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Mutter Vater Land

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Paperback

Published September 26, 2021

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Akın Emanuel Şipal

4 books1 follower
Akın Emanuel Şipal, 1991 in Essen geboren, studierte Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Für sein erstes Theaterstück Vor Wien gewann er den bundesweiten Wettbewerb »In Zukunft« 2012, für Santa Monica erhielt er den Förderpreis Literatur der Kulturbehörde Hamburg. Şipal ist als Drehbuchautor an diversen Kurz- und Langfilmen beteiligt, die auf Festivals wie Festival des Films du Monde de Montréal (Prix du Jury für The Bicycle), Shanghai International Film Festival oder Cairo International Film Festival zu sehen sind. In der Spielzeit 2016/17 war Şipal Hausautor am Nationaltheater Mannheim. Von 2017-2019 war er Hausautor am Theater Bremen. Für sein Stück Mutter Vater Land hat er 2022 den Publikumspreis der Mülheimer Theatertage erhalten.

Publikumspreis der Mülheimer Theatertage 2022
Mülheimer Dramatikerpreis 2022 (Nominierung)

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Profile Image for Kathi.
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February 6, 2024
Zum Inhalt:
Hier gibt’s eine Einführung des Autors selbst.
https://theaterbremen.de/de_DE/progra...
Der Suhrkamp Verlag schreibt:
Hundert Jahre Familiengeschichte zwischen Deutschland und der Türkei.
Der Autor lässt vier Generationen und ihre Anekdoten, Tiraden, Träume, Rachefantasien aufeinanderprallen, darin verstrickt die Erzählerfigur selbst, Alter Ego. Das Erinnern findet seine formale Struktur in a-chronologisch springenden Jahreszahlen, die blitzlichtartig Familienszenen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Umbrüche der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft verhandeln.
Für mich hat das Stück viel über Gleichzeitigkeit und die Komplexität von Identität erzählt.
Camus sagt, das Leben sei die Summe all unserer Entscheidungen.
Ich finde, das Stück zeigt eindrucksvoll, dass jeder Mensch zusätzlich auch die Summe all ihrer/seiner Beziehungen zu Mitmenschen und die Summe der Erfahrungen all ihrer/seiner Ahn:innen ist. All diese (manchmal auch widersprüchlichen) Aspekte und noch mehr vereint ein Mensch in sich.
Wie Erik Zielke sagt: Jede Eindeutigkeit wird hier unterlaufen durch die komplexe Konstruktion von Herkunft jeder einzelnen Figur.
Die Figur des Alter Egos muss sich zwischen all den Familienmitgliedern mit jeweils einer eigenen komplexen persönlichen, politischen, kulturellen und künstlerischen Geschichte und den rassistischen (Mikro-)Aggressionen der deutschen Gesellschaft, die gerne vereinfacht und voller -ismen denkt, orientieren und die eigene Stimme finden.
Stilistisch mochte ich den fragmentarischen Style des Stücks mit den unterschiedlichen Kunstformen und Zeitsprüngen unheimlich gerne.
Schlingensief hat mal gesagt, es gäbe Theater, die hätten die Aufgaben einer Waschmaschine: Es wird Zeitgeschichte durchgewaschen. Ich finde, genau das passiert in diesem Stück. Es ist aufgebaut, wie Erinnern funktioniert und verknüpft einzelne Aspekte, die chronologisch gesehen nicht aufeinander folgen, aber trotzdem miteinander in Verbindung stehen.
Ich mochte außerdem die Erzählerfigur Alter Ego. Er hat mich durch die Fragmente und damit unmittelbar durch die eigene Familiengeschichte begleitet. Auch wenn ich nicht mal rekapitulieren kann, ob die Figur in jeder Szene als Erzählstimme anwesend war, war er für mich doch in alles involviert. Er ist Teil der eigenen Geschichte, auch wenn es vor der eigenen Zeit passiert ist.
Gleichzeitig ist die Figur – angelehnt an den Autor i guess – Künstler, der um den künstlerischen Umgang mit der eigenen Familiengeschichte ringt.
Ich hatte das Gefühl, die Zerrissenheit des Alter Egos zwischen Aufarbeitung und Verrat zu spüren, wenn er mit Verwandten über Erinnerungen spricht.
Das Stück war mir minimal zu kurz für die Schwere der Themen, ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle mehr „Zeit“, vielleicht noch die ein oder andere Begegnung und vor allem mehr aus Alter Egos Fantasie gewünscht.
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