Der renommierte Psychotherapeut Paul Watzlawick klärt in seinem Klassiker der Kommunikationsforschung auf amüsante Weise darüber auf, was die sogenannte Wirklichkeit tatsächlich ist. Denn sie ist keineswegs das, was wir naiv "Wirklichkeit" nennen und als objektive Gegebenheit betrachten. Vielmehr ist sie das Ergebnis zwischenmenschlicher Kommunikation und eine sehr subjektive Konstruktion, was Watzlawick mit vielen verblüffenden Beispielen belegt. Im erstmals vorliegenden Hörbuch führt Bernt Hahn den Hörer unterhaltsam durch die Untiefen der menschlichen Wirklichkeitskonstruktion.
Was an Austrian-American psychologist and philosopher. A theoretician in communication theory and radical constructivism, he has commented in the fields of family therapy and general psychotherapy. He was one of the most influential figures at the Mental Research Institute and lived and worked in Palo Alto, California, until his death at the age of 85
Ich brauchte was Neues für die Ohren, denn nichts ist angenehmer, als im Zug Hörbuch zu hören. Beim Stöbern auf Audible bin ich dann bei "Wie wirklich die die Wirklichkeit" hängen geblieben.
Wie immer hatte ich den Klappentext natürlich nicht gelesen. Insofern war es für mich überraschend, dass ich eigentlich weniger ein philosophisches Buch über den Begriff der Wirklichkeit oder Realität gehört habe, sondern vielmehr ein Buch über die die Wirklichkeit schaffende Wirkung der Kommunikation.
Was sich jetzt nach Knoten in den Hirnwindungen anhört, ist in Wirklichkeit ein sehr gut zu verstehendes Werk darüber, wie wir durch Beschreibung und Attribution eine Wirklichkeit schaffen - die aber wegen der Relativität unserer Beobachtung eben nur schwer bis gar nicht zu verallgemeinern ist.
Watzlawick schafft es dabei, ohne zu sehr auf Fachtermini zurückgreifen zu müssen, die Lesenden mitzunehmen und ein fundamentales Verständnis dafür zu schaffen, dass erst die Beschreibung die Welt schafft. Das mag absurd klingen, man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass ein Tisch nur ein Tisch ist, wenn alle sich einig sind, dass es ein Tisch ist.
Gerade für Pendlerinnen und Pendler, die es mögen in eine Erzählung einzutauchen, während die Landschaft an ihnen vorbeizieht, ist das eine fast schon zwingende Empfehlung.
Aber auch für Menschen, die mehr darüber wissen wollen, wie unsere Realität funktioniert und warum der Gedanke, die Wahrheit zu kennen nichts ist, als eine hübsche Illusion.
Wie andere Bücher von Watzlawick kurzweilige Lektüre, aber dieses Buch ist nun einmal von 1976 und die meisten Beispiele sind längst Gemeingut geworden. Die Theorie der Wirklichkeiten erster vs. zweiter Ordnung ist extrem knapp (142-144) und der dritte Teil (Kommunikation mit Schimpansen, Delfinen und Außerirdischen) gnadenlos veraltet.