Erzählung von Wang Jinkang widmen möchte, muss offen für die chinesischen Eigenarten sein, die ich persönlich kaum kenne, weshalb die Handlungsweisen der Figuren mir manchmal etwas befremdlich vorkamen. Der Roman hat zwar seinen Spannungsbogen, aber für mein Empfinden kam die eigentliche Idee etwas zu kurz. Dennoch war es spannend, mal wieder über den westlichen Tellerrand zu schauen.
Das Buch hat aber auch echt ewig gebraucht, ehe ich durchgekommen bin und auch irgendwie den Faden, der oft verloren ging, wiederzufinden. "Die Kolonie" von Wang Jinkang vom Bloggerportal erhalten. Ich weiß nicht. Es war mir nicht ganz so möglich, mich in die Geschichte reinzufinden. Dabei ist die Idee echt genial und der zeitliche Faktor auch. Es ist mega spannend mehr über China, die Kulturen und alles, was damit zu tun hat, zu erfahren. Da hatte ich letztes Jahr schon mal die Reihe "Die drei Sonnen" gehabt. Die Ameisen, die vorkommen, sind natürlich keine richten Ameisen. Es ist eher das, was die Menschen als "Serum" bekommen, um auf der Farm wie fleißige kleine Ameisen zu agieren. Doch nicht alle. Es gibt auch welche, die ein wenig immun sind ...
Eine Liebesgeschichte, die verboten ist, gibt es auch ... Die fand ich echt gut. Aber kam schon zu kurz.
Alles in allem war es ein Buch, was vielleicht für mich einfach ungeeignet war. Aber ich bin mir wirklich sicher, dass es Lesende gibt, die genau das suchen. SciFi mit Kultur, Geschichte und chinesischem Hintergrund. Was davon alles wahr ist, kann ich nicht sagen. Wirklich nicht. Aber an sich ist es daher auch interessant. Nur eben nicht für mich. Ich habe daraus gelernt und finde, es war eine schöne Erfahrung ...
Die Prämisse klingt so interessant, dass ein geheimes Ameisenserum an Menschen getestet werden soll, um ihren Altruismus zu steigern.
Die Geschichte wird aus Gui Qiuyuns Perspektive erzählt und das Serum wird von Yan Zhe entwickelt, leider sieht man davon jedoch nicht viel.
Man sieht dann die Kolonie vor und während des Einsatzes des Serums. Für mich fing aber da bereits das Problem an. Die Erzählweise ist wie ein Eiertanz. Alles entwickelte sich sehr langsam und als Leser wird man vom Autor ständig aufmerksam gemacht á la "Hey, das ist wichtig!" oder "Darauf musst du achten."
Außerdem ist der Schreibstil sehr hölzern. Ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung liegt oder am Autor. Daher wirkten auch die Charaktere alle hölzern und so distanziert. Mich hat kein einziger Charaktere gepackt.
An diesem Roman waren leider zu viele Aspekte, die mir als Leser nicht gefallen. :/
An sich ein spannendes Gedankenexperiment, welches viel Einblick in die neue Geschichte Chinas gibt. Allerdings störte mich Art, wie die Protagonistin modelliert wurde. Typische männliche Sichtweise. Auch die Dialoge waren häufig vorhersehbar. Nur 3 von 5 Sternen.
It's a good historic novel, with the noticeable hands-on experience of the cultural revolution of the author. Just don't expect any science fiction as claimed on the back cover.