David Safier erzählt in diesem dramatischen und zärtlichen Roman die Geschichte seiner Sie führt uns vom Wien des Jahres 1937, durch die Gefängnisse der Gestapo, nach Palästina, wo sein Vater Joschi als Barmann und Spion arbeitet und schließlich zur See fährt. Seine Mutter Waltraut wächst als Tochter eines Werftarbeiters in Bremen auf, erlebt Kriegszeit, Trümmerjahre und Wirtschaftswunder. Bei ihrer ersten Begegnung ist Waltraut eine junge alleinerziehende Witwe, Joschi zwanzig Jahre älter als sie. Wenig spricht dafür, dass die beiden sich ineinander verlieben und ein gemeinsames Leben wagen - ein Leben geprägt von steilen Höhenflügen und dramatischen Schicksalsschlägen.
«Nie wäre ich auf die Idee gekommen, über meine Eltern zu schreiben, wenn sie nicht das Leben von großen Romanfiguren geführt hätten. » David Safier
David Safier is a German writer and novelist. He wrote the television series Berlin, Berlin for which he was awarded the Adolf Grimme Award in 2003. Berlin, Berlin also won an International Emmy Award for best comedy in 2004. He has written four novels, Mieses Karma and Jesus liebt mich, which together sold two million copies, Plötzlich Shakespeare and Happy Family.
Toda una sorpresa que va de menos a más, con unas últimas 50 páginas emocionantes.
La historia con más sombras que luces de la familia Safier está narrada con sensibilidad, toques de humor y mucho cariño. Joschi Safier, judío vienés que sufre directamente la persecución del régimen nazi, es un personaje entrañable que alterna las buenas y las malas rachas; Waltraut, alemana de Bremen, de familia humilde, es una leona que saldrá adelante aunque tenga que sacrificarse y sufrir. Durante cuarenta años comparten una vida complicada y dura y se quieren hasta el final, siempre rodeados de personajes secundarios perfectamente construidos.
David Safier rinde homenaje a la memoria de su familia sin esconder lo malo y mostrándonos que el amor se construye para que pueda perdurar. "Mientras el recuerdo de alguien permanezca vivo en nosotros, ese alguien no habrá muerto del todo. El recuerdo de mis padres permanece vivo en mí cada día".
"Solange man an jemanden denkt, ist er nicht ganz tot." Autor David Safier erzählt in diesem teils autobiografischem Roman das Leben seiner Eltern. Vater Joschi hat als Jude den 2. Weltkrieg überlebt, Mutter Waltraut wurde jung Mutter und Witwe. Die Geschichte wird aus beiden Sichtweisen erzählt, wir erleben so unglaublich viel mit den Beiden, dass es fast für zwei Bücher gereicht hätte, denn einige Episoden werden nur angeschnitten. David Safier ist eher durch seine humoristischen Bücher bekannt, hat aber schon in "28 Tage lang" bewiesen dass er durchaus auch ernste Geschichten erzählen kann. Dieser Roman enthält Beides, denn auch wenn er eher von Tragik geprägt ist, gibt es viele Momente die mich zum Lächeln gebracht haben. Ich bin Joschi und Waltraut gerne gefolgt und habe sehr mitgelitten. Sie sind mir sehr nahe gekommen und ich finde es beeindruckend, welche sehr persönlichen Eindrücke uns David Safier hier präsentiert. Und besonders das Ende hat mich sehr berührt und mitgenommen. Danke für die Geschichte, danke für diese Eindrücke in zwei nicht einfache Leben, für starke Menschen, die auch Schwäche zeigen und dadurch umso menschlicher werden.
Dies ist nicht mein erstes nicht-humoristisches Buch aus der Feder von David Safier. Vor Jahren hat er einen Jugendroman über das Warschauer Ghetto und den Holocaust geschrieben: "28 Tage lang", den ich sehr gut fand. Kann ich deshalb jedem empfehlen, der noch mehr in diese Richtung lesen möchte.
Nun widmet sich David Safier wieder diesem Thema und hat eine Art biografischen Roman über seine eigene Familie geschrieben. Im Mittelpunkt stehen dabei seine Eltern.
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog aus dem Jahre 1997 und beginnt anschließend im Jahre 1937, genau sechzig Jahre zuvor. David Safiers Vater Joschi ist Student und wächst in Wien auf. Er ist ein kleiner Hallodri, ein Draufgänger, der bei den jungen Frauen nichts anbrennen lässt. Seine Schwester Rosl liebt das Theater. Die beiden haben eine sehr enge Verbindung zueinander. Als die Verhaftungen und Deportationen beginnen, werden Joschi und sein Vater von der Gestapo verhaftet. Rosl bekommt durch die jüdische Gemeinde schon früh die Ausreisemöglichkeit nach Palästina. Sie setzt alles daran Joschi nachzuholen, was ihr auch gelingt. In Palästina fasst Joschi nicht wirklich Fuß, doch nach Wien oder Deutschland möchte er auf keinen Fall zurück. Er kann nicht vergessen, dass seine Eltern und fast alle seine Verwandten während des dritten Reiches getötet wurden. Wie und warum er dennoch in Deutschland seine Waltraud findet, müsst ihr selbst lesen.
David Safiers Mutter Waltraut wächst in Bremen als Arbeitertochter auf. Sie und ihr Bruder Klaus sind Kinder, als der Krieg ausbricht. Nach dessen Ende fristeten sie ihr Dasein in einem Eisenbahnwaggon. Bis sich Waltraud und Joschi treffen, dauert es eine Weile. Der fast zwanzig Jahre ältere Joschi, der als Zahlmeister auf See unterwegs ist, verliebt sich Hals über Kopf in die junge hübsche Frau, die bereits verwitwet und Mutter eine kleinen Tochter ist.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, die sich auch in der Schriftart unterscheiden. Wir begleiten David Safiers Eltern bis an das Lebensende und erleben viele Hochs, aber noch mehr Tiefs mit. Das Schicksl meinte es nicht wirklich gut mit ihnen. David Safier berichtet ungeschönt über die nicht nur guten Seiten einiger Familienmitglieder. Man fühlt mit ihnen mit und einige Szenen sind sehr emotional. Die Charaktere besitzen Tiefe, sowie Ecken und Kanten. Auch der damalige Zeitgeist ist wunderbar eingefangen. Angefangen von der Judenverfolgung, der Zeit in Palästina, die Nachkriegszeit, Wirtschaftswunder bis in die Achziger- und Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts.
Am Anfang und Ende des Buches sind verschiedene Fotos der Familie Safier abgebildet. Dazu hätte hätte ich mir noch Bildunterschriften gewünscht. Leider bin ich auch über ein paar Fehler gestolpert, die das Lektorat wohl übersehen hat. Das sind aber auch schon die einzigen Kritikpunkte, die ich benennen kann. Ein Roman, den ich jedem ans Herz lege!
Fazit: Ein berührender Roman über Familienbande, Schicksalsschläge, die Liebe und natürlich auch über den Holocaust. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!
Género drama y bélico, 453 páginas, 7 horas tiempo de lectura, capítulos largos, dos protagonistas principales y varios secundarios relevantes. Salvo en el inicio del libro, todo transcurre en único espacio temporal, narrada íntegramente en tercera persona.
La novela se centra en el periodo que transcurre desde los primeros años de 1930 con la llegada de Adolf Hitler al poder y transcurre hasta los años 90. Cuenta la historia desde dos puntos de vista, el de un joven judío vienes y el de una niña alemana, cuyos caminos están abocados a cruzarse.
A lo largo del libro van sucediendose un número importante de personajes en la vida de los protagonistas principales y lo más destacable es que todos todos ellos cualidades que los convierten en personajes interesantes para el lector.
La novena, aunque tiene momentos crudos, me ha resultado muy interesante a la vez que emotiva.
Curioso que procediendo la obra de un autor en el que prácticamente todas sus obras anteriores, han sido de humor en este trabajo caracterizado por el dramatismo , el romanticismo y la muerte, David Seifer ha mostrado una sensibilidad y un respeto digno de resaltar.
En definitiva, recomiendo a los amigos de Goodreads su lectura, por ser de esos libros que no dejan indiferente y que ademas de aportar información sobre los atroces hechos que acontecieron Europa en la década de los años 30 y en Israel en los años 40 y 50, la historia de amor es realmente emocionante.
David Safier es siempre un acierto, ha demostrado que en novela cómica siempre funciona, y también lo hace en registro drama/histórico. Su anterior novela histórica 28 días me encantó, y tenía ganas de leer también esta. Si bien el ritmo creo que se rompe un poco, empezando de menos a más y con un desenlace un poco veloz en mi opinión, toda la novela vale mucho la pena y se disfruta, sobre todo la segunda mitad del libro. Una historia de lucha, superación y amor. Y sobre todo de familia. Y saber que es la historia de su propia familia, la hace aún más emotiva e intensa.
Me ha gustado mucho la historia, aunque me ha fallado un poco el ritmo (demasiado lento al principio, algo acelerado en otros fragmentos). Una trama apasionante, durísima y con muchos matices, que gana en intensidad al pensar que es la historia real de los padres del autor. Safier, como siempre, es una apuesta segura en todos sus registros (que son muchísimos).
Gleich der Anfang des Buches hat mich schallend lachen lassen. Davids Mutter total beschwippst auf der Beerdigung ihres Mannes Joschi. Immer wieder fragt sie ihren Sohn, ob sie den Rabbi ins Grab stoßen soll. Der Rabbi hats bestimmt gehört. Das eine oder andere mal kann man bei der Geschichte schmunzeln. Die verschiedenen Zeitebenen fügen sich flüssig in die Geschichte ein. Erzählen von Joschis Flucht im zweiten Weltkrieg. Seine ersten Ehe mit einer wunderbaren Frau. Aber Joschi verliebt sich halt in eine wesentlich jüngere Frau. Ich hatte nicht das Gefühl, dass bei Joschi das Alter eine Rolle gespielt hat. Vielmehr hat die wesentlich jüngere Waltraud zu seiner damaligen Lebenssituation gepasst. Waltraud wusste genau was sie will. Auch sie musste starke Enrbehrungen hinnehmen, die der Krieg so mit sich brachte. Joschi war zu dem Zeitpunkt perspektivlos und hat dem Alkohol zugesprochen. Das lies ihm die temperamentvolle Waltraud nicht durchgehen. Genau das war seine Rettung.
Als die deutsche Waltraut ein kleines Mädchen war, musste der Jude Joschi flüchten. Waltraut war von jeher eine Kämpfernatur. Arbeitete in einem Warenhaus als Verkäuferin und lernte dort ihren ersten Mann kennen.
Joschi Safirs erste Frau Dora empfand ich als sehr sanfte Person. Sie hat mir total leid getan. Sie hat es sich wirklich nicht verdient betrogen zu werden. Und Joschi war wahrlich kein Kind von Traurigkeit. Dennoch war mir Joschi keine Sekunde unsympathisch. Stellenweise konnte ich sein Handeln gut nachvollziehen. Überhaupt musste er Dinge machen, die allein dem Krieg geschuldet waren.
Wieder eine Geschichte, bei der der Nationalsozialismus groß zu tragen kommt. *Solange wir leben* hat mir jedoch ausnehmend gut gefallen. David hat aus dem Leben seiner Eltern erzählt und auf jeglichen Weichzeichner verzichtet. Dabei spürt man die große Zuneigung, die David für seine Eltern stets hatte. Mit viel Verständnis für ihr Handeln und tun, bringt er ihre Geschichte zu Papier. Fazit:
David Safier kann nicht nur lustig. Nach *28 Tage* legt er hier einen biographischen Roman vor, den man nach dem Lesen noch lange nicht vergisst.
Trotz Holocaust kommt die Geschichte herzerwärmend rüber. Ich habe die Geschichte komplett gelesen und gehört. Das Hörbuch sogar mittlerweile zweimal genossen. David Safier, Reinhard Kuhnert und Vera Reinhard machen mit ihren angenehmen Erzählstimmen das Hörbuch zu einem einzigartigen Erlebnis.
Von mir eine absolute Empfehlung. Herzlichen Dank David Safier
In „Solange wir leben“ berichtet der Autor David Safier über das Leben seiner Familie. Im Mittelpunkt stehen dabei seine Eltern – seine Mutter Waltraut und sein Vater Joshi.
Er beginnt 1997 mit der Beerdigung seines Vaters und geht dann zurück in das Jahr 1937 von dem aus er chronologisch mit Zeitsprüngen die Geschichte seiner Familie erzählt und mit seinem Epilog im Jahr 2005 endet.
Neben tiefen Einblicken in die Familiengeschichte erfährt man einiges über die politische Lage und die Auswirkungen auf die Bevölkerung. Safiers Vater war Jude, musste 1938 aus Wien fliehen. Seine Mutter wurde1936 geboren und ist in Bremen, mitten im Krieg aufgewachsen. Das Leben von Waltraut und Joshi war alles andere als leicht.
Durch den lebendigen Schreibstil wird durch hier ein Stück Geschichte lebendig, für den Autor ein Stück sehr persönliche Geschichte mit Höhen und Tiefen, die Emotionen weckt und das wahre Leben beschreibt.
Sehr gelungen sind die Innencover auf denen sich Familienfotos des Autors befinden, wodurch das Buch noch persönlicher wirkt.
David Safier hat mich schon mehrfach mit seinen Romanen begeistert. Dieses Buch ist nun ganz anders, viel persönlicher, intensiver aber mindestens genauso lesenswert wie seine anderen Werke.
Solange man an jemanden denkt, ist er nicht ganz tot.
Wenn man nicht wüsste, dass die ganze Geschichte, erzählt über sechzig Jahre und zwei gelebte Leben, wahr ist, wäre sie für ein Drehbuch bestens geeignet. Dieses Buch, geschrieben über Eltern, die mutig zusammen das Schicksal herausfordern und dabei oft verlieren, hat mich sehr gefesselt. Fast alle Personen, die ihr Leben kreuzen, ob nur flüchtig oder über eine lange Zeit, kämpfen mit den Folgen der Verbrechen im zweiten Weltkrieg. Ohne zu bewerten, beschreibt Safier knapp aber mit treffenden Worten, wie Menschen damit weiterleben konnten. Das Buch endet genau zum richtigen Zeitpunkt.
Vielen Dank an David Safier für das Teilen seiner Familiengeschichte. Ich habe selbst familiäre Wurzeln in Bremen. Über die furchtbaren Geschehnisse der Nazizeit und die Auswirkungen auf das Leben der Familie in einer Zeit, in der ich selbst ganz in der Nähe gelebt habe, aus einer so persönlichen Perspektive zu lesen, hat mich sehr betroffen gemacht. Unglaublich, wie stark Joschi und Waltraut gewesen sein müssen, um trotz der Schicksalsschläge immer wieder weiterzumachen. Bis es am Ende dann doch zu viel wurde.
Angenehm geschriebenes Buch. Wenig anspruchsvoll, aber trotzdem sehr interessant. Es wirft viele Fragen auf, die sich sowohl Juden als auch Kinder der Nazis in den folgenden Jahren stellen.
Ich mochte den Roman '28 Tage lang' von David Safier schon damals sehr gerne und war gespannt auf dieses Buch. Eine schonungslose Geschichte über seine Familie, die durch die autobiografischen Züge noch erschreckender ist und nachdenklich zurück lässt. Kaum aushaltbare Tragik und Komik, die mich zum schmunzeln gebracht hat, wechseln sich ab, ohne dass es deplatziert wirkt. Das Lesen war intensiv und klingt nach.
David Safier gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Ich habe fast alle Bücher von ihm gelesen und viele davon geliebt, darunter „28 Tage lang“, das zu meinen Lieblingsbüchern gehört. Deshalb weiß ich, dass David Safier auch ernst schreiben kann. Trotzdem habe ich sehr gemischte Gefühle zu „Solange wir leben“. David Safier erzählt in diesem Roman die zum großen Teil fiktive Lebensgeschichte seiner Eltern. Eltern, die nie so wirklich mit dem Sohn über ihre traumatischen Erlebnisse gesprochen haben. Dafür möchte ich dem Autor meine Hochachtung aussprechen, denn es erfordert viel Mut hier nachzuforschen und noch mehr Talent um daraus eine ansprechende Geschichte zu machen. Eine Geschichte, die noch dazu wirklich gut geschrieben ist. David Safier erzählt abwechselnd aus der Perspektive seines Vaters Joschi, der als Jude in den 1930er Jahren aus Wien fliehen muss, zuerst nach Israel geht und viel später aus Liebe zurück nach Deutschland ins Land der Täter zieht, und seiner Mutter Waltraud, die 20 Jahre jünger als Joschi ist und im Bremen der Nachkriegszeit aufwächst. Die beiden Perspektiven ist sind optisch durch zwei verschiedene Schriftarten gekennzeichnet, was ich toll fand. Weniger toll hingegen fand ich Joschi. Er war für mich von Anfang an sehr selbstbezogen und ich hatte den Eindruck, dass alle wichtigen Menschen in seinem Leben nur Nebengeräusche in seinen Gedanken waren. Seine Gedanken aber kreisten über weite Strecken nur um ihn selbst. Auch scheint er für mich nicht so wirklich ein Ziel im Leben gehabt zu haben, sondern mäanderte eher planlos durchs Leben. Komplett unten durch war er für mich aber, als er seine erste Frau Dora für Waltraut verlässt und nicht einmal den Mut hat, es ihr selbst zu sagen, sondern stattdessen seine Schwester Rosl vorschickt. An dieser Stelle konnte ich Joschi echt nicht ausstehen und ich hätte Waltraut am liebsten zugerufen, sie solle so schnell wie möglich von ihm weglaufen. Auch, weil Joschi später seine neue Familie zweimal in den Ruin reißt. Joschis gute Seiten, wie z.B. dass er sich sehr für die jüdische Gemeinschaft in Bremen und die jüdisch-christliche Verständigung einsetzt und dafür sogar einen Bundesverdienstorden erhält, zeigt der Autor nicht so wirklich und erzählt sie nur so nebenbei. Auch Waltraut hatte ihre schlechten Seiten, z.B. wird sie im Alter zur Alkoholikerin, doch mit ihr konnte ich mich viel besser identifizieren und mochte den Teil aus ihrer Perspektive daher lieber. Besonders ihr Credo „Leben heißt leiden“ konnte ich gut verstehen. Als Kind verliert sie ihr Haus in den Bombenangriffen und muss fortan in einem ausrangierten Zug schlafen. Ihre große Liebe Friedrich stirbt sehr früh und lässt sie mit ihrer kleinen Tochter Gabi zurück. An dieser Stelle habe ich sehr mit ihr mitgelitten. Später lernt sie den 20 Jahre älteren Seemann Joschi kennen und während es für ihn sofort die große Liebe ist, hat sie berechtigte Zweifel. An seiner Seite muss sie gefühlt immer nur arbeiten, gibt aus Überforderung später Gabi für ein Jahr in Rosls Obhut und hat alles in allem kein wirklich schönes Leben. Gerade das macht für mich aber letztendlich auch die Stärke von „Solange wir leben“ aus. Es ist ein ehrliches Buch, mit komplexen, zutiefst menschlichen Charakteren. Es ist vielleicht kein Wohlfühlbuch, wie die anderen von David Safier, aber ich verstehe, warum er es unbedingt schreiben wollte, und bereue nicht, es gelesen zu haben. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl, den Autor und sein restliches Werk jetzt besser zu kennen und zu verstehen, und ich habe Lust bekommen, einige Bücher von ihm, wie „Jesus liebt mich“ und „28 Tage lang“ nochmal zu lesen.
David Safier ist einer meiner liebsten Autor*innen, weil er nicht nur lustige, unterhaltsame Bücher schreiben kann, sondern auch unglaublich einfühlsame und bewegende Geschichten erzählt. In "Solange wir leben" verarbeitet er die Lebensgeschichte seiner Eltern. Die Geschichte ist super spannend, aber auch rührend und sehr interessant. Ich mag Safiers Schreibstil und die Art wie er erzählt. Das Buch hatte ich in wenigen Tagen durchgelesen, weil ich ständig wissen wollte, wie es weiter geht und was als nächstes passiert. Die Charaktere wirken authentisch, man kann sich in sie hineinversetzen und ihre Entscheidungen nachempfinden.
Deshalb kann ich das Buch nur empfehlen. Ich gebe ihm 5 Sterne, weil es mich sehr bewegt hat und alles in allem fand ich die Geschichte perfekt umgesetzt. Also eine klare Empfehlung, vor allem für alle diejenigen, die Safier mal von einer ernsteren Seite kennenlernen möchten!
Divino. No acostumbrada a este estilo de Safier, me ha enbelesado con su narrativa y sobre todo por ese tributo que hace a sus padres con la historia de sus vidas y, por ende, de la suya propia.
No esperaba este libro de Safier, el autor me tiene acostumbrada a reír mucho pero este es un libro triste. Tristísimo. Una historia de dolor y vidas de golpes encadenados donde el amor es lo único que los salva.
Die meisten Leser dürften David Safier vor allem als Autor humoristischer Romane und zuletzt als Verfasser der Cozy-Krimis um die ermittelnde Ex-Kanzlerin "Miss Merkel" kennen. In seiner autobiografischen Familiengeschichte "Solange wir leben" überleben die ernsten, leisen Töne. Um David Safier selbst geht es dabei nur sehr angelegentlich, von allen Beteiligten fällt sein Bild am blassesten aus. Das Buch, das mit einer Beerdigung beginnt und mit einem letzten Abschied endet, beschreibt zudem die nicht ganz unkomplizierte Lebens- und Liebesgeschichte seiner Eltern, Joschi und Waltraud.
Es ist eine Familiengeschichte, die von Verlust, Leid und Tragödien gezeichnet ist, von Kampf, aber eben auch von Liebe. Dabei sind Safiers Eltern ein denkbar unterschiedliches Paar, das ein Zufall zusammengebracht hat.
Da ist zum einen Joschi, der im Wien der 30-er Jahre aufgewachsen ist in einer aus Galizien stammenden jüdischen Familie. Das Stetl haben sie hinter sich gelassen, auch wenn der Weg zur bürgerlich-feinen Gesellschaft noch weit ist. Joschi ist ein Hallodri, der sich vor allem für Frauen interessiert, das Studium eher nachlässig angeht und den auch die Politik eher kalt lässt, im Gegensatz zu seiner Schwester Rosel, die sich in der zionistischen Bewegung engagiert und von der Aliya nach Palästina träumt. Mit dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland muss Joschi lernen, dass seine Heimat ihm keine Heimat mehr ist. Er wird von der Hochschule geschmissen, landet im Gefängnis, der Vater wird von Nazis zu Tode geprügelt.
Erst Rosel, dann Joschi schaffen den Weg nach Palästina, Joschi kämpft für den jüdischen Staat. Als der Zweite Weltkrieg endet, erfahren auch sie vom ganzen Ausmaß der Nazi-Verbrechen. Die weitverzweigte Familie ist so gut wie ausgelöscht, eine siebenjährige verwaiste und traumatisierte Cousine, die in ein israelisches Waisenhaus kommt, ist die einzige, die übrig geblieben ist. Joschi heiratet Dora, eine Auschwitz-Überlebende, die nicht über ihre nächtlichen Albträume spricht. Die Gewalt und Gegengewalt im jungen israelischen Staat verstört ihn, die Ehe kriselt, er geht zur See - es ist eine Art Flucht.
Ein anderes Leben, ein anderes Land: Waltraud wächst in einer Bremer Arbeiterfamilie heran, erlebt den Krieg als kleines Kind. In der Wirtschaftswunderzeit arbeitet sie als Parfümverkäuferin im Kaufhaus, während die Familie weiterhin in einem Eisenbahnwaggon haust. Als sie sich in ihren Kindheitsfreund Friedrich verliebt und von ihm schwanger wird, glaubt sie an das große Glück. Doch ihre Tochter Gabi ist noch nicht geboren, da stirbt Friedrich an einem unerkannt gebliebenen Gehirntumor. Waltraud ist 20 und schon Witwe und alleinerziehende Mutter.
Die Wege von Joschi und Waltraud kreuzen sich, als Joschi in Bremen Landgang hat. Eigentlich wollte er nie wieder deutschen Boden betreten, doch die Lust auf ein italienisches Eis führt ihn ausgerechnet in jenes Eiscafé, in dem Waltraud Geburtstag feiert. Es ist keine Liebe auf den ersten Blick. Die beiden trennen 20 Jahre und die deutsche Geschichte. Wie die beiden dennoch zusammenkommen, wie weitere Schicksalsschläge die Familie treffen, wie Joschi einerseits mit dem Leben im Land der Täter hadert und andererseits sein Glück findet, wie dieses Glück auch wieder brüchig wird, das schildert Safier geradezu gnadenlos ehrlich, mit großer Nähe zu Waltraud und Joschi, aber auch ohne Verklärung.
"Solange wir leben" ist berührend und macht nachdenklich, lässt ahnen, wie bizarr es für Holocaust-Überlebende gewesen sein muss, trotz allem eine Existenz in Deutschland aufzubauen und dabei unter Menschen zu leben, bei denen sie sich ständig fragten, was diese im Krieg und im Dritten Reich wohl gemacht haben. Dass die Geister der Vergangenheit keineswegs tot sind, muss auch die Familie erleben. Dieses Buch nimmt mit auf eine Zeitreise von den 1930-er Jahren bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts, fängt gekonnt den Zeitgeist ein und ist bei aller Emotionalität nicht gefühlsduselig.
Die meisten werden David Safier vermutlich von seinen humoristischen Büchern oder Arbeiten als Drehbuchautor kennen. In seinem neuesten Roman schlägt er aber einen ganz anderen Ton an. In „Solange wir leben“ erzählt der bekannte Autor die Geschichte seiner eigenen Familie. Im Mittelpunkt steht dabei die ungewöhnliche und unwahrscheinliche Liebesgeschichte seiner Eltern Waltraut und Joschi.
Safiers Eltern entstammen zwei gänzlich unterschiedlichen Lebenskreisen und Generationen. Fast scheint es, dass es bei ihnen kaum Gemeinsamkeiten gibt. Doch Liebe und Mut verbindet sie. Als Leser*in durchleben wir nicht nur die ungewöhnliche Geschichte der Familie Safier, sondern schreiten mit ihnen durch Jahrzehnte deutscher politischer und gesellschaftlicher Zeitgeschichte, die auch unsere Eltern oder Großelterngeneration geprägt hat.
Joschi Safier und seine Schwester Rosl gehören zu den ganz wenigen Angehörigen ihrer weitverzweigten jüdischen Familie, die den Holocaust überleben. 1939 gelingt es ihnen, aus dem geliebten Wien nach Israel zu emigrieren. Gleich muss Joschi dort für die neue Heimat mit der Waffe in der Hand kämpfen. Später fährt er zur See, wo ihn der Zufall nach dem Krieg in Bremen an Land gehen lässt.
Das Schicksal lässt ihn auf die junge alleinerziehende Witwe Waltraut treffen, 20 Jahre jünger als er. Sie ist ein bodenständiges Kriegskind, das hart und selbstbewusst gelernt hat, ums Überleben zu kämpfen. Das ist der Anfang einer großen, ungewöhnlichen Liebesgeschichte. Schon einmal, in Wien, hat Joschi alles aufgegeben, Heimat und Pläne, und tut es erneut. Dieses Mal nicht wegen der Nazis, sondern der Liebe wegen. Ausgerechnet ins Land der Täter muss er dafür gehen.
Sehr berührend und außerordentlich ehrlich schildert Safier die schönen und auch sehr schwierigen, tragischen und heftigen Zeiten und Krisen dieses Paares, mit allen Sorgen und Nöten. Denn das Schicksal meint es oft nicht gut mit der Familie. Ihr Leben ist ein ständiges Auf und Ab bis zum Ende, das einen nicht kalt lässt.
Fazit Safier erzählt seine Geschichte chronologisch mit gelegentlichen Sprüngen in der Zeit. So führt sie uns von 1937 bis ins Jahr 2005. Der bildreiche und lebendige Stil nahm mich gleich von den ersten Seiten mit. Das so authentisch, feinfühlig und sehr liebevoll geschilderte Schicksal der Familie lässt einen als Leser nicht los und berührt sehr. Obwohl der Autor selber als Familienmitglied in der Handlung erscheint, bleibt diese Figur sehr bescheiden am Rande.
Seine Eltern sind Safier förmlich als Romanfiguren geschenkt worden. Man hätte sie sich kaum besser ausdenken können. Ihre Charaktere werden sehr einfühlsam geschildert. Mal wird aus Joschis, mal aus Waltrauts Perspektive erzählt. Zur leichteren Orientierung wurden dafür leicht unterschiedliche Schriftarten im Druck gewählt. Während Joschi schon an Flucht denken muss, wird Waltraut gerade erst geboren. Das führt uns die Erzählweise ganz deutlich vor Augen.
Sehr schnell kann man mit Joschi und Waltraut mitfühlen. Joschi, der sich oft geleitet von Abenteuerlust, innerer Unruhe, aber auch mit Zweifeln durchs Leben treiben lässt. Dann Waltraut, die voller Tatkraft anpackt, aber auch durch das Scheitern an ihre Grenzen kommt. Durch die Fotos der Familie auf den Coverinnenseiten hat man sie auch direkt vor Augen.
Ein bewegendes Thema, Figuren, die einem ans Herz wachsen, packend geschrieben. So einen Roman kann man nur empfehlen.
Der Drehbuchautor David Safier ist für seine humoristische Romane bekannt. Dieses Buch ist eher ernst. Obwohl er nicht viel mit seinen bereits verstorbenen Eltern über ihre Vergangenheit gesprochen hat, zeichnet er hier ein gelungenes Bild ihres Lebens.
Joschi ist zu Beginn des Krieges ein junger Mann, der mit seiner Familie in Wien lebt. Er genießt Frauenbekanntschaften, ist mitten im Studium und liebt seine Heimat. Doch dort wird es für seine jüdische Familie immer unangenehmer – und zum Schluss gar bedrohlich. Seinen Vater kann er nicht retten, und um sein eigenes Leben zu bewahren, muss er alles, was ihm lieb ist, zurücklassen.
In Palästina gelingt ihm ein Neuanfang, auch wenn ihn Schuldgefühle plagen. Warum hat er überlebt und so viele andere nicht? Seine innere Unruhe kann er selbst mit Alkohol nicht ertränken.
Zu Beginn des Krieges ist Waltraud noch ein kleines Mädchen. Sie erleidet schreckliche Bombennächte, die Angst um Bruder und Vater, die Zerstörung ihres Zuhauses. Als ihr Glück mit einem wunderbaren Ehemann und einer Schwangerschaft perfekt scheint, bricht alles auseinander.
Jahre später begegnen sich Joschi und Waltraud. Sie erleben zusammen die Nachkriegsjahre in Deutschland, bemühen sich um ein Einkommen für ihre wachsende Familie, ringen um eine gemeinsame Identität. Was bedeutet es in Deutschland Jude zu sein? Wie lebt man mit dem Schmerz und den Schuldgefühlen der Vergangenheit? Welches Erbe gibt man seinen Kindern weiter?
Es macht Spaß dieses Buch zu lesen. Auch wenn die Geschichte von Joschi und Waltraud nicht besonders außergewöhnlich ist, werden beide so gut beschrieben, dass man beim Lesen einfach wissen muss, wie es weitergeht. Ganz nebenbei erfährt der Leser dabei, wie ein kleines Kind die Schrecken des Krieges erlebt, was es bedeutet fast jeden in der Familie zu verlieren, und wie tragische Entscheidungen unser Leben erschweren können.
Persönlich stimme ich den Glaubensvorstellungen des Autors nicht zu. Die Frage wird gestellt: Wie kann Gott gleichzeitig gut und allmächtig sein, angesichts des unermesslichen Leides im Zweiten Weltkrieg? Warum hat er nicht eingegriffen? Das weiß ich auch nicht, und ich verstehe Gott nicht. Aber mir ist klar, dass der Schöpfer des Universums so unerklärlich für mich sein muss, so weit jenseits all meiner Vorstellungen, dass ich ihn nicht verstehen muss, um an ihn zu glauben und ihn zu lieben. Wie ein Kind, dass die großen Rätsel des Lebens dem liebevollen Vater überlässt, glaube ich fest daran, dass Gott gut und allmächtig ist, auch wenn ich sein Tun nicht begreife.
Fazit: Ich stimme dem Autor nicht bei allem zu, und doch finde ich dieses Buch so gut geschrieben und lesenswert, das ich es gerne weiterempfehle!
„Soll ich ihn ins Grab schubsen? Sie meint den Rabbiner, der am offenen Grab ihres Mannes steht…“ Es sind noch ein paar mehr an Informationen, die ich gleich zu Anfang erfahre. Was für eine Familie! Das denke ich zunächst, aber je mehr ich von David Safier erfahre, denn er ist es, der mir die Geschichte seiner Eltern erzählt, desto mehr verstehe ich sie, desto mehr bin ich ihnen verbunden.
Unterstützt von Vera Teltz und Reinhard Kuhnert hat David Safier das ungekürzte Hörbuch über 11 Stunden und 9 Minuten eingesprochen. Eine mitreißend erzählte Familiengeschichte, die mich ganz tief hat eintauchen lassen in deren Leben voller Höhen und Tiefen. Angefangen von seinem Vater Joschi, als er in Wien studiert, es war das Jahr 1938, hin zu seiner in Bremen ansässigen Mutter Waltraud, vom Kennenlernen und von Waltrauds anderem Verehrer. Das Leben dazwischen war voller Höhenflüge und Abstürze. Aus beiden Perspektiven setzt sich das Gesamtbild zusammen, wobei der Nationalsozialismus und die einhergehende Judenverfolgung Joschis Familie bedroht, während Waltrauds Familie lange Zeit in einem Eisenbahnwaggon wohnen muss. Irgendwann begegnen sich die beiden, er zieht weiter, aber so ganz verlieren sie sich nie aus den Augen.
„So lange wir leben“ werden sie füreinander da sein, so höre ich dies. So manches Mal auch ganz versteckt zwischen den Zeilen, zwischen den Worten. David Safier versteht es meisterhaft, die nicht ganz einfache Geschichte seiner Eltern so einfühlsam und warmherzig, jedoch ohne Gefühlsduselei, zu erzählen. Gelebte Leben in all den Facetten gibt er ungeschönt wieder, Liebe und tiefe Verzweiflung, sich verlassen fühlen und Unverständnis für den anderen haben, aber genauso viel unbändige Freude empfinden und noch vieles mehr, all das vor dem Hintergrund der damaligen Machthaber.
Waltraud war schon Witwe, als sie sich kennenlernten, hatte eine kleine Tochter. Joschi hat lange um sie geworben und irgendwann hat sie ihn erhört, ihr Sohn David wurde geboren. So recht kam Joschi nie auf die Füße, Waltraud war immer die Starke, das Schicksal hat es nicht allzu gut gemeint mit ihnen.
Mich hat dieses packende, zutiefst berührende Hörbuch lang nicht losgelassen. Auch, nachdem die letzten Worte verklungen sind, war ich noch bei ihnen.
Eigentlich gibt der Klappentext schon recht gut wieder was im Buch passiert.
Der Leser begleitet Joschi und Waltraut durchs Leben. Joshi lebte als Jude in Wien und studierte, als die Nazis an die Macht kommen. Als er sah wie ein paar seiner Kommilitonen aufgrund dessen das sie Juden sind, aus dem Fenster geworfen werden, schmeißt er das Studium und flüchtet. Joshi verschlägt es zu seiner Schwester Rosl nach Palästina. Er findet eine Anstellung eine Frau, aber so wirklich hält es ihn nicht. Also heuert er auf einem Schiff an, aber irgendwas fehlt in seinem Leben. Bis er Waltraut in Bremen trifft.
Waltraut ist die Tochter eines Werftarbeiters und auch ihre Familie wird vom Krieg gebeutelt, wenn natürlich nicht so sehr wie Joschis. Sie bekommt, trotz fehlendem Schulabschluss, eine Ausbildung bei Karstadt und verdient gutes Geld. Sie heiratet, bekommt ein Kind und wird Witwe. Alles mit Anfang 20. Dann lernt sie Joshi kennen. Einen Mann, der älter als sie ist und ihr, in gewisser Weise, die Welt zeigt. Ein Schicksalsschlag veranlasst die junge Frau dazu Joshi zu bitten sie in Ruhe zu lassen. Aber ob er so schnell aufgibt ?
Um ehrlich zu sein, fand ich die Story toll. Mitreißend, zum Lachen, Weinen und Nachdenken. Sie hatte inhaltlich wahnsinnig viel zu bieten.
Eine absolut authentische Handlung, welche abwechselnd aus der Sicht von Waltraut und Joshi erzählt wird. Beide haben jede Menge mitmachen müssen. Hinter jedem Dunkel, liegt ein Streifen Hoffnung am Horizont. Man hat das Gefühl, diese Liebe aus nächster Nähe zu erleben und ein Teil von ihr zu sein.
Auch wenn das Buch durch den Nationalsozialismus dunkle und grausame Zeiten mit sich bringt, bringt es auch seine hellen und glücklichen Momente mit. Es war interessant und spannend mit Waltraut und Joschi durch ihr Leben zu gehen.
Fazit
"Solange wir leben" bringt einen in eine Zeit zurück, die wahnsinnig bedrückend war. Mord, Deportation, Trennung von Familien, Enteignung, Willkür. Das stand an der Tagesordnung zu der Zeit. Joshis und Waltrauts Leben bringt die hellen Momente mit, die das Buch besonders machen. Der Autor hat es verstanden, das Leben seiner Eltern auf Papier zu "zeichnen". Eine spannende Liebesgeschichte mit vielen Höhen und einigen Schicksalsschlägen, die einlädt sich darin zu verlieren. Von mir gibt es 5 Sterne.
Ich gebe zu, ich habe bisher noch kein Buch von David Safier gelesen. Zwar stehen "Ein mieses Karma" und "Jesus liebt mich" schon eine lange Weile in meinem Bücherregal, allerdings ungelesen. Das aktuelle Werk, das am 18.April erscheint, hat aber nichts mit den lustigen gelben Unterhaltungsbüchern zu tun. Schon der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ich wollte den Roman unbedingt lesen - vielen Dank an dieser Stelle an Vorablesen.de und Rowohlt für das Rezensionsexemplar.
Was für ein Buch! Was für eine, vom Schicksal gebeutelte, Familie! David Safier beschreibt das Leben und das Kennenlernen seiner Eltern, und diese Geschichte könnte einem Hollywood Blockbuster entsprungen sein. Wenn man bedenkt, dass sein Vater - ein Wiener Jude - den Nazis entkommen konnte und nur er und seine Schwester als einzige der Familie den Holocaust überlebt haben, das alleine wäre schon ein Buch wert. Während sein Vater sich im weiteren Lebensverlauf voller Zweifel, aber immer wieder voll purer Lebenslust, durch das Leben schlägt und unruhig durch die Welt zieht, wie ein Vagabund, so ist seine bremer Mutter eine bodenständige Überlebenskämpferin. Diese Familiengeschichte könnte spannender und packender kaum sein, sie zu lesen war ergreifend und am Ende war ich sogar nah am Wasser gebaut. Was für ein Segen, dass David Safier schreiben kann und somit seinen Eltern ein liebevolles Denkmal setzt, die er zu keinem Zeitpunkt verklärt zu Helden stilisiert, sondern sie sehr menschlich mit all ihren Fehlern darstellt.
Schade nur, dass das Lektorat einige Logik- und Schreibfehler übersehen hat, das hat weder Herr Safier noch dieses wunderbare Buch verdient.
Ich kann "Solange wir leben" vollumfänglich und uneingeschränkt empfehlen.
David Safiers Familiengeschichte verbindet die halbe Welt miteinander und zeigt gleichzeitig, wie weit die Menschen in ihr voneinander entfernt sein können.
Sein Vater flieht als Kind vor dem Holocaust; lässt in Wien alles zurück bis auf die Erinnerungen. Geprägt durch eine Zeit der äußersten Brutalität, des Hasses und der Wut kämpft er in Palästina schließlich in der Armee und wird auch dort Zeuge des blutigen Geistes jener Zeit.
Viel später erst trifft er auf David Safiers Mutter, die derweilen in Deutschland ein hartes Leben führt. Gemeinsam mit ihrer Familie in einem Wagon aufgewachsen, versucht sie sich die Selbstständigkeit zu erarbeiten. Ihr starker Wille ist ihr mächtigster Verbündeter.
Als die beiden aufeinander treffen ist er nicht nur um einiges älter als sie, sondern leidet an den nie verheilten Wunden, die ihm „die Deutschen“ in die Seele geschlagen hatten. Dass die Frau, in die er sich nun verliebt eben so eine Deutsche wahr ist nur einer von vielen Widersprüchen, die ihn Zeit seines Lebens wohl begleiteten.
Dass der Autor seine Eltern wohl nicht in dem Ausmaß gekannt hat, wie dieses Buch suggeriert, ist klar. Safiers Fähigkeit ihm bekannte Fakten durch Fiktionen zu einem Großen Ganzen zu verweben sind allerdings erstaunlich. Zumindest für mich, der ihn so nicht auf dem Radar hatte.
Das Buch ist ausgesprochen einfühlsam geschrieben und liest sich flüssig und (entgegen der eigentlich nicht besonders positiven Grundstimmung) leicht weg. Sehr empfehlenswert für alle, die gute Familiengeschichten schätzen und dabei mehr Wert auf Authentizität als auf Plot legen.
Joschi Safier flieht vor den Nazis nach Palästina. Seine Eltern bleiben zurück in Wien, sein Vater war zu dem Zeitpunkt schon tot, seine Mutter starb später in einem Ghetto. In Palästina heiratet Joschi eine ebenfalls geflohene Jüdin, aber die Ehe hält nicht. Joschi heuert als Zahlmeister auf einem Schiff an und fährt um die Welt. Dabei lernt er in Bremen die um einiges jüngere Waltraut kennen und lieben, David Safiers Mutter.
Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt mit der Beerdigung von Joschi im Jahr 1997, macht dann einen Sprung nach Wien, sechzig Jahre früher. Dort lernen wir Joschi, seine Schwester Rosl sowie die Eltern kennen. Und natürlich ihr Schicksal. Später wird sie Geschichte dann zweigleisig erzählt, mal aus Joschis Sicht, mal aus Waltrauts, die ja zu Kriegsbeginn noch ein kleines Kind ist. Es dauert auch die Hälfte des Buches, bis sich die Wege der beiden kreuzen. Teilweise ist es auch ein wenig langatmig und man muss schon gut aufpassen damit man nicht die Faden verliert. Das Buch hat keine Kapitel, sondern ist in Zeiträume eingeteilt. Man erkennt wer gerade erzählt am unterschiedlichen Schriftbild, so ist es optisch getrennt. Trotzdem sind sehr viele Namen, man muss immer aufmerksam sein. Mich hat die Familiengeschichte schon sehr berührt, es ist unfassbar was damals für ein Leid geschah, was die Menschen, die Juden alles erleiden mussten und wieviel Seelen damals dran zerbrachen. Eine sehr persönlich und ungeschönte Familiengeschichte, die mich gut unterhalten hat, es ist sehr authentisch.
Die Familiengeschichte von David Safier. Joschi, ein Jude der Barmann in Palästina ist und Spion und seine Mutter Waltraud, die Tochter eines Werftarbeiters aus Bremen. Als sie sich das erste Mal treffen ist Waltraud eine junge Witwe mit Kleinkind, Joschi Zahlmeister auf einem Schiff. Für ihn ist es undenkbar in Deutschland zu leben, wurde sein Volk doch, wie wir alle wissen, verfolgt und getötet. Doch die Liebe ist stärker.
Ich kenne von David Safier eher seine humorvollen Romane wie Mieses Karma, Traumprinz oder aufgetaut, aber auch 28 Tage, welches auch schon den Holocaust beschreibt. Dieses Buch ist nun seine Familiengeschichte. Im Buchvorsatz sind einige Bilder seiner Familie, was ich schon sehr interessant fand. Die Geschichte selbst hat mich sehr berührt. Was seine Eltern alles erlebten war schon sehr berührend und emotional. Das Buch beginnt 1997 mit der Beerdigung seiner Vaters. Dann wird die Familiengeschichte nach und nach erzählt von 1937 bis 1996, mit einem Prolog von 2005. Mich hat es trotz aller Dramatik sehr gut unterhalten, ich finde es sowieso spannend die Geschichte rund um den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegsjahre von Zeitzeugen erzählt zu bekommen. Erzählt wird sowohl Joschis Sicht wie auch Waltrauds, an der unterschiedlichen Schrift leicht zu erkennen. Sehr intensiv und trotzdem sehr unterhaltsam. Schreiben kann er halt und so eine Familiengeschichte muss erzählt werden.
David Safier, der vielen durch seine humoristischen Romane bekannt ist, hat einen Roman über seine Eltern geschrieben. In "Solange wir leben" erzählt er die Lebensgeschichte seiner Eltern. Da sein Vater, Joschi, jüdischer Abstammung ist, ist schnell klar worauf dies hinausläuft und dies erklärt auch, weshalb Safier auch Jugendromane schreibt, die in dieser Zeit angesiedelt sind. Was aber gut gelöst wurde, denn die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die grausam war und nie vergessen werden darf, zieht sich nicht über den ganzen Roman, sondern ist nur ein kleiner Teil des Ganzen - so wie es auch nur ein Teil ganzer Leben war. Die Leser:innen bekommen also noch mehr zu lesen, z.B. wie es danach mit Davids Vater weiterging. Hätte Safier nach dem Zweiten Weltkrieg nicht weiter erzählt hätte Joschi nämlich nie Davids Mutter kennengelernt und David wäre nie geboren worden. Die Familiengeschichte Safiers ist vielleicht nicht gerade die spannendste oder etwas ganz besonders, sie ist eigentlich ziemlich durchschnittlich (wenn man bedenkt, dass es sich um einen jüdischen Vater handelt, zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Europa), aber vielleicht macht genau das den Charme des Buches aus.