Libidissi ist kein klassischer Agentenroman, keine Science Fiction, keine Parabel und irgendwie doch alles davon. Ein Buch, das sich jeder Gattungszuordnung entzieht wie seine Figuren jeder klaren Identität und sich in einer Welt bewegt, die fremd ist und doch vertraut vibriert.
Schauplatz ist Libidissi, ein Moloch irgendwo zwischen kolonialem Nachglühen und orientalischem Trugbild. Klein schreibt mit einer Lust an der Skurrilität, an grotesken Figuren, verdrehten Bildern und kafkaesken Verrätselungen. Seine Schauplätze dampfen, seine Figuren sprechen in verschobenen Rhythmen.
Jeder Versuch, das große Ganze zu begreifen, bleibt Fragment. Als hätte man Zugriff auf ein Netzwerk, aber nie die Zugangscodes. Hier hallt Pynchon: ein System aus Zeichen, Rauschen, Nachrichten, aber keine Botschaft. Als wäre Verstehen nur ein Reflex des Westens, den diese Welt längst abgeschüttelt hat.
"Libidissi" ist Georg Kleins Erstling, wobei der Roman wenig von der Unsicherheit eines Erstlings hat. „Libidissi“ ist ein Roman, der sich leicht als Science Fiction lesen lässt, aber für sich stehen kann. Ein Fall von Gattungsvergessenheit, geschrieben ohne Rücksicht auf Gattungsgrenzen. In diesem Fall ist ein Werk von literarischem Gewicht entstanden, das bei aller Phantasie und untergründig sich an unsere Erfahrungswelt anschließen lässt, weil sie neben anderem auch das Verhältnis von Westen und dem unergründlichen Orient thematisiert. (Die Literaturkritik drückt das so aus: "Wenn Stifter einen Agentenroman geschrieben hatte....", dann wäre ein solcher Roman dabei herausgekommen. Eigentlich verraten solche Sätze eine Lektüre, die sich der Phantasie und der inhaltlichen Auseinandersetzung verweigert.) Libidissi ist ein fiktiver Ort irgendwo in Nordafrika (so will es dem Leser scheinen), in dem westliche Kultur und Orient eine eigenartige Melange eingehen. Auch ein Ort, der sich dem aufgeklärten westlichen Denken immer wieder entziehen kann. Der zeitliche Rahmen der Handlung ist seltsam unbestimmt. Man kann den Roman in einem eigenen Universum ansiedeln oder ihn in die nahe Zukunft transportieren. Aber das ist nicht wichtig. Die Figuren sind vielfältig: Einer der Erzähler der deutsche Agent Ich=Spaik, seine Nachfolger, ein Pärchen, bis zur Überheblichkeit selbstbewusst. Doc Zinally, ein Arzt, dessen Kenntnisse sich verbergen hinter seinen rassistischen Anschauungen. Freddy, Besitzer eines Dampfbades, von ihm bezieht Spaik die meisten Informationen. Lieschen, ein Waisenkind, das Spaik bei sich aufgenommen hat. Beide verbindet eine wortlose Innigkeit. Und da ist da noch der Prophet, der große Gahi, und seine radikal nebulöse und viel ausdeutbare Lehre, sein spektakulärer Selbstmord, der den Einfluss der Bewegung, die Wirkung der von ihm gestifteten Religion nur vertieft hat und den Anhängern die Bereitschaft der Selbstaufgabe, Selbstvergessenheit vorgelebt hat. Kleins Einfälle verblüffen oft, aber seine Phantasie erschafft bei aller Abstrusität doch eine lebendige und glaubwürdige Szenerie und ist durchsetzt mit vielen Anspielungen. Die Sprache ist kunstvoll ausgearbeitet und durch ihre Präzsion nicht verquast. Die weitgespannten Sätze bilden die Differenziertheit des Erzählens nach. Für Spannung ist auch gesorgt, denn am Schluss steht die Konfrontation Spaiks mit seinen Nachfolgern, von denen er weiß, dass sie ihn eliminieren müssen. Zudem wagen die Gahisten einen Aufstand von explosiver Wucht, der sich gegen die UNO und alles Fremde in der Stadt richtet. Auch das Cover des Buches wusste zu gefallen, denn es zeigt den Plan einer Stadt, die den Umrissen nach wie ein Mensch Kopf und Glieder zu besitzen scheint. Der phantastisch-unergründliche, unverwechselbare Charakter von Libidissi bekommt auf diese Weise einen bildlichen Ausdruck.
Ein phantastischer Thriller in einer fiktiven, orientalischen Großstadt, einem schwitzenden Moloch, in dem unter surrealen Nebeln ein kleines Ensemble aus skurrilen Gestalten aufeinander trifft. Georg Klein ist höchst unterschätzt in der deutschen Literatur.
Ein sehr starkes Debüt, hat mir sehr gut gefallen, wenn ich die Story von Barbar Rosa mir noch etwas mehr zugesagt hat. Sein Stil ist sehr geschliffen, da wird jedes Wort überlegt bis die Sätze stimmen. Das unmittelbare Leben, das Emotionale bleibt gleichzeitig (dadurch?) etwas auf Distanz.
Nei labirintici quartieri dell'immaginaria Libidissi, tumultuosa metropoli orientale, vive Spaik, un pittoresco e trasandato personaggio che lavora per i servizi segreti tedeschi. Mentre attende l'arrivo di colui che lo dovrà sostituire, Spaik ignora che l'Ufficio Centrale ha inviato invece due spietati killer incaricati di ucciderlo. Ma la spia, acciaccata e dedita tra l'altro a viziose abitudini, non si lascerà prendere facilmente. "Libissi", scritto dal tedesco Georg Klein, è un noir atipico e stupefacente, originale sia nella trama che nella narrazione: priva di dialoghi ma ricca di descrizioni particolareggiate delle curiose usanze della città. E' praticamente impossibile non rimanere affascinati da Spaik, l'ambiguo e maldestro protagonista del romanzo, e dalla stessa Libidissi, corrotta metropoli logorata dalla violenza e dall'inquinamento.
لا اعرف كيف بدأت بها وكم من الوقت ادكثير هدرته عليها كنت اتمنى ان تكون منشورات الجمل أرقى من نشر همذا روايات أو هكذا ترجمات لا يمكن التعبير عنها الا انها مهدرة للجهد والوقت ، أكيد أنا أعتذر لجهد المترجم لكن هذا الجهد أعتقده كان خالياً من الفن الأدبي الذي كان من المفروض أن يلازم القارئ من بداية الرواية حتى منتهاها ..