Im Flugzeug lernt Mama Carlotta eine nette Frau kennen, die ebenfalls auf dem Weg nach Sylt ist. Sie will dort eine alte Freundin treffen, die sie vor ewigen Zeiten in einem Ferienlager kennengelernt hat. Doch vorher unternehmen Mama Carlotta und Donata Zöllner noch etwas. Donata ist besorgt, weil sie ihre Freundin Magdalena nicht erreichen kann. Am nächsten Tag wird Magdalena tot aufgefunden. Mama Carlotta ist entsetzt, aber natürlich ist auch ihre Neugier geweckt. Und für ihre Ermittlungen spannt sie fast alle Inselbewohner aus ihrem Bekanntenkreis ein. Da braucht ihr Schwiegersohn Kommissar Eric Wolf kaum noch etwas zu tun.
Dem erneut humorigen Vortrag von Christiane Blumhoff lauscht man gerne und kann miterleben wie Mama Carlotta sich aufmacht, die Sylter Inselwelt mal wieder durcheinander zu bringen. Ihr Schwiegersohn freut sich zwar mehr über ihr tollen italienischen Kochkünste. Doch das Kochen erledigt Mama Carlotta mal eben nebenbei. Ihre wahre Leidenschaft ist das Detektiv spielen. Zwar ist sie rechtschaffen betrübt, über die traurigen Ereignisse, doch das feuert ihre Neugier eher noch an. Die Verbrecher sollen sich vor Mama Carlotta hüten. Gewitzt findet sie einige Details heraus, die der Polizei zunächst verborgen bleiben. Doch ihre überbordende Phantasie lockt sie auch mal auf eine falsche Fährte.
Spaß macht es Carlotta auf ihren Wegen zu folgen, ihre naseweise Art, die die Sprecherin mit einem hübschen italienische Akzent wunderbar in Szene setzt, unterhält bestens. Natürlich hat man es hier mit der leichteren Muse zu tun, doch auch so was muss mal sein. Leichte Unterhaltung, wie man sie gerne hört, wie man sie gerne immer mal wieder hört.
Es handelt sich bei Gestrandet ja um den zweiten Teil der Mamma-Carlotta-Reihe, nur diesmal als Hörspiel umgesetzt. Ich hatte das Buch zwar vor Jahren gelesen, hatte aber keine konkreten Erinnerungen mehr daran, nur dass es mir gefallen hatte. Nun war ich sehr neugierig, wie sich die Geschichte als Hörspiel anhört / anfühlt.
Am Cover der CDs gefällt mir gut, dass es nicht so naiv-plakativ ist wie teilweise die zugehörigen Buchcover, sondern mehr Nordseeambiente abbildet. Die freche Möwe auf dem Weg zum Strand, das kühl wirkende Meer und der flammende Himmel lassen Küstensehnsucht aufkommen.
Gut kommt im Hörspiel das Sylt-Flair, kombiniert mit italienischem Temperament und Kochvergnügen, rüber. Ich finde die zugeschalteten Geräusche, Möwengeschrei, Meeresrauschen usw., gut gelungen.
Es werden von Anfang an sehr viele Personen eingeführt, das erfordert schon konzentriertes Zuhören. Ich finde es gut, dass es verschiedene Sprecher gibt, das macht das Ganze sehr lebendig.
Spannend finde ich nicht nur die Kriminalfälle, sondern auch diese Story um die unglückliche Verliebtheit, der Carlotta hinterher spioniert. Ansonsten ist die Mischung aus Krimi, Familien-Hin-und-Her und Nordseeambiente sehr gelungen, so wie man es von Gisa Pauly gewohnt ist. Die Idee, die Geschichte als Hörspiel zu gestalten, finde ich generell ausnehmend gut und wünsche mir das für weitere Bücher aus diesem Genre. Mit kleinen "Abers".
Wegen einer Reise hatte ich zwischendrin gezwungenermaßen ein paar Tage "Hörpause", und ich war anschließend etwas verunsichert von den Charakteren, und dem Verwirrspiel zwischen Söhnen und Töchtern und falschen Söhnen etc.
Das ist halt der Vorteil bei einem richtigen Buch - man kann leichter nochmal etwas nachlesen. Ansonsten habe ich gerne zugehört, wobei mir manches etwas zu rasch ging. Ich finde, dass man die Geschichte auch als Hörspiel noch etwas mehr hätte ausbauen können, also länger werden lassen. Manche Zufälle wirkten auf mich etwas konstruiert.
Dennoch hat es mir gut gefallen, hat Spaß gemacht und war sehr unterhaltsam.
Gerade im Sommer, wenn einem die Sonne auf den Kopf knallt, mag ich Lektüre, die mich nicht sehr fordert, sondern im Gegenteil witzig ist, spannend und möglichst auch einen Hauch von Sommer verströmt. Mama Carlotta ist so eine Reihe. Mir hat auch der 2. Band wieder richtig gut gefallen.
Auch dieses Mamma-Carlotta-Buch hat mich gut unterhalten. Es ist unterhaltsam und gut zu lesen. Nur tue ich mich schwer, einige Handlungsstränge nachvollziehen zu können, das ist mir nicht schlüssig genug.