»Little Rainbow«, wisperte er rau. Seine Daumen strichen zärtlich über meine Wangen. »Du weinst.« Verdutzt schluckte ich. Er hatte recht. Ich hatte es nicht bemerkt. »Also sag mir jetzt bitte, ob es dir gut geht, damit ich wieder atmen kann.« Hunter müsste überglücklich sein, nachdem seine Schwester endlich gefunden wurde. Doch Maia liegt im Koma und niemand weiß, ob sie je wieder aufwachen wird. Außerdem kämpft Hunter täglich darum, Andy nicht zu verlieren. Ihre Angst, Link nie zu entkommen, wirft dunkle Schatten auf ihr neues Leben in Bar Harbor. Wieder und wieder bedroht er sie und kommt ihr dabei immer näher. So nah, dass sie nicht nur um ihr eigenes Leben bangen muss …
Nachdem ich den ersten Teil beendet hatte, stellte ich mir die Frage, ob die Autorin es in Teil 2 vielleicht besser machen könnte. Die Antwort darauf ist ein klares und deutliches Nein. Ganz im Gegenteil. Das größte Problem an dieser Geschichte ist, dass der Aufhänger, das, worum sich alles dreht, vorne und hinten keinen Sinn ergibt. Andy wird von ihrem bösen Stiefvater Link verfolgt und gestalkt, aber man weiß nicht, warum. Es ist komplett sinnbefreit, dass ein erwachsener Mann, der jahrelang alles getan hat, um seine Taten zu verschleiern, plötzlich durch das ganze Land fährt um seine Stieftochter monatelang zu terrorisieren. Außerdem benimmt er sich komplett dumm. Er taucht ständig an Orten auf, wo er super schnell entdeckt werden kann. Ein Mal versteckt er sich im Gewächshaus, nebendran steigt gerade eine Party. Ein andernmal steigt er durchs offene Fenster einer Wohnung, in der sich fünf Menschen befinden. Außerdem wird ständig angedeutet, dass er Hilfe hatte und nicht allein agiert, hierfür gibt es nie eine Auflösung. Man erfährt auch nie, wer hinter den Fotos auf der Instagramseite steckt. Ich hatte ja Vicky im Verdacht, aber werden wir es jemals erfahren? Generell hatte ich das Gefühl, die Autorin hat zu viele Folgen Criminal Minds geschaut und wollte am Ende unbedingt noch eine actionreiche Szene einbauen, die leider ebenfalls komplett bescheuert war. Link ist immer genau in den Momenten aufgetaucht, in denen sich Andy sicher gefühlt hat. Es war so verdammt vorhersehbar. Polizisten sind in dieser Geschichte auch nur eine Gehirnzelle davon entfernt, sich einzunässen. Ein Polizist verlässt beispielsweise seinen Posten, weil Andy ihm eine volle Bettpfanne um die Ohren haut. (Etwas übertrieben, aber kein Witz!) Ein weiterer Polizist lässt sich von einem geschwächten Link überwältigen, der ohnehin übermenschliche Kräfte zu haben scheint.
Abgesehen vom völlig hanebüchenen Plot, gibt es auch keinerlei Charakterentwicklung. Man soll Andy immer als stark wahrnehmen, was aber null so rüberkommt. Auch Hunter hat, bis auf sein krankhaftes Helfersyndrom, keine Eigenschaften vorzuweisen. Von den blassen Nebenfiguren fange ich gar nicht erst an.
Der Schreibstil war auch diesmal wieder wild. Herzschläge laufen davon, Beine fallen auseinander, und natürlich, wie sollte es auch anders sein, wird wieder mehr geglitten als bei einem Schneckenrennen. Glitt, glitt, glitt. Die Autorin muss wirklich dieses Wort aus ihrem Wortschatz streichen, es ist nicht mehr normal, wie oft es benutzt wurde.
Von Grammatik- und Rechtschreibfehlern fange ich jetzt nicht an. Sie sind da, genau wie in Band 1. Das Lektorat (laut Danksagung hat es eins gegeben, I call bullshit) war nicht gut. Als jemand, der selbst schon einige Lektorate bearbeiten musste, fällt es mir bei dieser Reihe so stark auf, wie lausig das Lektorat hier gewesen sein musste. Allerdings glaube ich nicht mal, dass ein Lektorat noch hätte viel rausholen können. Dieses Buch war unnötig. Reine Papierverschwendung. Der Plot der zwei Bücher hätte perfekt in ein Buch gepasst und man hätte sich die ganzen langweiligen Füllerkapitel und das überflüssige Drama sparen können.
Eins muss ich noch sagen: Sollte der dritte Band tatsächlich Gay Romance werden, reißt mir endgültig der Geduldsfaden. Dustin ist mit Abstand die nervigste Figur, die ich je erleben musste. Als schwuler Mann nehme ich das persönlich.
Ich kann nur wiederholen, was ich bereits über den ersten Teil geschrieben habe. So gut ihr einiges gelingt, so schlecht gelingt ihr anderes; es ist zu viel Drama, Drama, Drama; das Buch weiß nicht wohin es will.
Was die Fortsetzung allerdings schlechter macht als den ersten Teil, ist die Tatsache, dass das was gelingt, weniger gelingt und das was nicht gelingt, mehr nicht gelingt. Ohne zu sehr auf den Inhalt eingehen zu wollen, passiert erst zu wenig und dann zu viel. Das dramatische Ende ist etwas verwirrend geschrieben und es ist auch unklar, wie es überhaupt dazu kommt.
Viele Fragen bleiben offen, die wahrscheinlich in den nächsten Bänden geklärt werden sollen, auch wenn es da nicht mehr um Andy und Hunter geht.
Die Liebesbeziehung der beiden Protagonisten hat schwach angefangen und stark nachgelassen. Die beiden gehören zueinander und keiner weiß warum.
Ich kann hier keine drei Sterne geben, weil der erste Teil trotz aller Schwächen sich wenigstens locker flockig gelesen hat. In ACADIA fight gibt es längere Abschnitte durch die man sich einfach nur durchquält.
Am Ende hofft man auf bessere Paare in Band drei und vier. Und meine große Hoffnung ruht jetzt auf Franzis Fantasy Roman.
P.S.: Die Buchrücken passen nicht zueinander. Wenn man sich für eine farbvarianz entscheidet, sollte man diese auch über alle vier Teile durchhalten. Entweder einfarbig oder fließender Verlauf. Nun sieht es nach zwei Bänden schon aus, als ob dazwischen was fehlt...
P.P.S: Liebe Franziska, wenn Du dies hier liest, nimm es als Ansporn und Hilfe. Die WG ist gutgeschrieben, die Party ist gutgeschrieben, es gibt so gute Ideen in beiden Büchern, die zu kurz kommen. Das Hunter für Andy einen Sidekick schreibt, ist eine wunderschöne, liebevolle, für den Leser die Charaktere liebgewinnende Idee, die auch noch die Liebe der Beiden für Bücher, fürs Lesen und fürs Schreiben aufzeigt. Mehr davon.
Mit Acadia Fight schließen die auf Andy hereinbrechenden Ereignisse ab. Spannung, ein wenig Nervenkitzel und ein Showdown zwischen Täter und Opfer. Unglaublich, wie die Figuren einem ans Herz gewachsen sind und wie erleichtert man ist, wenn sie einem aus ihrer Sicht schildern, dass alles besser wird. Und dann? Ja, dann schlägt der Täter wieder zu und man stürzt mit ihnen in ein Loch aus Dunkelheit. Wird das je ein Ende nehmen? Nun ja, als Leser weiß man, ja, denn die Seitenzahl ist festgeschrieben (man kann sie schließlich nachsehen), aber man versteht die Qual.
Band 1 braucht etwas, bis es richtig in Gang kommt und man mit den Charakteren warm geworden ist. In Band 2 ist man bereits vollkommen in der Geschichte und kann von Anfang an mit ihnen mitfühlen, mitleiden und mit ihnen planen und hoffen. Natürlich sind einige der Wendungen nicht vollkommen neu, aber das wäre auch zu viel verlangt. Aber durch den Stil, der so nahe an den Figuren ist, bleibt man dabei und steckt in Wendungen, die man aus anderen Büchern oder Filmen kennt, drin und erlebt sie ganz neu.
Auch die weitere Wahrnehmung von Verlust, Missbrauch und vielen anderen ernsten Themen, die aufgegriffen werden, bringt den Leser weiter. Es öffnet die Augen, damit wir andere, die Hilfe brauchen mit anderen Augen sehen können und ihnen vielleicht beistehen. Zumindest hoffe ich, dass jedes Opfer Hilfe bekommt, damit ein Täter nie so viel Macht hat, wie in diesem Buch.
Ein Danke für dieses Buch, das hoffentlich viele inspiriert, viele aufhorchen lässt und vielen eine Stütze ist, weil es eben kein Märchen voller Retter ist, sondern eine Geschichte, die auch grausame Seiten und hilflose Momente mit sich bringt.
Also kurz und schmerzlos... mir hat das zweite Buch genauso gut gefallen wie das Erste. Es war von Anfang bis Ende spannend ich konnte es wieder nicht aus der Hand legen. Ich bin einfach begeistert von Andys und Hunters Geschichte und schon wahnsinnig gespannt wie es mit den anderen tollen Charakteren weiter geht. (Nach dem zweiten Band haben sich da meine Gedanken und Hoffnungen zu den Pärchen verändert :-D) An dieser Stelle ganz viel Liebe für die Autorin Franzi <3 vielen dank noch mal, dass du diese Geschichten mit uns teilst, ich für meinen Teil bin neidig da, ich auch gerne so tolle Geschichten im Kopf hätte :-D
Nachdem ich Teil 1 ja direkt weggesuchtet habe und der Cliffhänger echt mies war musste ich hier direkt anfangen. Die ersten Kapitel waren im Null komma nichts weg aber dann wollte ich nicht weiter lesen. Nicht weil es nicht gut war sondern weil ich nicht wollte das es so schnell wieder vorbei ist. Jeden Tag aufs neue rief Bar Habor nach mir und Andy wollte das ich ihre Geschichte erlebe. Lange konnte ich mich nicht verwehren und deswegen habe ich dann doch nachgegeben und war total gefangen. Wow einfach Wow kann ich dazu sagen. Wie Franzi das verpackt hat ist unglaublich und ich überlege ernsthaft die Fantasy Reihe anzufangen einfach weil ich mehr von dem Schreibstil will.
Authentisch, echte Charaktere, die den Leser auf eine Achterbahn der Emotionen mitnehmen. Eine sehr emotionale und berührende Geschichte mit ernsten Themen. Ich bin hin und weg und absolut begeistert.