Eine bewegende Familiengeschichte um Verlust und die Suche nach Glück von BILD- und Kindle-#1-Bestsellerautorin Karin Lindberg
Lüneburg 1945: Die Hansestadt ist überfüllt mit Vertriebenen aus Ostpreußen, die Wohnungsnot und der Hunger machen den Menschen schwer zu schaffen. Auch die junge Netti hat auf der Flucht alles verloren. Immerhin ergattert sie für sich und ihre Familie ein ungeheiztes Zimmer auf einem Bauernhof, willkommen sind sie dort aber nicht.
Als der britische Besatzungsoffizier Alan Thompson ihr die Stelle als Haushälterin in seiner Offiziersvilla anbietet, nimmt sie dankbar an. Die Arbeit macht ihr nichts aus, doch Thompsons kühle, abweisende Art macht ihr zunehmend zu schaffen. Bis eines Abends Gäste in seinem Haus sich respektlos über die junge Deutsche äußern und er sie in Schutz nimmt …
Johanna kehrt zurück zu ihren Großeltern, ihr Leben in Köln hat sie nach einer großen Enttäuschung hinter sich gelassen. Noch weiß sie nicht wie es weiter gehen soll. Und dann findet sie heraus, dass es im Leben ihrer Großmutter wohl eine Geschichte gibt, die sie nicht kennt, aber eventuell ihr Leben über den Haufen werfen könnte.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal begleiten wir Johanna, die nach einer unglücklichen Beziehung ihr Leben überdenken muss. Auf dem Hof ihrer Großeltern versucht sie nach vorne zu schauen, muss dabei aber erst einmal mit ihrer Vergangenheit abschliessen.
In der zweiten Zeitebene begleiten wir Netti, Johannas Großmutter, die mit ihrer Familie am Ende des zweiten Weltkriegs aus Ostpreußen flüchten musste. Sie kommen in Lüneburg unter und Netti gelingt es eine Anstellung als Haushälterin bei einem britischen Offizier zu bekommen. Der ist allerdings sehr abweisend, aber die Stellung sichert das Überleben der Familie.
Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Gerade im Teil von Netti wird klar wie sehr die Vertriebenen haben leiden müssen. Erst haben sie ihre Heimat verloren, schreckliches auf der Flucht erlebt und wurden dann noch von der einheimischen Bevölkerung wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Netti ist dabei eine tolle Figur, sie verliert trotz der schrecklichen Umstände nicht den Lebensmut und schafft es dabei anderen mit Freundlichkeit zu begegnen, wo ihr selbst nur Hass entgegenschlägt.
Johanna fand ich zwischenzeitlich ziemlich anstrengend. Anstatt sich den Großeltern anzuvertrauen macht sie alles mit sich aus und schafft es nicht mit den Menschen zu sprechen, die ihr am Herzen liegen. Glücklicherweise hat sie aber ein Umfeld, das damit umgehen kann und so kommt sie im Laufe des Buches doch wieder zurück in die Spur.
Der Schreibstil war toll, ich konnte mir die Gegend in beiden Teilen gut vorstellen und auch das Zeitgefühl hat in beiden Ebenen gut gepasst. Der Zeitenwechsel hat nicht gestört und man hat das Buch flüssig weggelesen. Alles in allem war es ein tolles Buch, das mich gut unterhalten hat.
Der Roman erzählt die Geschichten zweier Frauen, Johanna, die in den neunziger Jahren zu Besuch auf dem Hof der Großeltern in der nähe von Lüneburg ist und ihrer Großmutter Agnes, genannt „Netti“, die als Flüchtling aus Ostpreußen hier untergebracht worden war.
Agnes ist mit ihrer Mutter, ihrer Schwägerin und deren Sohn 1945 auf der Flucht vor den Russen in Lüneburg gelandet. Sie werden in erbärmlichen Verhältnissen untergebracht, zunächst in einer Notunterkunft, dann in einem Stall auf einem Bauernhof. Durch einen glücklichen Zufall findet Agnes eine Anstellung bei einem britischen Major, der zu den Besatzern gehört. Trotz seiner wortkargen Art und seiner Ablehnung aller Deutschen findet sie einen Zugang zu ihm.
Johanna hadert mit ihrem bisherigen Leben. Sie hatte über längere Jahre eine Beziehung zu einem verheirateten Mann, hat diese nun beendet und ihren Arbeitsplatz in Köln gekündigt. Sie möchte sich beruflich neu orientieren. Während sie Ruhe bei den Großeltern sucht, erinnert sie sich an die Jugendzeit, die sie dort verlebt hat. Sie begegnet alten Freund*innen wieder. Johanna entdeckt alte Bilder ihrer Großmutter und beginnt, sich für deren Vergangenheit zu interessieren. Erstaunlich, dass eine junge Frau in den 90er Jahren nichts über die Nachkriegszeit und die Alltagsbedingungen während der Besatzungszeit weiß und sich anscheinend auch vorher nicht dafür interessiert hat.
Die Geschichte ist sicher erzählenswert. Ich habe Parallelen zur den Erinnerungen meiner eigenen Mutter entdeckt.
Irritierend sind für mich die sprachlichen Übertreibungen durch ständige Adjektive und abgedroschene sprachlichen Bilder („Schnee von gestern“), sowie die sehr naive Art, in der die Begegnungen der beiden Frauen mit Männern beschreiben werden. So ist bereits ein Blick „elektrisierend“, eine zufällige Berührung der Hände „kaum zu ertragen“, der Geruch eines Mannes ist „herb und würzig, so wie sein Auftreten“, die Stimme des Mannes sorgt dafür, dass „die feinen Härchen an den Unterarmen sich aufstellen“ und „ein Schauer an der Wirbelsäule entlangrieselt“. Ich musste ein wenig an die Groschenromane der 50er Jahre denken, die meine Mutter gelesen hat. Hier wäre WENIGER sicher MEHR gewesen. Anscheinend sind auch die Erwachsenen der 90er Jahre nicht in der Lage, über Beziehungen, Beziehungsprobleme und Gefühle zu sprechen. Da wird geschwiegen oder herumgeredet, obwohl die Körper ja bereits „gesprochen“ haben. Merkwürdig. Vielleicht soll das die Spannung steigern, bis die Liebenden sich dann endlich „kriegen“, mir gefällt es nicht. Aber der Erfolg der Autorin spricht eher dafür, dass es genug Leser*innen gibt, die diese Art von Liebesromanen mögen.
Netti musste zusammen mit ihrer Familie 1945 die Flucht aus Ostpreußen antreten um sich vor den Russen zu retten. Eine sehr emotionale Reise beginnt damit für sie und ihre Liebsten. In Lüneburg angekommen herrscht Hunger und Wohnungsnot. Die Flüchtlinge besitzen nur das, was sie am Körper tragen. Netti hat Glück - durch ihre Englischkenntnisse gelingt es ihr eine Stelle bei dem Besatzungsoffizier Alan Thomson als Haushälterin zu ergattern. Dieser hegt einen großen Hass auf die Deutschen, dennoch ist sie erleichtert diese Anstellung erhalten zu haben. Wird es Netti gelingen, wieder so glücklich wie in ihrer alten Heimat zu werden?
"Das Mädchen aus Ostpreußen" ist ein sehr emotionaler Liebesroman der Autorin Karin Lindberg. Der Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd, sodass beim Lesen viel zu schnell die Zeit verfliegt. Die Erzählung ist sehr spannend und besitzt unerwartete Wendungen. Im Buch sind zwei Erzählstränge enthalten. In der Nachkriegszeit erleben wird die Erzählperspektive von Netti und in den 90er Jahren wird die Handlung aus Sicht ihrer Enkelin Johanna beschrieben. Die Perspektiven passen wirklich sehr gut zusammen und wechsel sich ab. Die Empfindungen und Gefühle der Protagonisten werden im Buch sehr bildlich beschrieben. Der Leser taucht somit direkt in das Geschehen ein. Ich selbst habe sehr viele Tränen beim Lesen vergossen, da ich selbst Angehörige habe, die damals diesen schwierigen Weg gehen mussten. Es ist wirklich herzzerreißend zu Lesen, wie die Menschen um ihr Überleben kämpften und gleichzeitig aber auch, wie glücklich sie waren noch am Leben zu sein. Der Zusammenhalt der Familie im Buch ist sehr stark und jeder versucht seinen Anteil zu leisten. Besonders an Herz gewachsen ist mit dabei der 9-jährige Helmut, der schon viel zu früh erwachsen werden musste. Betroffen bin ich auch durch den Hass und Neid, der zur damaligen Zeit herrschte und umso beachtlicher finde ich, wie Netti ihre tollen Charakterzüge beibehalten hat trotz der schweren Zeit. Die Erzählung von Johanna ist zwar nicht so emotional wie die von Netti, aber auch hier treten starke Gefühle in Erscheinung. Von der Liebe über Enttäuschung bis hin zur Trauerverarbeitung ist hier einiges dabei.
Ich kann dieses Buch wirklich sehr weiterempfehlen. Es hat mir nochmal vor Augen geführt, dass man die noch vorhandene Chance nutzen sollte mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, die die damalige Zeit erlebt haben. Gleichzeitig kommen die Gedanken in mit auf, wie gut es den meisten von uns heutzutage eigentlich geht. Leider sind auch heute die Themen wie Flucht, Hunger, Wohnungsnot und Verlust von Angehörigen immer noch vorherrschend durch die Kriege
In " Das Mädchen aus Ostpreußen " musste Netti in den Kriegswirren ihre Heimat verlassen und landete mit dem übrig gebliebenen Teil ihrer Familie in Lüneburg. Doch das Leben in der Fremde hält viele Entbehrungen bereit, jedoch ist das Zimmer auf eine Bauerhof besser als nichts und Netti versucht das beste aus ihrer Situation zu machen. Auch wenn die Bäuerin sie lieber loswerden würde. Als es Netti zudem gelingt, bei Offizier Adan Thompson eine Anstellung als Haushälterin zu erlangen, könnte dies für sie und ihre Familie nicht besser sein. Jedoch ist Thompson ihr gegenüber recht feindselig eingestellt und duldet Netti nur wegen der Arbeit wegen. Allerdings erfährt Alan auf diese Weise einiges was der jungen Frau wiederfahren war und kann sie für ihre Einstellung immer nach vorne zu sehen nur bewundern. Daher reagiert Alan auch sonderbar, als er Zeuge wird, wie Netti schikaniert wird. Das sich daraus eine zarte Liebe entwickelt, hätte weder Netti noch Alan ahnen können. Diese ist allerdings verboten und steht deshalb unter keinem guten Stern. Kann es für Netti und dem englischen Offizier Alan eine Zukunft geben? Und wie erging es Netti nebst deren Familie in der Fremde? In späteren Jahren lernen wir Johanna kennen, Nettis Enkeltochter. Die zu den Großeltern zu Besuch kommt, um über ihre weitere Zukunft nachzudenken. Dabei stößt sie auf Erinnerungsstücke längst vergangener Zeiten und möchte mehr darüber erfahren. Wie geht Johanna mit dieser Entdeckung um und gelingt es Johanna auch, eine Entscheidung für ihre Zukunft zu treffen? Denn nicht nur das Johanna bisher kein glückliches Händchen in ihrer Männerwahl hatte, muss es auch beruflich für sie weitergehen. Das Buch spielt in zwei Zeitzonen und lässt uns in Nettis aber auch Johannas Leben blicken. Die Story lässt sich leicht und flüssig lesen und hat mich schnell in ihren Bann gebracht, dabei bleibt sie abwechslungsreich sowie spannungsgeladen. Man darf mit Netti und deren Enkeltochter Johanna mitfiebern und die verschiedesten Emotionen erleben. Es gibt einiges zum schmunzeln, so manche mitfühlende, tragische wie auch brisante Momente und die ein oder andere Träne zu vergießen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da ich erfahren wollte, wie es Netti ergangen war und ob diese ihr Glück gefunden hatte, aber auch, wie es mit Johanna weiterging. Das Buch bekommt von mir eine Lese / Kaufempfehlung und 5 ⭐⭐⭐⭐⭐ Sterne.
WOW was für ein traumhaft schönes Cover. Ich durfte Johanna und ihre Großmutter Nettie und ihre Familie näher kennenlernen. Die Vergangenheit ihrer Oma interessierte Johanna sehr und sie kommt einigen offenen Fragen und Geheimnissen auf die Spur. Die Geschichte wird immer abwechselnd aus der Sicht von Johanna und Nettie erzählt.
Lüneburg 1945: Die Geschichte von Nettie hat mich sehr bewegt, die Schilderungen der Nachkriegszeit waren sehr emotional zu lesen und regten sehr zum Nachdenken an. Nettie bekam Arbeit als Haushälterin bei einem Offizier, der ihr gegenüber sehr kühl war, so dass Nettie eher Angst hatte und alles versuchte um ihren Job gut zu erledigen. Sogar in dieser schweren Zeit versucht Nettie alles, damit es ihrer Familie an nichts fehlt und auch ihren Lebensmut hat sie nie verloren. Man sollte immer an seinen Träumen festhalten und nie aufhören zu kämpfen.
Manche Zeilen haben mich sehr an meine verstorbene Oma erinnert, die mir aus den Zeiten des Krieges nur sehr wenig erzählen konnte/wollte, da es sie immer sehr mitgenommen hat. Diese Zeit muss unvorstellbar schrecklich gewesen sein und ich glaube nicht, dass man die Erlebnisse jemals ganz vergessen kann.
Ich habe schon einige Bücher von Karin Lindberg gelesen, doch dieses ist etwas ganz anderes. Mir hat es sehr gut gefallen, es war sehr berührend und ich hatte an so einigen Stellen Tränen in den Augen und dazu war es bis zur letzten Seite sehr fesselnd und spannend. Große Leseempfehlung!
Meine Meinung: "Das Mädchen aus Ostpreußen" schildert uns in zwei Zeitebenen einmal 1945 den Überlebenskampf von Netti in der Nachkriegszeit und 1993 das Leben von Nettis Enkelin Johanna.
Netti musste mit ihrer Familie fliehen und kämpft täglich ums Überleben. Sehr eindringlich werden ihre Nöte in der Nachkriegszeit geschildert. Sie haben alles verloren und sind in Lüneburg auch nicht wirklich willkommen. Eine Wendung nimmt ihr Leben erst, als sie eine Anstellung im Hause des britischen Besatzungsoffiziers Alan bekommt. Die Arbeit macht sie gerne, aber Alan ist mit seiner schroffen Art nur schwer zu ertragen.
Johanna, Nettis Enkelin, hat mit ganz anderen Sorgen zu kämpfen und sucht nach dem Sinn in ihrem Leben. Eine alte Fotografie lässt sie auf Spurensuche in der Vergangenheit gehen.
Wieder einmal hat mich der Schreibstil von Karin Lindberg ab der ersten Seite mitgerissen. Auch die zwei Erzählebenen haben mir sehr gefallen, wobei mich Nettis Geschichte mehr berührt hat. Man konnte ihre Verzweiflung und ihre Anstrengungen, ihrer Familie das Überleben zu sichern, richtig nachvollziehen. Beide Frauen fand ich vom Charakter her sehr gut gezeichnet und authentisch.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung.
Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt. Wir begegnen der jungen Netti im Jahr 1945, die mittlerweile mit ihrer Familie in Lüneburg lebt und aus der ostpreußischen Heimat flüchten musste. Mir gefiel ihr Teil des Buches sehr gut, es war spannend zu lesen und Nettis Leben als "Flüchtling" mitzuverfolgen. Der andere Erzählstrang spielt im Jahr 1993 und berichtet von Johanna, Nettis Enkelin. Johannes Geschichte trägt irgendwie wenig zum Buch und Nettis Erlebnissen bei, außer, dass Johanne wilde Vermutungen anstellt und sich nicht traut ihre Oma direkt nach deren Leben unter den Tommys zu fragen. Johannas Teil habe ich dann irgendwann nur noch überflogen, verpasst habe ich nichts. Das ist daher insgesamt etwas schade, da hätte man doch mehr draus machen können.
Dieses Buch hat mich so mitgerissen und begeistert, ich kann einfach nur davon schwärmen. Als Lüneburgerin hatte ich natürlich einen Heimvorteil und kannte Gebäude, Geschäfte und erwähnte Personen. Außerdem gehöre ich selbst zu den Enkelinnen, die nie die Großeltern gefragt haben, und die auch nie erzählt bekommen haben, was 1945 alles geschah. Das Buch hat sehr viel zum Verständnis mancher Begebenheiten beigetragen und meinen Blickwinkel verändert. Wenn ihr euch also für die Zeit um 1945 interessiert, dann greift unbedingt zu. Zum Schluss sei noch erwähnt, dass auch die Liebe in diesem Buch nicht zu kurz kommt.
ich konnte das Buch nicht mehr aus den Haenden legen, obwohl ivh keine aehnliche familiaere Geschichte habe, aber da ich gerade aus beruflichen Fruenden in Litauen bin, interessieren mich diese Geschichten natuerlich sehr.